GitHub: youtube-dl Repository wiederhergestellt

Der Dienst Github hat das Repository von youtube-dl wiederhergestellt, nachdem es vor einiger Zeit (21. September 2020)  wegen einer DCMA-Beschwerde (Digital Millennium Copyright Act) kurzerhand gelöscht worden war.


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Worum geht es?

Beim youtube-dl-Repository  geht es um eine in Python geschriebene Open Source-Anwendung, mit der sich YouTube-Videos auf einen lokalen Computer herunterladen lassen. Die Anwendung soll auch für andere Video-Plattformen funktionieren. Vor einigen Wochen gab es dann eine DCMA-Beschwerde (Digital Millennium Copyright Act), dass diese Software Urheberrechte verletze. Der Code-Hoster GitHub hat dann das komplette Repository vor ca. 3 Wochen gelöscht. Ich hatte hier im Blog nicht darüber berichtet, aber das Ganze lässt sich z.B. auf Golem nachlesen.

Beschwerdeführer wegen der DCMA-Verletzung war die RIAA (Recording Industry Association of America), die durch die Download-Möglichkeiten eine Copyright-Verletzung erkannt haben wollte. In der Entwickler-Community führte dies zu einem Sturm der Entrüstung, da das Repository ja auch freie Videos herunterladen könnte. Mitglieder luden daher den Code in zig alternativen Repositories erneut auf GitHub hoch.

GitHub restauriert Repository

Sobald so eine DCMA-Beschwerde vorliegt, nimmt GitHub das entsprechende Repository offline, lässt die Beschwerde aber im Nachgang ggf. von Experten auf Stichhaltigkeit prüfen. Am 16. November 2020 wurde dann das Repository auf GitHub wiederhergestellt, wie die Platfom in dieser Meldung bekannt gab. Hintergrund für diesen Schritt ist wohl diese Stellungnahme der Electronic Frontier Foundation (EFF), dass das Repository nicht das Copyright der Rechteinhaber von Videos verletzt und im Grunde wie ein Browser arbeite. GitHub schreibt dazu:

Today we reinstated youtube-dl, a popular project on GitHub, after we received additional information about the project that enabled us to reverse a Digital Millennium Copyright Act (DMCA) takedown.

Durch die zusätzlichen Informationen wurde es GitHub ermöglicht, das populäre Projekt youtube-dl wiederherzustellen und die DMCA-Beschwerde (Digital Millennium Copyright Act) als unbegründet zurückzuweisen. Gleichzeitig gab GitHub eine Erklärung ab, in der die Unterstützung von Open Source und der Entwicklergemeinschaft hervorgehoben wurde. Die Betreiber teilen die Frustration der Entwickler über diese DCMA-Beschwerde – besonders, da das Projekt youtube-dl viele legitime Ziele verfolgt. Allerdings unterliegt GitHub auch dem Zwang zur Einhaltung von Gesetzen wie dem DMCA, was GitHub und Entwickler in eine schwierige Lage bringt.

In der Stellungnahme legt GitHub dann die Gründe offen, die zur Entfernung des Projekts führten. Gleichzeitig wurde angekündigt, dass GitHub seine Verfahrensweise bei DCMA-Beschwerden überarbeitet. Jeder einzelne glaubwürdige DCMA-Beschwerde (1201) wird künftig von technischen Experten, und gegebenenfalls auch von unabhängigen Spezialisten, die von GitHub beauftragt werden, überprüft. Das soll sicherstellen, dass das Projekt tatsächlich eine technische Schutzmaßnahme, wie sie in der Beschwerde beschrieben ist, umgeht. Zudem wird die DCMA-Beschwerde samt Aufforderung, das Repository zu löschen, auch von Rechtsexperten sorgfältig geprüft, um sicherzustellen, dass ungerechtfertigte Ansprüche oder Ansprüche, die über die Grenzen des DMCA hinausgehen, abgelehnt werden.

Damit möchte man solche Aktionen wie beim Projekt youtube-dl künftig verhindern. Weitere Details lassen sich dieser Meldung entnehmen. Bei Interesse: Golem hat das Ganze in diesem deutschsprachigen Beitrag zusammen gefasst.


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2 Antworten zu GitHub: youtube-dl Repository wiederhergestellt

  1. Dat Bundesferkel sagt:

    Habe 'n tollen Tipp für die RIAA:

    Auf YT eingestellte Angebote einfach hinter der YT-Premium-Wall verstecken. Ach, upps… denn erreicht man ja kaum noch Leute.

    Keine Sorge, liebe RIAA, ich verspreche hoch und heilig heutiges "la la la, kreisch, autotune" nicht mit dieser Applikation herunterzuladen.

    Btw., mit Gemüsemessern kann man unschöne Dinge tun. Die sollte man sofort verbieten. Und rostige Nägel erst!

    Bei manchen Aktionen von Rechteinhabern weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll. :D

  2. ralf sagt:

    der rauswurf war eigentor fuer alle daran beteiligten: die riaa hat das programm damit einer groesseren oeffentlichkeit bekannt gemacht ("streisand-effekt") und github hat gezeigt, dass man dort nicht bis 3 zaehlen kann oder will (dass ein werkzeug sowohl zum guten als auch zum schlechten eingesetzt werden kann, ist eine binse) und dass man dort im zweifel zunaechst gegen den angeklagten entscheidet.

    ps: so war das bei der gvu und so ist das noch bei der riaa: wenn man nur einen hammer hat, sieht jedes problem aus wie ein nagel.

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