Windows 10: Microsoft analysiert zähe Sprunglisten nach Hinweis

[English]Microsoft hat von einem Google-Entwickler aus dem Chrome-Team wohl einen Hinweis auf die zäh reagierenden Sprunglisten in der Taskleiste erhalten. Jetzt untersucht das Unternehmen diesen Sachverhalt.


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Bezüglich der Benutzeroberfläche ist Windows 10  an vielen Stellen nur noch als kaputt und Bastelgrab für gescheiterte Entwickler zu begreifen. Unterschiedliche Kontextmenü-Stile, kaputtes Startmenü oder nicht funktionierende Suche etc. Eine Leiche im Keller sind wohl auch die langsam öffnenden Sprunglisten, wie MSPU hier berichtet. Der Google Chrome für Windows-Entwickler Bruce Dawson hat sich darüber geärgert, dass sich Sprunglisten erst nach 200 Millisekunden öffnen. Statt sich in das Hamsterrad Feedback Hub zu begeben, hat Dawson seinen eigenen Weg gewählt (mache ich auch so). Dawson hat nämlich einen Beitrag auf GitHub online gestellt, der sich mit langsamen Sprunglisten befasst.

I frequently right-click on items in the task bar in order to view their properties or close them. Last year I reported a ~500 ms delay due to massively redundant ReadFile calls. This was fixed. However, closer analysis shows that there still remains a 200-250 ms delay from the moment that the mouse button is released until the menu appears. This is well beyond the ideal human interaction times and is a constant frustration. I don't want to wait for my computer, especially when doing simple and repetitive actions that I know it should be able to do roughly ten times faster. Closing multiple programs in this way becomes frustrating, even after the ReadFile fixes.

Dawson besitzt eine recht gut ausgestattete Windows 10-Maschine, die aber bei Sprunglisten zu zäh reagieren, schreibt er. Voriges Jahr hatte er schon mal eine Verzögerung von 500 Millisekunden zum Öffnen einer Sprungliste bemängelt. Aktuell liege die Verzögerungszeit vom Loslassen der Maus bis zur Anzeige der Sprungliste bei 200 bis 250 Millisekunden – zu lange für eine optimale GUI-Gestaltung.

In den Kommentaren geht es dann etwas hin und her – und ein MS-Mitarbeiter versucht Bruce Dawson auf die 'gelesen, gelacht, gelocht' Feedback Hub-Schleife zu locken. Aber vor einigen Tagen hat sich Microsoft-Mitarbeiter Rich Turner (bitcrazed, ein Senior Programm Manager bei Microsoft per Kommentar gemeldet. Einmal hat er den bereits geschlossenen Case erneut geöffnet und an das Produktteam weitergeleitet. Dieses untersucht das Verhalten – sobald es neues gibt, will man sich melden.

Das Problem dürfte (in meinen Augen) darin bestehen, dass das ganze Zeug der GUI in XAML beschrieben ist. Und das ist halt langsam in der Interpretation der Konfigurationsdateien.


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4 Antworten zu Windows 10: Microsoft analysiert zähe Sprunglisten nach Hinweis

  1. 1ST1 sagt:

    Ein ähnliches Problem gibts auch im Dateiexplorer beim Rechts-Klick auf Ordner- oder Dateisymbole, auch das könnte für meinen Geschmack flotter gehen, vor allem auf Netzlaufwerken.

  2. Anonymous sagt:

    Die Probleme in Sachen "Responsiveness" haben meiner Meinung nach doch schon mit Windows Vista / 7 angefangen…

    Zu Zeiten von Windows 2000 & XP habe ich das Betriebssystem zu einem großen Teil per Tastatur & entsprechenden Tastatur-Shortcuts bedient, inkl. Startmenü, Explorer und einiger Applikationen.
    Wenn man das einmal drauf hatte ging das ziemlich fix…

    Als ich dann versucht habe ein Windows 7 ähnlich zu bedienen, z.B. im Explorer habe ich ziemlich schnell bemerkt, dass dies zu "Fehlbedienungen" führt da ich offenbar ich schneller war als die GUI reagieren konnte.
    Bei Windows 10 ist das Problem halt noch extremer, so dass man es schon mit bloßem Auge sehen kann und die GUI teilweise bei geübten Anwendern auch mittels Point-&-Click-Bedienung nicht mehr schnell genug reagiert.

    Das sind halt alles nur rein subjektive Eindrücke, aber wenn man es objektiv messen könnte, würde es mich nicht überraschen wenn die GUI eines Windows 10 an vielen Stellen um den Faktor 10 oder mehr langsamer wäre als ein Windows 7 oder gar XP.

    Microsoft hat an der GUI so viele Baustellen, das ist für mich fast unfassbar – und noch unfassbarer ist es, dass es jeder selbst bemerken kann (inkl. Microsoft selbst), damit jeder weiß (inkl. Microsoft selbst) und es trotzdem so wenige Beschwerden darüber gibt weswegen es Microsoft vermutlich noch weniger als gar nicht interessiert…

    • Günter Born sagt:

      Nennt sich Fortschritt – und wer krittelt, bekommt von den Fans tüchtig was auf die Mütze.

      Wenn ich sehe, dass ich hier auf einem USB-Stick ein Damn Small Linux (DSL) mit 80 MByte habe, kriege ich die Krise.

  3. Info sagt:

    Und das wird mit jedem .NET Update schlimmer…

    Die gesamte Windows-Oberfläche ist bei einem modernen Dual-Core Prozessor mit 2,6GHz bereits im Leerlauf langsam. Laufen Programme, wird das ganze schnell sehr fehlerhaft – so langsam kann ein Mensch einen Rechner nicht bedienen damit Windows überhaupt noch klarkommt. Ein Armutszeugnis für die Windows-Oberfläche…

    Weniger script basiertes, weniger KI, weniger Telemetrie, weniger Statistik…

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