Chromebooks: Boom wird COVID-19 überdauern

[English]In 2020 gab es ja einen regelrechten Boom bei den Verkäufen von Chromebooks mit Googles ChromeOS. Das Analystenhaus IDC schreibt in einer Prognose, dass die Verkäufe von Chromebooks auch im Jahr 2021 weiter boomen werden. Mit mit dem Abklingen der COVID-19-Pandemie werden die Kunden aber entscheiden, ob sie weiter Chromebooks oder alternative Gerät kaufen.


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Wenn es einen Gewinner der Coronavirus-Pandemie gibt, sind dies die Chromebooks mit Googles ChromeOS. Als alle Welt auf die Schnelle kostengünstige und leicht zu wartende Notebooks erwerben wollte, griffen viele Schulen – speziell in den USA – zu Chromebooks. Die waren bereits vorher in den USA recht populär, während die fetten und behäbigen Windows 10 Notebooks eher in den Regalen liegen blieben.

IDC sieht Chromebooks-Boom in 2021 anhalten

Ich bin bereits vor einigen Tagen bei The Register auf diesen Artikel zum Thema gestoßen. Die Analysten von IDC sagen voraus, dass die Chromebook-Verkäufe im Jahr 2021 um 33,5 Prozent ansteigen werden. Das bedeutet, dass rund 43,4 Millionen dieser Geräte produziert werden.

Für das Jahr 2022 sagt das Unternehmen aber einen Rückgang der Verkaufszahlen voraus. Das ist eine ziemliche Kehrtwende, verglichen mit dem 275-prozentigen Wachstum, das das konkurrierende Analystenhaus Canalys für Chromebooks im Jahr 2020 verzeichnete.

Bei den Tablet-Geräten sind die Aussichten noch schlechter. IDC prognostiziert, dass die Verkäufe dieser Geräte im Jahr 2021 zwar um 1,8 Prozent wachsen werden – das ist aber deutlich weniger als das zweistellige Wachstum im Jahr 2020. Dazu schreibt Anuroopa Nataraj, Analyst im IDC-Team "Mobility and Consumer Device Trackers":

Die Verkäufe von Tablets und Chromebooks sind im Jahr 2020 aufgrund der beispiellosen Nachfrage nach Lösungen für das Arbeiten und Lernen aus dem Homeoffice bzw. von Zuhause stark angestiegen.

Anuroopa Nataraj fügt hinzu, dass die Nachfrage nach preisgünstigen und vielseitigen Geräten, die für "hybrides Arbeiten und Lernen" geeignet sind, auch 2021 hoch bleiben wird. Im Jahr 2022 soll sich das aber ändern, glaubt der Analyst, denn die Kunden würden ihr Geld in andere Produkte investieren:

Nach 2021 werden sich beide Kategorien weiterhin schwer tun, da die Nachfrage von Verbrauchern und Bildungseinrichtungen voraussichtlich nachlassen wird. Mit der Lockerung der Beschränkungen werden die Verbraucher beginnen, ihre Ausgaben für Reisen und andere Arten der Unterhaltung zu erhöhen, was sich wiederum auf das Wachstum in diesen Geräten auswirken wird.

Es ist also kein Schwenk auf andere Geräte, sondern schlicht eine Umorientierung der Verbraucher, für was sie nach der Coronavirus-Pandemie ihr Geld ausgeben. IDC hält noch eine gut Nachricht bereit: Die Chromebook-Verkäufe würden einbrechen, aber die Geräte haben eine Nische gefunden, und zwar "in Arbeitsbereichen, in denen hohe Leistung und Legacy-Support keine Priorität haben". Die Analysten sehen die Chromebook-Verkäufe im Jahr 2025 wieder wachsen, während die Tablet-Verkäufe in den kommenden Jahren abebben sollen.

Die Kollegen von heise haben sich gestern übrigens in diesem Beitrag mit den Chromebook-Verkäufen im 1. Quartal 2021 befasst. Unter diesem Aspekt wird es spannend zu beobachten, was Microsoft da reißen will. Denn mit den Windows 11-Vorgaben an die OEMs liegt man weit jenseits dessen, was günstige Windows 10-Notebooks kosten. Und schon dort konnten diese nicht wirklich mit Chromebooks konkurrieren (siehe auch Microsofts Trauma: Chromebooks sind preiswerter und schneller als die Windows-Schinken). Sieht mir so aus, als habe sich Microsoft aus diesem Markt verabschiedet – ich mag mich aber täuschen.

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