Microsoft verdient prächtig, die Cloud wächst 'gedämpft'

Microsoft hat seine Geschäftszahlen für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2020 vorgelegt. Dieses Geschäftsjahr begann am 1. Juli 2019 und endete am 30. Juni 2020. Wie schaut es angesichts der Coronakrise bei den Microsoft-Geschäftszahlen nun aus? Kurz auf den Nenner gebracht: Bombastisch.


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Der Geschäftsbericht, den Microsoft als Kurzfassung für die Presse hier veröffentlicht hat, strotzt nur so vor Superlativen.

  • Die Einnahmen beliefen sich auf 38,0 Milliarden Dollar und stiegen um 13%.
  • Das Betriebsergebnis betrug $13,4 Milliarden und stieg um 8%.
  • Der Reingewinn betrug 11,2 Milliarden USD,  und ging aber um 15% nach GAAP (allgemeine Rechnungsgrundsätze) zurück (plus 5% Non-GAAP)

"Die letzten fünf Monate haben deutlich gemacht, dass die Technologieintensität der Schlüssel zur Widerstandsfähigkeit der Unternehmen ist. Unternehmen, die ihre eigenen digitalen Fähigkeiten aufbauen, werden sich schneller erholen und gestärkt aus dieser Krise hervorgehen", sagte Satya Nadella, Chief Executive Officer von Microsoft. "Wir sind das einzige Unternehmen mit einem integrierten, modernen Technologiestack – powered by Cloud und KI und unterstützt durch Sicherheit und Compliance – das jedem Unternehmen hilft, sich zu transformieren und neu zu überdenken, wie es die Kundenbedürfnisse erfüllt. Hier noch einige Einzelzahlen.

  • Die Einnahmen aus kommerziellen Büroprodukten und Cloud-Diensten stiegen um 5% (währungsbereinigt um 7%), angetrieben durch das Wachstum der Einnahmen von Office 365 Commercial um 19% (währungsbereinigt um 22%)
  • Der Umsatz mit Office-Produkten für Endverbraucher und und deren Cloud-Diensten stieg um 6% (währungsbereinigt um 7%), und die Abonnenten von Office 365 Consumer stiegen auf 42,7 Millionen
  • LinkedIn-Einnahmen (soziales Netzwerk) stiegen um 10% (währungsbereinigt um 11%)
  • Der Umsatz mit Dynamics-Produkten und Cloud-Diensten stieg um 13% (währungsbereinigt um 15%), angetrieben durch ein Umsatzwachstum von 38% (währungsbereinigt um 40%) bei Dynamics 365

Der Umsatz in der Intelligent Cloud betrug 13,4 Milliarden US-Dollar und stieg um 17% (währungsbereinigt um 19%), mit folgenden geschäftlichen Höhepunkten:

  • Der Umsatz mit Server-Produkten und Cloud-Diensten stieg um 19% (plus 21% bei konstanten Wechselkursen), angetrieben durch ein Umsatzwachstum von 47% (plus 50% bei konstanten Wechselkursen) bei Azure
  • Der Umsatz im Bereich Unternehmensdienstleistungen blieb relativ unverändert (+2% bei konstanten Wechselkursen)

Obwohl da überall ein Plus steht, verlangsamt sich das Wachstum bei Azure binnen drei Monaten von 59 Prozent auf 47 Prozent, wie heise hier schreibt. Das hat der Börse nicht gefallen, der Kurs der Microsoft-Aktion ging zurück.

Der Umsatz im Bereich More Personal Computing belief sich auf 12,9 Milliarden USD und stieg um 14% (währungsbereinigt um 16%), mit den folgenden geschäftlichen Höhepunkten

  • Windows OEM-Einnahmen stiegen um 7%.
  • Der Umsatz mit Windows Commercial-Produkten und Cloud-Diensten stieg um 9% (währungsbereinigt um 11%)
  • Die Einnahmen aus Xbox-Inhalten und -Diensten stiegen um 65% (währungsbereinigt um 68%)
  • Die Oberflächeneinnahmen stiegen um 28% (währungsbereinigt um 30%)
  • Die Einnahmen aus Werbung bei der Bing-Suche ohne die Kosten für die Traffic-Akquisition gingen um 18% zurück (währungsbereinigt um 17%) 

Bei Martin Geuß kann man noch einige Details nachlesen. Die Betriebsausgaben beliefen sich auf 12,3 Milliarden US-Dollar und stiegen um 13%, einschließlich der Kosten in Höhe von 450 Millionen US-Dollar für die Schließung der physischen Standorte von Microsoft Stores weltweit.

Ergebnisse des Geschäftsjahres 2020

Im Geschäftsjahr 2020 hat die Microsoft Corp. die folgenden Ergebnisse für das am 30. Juni 2020 endende Fiskaljahr im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des letzten Fiskaljahres bekannt gegeben:

  • Der Umsatz betrug $143,0 Milliarden und stieg um 14%.
  • Das Betriebsergebnis betrug $53,0 Milliarden und stieg um 23%.
  • Der Reingewinn betrug 44,3 Milliarden USD und stieg um 13% GAAP und 20% Non-GAAP

Insgesamt muss ich als Kleinstaktionär feststellen, der Herr Nadella hat alles richtig gemacht. Als Nutzer von Microsoft-Produkten komme ich aber zu dem Schluss, dass das alles unbefriedigend ist und schlimm enden muss – bleibt die Frage, ob ich mich irre oder lange genug lebe, um den Absturz noch mit zu erleben.


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