Windows 11: Memory-Leak im Explorer

Windows[English]Im gerade frei gegebenen Windows 11 scheint es im Explorer ein Speicherleck zu geben. Der Dateimanager greift sich während des Betriebs Speicher und gibt diese nicht wieder frei. Der Bug wurde bereits von Windows Insidern gemeldet, ist aber wohl in der freigegebenen Version nicht gefixt. Wie es ausschaut, wird Microsoft das Problem aber aufgreifen und hoffentlich einen Fix freigeben.


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Beschwerden über Explorer-Speicherleck

Auf reddit.com gibt es bereits seit zwei Monaten eine Beschwerde dieses Nutzers über ein Speicherleck im Windows Explorer. Dieser schreibt, dass der Explorer beim Öffenen und Schließen von Ordnern den belegten RAM nicht mehr freigebe, sondern kontinuierlich Speicher belege:

Windows Explorer Memory Leak (IMPORTANT) PLEASE UPVOTE THE FEEDBACK ON FEEDBACK HUB

Whenever you open windows explorer and close it, the ram it uses is increased by a few MBs without going down when you close it. For example: When I turn on my pc, Windows explorer uses 60mb, and then when I open a random folder, it reaches 80, and when I close the same window, it only drop to 70mb, not 60. and after I open and close a folder multiple times, it reaches a 1 GB!! even after closing everything! The only way to bring it back to normal is by restarting windows explorer from task manager or restarting the computer. It comes close to being unusable cuz of too much ram usage if you don't know that this bug exists. This even makes the Fans go crazy too. I have attached 3 pictures as an example. pic 1 is when you open File explorer for the first time after a boot, pic 2 is after you open it 2 to 3 times and close it, pic 3 is when you open and close it several times. As you can see, its stuck at 700MB even with all windows closed.

Viele Nutzer bestätigen dieses Problem und im Thread gab es die Aufforderung, diesen Bug zu im Feedback-Hub von Microsoft mit einem Upvoting zu versehen, damit dies gefixt wird. Ein weiterer Post auf reddit.com reklamiert das bereits vor drei Monaten.

Man könnte nun annehmen, dass dies in der Final von Windows 11 behoben sei, was aber nicht zutrifft. Auf reddit.com gibt es diesen drei Tage alten Post, wo jemand nachfragt.

Anyone having the Windows 11 memory leak issue?

A couple news outlets reported on it a few days ago, but I'm wondering if anyone is experiencing the W11 memory leak bug firsthand right now on the release build.

Und in diesem frischen Post auf reddit.com haut jemand in die gleiche Kerbe. Dort meldet sich ein anderer Nutzer, der angibt, dass das Ganze mit den neuen UI-Elementen im Explorer zusammen hänge. Kehre man auf das Menüband (Winaero) zurück, sei das Speicherleck weg. Ein weiterer, zwei Tage alter Post mit gleichem Tenor findet sich hier. PC-Gamer hat das Ganze vor einigen Tagen in diesem Artikel aufgegriffen.

Fix könnte bald von Microsoft kommen

Windows Lastest hat den Sachverhalt in diesem Tweet und in  diesem Artikel aufgegriffen und erklärt einige Zusammenhänge.

Windows 11 Explorer-Speicherleck

Der Datei-Explorer von Windows 11 basiert nun auf der Windows UI Library (WinUI). Dies ermöglicht Microsofts Entwicklern den Dateimanager mit neuen Symbolen, modernen Steuerelementen, geänderten Schaltflächen und anderen visuellen Verbesserungen zu versehen. Nicht alle diese Neuerungen stoßen bei den Nutzern auf Begeisterung, gehen doch einige Anzeigen aus dem alten Windows 10-Dateimanager verloren.

Der Windows 11-Dateimanager verwendet das Mica-Design (siehe diesen Microsoft-Beitrag, indem Mica-Material für die transparente Darstellung erwähnt wird) für die Befehlsleiste/Kopfzeile des Fensters. Auch das Explorer-Kontextmenü wurde aktualisiert und verwendet das Fluent Design. Das sind alles Änderungen um den Explorer optisch an die neue Benutzeroberfläche anzupassen. Genau diese GUI- und Design-Elemente sind wohl für die hohe Speicherausnutzung bzw. das Speicherleck verantwortlich.


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Es gibt Benutzerberichte, die im Task-Manager eine Ressourcenbelegung durch den Explorer mit Spitzen von 70-99 % beobachtet haben. In einigen Fällen beansprucht der Explorer ständig den Prozessor des Geräts – und es gibt auch Berichte von Abstürzen auf Grund dieser Speicherbelegung. Windows Latest spekuliert nun, dass die Microsoft-Ankündigungen zur Windows 11 Build 22454 Abhilfe versprechen könnten. Im betreffenden Blog-Post findet sich der Hinweis:

[File Explorer]

  • Improved the reliability of context menu invocation.
  • Mitigated a couple of issues that were causing leaks when using File Explorer.

Das sind zwei Punkte, die sich auf Korrekturen im Explorer beziehen, wobei es dort heißt "Einige Probleme, die bei der Verwendung des Datei-Explorers zu Lecks führten, wurden behoben." Allerdings scheint das Ganze noch nicht wirklich in trocken Tüchern zu sein – denn die Speicherlecks werden ja weiter berichtet.

Die oben erwähnte Build 22454 wurde im Dev Channel freigegeben, ist also noch nicht in den ausgerollten Windows 11-Zweig eingeflossen. Windows Latest schreibt, dass Microsoft diese Lösung sicherlich bald auch an Windows 11 Nutzer ausrollen werde. Kommende Woche Dienstag (12.10.201) ist ja wieder Patchday. Vielleicht kommt dann ein Fix. Jemand von diesem Speicherleck betroffen?

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6 Antworten zu Windows 11: Memory-Leak im Explorer

  1. Johannes sagt:

    Gut das es diesen Blog gibt. Wenn das Rollout schon wieder so beginnt, werde ich definitiv die nächste Zeit kein Update durchführen.

    Wie bekommt man es eigentlich in diesen Zeiten noch hin, ein Memory Leak solchen Ausmaßes zu produzieren? Es scheint sich ja nicht um einen harmlosen Fall zu handeln, sondern pro Aktion gehen da mal ein paar Megabyte verloren. Da dürften ein paar Rechner einfrieren.

    Es gibt doch Programme wie Dr. Memory, Application Verifier, Debug Diag und diverse Paradigmen zur Vermeidung von Memory Leaks.

    Das erinnert mich an meinen letzten bösen Memory-Leak vor über 10 Jahren an der Uni. Dort wurde bei jeder Mausbewegung eine Funktion aufgerufen, welche die Mausposition bestimmt und weiterverarbeitet. Hierbei wurde Speicher allokiert aber nie freigegeben. Der Effekt: pro Mausbewegung wurde das System immer langsamer.

    Heute würden ich den Code den Entwicklern um die Ohren hauen und fragen: Warum periodisch Speicher allokieren? Und warum rohe Speicherallokation nutzen?

  2. Toni sagt:

    Interessante Information. Muss ich am Montag auf meiner Testmaschine mal beobachten – prüfen.
    Aber ich bin davon vermutlich verschont, da ich mit mittels WinAeroTweaker im Explorer auf die W10-Ribbons umgeschalten habe, sowie das (ausführliche) Standard-Kontextmenü (von W10) nutze, statt dem dämlichen Doppel-Kontextmenü von W11.

    Der Spruch "Weniger ist mehr" gilt in der EDV, insbesondere im UI nur begrenzt …
    Je mehr Code, umso mehr mögliche Fehler …

    Was die die Softwaregrößen angeht, war es mal USUS (vor 25 bis 35 Jahren), mit dem (damals) raren Platz an FDD, HDD & RAM auszukommen, das war Pflichtlektüre eines angehenden Programmierers.
    Eine Kollege hatte mich heute mal darauf angesprochen, das es "sein" Windows Server 2016 mit 8 vCPUs & 16 GB RAM (Intel Xeon Silver – 1 Jahre alt) nach etwas über einem Tag (also ca. 30h !!!), die eigene Installation mittels DISM auf nicht mehr benötigte Updates zu prüfen und zu bereinigen … schlussendlich von 17 GB (!!!) nicht mehr benötigen Dateien. Effektivität sieht meines Erachtens anders aus.

    Meine Erste HDD 1993 war 170 MB groß und da passte MS-DOS 6.2, Win3.1 und einige Anwendungen und meine Dateien drauf. ;-)

  3. Anonymous sagt:

    Kann ich auf meinem Gerät mit Windows 11 nicht bestätigen; und ich mache viel mit dem File Explorer, auch in Zusammenhang mit OneDrive.

  4. Dat Bundesferkel sagt:

    Ich kann ein Anwachsen durchaus bestätigen, scheint im Explorer mit der Darstellung zusammenzuhängen (Vorschaubilder statt Dateinamen), da hat aber Windows 10 mit seinen dllhost.exe auch ständig rumgezickt (man mußte sie manchmal händisch killen, damit der Explorer wieder vernünftig arbeitet und Vorschauen liefert bzw. Adressen auflöst).

  5. Toni sagt:

    Bezugnehmend auf meinen Beitrag vom 8.10.:
    Ich habe die Explorer.exe im Windows 11 (22000.194) mal 2 Tage beobachtet (wie bereits oben geschrieben, mit umgestellten Ribbon-Design, statt dem "neuen" Design, sowie vereinfachten Kontextmenü, statt Doppel-Kontextmenü).
    Die Explorer.exe genehmigte sich durchweg ~45000 bis zu ca. 70000kB und fiel nach schließen diverses Fenster auch wieder im RAM-Verbrauch auf ca. 50000kB lt. Taskmanager ab. Der im Beitrag von Günther genannte Bug, scheint also tatsächlich im Zusammenhang mit dem Design zusammen zu hängen.
    Nun ja, heute ist nun das Update auf die 22000.258 installiert worden und mal schauen, was es so an Überraschungen gibt … Es wird nicht langweilig, in der EDV.

    Die einen sagen EDV: "Elektronische DatenVerarbeitung", die anderen "Ende der Vernunft" … ;-)

  6. Martin2108 sagt:

    Auch bei der aktuellen Build 22000.318 ist das Problem evident. Vom Speicherleak merke ich nicht viel, da ich genug RAM habe (32GB), aber nach und nach wird der File Explorer äußerst träge und behäbig, besonders wenn man, wie ich, mit Dateien in der Cloud (OneDrive und Google Drive) arbeitet. Ich bearbeite dort meine Foto- und Musik-Sammlungen, und bin immer wieder gezwungen, mich von Windows 11 ab- und wieder anzumelden (da auch ein Restart der explorer.exe nicht wirklich ein vernünftiges Weiterarbeiten ermöglicht).
    Ich hoffe, dass das endlich einmal verlässlich gefixt wird. Allerdings schwinden meine Hoffnungen, da es bei MS bis Jänner 2022 keine sog. C-Updates geben wird (wo vornehmlich Bugs behandelt werden, und die dann spätestens mit dem Patch-Day zusammen mit den Sicherheits-Updates auf die Geräte kommen)

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