Google Cloud-Dienste waren down

Kurze Meldung zum Wochenstart. Einige Cloud-Dienste von Google sind wohl am gestrigen Sonntag ausgefallen – speziell in den USA waren die Ostküste und zu geringeren Teilen die Westküste betroffen. Ergänzung: Der Ausfall betraf weltweit Benutzer und das nicht nur GMail oder YouTube. Nicht mehr funktionierende elektronische Schlösser oder Nest Thermostate, eine streikende UBER-App und so weiter werden erst jetzt bekannt. Ergänzung 2: Die Ursache ist inzwischen bekannt.


Anzeige

Ich hatte es die Nacht bereits hier gelesen und der Vorfall ist durch Google bestätigt – war mir aber nicht so wichtig, das direkt zu bringen. Ergänzung: Bleeping Computer hat es heute morgen hier auch thematisiert. Das Ganze führte zu einigen netten Nutzerkommentaren:

Und hier Meldungen zum Snapchat-Dienst, der wohl auch über die Google Cloud läuft.

Am 2. Juni 2019 kam es zu einer Störung in den Google Cloud-Diensten, was um 12:53 (US/Pacific-Zeit) per Statusmeldung bestätigt wurde. Dort heißt es:

We are investigating an issue with Google Cloud Networking. We will provide more information by Sunday, 2019-06-02 13:30 US/Pacific.

Später wurde dann nachgeschoben, dass man speziell im Osten der USA erhebliche Probleme mit den Cloud-Diensten feststellte. Hier die Meldung um 13:$% (PST).

We are experiencing high levels of network congestion in the eastern USA, affecting multiple services in Google Cloud, G Suite and YouTube. Users may see slow performance or intermittent errors. We believe we have identified the root cause of the congestion and expect to return to normal service shortly.

Im im Osten der USA gab es eine hohe Netzwerküberlastung, von der mehrere Dienste (Google Cloud, G Suite und YouTube) betroffen waren. Benutzer stellten laut Google entweder eine langsame Leistung der Dienste oder intermittierende Fehler fest. Ergänzung: Bleeping Computer schreibt, dass keine Verbindung zu Snapchat möglich war und der POP3-Zugriff auf Google Mail und die Möglichkeit, sich über das Internet in Google Mail anzumelden, davon betroffen waren.

Bereits zu diesem Zeitpunkt glaubten die Google-Techniker, dass sie die Ursache für die Probleme identifiziert haben und gingen davon aus, dass die Dienste 'in Kürze wieder in den Normalbetrieb zurückkehren werden.


Anzeige

Google Cloud down
(Google Cloud down – downdetector.com)

Kurz nach 3:00 Uhr PST meldeten die Google-Techniker, dass die erste Phase ihrer Störungsbehebungsansätze abgeschlossen sei. Sie begannen dann mit dem Implementieren von Maßnahmen für die zweite Phase. Sie erwarteten, dass danach die Leistungsprobleme behoben seien und die Dienste wieder den normalen Betrieb  aufnehmen können. Erst am 2. Juni 2019, um 16:56 Uhr (PST), konnten die Google Techniker den Vollzug der Maßnahmen melden.

The network congestion issue in eastern USA, affecting Google Cloud, G Suite, and YouTube has been resolved for all affected users as of 4:00pm US/Pacific.

We will conduct an internal investigation of this issue and make appropriate improvements to our systems to help prevent or minimize future recurrence. We will provide a detailed report of this incident once we have completed our internal investigation. This detailed report will contain information regarding SLA credits.

Das Problem ist also behoben, Details über die Ursache nannte Google nicht. Die will man mit einer internen Untersuchung aufbarbeiten. Sobald die Ergebnisse vorliegen, plant Google eine detaillierte technische Analyse der Ursachen zu veröffentlichen. Das macht Microsoft übrigens genau so.

Keine Ahnung, ob auch Benutzer außerhalb der USA betroffen waren. Das Ganze ist eher glimpflich ausgegangen, da der Ausfall an einem Wochenende war. Firmenmitarbeiter waren da eher nicht in der Cloud aktiv. Man könnte spekulieren, dass in diesen verkehrsarmen Zeiten vielleicht ein Update eingespielt wurde – aber hier muss man abwarten.

Ergänzung: Der Ausfall hat weltweit Benutzer betroffen und wohl breitere Auswirkungen als nur ein gestörtes Gmail oder YouTube. Der folgende Tweet verdeutlicht, dass das who is who der US-Digital-Branche betroffen war.

Beim Stichwort Nest: Deren Thermostate steuern Heizungen und Klimaanlagen in US-Haushalten. Das Zeugs ließ sich nicht bedienen, weil die App ausgefallen war. Elektronische Schlösser versperrten Hausbesitzern den Zugang, Online-Games waren nicht spielbar und der Taxi-Vermittlungsdienst UBER war wohl mangels App auch nicht vermittlungsfähig. Schöne neue Cloud-Welt.

Nachtrag: Die Fehlerursache ist bekannt

Die Webseite 9to5google.com hat in diesem Artikel mehr Details zum Fehler gepostet. Die Leute von Golem schreiben in einem Nachtrag zu diesem Artikel, dass eine Konfigurationsänderung, die für einige Server einer Region geplant war, irrtümlich auf sehr viele Server verteilt wurde. Damit sank die Verkehrskapazität um 50% und es kam zur Überlastung. Hat man binnen Sekunden gemerkt, aber der Rollback dauerte wohl Stunden. Details finden sich im Beitrag Google legt die Ursache für den Cloud-Ausfall am 2. Juni 2019 offen.


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Dieser Beitrag wurde unter Internet abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

5 Antworten zu Google Cloud-Dienste waren down

  1. RUTZ-AhA sagt:

    Der Heiligenkraal "Cloud".
    Durch derartige Vorkommnisse wird jedem vor Augen geführt, welch katastrophale Situationen entstehen können.
    Das Geschehen kann von den Auswirkungen her schlimmer sein, als Stromausfall.

    • Knusper sagt:

      Ich war viele Jahre immer unterwegs. Alle meine Daten hatte ich auf Sticks und CDs dabei – sehr umständlich, unsicher und garantiert nicht praktisch. Natürlich wurden auch mehrere Laptops verschlissen. Also habe ich lange bevor Cloud der Hype wurde, alles ausgelagert. War einfacher, sicherer und viel praktischer. Dann obendrein den Umzug zu einem Dienstleister gemacht, weil ich meine Homecloud nie und nimmer so sicher schützen konnte. Dazu hätte ich recht spezielles Wissen haben und obendrein immer aktuell sein müssen.
      Natürlich ist mir klar, dass ich mich damit von etwas abhängig mache. Doch wie bei jeder Firma, muss man auch die Kosten berücksichtigen. Und wenn tatsächlich mal der ganze Quatsch ausfällt, habe ich das "beruhigende" Gefühl, dass auch die U-Bahn nicht mehr fahren wird.

  2. Bernard sagt:

    Deren Thermostate steuern Heizungen und Klimaanlagen in US-Haushalten. Das Zeugs ließ sich nicht bedienen, weil die App ausgefallen war.

    Woher kommt die Begeisterung der jungen Menschen für diesen Kram?

    Technik ist schön, aber bitte nur da, wo sie wirklich sinnvoll ist.

    Und wie sieht es mit dem Klima aus, wenn alles vernetzt ist? ;-)

    • RUTZZ-AhA sagt:

      "Deren Thermostate steuern Heizungen und Klimaanlagen in US-Haushalten. Das Zeugs ließ sich nicht bedienen, weil die App ausgefallen war."
      Dumm gelaufen :-)
      Normalerweise muss es auch eine Möglichkeit für manuelle Bedienung bei technischen Anlagen geben.
      Smart Home hat eben so seine Tücken.

  3. swizz sagt:

    Interessant, gestern waren einige Microsoft Businessdienste wie OneDive auch nicht stabil erreichbar…

Schreibe einen Kommentar zu Bernard Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.