Die (deutsche) Corona Warn-App des RKI

Die Nacht hat das Robert-Koch-Institut die Corona Warn-App für Android und iOS in den jeweiligen App-Stores freigegeben. Die App wurde im Auftrag der Bundesregierung entwickelt und soll in Deutschland Infektionsketten mit Coronavirus-Infektionen nachvollziehbarer machen.


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Die App im Play Store

Für Nutzer mit einem Android-Smartphone steht die Corona Warn-App des RKI im Google Play Store kostenfrei zur Verfügung. Die App besitzt die Version 1.0.0 und hat eine Größe von 31 Megabyte. Um die App installieren zu können, ist aber Android 6.0 oder höher auf einem Mobilgerät erforderlich.

Corona Warn-App des RKI
(Corona Warn-App des RKI für Android)

Die App war im Vorfeld der Freigabe durch den TÜV und den Chaos Computer Club (CCC) geprüft worden. heise hatte den Artikel TÜV-Prüfung der Corona-App: Lücken gefunden, Kritik am Veröffentlichungstermin dazu online gestellt, und den weiteren Beitrag TÜV-Prüfung der Corona-App: App soll stabil und sicher laufen nachgeschoben. Angesichts der Querelen im Vorfeld sollte das eine gute Botschaft sein, auch wenn auf tagesschau.de der Hinweis auf Kritik kommt. Dem Datenschutz scheint auf jeden Fall einiges an Aufmerksamkeit gewidmet worden zu sein. Was auch hervorzuheben ist: Die Verwendung dieser App ist freiwillig – aktuell kommt sie bereits auf mehr als 10.000 Downloads.

Der Vollständigkeit halber: Wer ein iOS-Gerät besitzt, findet die betreffende App-Version im Apple-Store. Dort gibt es sogar bereits die Version 1.0.2. Die App ist 18,9 MByte groß und erfordert iOS 13.5 oder neuer. Sie ist kompatibel mit dem iPhone.

Veröffentlicht wurden die Corona-Warn-App durch das Robert Koch-Institut (RKI) als zentrale Einrichtung des Bundes im Bereich der Öffentlichen Gesundheit und als nationales Public-Health-Institut im Auftrag der deutschen Bundesregierung.

Wie die App funktioniert

Die App fungiert als digitale Ergänzung zu Abstandhalten, Hygiene und Alltagsmaske. Wer sie nutzt, hilft, Infektionsketten schnell nachzuverfolgen und zu durchbrechen. Die App merkt sich dezentral die Begegnungen des Smartphone-Besitzers mit anderen Smartphone-Besitzern, die diese App ebenfalls installiert und aktiviert haben. Unter Android muss aber die Standortermittlung aktiviert sein (siehe auch hier). Standortdaten scheinen aber, laut Quellcode, keine erhoben zu werden.

Kommt es zu einer nahen Begegnung mit einer durch das neue Coronavirus (SARS-CoV-2) infizierten Person, kann die App die jeweiligen Kontaktpersonen digital informieren. Die Information erfolgt also nur, wenn es Begegnungen mit nachweislich infizierten Personen (die werden über die Gesundheitsämter eingespeist) hatten.

Aus Datenschutzgründen vielleicht hervorzuheben: Dabei sammelt die App zu keiner Zeit Informationen zur Identität ihrer Nutzerinnen und Nutzer. Wer wir sind und wo wir sind, bleibt geheim – und unsere Privatsphäre bleibt geschützt.

Was man wissen sollte

Sind Benutzer unterwegs, sollte die Risiko-Ermittlung immer aktiviert sein. Denn sie ist das Herzstück der Software. Wann immer sich Nutzerinnen und Nutzer begegnen, tauschen ihre Smartphones über Bluetooth verschlüsselte Zufallscodes aus.


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Diese geben nur Auskunft darüber, über welche Dauer und mit welchem Abstand eine Begegnung stattfand. Welche Person sich hinter einem Code verbirgt, ist für niemanden nachvollziehbar. Die Corona-Warn-App erhebt keine Informationen über den Ort der Begegnung oder den Standort der Nutzerinnen und Nutzer.

Entsprechend der maximalen Corona-Inkubationszeit werden alle Zufallscodes, die ein Smartphone mit aktivierter App sammelt, für 14 Tage auf dem Smartphone gespeichert – und dann gelöscht. Nur wenn eine Person sich über die App freiwillig als nachweislich infiziert meldet, erhalten daraufhin alle früheren Begegnungen eine Warnung auf ihr Smartphone. Wie bereits erwähnt: Die Autorisierung der betreffenden Person erfolgt durch Gesundheitsämter – es kann also nicht jeder zum Spaß eine Meldung über eine Infektion absetzen.

Niemand erfährt, wann, wo oder mit wem eine entsprechende Risiko-Begegnung stattfand. Die infizierte Person bleibt anonym. Mit der Benachrichtigung erhalten die betroffenen Nutzer/-innen klare Handlungsempfehlungen. Wichtig: Auch die Daten der Benachrichtigten sind zu keiner Zeit einsehbar.

Datenschutz im Detail

Die Corona-Warn-App soll die Nutzer zwar täglich begleiten. Sie wird kann aber niemandem verraten, wer diese Person ist. Der Datenschutz bleibt über die gesamte Nutzungsdauer zu 100 Prozent gewahrt. Das sollen auch folgende Kriterien gewährleisten:

  • Keine Anmeldung: Es müssen keine E-Mail-Adresse und kein Name hinterlegt werden.
  • Keine Rückschlüsse auf Identitäten: Bei einer Begegnung mit einem anderen Menschen tauschen die Smartphones nur Zufallscodes aus. Diese messen, über welche Dauer und mit welchem Abstand ein Kontakt stattfand. Sie lassen aber keine Rückschlüsse auf Personen und Standorte zu.
  • Dezentrale Speicherung: Die Daten werden nur auf dem Smartphone gespeichert und nach 14 Tagen gelöscht.
  • Keine Einsicht für Dritte: Sowohl die Personen, die eine nachgewiesene Infektion melden, als auch die Benachrichtigten sind nicht nachverfolgbar – nicht für die Bundesregierung, nicht für das Robert Koch-Institut, nicht für andere User und auch nicht für die Betreiber der App-Stores.

Gerade der Punkt der dezentralen Speicherung ist wichtig, sah der erste (nach Kritik verworfene) Ansatz doch eine zentrale Speicherung vor. Die Kollegen von heise haben diesen Artikel zur App und diese FAQ veröffentlicht. Golem hat hier etwas ähnliches veröffentlicht. Einen europäische Länder übergreifenden Ansatz habe ich auf die Schnelle aber nicht erkennen können – in Grenzregionen und bei Auslandsreisen wäre so etwas aber hilfreich.

Ergänzung: Leider hat man von den Projektverantwortlichen versäumt, Domains, die vom Namen her irreführend sein können, zu registrieren und so Missbrauch zu verhindern. Ich habe es im Blog-Beitrag Corona-Warn-App: Vorsicht vor Lookalike-Fake-Seiten thematisiert.


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38 Antworten zu Die (deutsche) Corona Warn-App des RKI

  1. ITler sagt:

    Zitat: Wer wir sind und wo wir sind, bleibt geheim – und unsere Privatsphäre bleibt geschützt.

    Wohl kaum.

    Mir kommt die App auf kein Gerät. Das Vertrauen in die derzeitige Regierung ist nachhaltig zerrüttet.

    • Günter Born sagt:

      Wenn Du dann aber konsequent wärst, dürftest Du kein Android- und iOS-Gerät verwenden. Wenn ich es nicht auf die Schnelle verpeilt habe, befassen sich die Forscher mit (GAP), also einen Protokoll und wenden berechtigt ein, dass sich Daten fast immer deanomymisieren lassen (ist aber bekannt). Und sie weisen auf theoretisch mögliche Angriffe hin, mit denen die Datenübermittlung verfälscht werden könnte. Bleibt die Frage: Wird sich jemand diese Mühe machen? Welcher Aufwand ist erforderlich?

      Und dann dürfte folgerichtig auch keine Internetnetzung, keine Mobilfunknutzung etc. erfolgen.

      • ITler sagt:

        Tatsächlich nutze ich privat ein Lineage OS ohne Google und mit AFWall kann ich schon ziemlich viel steuern. Zu Hause dann die richtige Firewall.
        Hauptproblem an der App ist das fehlende Vertrauen zum Anbieter. Was bringt z.B. das nächste Update mit?

  2. Herr IngoW sagt:

    Bei meinem Smartphone hat eine Zeit nach der Installation, so zwei Stunden, das W-Lan Probleme gemacht.
    Ob das am Netz des W-Lan/DSL lag kann ich nicht sagen, das Problem hatte ich noch nie bei dem Smartphone.

  3. Ewald sagt:

    Orwell rotiert im Grab.

    Mit Angst wird das Volk erzogen.Obwohl jetzt sogar Spahn zugeben musste das es keinen SInn macht Massenweise zu testen wenn es kaum nich infizierte gibt.Vielleicht hat er sich den Test ja endlich mal erklären lassen.

    Ganz einfach gesagt:Wenn es keinen Infizierten mehr gibt sind alle positiv Ergebnisse falsch,denn falsch positiv gibt es immer.Jetzt wissen sie auch warum die Regierung plötzich mehr getestet hat.

    • Günter Born sagt:

      Der Kommentar lässt mich ratlos zurück – was willst Du uns damit sagen – etwas viel Aluhut. Ich gebe zu, ich stand der App zu Beginn skeptisch gegenüber. Aber es gibt eine beachtliche Strecke, die bei der Konzeption und Entwicklung der App, inklusive Überprüfung zurück gelegt wurde. Die Anwendung ist freiwillig, das Ganze gestaltet sich für mich aus heutiger Sicht als 'anonym' dar. Ich kann keinen Orwell erkennen!

      Und mir liegen inzwischen Studien vor, die auch eine App-Durchdringung von 2 oder 4 % als hilfreich nachgewiesen haben. Dass wir über 1 Jahr keine Infizierten haben, dürfte wohl ein frommer Wunsch bleiben. Ergo stehe ich auf dem Standpunkt: Gebt der App eine Chance – es wir kein digitaler Freifahrtschein, aber wenn sie hilft, bestimmte Infektionsketten zu unterbinden, wäre was gewonnen. Mit den restlichen Maßnahmen wie Abstandsgebot, Mund-Nasen-Masken, Kontaktbeschränkungen konnte Deutschland einiges im Verlauf der SARS-CoV-2-Pandemie abbiegen. Da sollten wir dankbar sein, und nicht Orwell Platitüden bemühen – imho.

      • Dekre sagt:

        Günter, Du hast (sicherlich) Recht.
        Das Problem lässt sich hier nicht diskutieren. Ich habe was geschrieben wollte mein Kommentar einstellen und diesen wieder gelöscht. Die "Warn-App" als solche ist nicht das Problem. Es ist zu komplex.

        Wenn Leute, in diesem Zusammenhang auf Orwell kommen, so ist es sehr merkwürdig. Sie hätten schon längt darauf kommen können mit ihrem Verhalten mit der Technik. Unabhängig davon sage ich das Stichwort "Stiftung". Ich empfehle das Werk "Wenn der Schläfer erwacht". Auch dieses Problem ist unabhängig von IT sehr komplex.

  4. Sam sagt:

    Schön finde ich, dass man den Source der App auf GitHub findet und das auch von dritten geprüft werden kann (vorausgesetzt, man vertraut dem Herausgeber, dass die hochgeladene App wirklich genau dem github-Source entspricht).
    https://github.com/corona-warn-app

  5. Andreas Hofer sagt:

    Das wirklich Tolle an der App ist die Effizienz, mit der man jetzt die Panik verbreiten kann!

    Wer installiert sich diese App freiwillig? Sind es diejenigen, die die Gefahr durch das Virus belächeln oder eher die, die Angst vor der Seuche haben?

    Wenn ein Positiv getesteter die Meldung darüber absetzt, erfahren das alle ein oder zwei tausend Personen, denen er in den letzten zwei Wochen begegnet ist. Von denen hat sich allerhöchstens einer angesteckt, vielleicht auch niemand, aber alle haben dann Angst. Na prima!

    • Steter Tropfen sagt:

      Ich würde mir diese Äpp freiwillig installieren – wenn ich denn ein Smartphone benutzte. Dabei gehöre ich weder zu den Leichtsinnigen noch zu den Panikern, sondern habe eine fachlich qualifizierte Ahnung von dem Thema.

      Der Gedanke ist einfach: Sähe man den Leuten an, wenn sie ansteckend sind, wäre alles viel leichter, denn dann könnte man sie rechtzeitig isolieren. Weil das aber bekanntlich nicht so ist und manche putzmunter und ahnungslos zur Virenschleuder werden, ist alles gut, was dem unsichtbare Feind zumindest Umrisse gibt. Auch wenn es Testaufwand bringt, lassen sich doch eine Anzahl Infektionen verhindern, die dann wiederum nicht noch weiter verbreitet werden.

      Lieber ein mulmiges Gefühl bis zum Testergebnis, als dass wir das durchmachen, was die in Spanien oder Italien dieses Frühjahr life hatten. Die Leute dort hatten erheblich mehr Angst durchzustehen.

  6. Patrick sagt:

    Selbst wenn ich wollte, mit meinem "Windows 10 Mobile" Betriebssystem keine Chance. ^^

  7. Thorky sagt:

    Die App macht nur da Sinn, wo viele Menschen auf engem Raum über längere Zeit zusammen kommen, also z. B. Kirchen, Urlaubsflieger, Konferenzräume, Theater, Kinos, Bus & Bahn und Probenräume. Draußen und selbst in Läden, in denen man nur kurz aneinander vorbei geht, ist sie überflüssig. Allein schon deshalb, weil nur in Intervallen von 2 bis 5 Minuten über Bluetooth die Daten abgefragt werden. In dem Zeitraum kann ich an dutzenden Menschen im Laden, ja hunderten Menschen in einer Fußgängerzone vorbei gegangen sein.

    Fakt ist: wir haben die Pandemie komplett ohne eine App vorerst in den Griff bekommen. Die bewährten Methoden sollten wir beibehalten, statt auf die App zu setzen, die weder andere schützt noch eigene Infektionen verhindert. Ich nehme sie als Snakeoil wahr.

    • Steter Tropfen sagt:

      Beim Vorbeigehen in der Fußgängerzone wirst du auch keinen anstecken. Also wozu sollte die App das auch noch abdecken? Corona ist ein Virus und nicht der Böse Blick!

      Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber hier in Bayern hängen einem die „bewährten Methoden", das Virus im Griff zu halten, mittlerweile total zum Hals raus: wirre Kontaktverbote, Versammlungssperren, Schulbetrieb im Ausnahmezustand, Bäder geschlossen, Sport nur ohne Umkleide und Duschen, Lokale dürfen nur unter der Wirtschaftlichkeitsgrenze arbeiten… und keiner kann sicher sein, dass es nicht trotzdem unbemerkt wieder aufschwelt.
      – Höchste Zeit, dass da was Neues kommt, damit man in allen Lebensbereichen wieder ein bisschen mehr Normalität riskieren kann.

  8. Stefan sagt:

    Diese App ist für Deutschland entwickelt worden, wir leben in Europa, wie ist es mit dem erfassen von Kontaktpersonen, aus anderen Ländern, werden die auch erfasst,wenn ein Franzose, Luxemburger oder Belgier mit einem Kontakt hatte der auch aus seinem Land eine App installiert hat

    • 1ST1 sagt:

      Der Datenaustausch mit den anderen dezemtral arbeitenden Apps soll kommen. Nur Frankreich und noch ein anderes europäisches Land verfolgen den zentralen Server-gestützten Ansatz, da ist wohl kein Datenaustausch machbar. Aber in Frankreich war schon immer alles auf Paris zentralisiert.

  9. it-frosch sagt:

    Ich habe diese App auch bei mir installiert. Für mich ist sie ein Baustein wie wie grüne Landkarte auf ntv, der helfen soll zu sensibilisiere.
    Das in anderen Ländern (Quelle: die entwickelten Apps die in sie gesetzten Erwartungen nicht immer erfüllt haben, sollte da nicht stören.

    Die Entwicklung habe ich von außen mitverfolgt und finde die letztendliche Lösung prima. Natürlich findet sich immer irgendwo noch ein theoretisches Schlupfloch, aber dann dürften wir auch viele Technologien nicht verwenden. ;-)

    Ich finde es lobenswert, dass die App innerhalb so kurzer Zeit bereitsteht und dass der Datenschutz so gut eingehalten wird. Einige Kritiken (warum nur für Deutsche und nicht auch für Ausländer) finde ich etwas weltfremd aber wahrscheinlich ist Stefan nicht bewusst, was dafür alles notwendig gewesen wäre. ;-)

    Manch einer der Kommentatoren zu diesem Artikel sollte sich mal "Reisen in die Welt des Wahns" von Achim Haug durchlesen. ;-)
    Darin zeigt Achim Haug wie schnell man "abrutscht". ;-)

  10. Günter Born sagt:

    Die in obigem Beitrag verlinkte heise FAQ zur Corona-Warn-App geht auch auf die theoretischen Angriffsszenarien ein – und hält diese für wenig praktikabel.

    Zur Frage, ob es einen Austausch mit anderen europäischen Apps gibt: Es wurde gerade eine Vereinbarung unterzeichnet, dass der Austausch kommen soll. heise hat das in diesem Artikel thematisiert.

  11. Geronimo:) sagt:

    Hallo, was ist eigentlich mit den ganzen Bluetooth Schwachstellen und Sicherheitslücken für Android und ios Geräte?
    Gibt ja jede Menge davon. Man muß nur mal im Browser nach Bluetooth und Sicherheitslücke suchen. Auch auf der bsi-fuer-buerger.de Seite kann man genügend Warnungen finden.
    Bin erstaunt, dass hier noch niemand auf das Problem hingewiesen hat.
    Mir ist schon klar, das, wenn jemand eine Bluetooth Lücke ausnutzen möchte, muß er mir sehr nahe kommen. Aber das ist viel einfacher wie man denkt. Im Bus, U-Bahn, Zug, Restaurant usw. sitzt man doch ziemlich eng zusammen. Auch, wenn das zur Zeit wegen den Corona Abstandsregeln nicht überall so eng zugeht. Aber es wird immer mehr gelockert. Und die Leute halten sich auch längst nicht alle an die Regeln.

    Was meint Ihr?

    • Günter Born sagt:

      Genau diese Frage ist in der von mir am Artikelende verlinkten FAQ von heise thematisiert. Genau so wie die theoretischen Angriffsmöglichkeiten, die oben schon mal angerissen wurden.

      • Geronimo:) sagt:

        Ja, habe ich alles gelesen. Bei Golem wird ja auch darauf hingewiesen, dass es da Probleme mit der Bluetooth Schnittstelle gibt. Zitat: Der Umstand, dass die App die Konnektivitäten und die Schnittstelle von Google und Apple verwende, "stellt ein erhebliches Risiko dar, welches durch das RKI jedoch praktisch nicht beseitigt und auf technischer Ebene auch nicht reduziert werden kann"
        Das die Corona App sicher angegriffen wird, wie auch immer, werden wir sehen.
        Ich sehe das Problem aber eher bei der Bluetooth Schnittstelle.
        Gibt einfach zu viele Probleme dort. Und jetzt rennen wahrscheinlich in den nächsten Tagen Millionen von Menschen hier in Deutschland mit eingeschaltetem Bluetooth herum. Das muß die Hacker doch magisch anziehen!

  12. Klaus451f sagt:

    Ein Telekomvorstand hat erklärt, dass der Datenverkehr durch die App nicht berechnet wird. Wie geht das? Filzt jeder Netzbetreiber allen Netzverkehr so akribisch, dass er das rausfiltern kann?

  13. Gerold sagt:

    In der Schweiz gibt es auch eine Corona-App, ebenfalls mit dezentralem Ansatz.
    Soeben diesen Artikel gefunden, weiss jedoch nicht ob das auf die deutsche App auch zutrifft.

    https://www.netzwoche.ch/news/2020-06-16/das-sind-die-schwachstellen-der-swiss-covid-app

  14. z sagt:

    Habe da noch eine Verständnislücke bezüglich des Begriffs DEZENTRAL.
    Irgendwo habe ich gelesen, da sei doch ein zentraler Server eingebunden, von dem an alle, die mit einem registrierten Erkrankten lange genug in Kontakt waren, eine SMS geschickt würde.
    Wenn das stimmt, dann wären zentral doch alle wichtigen Fakten für eine Überwachung gespeichert.
    Weiß jemand etwas genaueres?

    • Günter Born sagt:

      Ließe sich imho in den verlinkten heise-Artikeln erschöpfend nachlesen. Ein Infizierter kann (das ist von der Umsetzung durch die Gesundheitsämter noch ungelöst) sich bei positivem Test über eine TAN gegenüber dem zentralen Server als 'infiziert' outen. Dabei werden aber nur einige digitale Schlüssel mit dem Server ausgetauscht – der weiß nicht, wer der Infizierte ist. Gibt zwar einen theoretischen Ansatz, alle Infizierten möglicherweise de-annonymisieren zu können – ist aber nur theoretisch brauchbar und ließe sich einfacher über eine Infektion eines Mobilgeräts bewerkstelligen.

      Die Corona-Warn-App gleicht dann die digitalen Kontakt-Identitäten, die gespeichert wurden, mit der Liste auf dem Server ab – letztendlich wird (soweit ich es verstanden habe) gefragt: Gibt mir mal alle IDs der Infizierten. Die Liste wird mit den lokal gespeicherten IDs lokal verglichen. Kommt ein Treffer, erfolgt ein Alarm – und dann kann der Nutzer der App entscheiden, was er tun will.

      • z sagt:

        Die Identifikation sollte über die zugehörige ID des Mobiltelefons nun kein Problem sein. Wenn das so sist, tendiert der Aufwand gegen Null die Nutzer zu identifizieren und ggf. zu überwachen.

    • Gerold sagt:

      DEZENTRAL heisst die Kontakte welche die App via Bluetooth registriert bleiben auf dem Smartphone.
      Falls dann jemand positiv auf Corona getestet wird müssen die Kontaktpersonen informiert werden. Dazu braucht es schon eine zentrale Infrastruktur, in der Schweiz wird dafür Amazon genutzt.

      https://www.nau.ch/politik/bundeshaus/deshalb-speichert-corona-app-daten-bei-amazon-deutschland-65717602

  15. Gerold sagt:

    Die 20 Millionen sind wohl doch nur für die Entwicklung der App draufgegangen.

    "Aus Antworten des Finanzministeriums auf Fragen des Haushaltsexperten der Linken, Victor Perli, gehe nun hervor, dass der Bund für Wartung, Pflege und Betrieb der App und anderer Komponenten in diesem und im kommenden Jahr mit rund 45 Millionen Euro rechne. Demnach entfallen auf die Telekom-Tochter T-Systems 43 Millionen Euro, auf den Softwarekonzern SAP knapp zwei Millionen Euro. Zudem werden für Werbung vorerst 3,5 Millionen Euro angegeben."

    https://www.tagesschau.de/inland/corona-app-downloads-101.html

  16. nook sagt:

    Wenn es die apk beim RKI oder bei f-droid zum download gibt, dann können wir mal darüber reden, Herr Spahn ;-)

  17. piD sagt:

    Habe ich es vielleicht übersehen – oder wurde die Thematik API schon angesprochen.
    Ausserdem: Wenn diese staatl. App nicht floppen sollte kann man gespannt sein auf
    die Begehrlichkeiten der Politik. Und: Läuft die App auf allen Betriebssystemen und älteren Geräten?
    Vielleicht auch noch: Die Freiwilligkeit könnte durch gesellschaftlichen Druck rasch ad absurdum geführt werden.

    • Günter Born sagt:

      Nach meinen Informationen ist die App 6,5 Millionen Mal heruntergeladen worden – das ist für den kurzen Zeitraum top. Die Frage nach den Betriebssystemen ist im Text beantwortet worden.

      Ich verstehe ja, dass einige Leute gerne hier im Blog alle möglichen Winkelchen ausleuchten mögen, was es alles an Problemen geben könnte und gibt. Alleine, es ist hier der falsche Ort – der Beitrag hat das Ziel zu informieren: Es gibt die App, das sind die Voraussetzungen und da und da kannst Du weitere Informationen bekommen. Ob man die herunterlädt, muss jeder selbst entscheiden. Ob die App sinnvoll ist und funktioniert – ob es bei 10% Nutzung hilft etc. sind Fragen, die sich erst in Zukunft beantworten lassen. Zur Frage, ob 60% die App nutzen müssen, oder ob bereits 10% helfen, liegen mir Informationen vor – hatte ich im 50+ Blog thematisiert. Aber ich bin kein Statistiker, der die Ergebnisse verifizieren kann – meine Vorlesungen dazu sind über 41 Jahre her. Wir würden also ziemlich am grünen Tisch über ungelegte Eier diskutieren – was ich als wenig zielführend erachte – ist aber nur meine persönliche Meinung und ich möchte die Diskussion hier auch nicht abwürgen – aber manches ist schon 'esoterisch', was als Argument gebracht wird. Der Grund, warum in Deutschland kein Großprojekt klappt?

      Zur Freiwilligkeit hat die Süddeutsche Zeitung heute einen Artikel. Habe ihn quer gelesen – aber nicht thematisiert. Mir ist da zu viel Spekulation drin – a la: Lassen Geschäftsinhaber oder Kneipen nur noch Kunden, die die Corona-Warn-App haben, in ihre Räume. Da wird aktuell schlicht ein Projekt, was für mich überraschend gut gelaufen ist – vergleiche die eGK – kaputt geschrieben. Entgegen meiner üblichen Gewohnheit plädiere ich dafür: Lasst uns doch mal schauen, was in den kommenden 6 Monaten draus wird und lernen daraus.

    • Dekre sagt:

      Das sehe ich auch so. Ich habe diesen Beitrag gelesen.

      Es hat eine Alibifunktion. Es bietet weder Schutz noch Sicherheit, wie auch. Ich warte nur darauf, dass jemand sich beschwert, dass beim einscannen seiner Tasse Kaffee das Gerät unbrauchbar wurde. Dabei wolle er diese nur per E-Mail verschicken.

      Die Alibifunktion kommt schon dadurch zum Ausdruck, dass die Diskussion (Medien, Politik etc.) über das Ding Ausmaße annimmt, die mit Sinnhaftigkeit rein gar nichts zu tun haben.

      Unabhängig davon muss man schon neuere Geräte habe. Bei älteren Modellen funktioniert das mal nicht.

      Jedenfalls muss der Begriff Computervirus völlig neu definiert werden. :)

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