Steven Sinofsky veröffentlicht Memoiren seiner Microsoft-Zeit

Erinnert sich noch war an Steven Sinofsky, den Manager bei Microsoft, der in der Windows-Gruppe für Windows 8/8.1 verantwortlich war? Dieser ehemalige Microsoft-Angestellte veröffentlicht jetzt seine Erinnerungen an die Zeit bei Microsoft auf  Hardcore Software, wo die 15 Kapitel frei abrufbar sein werden.


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Steven Sinofsky war bei Microsoft lange Jahre der Leiter der Windows Division und in dieser Zeit (teilweise mit Julie Larson-Green) für die die Entwicklung von Windows 8 und besonders Windows 8.1 verantwortlich. Die Kacheloberfläche der Startseite ging auf die beiden Personen zurück. Sinofsky hat in seiner Zeit viele recht lange Blog-Beiträge zu Windows 8-Funktionen verfasst, die ich eigentlich zu Beginn sehr gerne gelesen haben – war Futter, um mehr über das neue Windows 8.x heraus zu finden. Zum Problem wurde, dass Windows 8.x eigentlich nicht praktisch nutzbar war.

Nach dem Misserfolg von Windows 8 und Windows 8.1 haben sowohl Julie Larson-Green als auch Steven Sinofsky Microsoft verlassen. Sinofsky hat sich im Jahr 2012 von Microsoft verabschiedet. Gelegentlich hörte man was von ihm und er hat schon mal den einen oder anderen Blog-Beitrag veröffentlicht.

Erinnerungen an die PC-Revolution

Nun hat Steven Sinofsky, der im Silicon Valley residiert, damit begonnen, so etwas wie seine Memoiren der Zeit bei Microsoft zu verfassen. Sie neues Projekt nennt sich Hardcore Software: Inside the Rise and Fall of the PC Revolution und soll den Aufstieg und den Niedergang der PC-Revolution beschreiben. Das Ganze als eine Art Buch in 15 Kapiteln geplant (das Inhaltsverzeichnis gibt es hier), wobei es kein gedrucktes Buch werden soll. Vielmehr veröffentlicht Sinofsky die Buchkapitel online auf Hardcore Software, wo man die Text per Browser frei abrufen lassen. Aktuell ist mir unklar, ob alle 15 Kapitel frei abrufbar sein werden, oder ob es eine Art Abo erfordert.

Das erste Kapitel 001. Becoming a Microsoftie ist nun erschienen. Ich habe mal quer gelesen, eigentlich ganz spannend, was Sinofsky da aus seinem Erinnerungen herauskramt. Das Kapitel beginnt im Jahr 1989, als Bill Gates versuchte, Sinofsky an seiner Uni zu erreichen und der Kerl von einem Scherzanruf eines Kollegen ausgeht. Sinofsky ist von Apple-System fasziniert und wollte bei denen anheuern, hat aber auch über einen Job im Staatsdienst nachgedacht.

Da er eine Anwendung MacMendeleev für den Macintosh geschrieben hatte, konnte er an einer Konferenz teilnehmen und gewann mit seinem Programm wohl einen Macintosh mit Farbbildschirm. Dort fiel er auch einem Microsoft-Abgesandten auf, der ihm ein BASIC anbot – während Sinofsky mit Unix, TeX und GNU-Tools werkelte. Also einigte er sich mit dem Microsoftler auf ein Word-Lizenz. Dies Zeit ist mir noch gut in Erinnerung, da wir seinerzeit mit WordPerfect als Textverarbeitung werkelten (lief auf MS-DOS, VAX VMS und weiteren Plattformen).

Lange Rede kurzer Sinn – mit MS-DOS-Maschinen und Windows 1.0 hatte er wenig am Hut, ließ sich aber am Ende des Tages doch von Microsoft anheuern. Seine Bewerbungen beim Wunsch-Arbeitgeber Apple wurden nie mit einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch beantwortet. Microsoft war sozusagen seine zweite Wahl. Aber ich gestehe, seine Erinnerungen an die Zeit um 1989, als er bei Microsoft anheuerte, sind mir nicht gänzlich unbekannt. Mein Start mit dem Zeugs liegt zwar irgendwo 1983/1984, als der erste IBM PC/XT, der nach Europa kam, für einen Inhouse-Kunden über meinen Schreibtisch ging und sehr viel fotokopierte Dokumentation von Microsoft, teilweise unter der Aufsicht von Bill Gates für IBM verfasst, zwischen meine Finger kam (leider habe ich das Zeugs vor Jahren weg geworfen).

War eine spannende Zeit – und ich denke, ich werde durchaus den einen oder anderen Blick in die Erinnerungen von Sinofsky aus seiner Zeit bei Microsoft werfen, sobald diese online gehen. Ed Bott hat noch einige Informationen zum Projekt im ZDNet-Artikel zusammen getragen. Sinofsky plant pro Woche ein oder zwei Kapitel, wie Bott  auf ZDNet schreibt. Es könnte also sein, dass sich das Ganze bis zu einem Jahr hin zieht – wobei ein Abo für 10 Dollar/Monat die Leserschaft eher überschaubar halten dürfte.

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Eine Antwort zu Steven Sinofsky veröffentlicht Memoiren seiner Microsoft-Zeit

  1. Andy sagt:

    Windows 8 Kachel-Edition. Ich kann mich noch gut erinnerin. Die Kacheln waren furchtbar. Eine Kachel füllte einen ganzen Bildschirm. In Spiele für Kinder war Erwachsenen-Werbung integriert. Was waren das für Menschen, die ein Windows 8 Kachel Betriebssystem entwickelten.

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