Aua! Streamer Ludwig wechselt von Twitch exklusiv zu YouTube und wird Tage später gesperrt

Ende November 2021 hat der populäre Streamer Ludwig Ahgren seinen Wechsel von der Plattform Twitch hin zu YouTube bekannt gegeben. Der Streamer sollte exklusiv auf YouTube aktiv werden. Am 2. Dezember 2021 wurde er dann bereits von YouTube suspendiert, weil er gegen die Produktpolitik verstoßen habe.


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Ich hatte ja die Tage im Blog-Beitrag Twitter-Account wegen Berichterstattung zu Adobe-Problemen per DMCA gesperrt berichtet, dass ich temporär von Twitter wegen einer DMCA-Beschwerde der Firma Adobe suspendiert worden war. Das sehe ich zwar als willkürlich an, weil ich keinen Copyright-Verstoß begangen habe und habe Beschwerde eingelegt. Inzwischen ist mein Twitter-Konto wieder freigeschaltet. Das zeigt aber, mit diesem Abhängigkeiten kann man sich die Kugel geben.

Ich habe inzwischen zwar eine Präsenz unter @gborn@mastodon.social auf Mastodon – aber da ist das mit den Followern doch noch arg dünne.

Twitcher Ludwig erfolgreich

Das könnte man irgendwie als "richtig in die Hose gegangen" bezeichnen.  Auf der Streaming-Plattform Twitch (Amazon) war der Streamer Ludwig Ahgren richtig erfolgreich. Erst 2019 gestartet, konnte er auf der zu Amazon gehörenden Plattform 3,1 Millionen Follower aufweisen.

Streamer Ludwig

Ludwig wurde vor allem durch seinen sogenannten Subathon Anfang des Jahres 2021 bekannt. Diese Seite erklärt es so: Der Streamer hat sich verpflichtet, ununterbrochen zu senden, solange Geld für seine Streams hereinkommt. Gestartet war Ludwig am 14. März 2021, und jedes bezahlpflichtige Abo sowie jede Spende verpflichtet ihn, weiter zu senden. Ein Betrag von 5 Euro bedeutet 20 Sekunden Streaming-Zeit. Dann gibt es noch Tier 2- und Tier-3-Abos, die noch längere Zeiten umfassen. Nach 31 Tagen Dauerstream beendete Ludwig das Ganze und hatte einen Weltrekord inne, wie man hier nachlesen kann. Bei der Aktion wurden ca. 1,3 Millionen Euro eingenommen, von denen ein Anteil an Twitch geht – und ein Teil der Summe soll an Jude`s Charity und Humane Society gespendet werden.

Wechsel zu YouTube

Dann wurde bekannt, dass Ludwig sich bei Twitch nicht mehr richtig aufgehoben fühlte und exklusiv zu YouTube wechselt. The Verge hat es in diesem Artikel detaillierter aufbereitet. Der deutschsprachige Artikel hier berichtet ebenfalls über den Wechsel.

Ludwig Ahgren on YouTube

Der obige Tweet kündigt den Wechsel in einem Video an – dort sieht man ihn in einem violett lackierten Auto mit einem Freund (Twitch) fahren und sich unterhalten. Dann stellen sie das Auto ab und dieses explodiert. Aber da ist ein neues Auto, rot lackiert (die Farbe von YouTube), welches sie besteigen. "Bekommst du keinen Ärger, wenn du Musik machst", sagt sein Freund. "Nicht in diesem Auto", antwortet Ludwig.

Der Hintergrund ist wohl, dass YouTube richtig um den Streaming-Star gebuhlt hat und dort für den Exklusiv-Vertrag viel Geld auf den Tisch legte. Twitch, die im Oktober 2021 durch ein Datenleck Negativ-Schlagzeilen machten (siehe Links am Artikelende), hat wohl nicht versucht, Ludwig vom Wechsel abzuhalten, wie man in diesem deutschsprachigen Artikel nachlesen kann.


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Twitch wünschte im auf Twitter viel Glück bei YouTube (Du bist in jeder Hinsicht ein Mogul, Ludwig. Viel Glück und weiterhin viel Erfolg da draußen). Am 30. November 2021 gab es den ersten Stream bei YouTube, wo Ludwig mit über 2 Millionen Follower startete.

Twitcher Ludwig bei YouTube nach 3 Tagen gebannt

Am 2. Dezember 2021 wurde Ludwig nach seinem viel beachteten Wechsel von Twitch zu YouTube aufgrund von "Richtlinienverstößen" aus einem früheren Stream, in dem er Videos anderer Streamer ansah und auf Nachrichten reagierte, gesperrt. Ich bin nicht so in der Streamer-Szene bewandert, die Nachricht ist mir über folgenden Tweet unter die Augen gekommen.

Twitcher Ludwig

Eurogamer.net hat in diesem Artikel die Information kurz aufgegriffen. Ludwig reagierte mit Humor und schrieb auf Twitter: " Man könnte sagen, dass der Wechsel gut gelaufen ist".

Ludwig banned on YouTube

Einige Nutzer spekulieren, dass die Suspendierung auf DMCA-Verstöße zurückzuführen ist. Das würde das obige Ankündigungsvideo von Ludwig, in dem er über das Abspielen von Musik im Hinblick auf Copyright-Beschwerden noch ironischer machen. Da ist ja was los auf der Gass, tät ich sagen.

Ergänzung: Die New York-Times hat einen Bericht über das Leben des Twitch-Streamers Tyler Steinkamp veröffentlicht. Steinkamp streamt aus seinem 900 Seelen Dorf in den USA bis zu 50 Stunden für seine 4,6 Millionen Follower. Er verdient mehr als 200.000 Dollar pro Monat mit Twitch-Anzeigen und Zuschauerabonnements. Sponsorenverträge mit Nike und Doritos, Verträge mit großen esports-Teams, Fan-Spenden und Merchandise-Verkäufe haben ihm weitere Millionen eingebracht. Aber es scheint ein ziemlich gehetztes Leben zu sein.

Ergänzung 2: The Verge hat einen Bericht zum Thema veröffentlicht, der mehr Licht ins Dunkel bringt. Die Aussage lautet, dass Ahgren nicht mit einem Copyright Strike oder einer Suspendierung bestraft wurde. Lauren Verrusio, Leiter der Urheber- und Verbraucherkommunikation bei YouTube, äußerte gegenüber The Verge folgendes:

Ludwig wurde nicht suspendiert. Unser Content-ID-Tool hat festgestellt, dass er ein nicht lizenziertes Video abspielte, während er live zu den Fans ging.

Wenn Ludwig einfach aufgehört hätte, das urheberrechtlich geschützte Material abzuspielen, hätte er den Livestream problemlos fortsetzen können.  Aber er war sich nicht sicher, was er auf dem Backend sah und dachte, es sei eine Sperre.

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11 Antworten zu Aua! Streamer Ludwig wechselt von Twitch exklusiv zu YouTube und wird Tage später gesperrt

  1. Dat Bundesferkel sagt:

    Na, das war aber ein kurzer Ban. Ein ziemlich kurzer Ban. Er ist doch schon wieder fleißig am Geld kassieren.

    Was so kleine (mutmaßlich) "inszenierte" Vorfälle doch für ein mediales Interesse hervorrufen… durch den Miniban hat er sich jedenfalls noch mal extra Kohle sichern können. Tatsächlich habe ich bis zu Deinem Artikel noch nie, wirklich noch nie von dieser Person gehört. Habe auch kein Verlangen danach, mehr von ihm zu sehen.

    Was den Grund für den Ban anbelangt… DMCA ist ja eine geäußerte Vermutung. Es gibt noch eine andere mögliche Erklärung: Er schloß wohl einen Vertrag mit YouTube Gaming ab, hat bislang aber keine Spiele gespielt. Ein anderer Kommentator äußert, daß im Live-Stream wohl das Lied "Baby Shark" lief, als die Auto-Detection von YouTube eingegriffen und den Live-Stream abgeschaltet hat (Copyright).

    Ich hab' keine Ahnung, mich interessiert die Person nicht, mich interessiert sein "Content" nicht (was treibt er eigentlich genau?) und dieser Twitch-Rotz ist – wie auch andere (für mich) völlig nutzlose Internetpräsenzen, auf der schwarzen Liste. Aber das sind wiederum nur "meine 2 Cents".

    • Luzifer sagt:

      Zielgruppenkonflikt ;-P ich gehöre da auch nicht zur Zielgruppe, aber ich gönne es jedem der da erfolgreich ist, ebenso wie bei Fußball & Co. So lange es da genug
      Fanboys gibt die bereit sind das zu bezahlen, warum sollten die das dann nicht nutzen um abzukassieren? Verdient ist aber was anderes!

  2. Herr IngoW sagt:

    Wozu schaut man so einen Unsinn?🤔

    • Günter Born sagt:

      Da werden wir beide eher keine Antwort drauf finden – genau so wenig wie auf die Frage: Wieso laufen Hundertausende in irgend einen Bau, den man neudeutsch Fußballstadion oder Fußballarena nennt, und schauen wie blöde zu, wenn da auf einem Stück Rasen 11 Leute hier und 11 Leute da wie blöde hinter einem Ball herlaufen. Und am Ende des Events, was man Fußballspiel nennt, finden sich dann noch einige der als Zuschauer betitelten, die sich dann gegenseitig die Köpfe einschlagen. Und da gibt es noch nicht mal Geld für, sondern die zahlen sogar Eintritt ;-).

      • Thorky sagt:

        Igitt, das muss mit Spaß zu tun haben! Fast so eklig wie Lust! Sowas Irrationales aber auch immer!

        • Dat Bundesferkel sagt:

          Spaß? Anderen, völlig überbezahlten, Dödeln dabei zusehen, wie es Günter schon formuliert hat?
          Um dann am Ende zu schreien "WIR haben gewonnen!" oder "DIE Ärsche haben verloren!".

          Willst Du Spaß, spiel selber. Gönne ich Dir. Aber panem et circenses ist nicht so meins. Da werden immer ganz komische Gesetze durchgewunken.

          • Thorky sagt:

            Willst Du ernsthaft über Geschmäcker streiten? Herrlich.
            Mit fast 60 ist es schwer, selber Fußball zu spielen, so gern ich es mit meinen kaputten Knien und Knöcheln noch machen möchte. Aber die Zeit ist vorbei.
            Stattdessen war ich gut zwei Jahre Chatmod bei einem Lets-Play-Streamer und das hat wirklich Spaß gemacht. Auch wenn Du das schwer wirst nachvollziehen können. Einfach mal für Dinge offen sein und wenns geht, ausprobieren.

          • Dat Bundesferkel sagt:

            "Einfach mal für Dinge offen sein und wenns geht, ausprobieren."
            Nein. Aber danke für den Vorschlag.

      • Günter Born sagt:

        Den Fußball habe ich jetzt mal als Beispiel gebracht. Ich kann persönlich weder Fußball noch den Streamern, YouTubern, Influencern, TikTok-Stars etc. viel abgewinnen.

        Allerdings sollte man sich hüten, auf "das hat doch keinen zu interessieren" zu schließen. Denn die ursprüngliche Aussage bezog sich auf Streamen – und mir fiel spontan Fußball ein. Bei ersterem hätte viele beim Urteil "kann man nix mit anfangen" genickt – beim Fußball spaltet man die Republik. Obwohl es genau betrachtet, genau so krude ist, wie einem Streamer dabei zuzusehen, wie der irgend ein Spiel zockt und das kommentiert.

        Da ich mich aber seit 28 Jahren in einem Medium (Schreiben) bewege, finde ich es persönlich faszinierend, zu sehen, wie es einzelnen Leuten gelingt, eine riesige Fan-Gemeinde zu versammeln und dabei die Möglichkeiten des Internet zu nutzen. Persönlich habe ich (als Videotrainer) festgestellt, dass dies in Video und Bild nicht meine Welt ist.

        Psychologisch höchst interessant, denn wir (und damit schließe ich mich mit ein) holen die Leute da ab, wo es gilt, vorhandene – oder vermeintliche – Bedürfnisse zu befriedigen. Es geht darum, Leute für etwas zu begeistern – kann positiv sein, kann negativ sein, und kann die Flötenspieler ganz vorne zerstören.

        Ich hatte ja am Artikelende die Story der New York-Times über das Leben des Twitch-Streamers Tyler Steinkamp veröffentlicht. Es sieht so aus, als ob da einige Streamer am Burnout herum navigieren. So ist das Ganze vielleicht auch als Warnung zu verstehen, sich selbst nicht so ernst zu nehmen und sich nicht vor abhängig zu machen.

        Andererseits: Das wird die Leute, die für das, was sie tun, schlicht und einfach "brennen", nicht anfechten. Sehe ich ja an mir selbst – hätte ja zum 1.3. den Stecker hier ziehen und die Füße hochlegen können (theoretisch wäre es bereits vor 6 Jahren gegangen, da ich nach dem schweren Sportunfall wegen 50% SB ab 60 Jahren Rente mit Abschlägen hätte beantragen – oder wegen der partiellen und glücklicherweise nur temporären Querschnittssymtomatik – möglicherweise eine Teil-Erwerbsunfähigkeitsrente durchgekriegt hätte). Nur kann ich mir nicht vorstellen, tatenlos im Sessel im Wohnzimmer herumzusitzen und in den Garten zu schauen. Von daher blogge ich weiter – und werde ab Jan. 2022 sogar ein Android-Buch für die 5. Auflage aktualisieren – obwohl ich das auslaufen lassen wollte.

        Du fluchst und ärgerst dich, wenn etwas nicht so klappt wie gewünscht. Aber trotzdem ist es da, das Gefühl "Blogger ist schönstes Amt neben Papst" – wie ich kürzlich drüben im 50Plus-Blog im Beitrag Lebenslinien: Fast wäre ich Papst geworden mal aus dem Nähkästchen geplaudert habe. Sehe ich übrigens als großes Privileg an, dass mich das Leben an diese Position gespült hat – auch wenn ich den Berufsweg "Papst" verschmäht habe.

        Und den oben erwähnten Streamern, TikTok-Stars, YouTubern oder Influencern dürfte es ähnlich gehen. Das Gefühl kann man teilen, muss man aber nicht. Das kann man als Außenstehender verurteilen, muss man aber nicht.

        Es gibt da den alten Spruch: "Leben und leben lassen". Da ist auch im 21. Jahrhundert noch was dran, finde ich.

        Das Einzige, wo ich ein deutliches Stopp setze: Wenn es toxisch wird und auf die Vernichtung von Menschen hinaus läuft. Stichwort Drachenlord & Co. – oder das, was sich BILD gerade geleistet hat (siehe diesen Beitrag), aber auch die anderen Auswüchse (Stichwort Holigans beim Fußball, Querdenker etc).

  3. Blupp sagt:

    Ja 11 Leute hier und da laufen hinter einen Ball her.
    Und wenn endlich einer den Ball hat, schiesst er ihn wieder weg.
    Versteh ich auch nicht, ebenso wenig wie dieses Streaming.

    • VoWi sagt:

      Das geht ja noch weiter. Da gibt es nämlich einen, den lassen die anderen 22 nicht mitspielen. Das gefällt dem nicht und er stört permanent die anderen… :-)

      Schönes Wochenende Euch allen und bleibt gesund, vw

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