Windows 10: Intel DCH-Grafiktreiber ab Version 26.20.100.814 ohne OEM-Bindung

[English]Gute Nachricht für Windows 10-Nutzer. Intel hat die Version 26.20.100.8141 seines Grafiktreibers für Windows bereitgestellt, verzichtet aber ab dieser Version auf die OEM-Bindung. Die Treiber lassen sich also auf Geräten mit entsprechenden INTEL-GPUs verwenden.


Anzeige

Was heißt OEM-Bindung?

Intel Grafikchips sind als Bestandteil von CPUs und Chipsätzen auf Millionen Notebooks und Rechnern vorhanden. Gibt Intel einen Grafiktreiber mit OEM-Bindung für Windows frei, lässt sich dieser nur auf den angegebenen Geräten installieren.

Die Benutzer waren bisher darauf angewiesen, dass der OEM-Hersteller den Intel-Grafiktreiber für die betreffende Maschine freigibt. Oder man musste sich den Intel Generic Grafiktreiber installieren (falls das funktioniert), wodurch aber spezielle Anpassungen fehlten.

Intel-Grafiktreiber ohne OEM-Bindung

Nun hat Intel wohl eine Lösung für das Problem der Grafiktreiber-Aktualisierung ohne OEM-Bindung gefunden. In den Release Notes heißt es dazu:

Unlocked Driver* 2 : We heard how much our users want the freedom to upgrade their systems to our regularly released generic graphics drivers and enable our latest game optimizations, feature updates and fixes. Well, as of this release, Intel Graphics DCH drivers are now unlocked to upgrade freely between Computer Manufacturer (OEM) drivers and the Intel Generic graphics drivers on Download Center. Simply use the exe and enjoy the update on your 6th Generation Intel Processor platform or higher, and don't worry about your OEM customizations, they remain intact with each upgrade and the OEMs can maintain customizations separately via Microsoft* Windows Update. Intel Drivers and Support Assistant will also be unlocked starting April 28th , 2020.

Ab der Version 26.20.100.8141 sind die Intel Graphics DCH-Treiber 'Unlocked', d.h. die Grafiktreiber sind die jetzt freigeschaltet, um ein kostenloses Upgrade zwischen den Treibern der Computerhersteller (OEM) und den generischen Intel-Grafiktreibern im Download-Center durchzuführen. Das gilt laut Intel ab der 6. CPU-Generation, wobei ein Upgrade einfach durch Ausführen der exe-Datei erfolgen können soll. Die DCH-Treiber enthalten gegenüber den generischen Treibern die neuesten Spieloptimierungen, Feature-Updates und Korrekturen.

Anmerkung: Intel sieht das Ganze aber als 'experimental' an. Der Ansatz: Mit dem unlocked Generic-Grafiktreiber können Nutzer neue Features testen, und schauen ob Spieleverbesserungen funktionieren sowie Bugs behoben sind. Im Anschluss sollte, so Intels Empfehlung, der OEM-Treiber wieder installiert werden.

Bei den Kollegen von deskmodder.de beschreibt ein Nutzer in diesem Kommentar bereits Probleme, die er hatte.

In den Release Notes (Englisch) lässt sich im Detail nachlesen, welche Korrekturen der Intel Graphics DCH-Treiber Version 26.20.100.8141 für Windows beinhaltet. Die Treiber stehen für Windows 10 ab der Version 1709 bis zur Version 1909 zur Verfügung. Die Kollegen von deskmodder.de haben in diesem Beitrag eine deutschsprachige Fassung der Release Notes veröffentlicht.

Der Treiber lässt sich über diesen Download-Link beziehen. Intel warnt aber, dass die Installation dieses generischen Intel Grafiktreibers den kundenspezifischen Treiber des Computerherstellers (OEM) überschreibt. Die Anpassungen und Validierungen, die der Hersteller für den OEM-Treiber vornimmt, um plattformspezifische Probleme zu lösen, Funktionen und Verbesserungen zu ermöglichen und die Systemstabilität zu verbessern, fehlen daher möglicherweise beim Intel DCH-Treiber.

Ergänzung: 'Unlock' nur für OEM DCH-Treiber

Blog-Leser 1ST1 weist in nachfolgendem Kommentar darauf hin, dass der neue Treiber auf seinem Dell Latitude nicht installiert werden könne. In diesem polnischen Portal habe ich zudem einen Nutzerkommentar gelesen, dass die Treiberinstallation auf einem  HP 840 G5 verweigert werde.

Ich selbst kann aktuell nichts testen. Ad Hoc gäbe es die Erklärung, dass die OEM-Treiber (wegen Kompatibilitätsproblemen) eine Sperre setzen können, um die Installation der Intel DCH-Grafiktreiber zu blockieren. Ich habe dann ein wenig recherchiert und eine für mich logische Erklärung gefunden. In einem reddit.com thread hat jemand nachfolgende Information gepostet (dieser Sachverhalt wird von Intel in einer Fußnote in den Release Notes beschrieben):


Anzeige

The installer will continue to restrict OEM non-DCH to Intel Generic non-DCH upgrades as well as OEM non-DCH to Intel Generic DCH driver upgrades. End-users will continue to be referred to OEM websites.

  • [X] OEM legacy -> Intel legacy
  • [X] OEM legacy -> Intel DCH
  • [X] OEM DCH -> Intel legacy
  • [✔] OEM DCH -> Intel DCH

Wenn der OEM keinen DCH-Grafiktreiber bereitgestellt hat, wird die Installation des 'unlocked'-Treibers blockiert. Also ggf. diesen Sachverhalt prüfen. Einige Informationen über DCH-Treiber hat Intel hier zusammen gefasst. Geht man den reddit.com-Thread durch, finden sich weitere Posts, die meine ursprüngliche Annahme, dass OEMs eine Sperre setzen können, bestätigen.

Im oben verlinkten polnischen Portal gibt es folgenden Hinweis, der möglicherweise weiterhelfen könnte – das müsste ein Betroffener testen (in der Hoffnung, dass Microsoft einen generischen DCH-Treiber installiert):

Zuerst den OEM-Treiber mit dem Display Driver Uninstaller (DDU) deinstallieren. Dann Intel wird dann problemlos installiert.

Der Betreffende empfiehlt die Installation ohne Internetzugang, da Windows 10 Home den OEM-Treiber sofort nach dem Neustart über das Internet zieht und dann den 'alten' Treiber installiert.

Der Betroffene im polnischen Forum schreibt, dass ihm nach etwas warten die Option zum Überschreiben des HP-Treibers im Intel® Driver & Support Assistant angezeigt wurde. Allerdings löste der Installer dann einen ähnliche Fehler aus. Möglicherweise hilft auch, die Treiberdateien aus der .exe-Datei mit einem Tool zu entpacken und dann den Intel DCH-Treiber per Geräte-Manager zu aktualisieren. Vielleicht hilft das weiter.

Ein generelles Problem scheint es nicht zu sein. Auf reddit.com gibt es diesen Thread, wo der Unlocked DCH-Treiber von Intel vorgestellt wird. Dort bestätigt ein Nutzer, dass bei ihm das Update auf einem Acer-Notbook problemlos geklappt habe.


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Dieser Beitrag wurde unter Tipps, Windows abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

18 Antworten zu Windows 10: Intel DCH-Grafiktreiber ab Version 26.20.100.814 ohne OEM-Bindung

  1. 1ST1 sagt:

    Alle Portale erzählen irgendwie das Gleiche, und keiner scheint es geprüft zu haben. Ich habe hier ein Dell Latitude und eine Precision Workstation, beide ca. 1 Jahr alt, aber der verlinkte Intel HD Graphics Treiber verweigerte gestern die Installation. Bei Dell selbst gibts auch nur Treiber aus dem letzten Jahr, wenn ich auf die Supportseiten des jeweiligen Rechnertyps gehe. In einem Foreneintrag wo anders habe ich gelesen, dass das selbe Problem auch bei Rechnern von HP auftreten soll. Dabei steckt in dem Treiber von Dell die vor einigen Monaten erwähnt Sicherheitslücke, bei HP wird es nicht anders sein.

    • Gerold sagt:

      So ist es, auch hier mit ASUS-Hardware wird die Treiberinstallation verweigert. Dumm ist nur dass auf der ASUS-Website für diesen Computer gar keine Grafiktreiber angeboten werden, man muss nehmen was über die Windows 10 Updatefunktion hereinkommt.

      • Günter Born sagt:

        Danke für den Einwurf – ich kann selbst nichts testen. Ich würde euch bitten, meinen Nachtrag zu lesen und zu prüfen, ob die Restriktion 'kein OEM DCH-Treiber vorhanden' zutrifft und ob die beiden Workarounds, die ich skizziert habe, eventuell weiter helfen.

  2. Joachim Hoffmann sagt:

    Bei meinem selbst zusammengestellten Desktop-PC mit einem ASUS PRIME Z370-A und Intel Core i7-8700K/Intel UHD Graphics 630 klappte die Installation des aktuellen DCH-Treibers unter Windows 10 HOME sehr gut und ohne Probleme.

    Durchgeführt habe ich es mit dem "Intel Driver & Support Assistant".

  3. Sten sagt:

    Ich habe neulich ein Surface 5 mit dem Intel-DCH-Treiber aktualisiert.
    Es gab davor nur den Microsoft-Treiber von 2018 und der Intel-Treiber verweigerte mit der Meldung "Der Treiber, der soeben installiert wird, wurde für diesen Computer nicht validiert. Besorgen Sie sich den passenden Treiber vom Hersteller Ihres Computers."
    Geklappt hat es erst als ich den Treiber von 2018 deinstallieren und löschen lassen habe.
    Danach konnte ich nach einem Neustart den originalen Intel DCH-Treiber einspielen.

  4. Alitai sagt:

    MS muss die Treiber wieder auswählbar machen. Dies würde die Probleme lösen. Habe bis jetzt auch immer zuerst Windows und dann die Grafiktreiber per DVD installiert bevor ich dann Windows Updates gefahren bin.

  5. Romboman sagt:

    HP EliteBook 840 G3 mit BIOS N75 Ver. 01.45 – 01/05/2020 (Win10 1909 / 18363.815): Installation von Intel® Grafik-Windows® 10 DCH-Treiber Version: 26.20.100.8141 ohne Probleme durchgeführt.

  6. Info sagt:

    ASUS Laptop (UEFI, SATA-HD, W10 Home OEM)
    Intel Celeron N4000 / UHD 600 Grafik
    W10 2020-04 (1909 – Build 18363.815)
    —————————————————————————

    Intel® Graphics – Windows® 10 DCH Drivers

    [Von V23.20.16.4974 (2019-12 W10 1909, System-Upgrade)]
    Von V26.20.100.7372 (2020-01 WU, OEM Bindung)
    Auf V26.20.100.8141 (Offline manuell)

    [INSTALLIERT (laut Version Gerätemanager)]
    Der Treiber wurde über die "igfx_win10_100.8141.exe" installiert. Es gab mit dieser Version wie angegeben "keine Installationsverweigerung" – so geschehen bei zuvor versuchten Intel-DCH Treibern auf diesem Gerät!

    Der "Grafik-Kontrollraum" APP wurde nicht aktualisiert. Läuft alles wie zuvor und ohne Installationsprobleme.

    [UNSCHÖN]
    Unter "Programme und Features" in Windows 10 werden wieder einmal nicht die Versionen aktualisiert. Dort hausieren noch diverse Einträge mit alten Versionen verschiedener Treiber des ehemaligen Funktions-Upgrade – w10="Info-Müll".

    • Info sagt:

      [NACHTRAG]
      Habe die Installation nochmals anwerfen müssen – nun ist alles komplett!

      Kurz vor dem korrektem Installations-Abschluss hat sich wohl folgendes aufgehängt laut System-Wartungsprotokoll:
      – Name der fehlerhaften Anwendung: igxpin.exe, Version: 1.7.101.0, Zeitstempel: 0x5e474051
      – Name des fehlerhaften Moduls: igxpin.exe, Version: 1.7.101.0, Zeitstempel: 0x5e474051

      Die Installation des Treibers war aber schon abgeschlossen! Es kam wohl nur nicht mehr zu den korrekten System-Eintragungen unter APPs und eben in "Programme und Features".

      (Bei der ersten Installation lief es auch komplett durch bis zur Neustart-Aufforderung)

    • Info sagt:

      Der jetzige Versuch neuere aktuelle DCH Treiber zu installieren ist zwar auch erfolgreich 27…. – aber es fehlt WEITERHIN die Aktualisierungs-Information in W10 unter "Programme & Features"(Komplett) sowie unter "APPs"(Komplett). Komplett heißt – Voriger Eintrag entfernt, Neuer nicht eingetragen. Diesmal sogar keine System-Fehlermeldungen mehr, wiederholte Installation hilft jetzt auch nicht mehr.

      INTEL Eure Installations-Routine ist – Schrott!

  7. Die von Intel verbrochenen DCH-Treiber sind ÜBLER Schrott: sie können WEDER per Gerätemanager bzw. PNPUTIL.exe installiert NOCH per DISM.exe /Add-Driver … bzw. \$WinPEDriver$\ in ein Installationsmedium integriert werden.
    Vergleiche dazu https://docs.microsoft.com/en-us/windows-hardware/drivers/develop/getting-started-with-universal-drivers

    Wie bei Klitschen vom Schlage Intel leider üblich hat das ausführbare (IGITT!) Installationsprogramm blutige Anfängerfehler, die "local privilege escalation" erlauben.

    • zeploed sagt:

      achwienett,
      unsern täglich kanthaeklein gib uns heute…
      :-P

      (unerheblich, -> ausblend – wie imma)

    • Bernard sagt:

      Leider will INTEL die eigene Entwicklung sowohl der Grafikkartentreiber als auch der RST-Treiber komplett einstellen und an Microsoft geben.

      Oder vielmehr: Nichts mehr auf der eigenen Webseite anbieten, sondern nur noch über den Microsoft Store.

      Das bedeutet in der Praxis, dass man für ältere Rechner keine Treiber mehr bekommt. Denn Microsoft wird solche Treiber nicht anbieten, weil angeblich veraltet.

      • Potrimpo sagt:

        Was ist das denn schon wieder für eine verschwurbelte Aussage? Das bedeutet in der Praxis, dass, wie bisher, der Treiber vom Hersteller kommt, nur dass dieser ggf. eine andere Plattform wählt. Microsoft hat noch nie Treiber "angeboten", außer den rudimentären Standard-Treibern. Die Treiber im Update-Katalog kommen auch von den Herstellern, nicht von Microsoft. Ändert sich also gar nix. Microsoft hat damit weiterhin nichts zu tun.

  8. 1ST1 sagt:

    Der bei Redit verlinkte DCH Treiber ist nur für Atom/Celeron-CPUs, nicht für i3, i5 usw.

    Die ganze Situation ist mal wieder Schrott, ich kann nicht auf hunderten Firmennotebooks erstmal per DDU den Original-Treiber runterwerfen, zumal die meisten davon momentan per VPN aus dem Homeoffice benutzt werden. Entweder die PC-Hersteller reagieren endlich mal, oder Intel muss mal was gescheites machen, was man auch einfach deployen kann.

Schreibe einen Kommentar zu Info Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.