Windows 10 Update ‘erdet’ Australiens Zoll- und Grenzkontrolle

[English]Microsofts Oktober 2019-Updates für Windows 10 haben in Australien den Grenzbehörden einiges an Ärger bereitet. Firmen konnten nicht mehr auf das integrierte Fracht-Kontrollsystem (Integrated Cargo System) der Zollbehörden (Australian Border Force)  zugreifen.


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Für die Zollabfertigung verwendet die Australian Border Force (ABF) ein Integrated Cargo System (ICS), also ein Fracht-Kontrollsystem. Firmen können per Internet über einen Browser auf dieses Integrated Cargo System zugreifen, um die Einfuhr-/Ausfuhrkontrolle samt Zollformalitäten abzuwickeln.

Windows 10 Oktober 2019-Update brickt den Zugriff

Am 8. Oktober 2019 hat Microsoft eine Reihe an Sicherheitsupdates für Windows 10 ausgerollt (siehe Patchday Windows 10-Updates (8. Oktober 2019)). Anschließend mussten Unternehmen feststellen, dass unter Windows 10 kein Zugriff mehr auf die ICS-Webseiten mehr möglich war. Die Australian Border Force hat zum 25. Oktober 2019 diesen Artikel veröffentlicht, der auf das Problem hinweist.

MICROSOFT WINDOWS UPDATE – ICS ACCESS ISSUES

On 8 October 2019, Microsoft released a Windows 10 security update, which caused worldwide issues for some users, including interoperability problems between some versions of Windows 10 systems and the Integrated Cargo System (ICS). The issue affects clients when attempting to login to the ICS portal using Internet Explorer.

Our technical teams are working with Microsoft at the highest priority to understand and resolve the root cause of the issue and to develop an appropriate solution. A change in behaviour of the protocol establishing the security of the connection with ICS is causing authentication failures.

We are aware that some users have removed the update to successfully restore connectivity. We recommend any decision to remove the security update is informed by an appropriate risk assessment and analysis.

Additional security controls to limit any risk associated with the removal of the patch such as the use of standalone machines should be considered.

Your cooperation and understanding is appreciated as we work to identify an acceptable long term solution to this problem. An update will be provided as soon as relevant information is available.

In Kurzfassung: Mit dem Sicherheitsupdate vom 8. Oktober 2019 haben Nutzer unter Windows 10 Probleme, im Internet Explorer auf das Integrated Cargo System zuzugreifen. Der IE ist aber für diese Zugriffe zwingend erforderlich. Aktuell arbeiten die IT-Leute der Australian Border Force mit Microsoft daran, das Problem zu identifizieren.

Die Behörde schreibt, dass einige Benutzer darauf hin die Sicherheitsupdates vom 8. Oktober 2019 wieder in Windows 10 deinstalliert haben, um mit dem Integrated Cargo System arbeiten zu können. Die Australian Border Force schreibt in obigem Beitrag, dass ein solcher Schritt nur nach einer Risiko-Analyse durchgeführt werden sollte. Andererseits: Welche Optionen haben die Firmen, wenn sie auf das Integrated Cargo System zugreifen müssen, um Waren-Ein-/Ausfuhr abzuwickeln?

Protokolländerungen machen Probleme

Laut der Behörde 'verursacht eine Änderung im Verhalten des Protokolls, das die Verbindung mit dem ICS absichert, Authentifizierungsfehler'. Der Site The Register liegt eine E-Mail vor, nach der "die Australien Border Force mit Teams von Unisys, IBM, Home Affairs und Microsoft zusammen arbeiten, um eine Lösung für diese Probleme zu finden". Dort schreibt man, dass die Australien Border Force selbst schuld sei, indem man immer noch auf den Internet Explorer als Browser für Behördenanwendungen setze. Aber ich denke, in vielen Unternehmen ist der Internet Explorer noch bei Webanwendungen im Intranet im Einsatz. Und so bleibt Windows as a service auch weiterhin ein Abenteuer. Oder wie regelt ihr das im Unternehmen?


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3 Antworten zu Windows 10 Update ‘erdet’ Australiens Zoll- und Grenzkontrolle

  1. David sagt:

    Also:
    "Und so bleibt Windows as a service auch weiterhin ein Abenteuer."
    Treffender kam man es nicht ausdrücken.
    Auch wenn solche Probleme nicht alle W10-Nutzer betreffen, so ist es doch erschreckent, welche Auswirkungen sie haben können.

    Mal sehen, ob(!) und wann die Politik reagiert.
    (Ich fürchte, gar nicht!)

  2. Joe_Gerhard sagt:

    Wir benutzen den IE von intern und extern für den Zugriff auf unser Intranet und eine zentrale Anwendung via RDP.

  3. Anonymous sagt:

    Hier geht es um einen normalen Patch und das hat mit Windows es a Service wohl nichts zu tun.
    Der ie11 ist 5 Jahre alt und schon damals war bekannt das Version 11 das Ende sein wird und Software auf moderne Browser ausgerichtet werden muss.
    Seit 2? Jahren gibt es regelmäßige Warnungen weiter auf den ie zu setzen da er ein Sicherheits Risiko ist.
    Wie viele Jahrzehnte soll man Zeit geben eine Software abzulösen?
    Und es ist ja nicht so das die Firmen aktuell hängen gelassen werden.
    Wir haben aktuell selber Ärger mit dem ie in der Firma und dem Oktober Patch. Die Verantwortlichen sagen selber das man weg vom ie muss… Leider gibt es eine abhängige Software dessen Hersteller etwas kompliziert ist und der Tausch der Software kostet Millionen. Dennoch sehe ich hier das Problem klar daran bis zum Ende auf das alte Pferd setzen zu wollen, das ist ähnlich wie bei Flash auf diversen Seiten, wird quasi von fast keinen Browser mehr unterstützt aber manche Firmen setzen noch immer drauf bei wichtigen Konsolen…

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