Windows ade: Microsoft reorganisiert den Vertrieb neu

Kurze Info: Microsoft sortiert sich im Vertrieb neu und rasiert dabei eine Reihe von Jobs im Vertrieb. Insbesondere Leute, die für den reinen Windows-Vertrieb zuständig waren, sind wohl betroffen. Das Unternehmen will jetzt Microsoft 365-Abos verticken, die Zeiten, wo Microsoft eine 'Windows-Firma' war, sind wohl vorbei.


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Im Moment ist Großreinemachen bei Microsoft angesagt. Da wird rausgeworfen, was rauszuwerfen geht. Dienste werden abgeschaltet, Microsoft-Partner vergrätzt (siehe Microsoft düpiert gerade u.a. seine Silber- und Gold-Partner) und nun gibt es weiteres Stühlerücken. Ich bin vor einigen Stunden durch einen Tweet von Mary Foley auf das Thema aufmerksam geworden.

Die Kurzbotschaft: Im Rahmen regulärer Umorganisationen rasiert Microsoft im Vertriebsaußendienst – und speziell in dem Bereich, der Windows als wichtiges Produkt in den Markt drücken soll. 

Neues Geschäftsjahr, Ballast abwerfen

Zum 1. Juli 2019 startet für Microsoft ja das neue Geschäftsjahr 2020. Da wird bei Microsoft gerne der Rotstift angesetzt. Mary Foley schreibt bei ZDNet.com, dass es diese Woche die Außendienstmitarbeiter im Vertrieb getroffen habe, wo mehrere Entlassungen Wellen geschlagen haben.

Erst vor wenigen Tagen hatte Foley hier berichtet, dass Microsoft sein Marketing bezüglich Microsoft 365 verstärken will. Microsoft 365 ist ja ein Bündelung von Windows 10, Office 365 und Enterprise Mobility + Security auf Abonnementbasis. Um Microsoft 365 in stärker integrierte Weise zu vermarkten, wird eine interne Reorganisation in Marketing und Vertrieb durchgeführt. Damit gibt es seit dem 1. Juli eine integrierte Marketinggruppe M365 unter Corporate Vice President Jared Spataro (vorher gab es drei Gruppen).

Die Axt am Modern Desktop Technical Sales Professional

Aber erst in dieser Woche teilte Microsoft dem Bereich mit, dass es die Rolle des Modern Desktop Technical Sales Professional (TSP) im Unternehmen abschafft. Diese Position, dass die Vertriebler mehr technisch ausgerichtet werden, war m.W. erst 2017 neu eingeführt worden. Das Ergebnis der neuen Entscheidung: Einige dieser TSPs werden neue Aufgaben zugewiesen; andere erhalten eine gewisse Zeitspanne, um intern einen neuen Job zu finden. Und einige der Mitarbeiter werden entlassen, so Foley unter Berufung auf ihre Quellen.

Ein Unternehmenssprecher bestätigte: "Es gab einige Entlassungen, vor allem im Außendienst, über eine Vielzahl von Teams und Länder hinweg." Der Sprecher hat sich aber nicht dazu geäußert, wie viele Menschen betroffen sind. Einer von Foleys Kontakten sagte, dass die Neuorganisation weitreichender ist als das übliche Mischen der Stühlerücken sei, das regelmäßig bei Microsoft vorkommt. Die Quelle erwartet Personalverluste, die nicht trivial seien – was immer das heißen mag.

Im Januar 2019 hatte Microsoft im Rahmen eines Umorganisation bereits rund 200 Stellen im kommerziellen Vertriebsgeschäft abgebaut. Die Quellen Foleys sagen, dass die Zahl der Entlassungen in dieser Woche höher als im Januar 2019 sei.


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Die Eliminierung des Modern Desktop TSP-Titels zeigt wieder einmal, dass Microsoft versucht, sich von dem Image der Windows-Firma zu lösen. Die Rolle des Modern Desktop TSP besteht hauptsächlich im Verkauf von Windows 10 (zusammen mit Office 365 und Enterprise Mobility + Security).


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15 Antworten zu Windows ade: Microsoft reorganisiert den Vertrieb neu

  1. Dat Bundesferkel sagt:

    2015 flüsterte ein Microsoft-Mitarbeiter einem Bekannten zu, daß Windows 10 tatsächlich das letzte Windows werden solle – man wolle bei Microsoft auf Linux setzen.

    Anfangs fand ich das albern, doch so langsam ergeben die ganzen einzelnen Schritte bei Microsoft Sinn:
    – Virtualisierung von Anwendungsprogrammen (C2R bspw., oder die ARM Ausflüge)
    – Implementierung von Linux Shell innerhalb Windows
    – Einkauf von RedHat
    – Jedes neue Windows 10 Build hat immer mehr Analogien zu Linux

    Vermutlich wird es mittelfristig auf eine Linux-Distribution hinauslaufen, der lediglich eine Windows 10 GUI verbleiben wird mit Microsoft-Store und -Cloud-Anbindung.

    Für Microsoft eine Win-Win-Situation: Man spart sich die Entwicklungsabteilung für Windows, greift auf die Opensource Gemeinde zurück und konzentriert sich auf die ertragreicheren Anwendungsprogramme.

    Wir dürfen gespannt sein, wie sich das weiterentwickeln wird.

    • Bolko sagt:

      RedHat wurde nicht von Microsoft gekauft, sondern von IBM.

      • dolmen sagt:

        tja,
        neues aus: als pundesfaerkel mal wieder ordentlich ins klo griff…
        :P

        • wufuc_MaD sagt:

          nichdoch nichdoch,

          einen blick scharf wie holo-lens hat dieses bsi_schweinchen! dem ebenbild des großen transzendenten viechs gleich..
          man nehme gemeingut (siehe basic wird 50), rühre einmal um und mache proprietäre soße draus (visual basic).
          man schrecke auch nicht davor zurück spenden zu erbetteln trotz 100 mrd. gewinn (siehe "project mu" aka FAAS)!
          zu spät um da noch was misszuverstehen. ein gefühlt echt kritisches benutzerereignis das hier stattfindet, kaum zu verarbeiten weil.. mal wieder irgendein dienst nicht läuft..

          guten hunger!

        • Dat Bundesferkel sagt:

          Was heißt denn hier, mal wieder?

          Auf diese Art entstehen unsägliche Gerüchte. *hüstel*

      • Dat Bundesferkel sagt:

        Das ist korrekt, aufgekauft durch IBM, dicke Partnerschaft mit Microsoft.

        https://iblnews.org/red-hat-and-microsoft-partner-together/

        Da habe ich die beiden Fossile vergangener Zeiten tatsächlich verwechselt.

        Mea culpa!

    • Henry Barson sagt:

      Was hat denn Click2Run mit Virtualisierung zu tun?

      • Henry Barson sagt:

        Ah gerade selbst gefunden, App-Streaming, Installation auf einer virtuellen Festplatte ….
        Liest sich wie ein heiteres Bullshitbingo :-D

        Für mich war und ist C2R einfach nur eine Arbeitsverhinderungsmaßnahme und eben eine Art Kopierschutzmechanismus, nicht mehr, nicht weniger.

  2. Phadda sagt:

    Also das Teams DAS strategische Produkt ist, wird wohl nix neues sein. Das Teams jedoch überhaupt unter Linux fürn Bobbes ist und im UserVoice (https://microsoftteams.uservoice.com/forums/555103-public/suggestions/16911565-linux-client) sogar mal abgelehnt wurde… Schaut das ganze für mich sehr strange aus, wenn nach W10 ein iX kommen soll.

  3. Blupp sagt:

    Wohin sich Windows entwickelt ist irgendwie egal, es gibt Alternativen. Viel interessanter ist das Geschäftsmodell, welches MS fleißig weiter umbaut.

    Das OS als Abo, Office als Abo, Cloud(zwang) gibts gleich noch dazu.
    Hab schonmal die möglichen Folgen bzw. einen Vorgeschmack dessen sehen müssen als ein Unternehmer in einem unbedachten Moment einfach mal Office 365 ausprobieren wollte, gab ja das O365 dazu. Nach einiger Zeit konnten dann, wegen Lizensierungsproblemen, wichtige Dokumente nicht geöffnet werden. Kurz: Erfolgreich angefixt, die Abhängigkeit wurde geschaffen, auch eine Art der Kundenbindung.
    MS setzt wohl alles daran, dass dieser Zustand zum Wohle Microsofts besser und zum (Un)Wohle des Anwenders immer unzumutbarer wird. Was wenn ein Unternehmen mal wechseln will/muss, eine perfekte Zwangslage?

  4. Bernard sagt:

    Erinnert an die Apple-Strategie.

    Der Unterbau ist eine BSD-Variante, die Oberfläche ist propietär.

  5. ATR sagt:

    Verbleibt noch eine spannende Frage: Was machen dann (wenn wimux, Windux, WinLin oder so tatsächlich) die politischen Dumpfnasen, die ihre Linux-Projekte zugunsten von Windows Client und Server eingestampft haben (oder einstampfen wollen), wenn sie erkennen müssen, das sie zwangsweise das kriegen, was sie vor Jahren in den Abgrund gestoßen haben (ohne Not übrigens – siehe Limux Blog-beiträge und die unsäglichen Verwirrungen unserer Niedersächsischen Landesregierung)???

    Früher sang mal jemand: "Ach wärst Du doch in Düsseldorf geblieben" – dann singen sie "Ach hätten wir's bloß behalten".
    Die spinen die Politiks und Entscheider (frei nach Obelix)

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