Windows 7/Server 2008/R2 ESU-Support für das dritte Jahr (2022)

win7[English]Wer im Jahr 2022 weiterhin Sicherheitsupdates für Windows 7 SP1, Windows Server 2008 und Windows Server 2008 R2 haben will, braucht das ESU-Paket für das dritte Jahr. Microsoft gibt nun die betreffenden Schlüssel für ESU 2022 frei. Ein Distributor, der diese ESU-Keys bereits für das erste und zweite Jahr bereitgestellte, hat mich Ende der Woche mit den betreffenden Informationen versorgt.


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Darum geht es bei ESU

Am 14.1.2020 erreichte Windows 7 SP1 ja das lange angekündigte Supportende – und es gibt standardmäßig keine Sicherheitsupdates mehr. Firmenkunden haben aber die Möglichkeit, eine ESU-Lizenz für Windows 7 SP1 zu kaufen, um zwischen Januar 2020 bis spätestens Januar 2023 weiterhin Sicherheitsupdates zu erhalten. Microsoft hat dazu einen Extended Security Updates-Support (ESU) als separates Programm für Firmenkunden angekündigt (siehe Windows 7 kriegt Extended Support bis Januar 2023). Das erste Jahr des ESU-Support lief im Januar 2021 aus, das zweite ESU-Jahr endet im Januar 2022. ESU-Kunden, die 2023 weiterhin Sicherheitsupdates für Windows 7 SP1 benötigen, müssen eine ESU-Verlängerung für 2022 kaufen.

ESU-Verlängerung für 2022

Microsoft hat am 5. November 2021 im Techcommunity-Beitrag Update: Extended Security Updates for Windows 7 and Windows Server 2008 darauf hingewiesen, dass die Erneuerung der ESU-Lizenzen für das nächste Jahr für folgende Betriebssysteme ansteht:

  • Windows 7 SP1
  • Windows 7 Professional for Embedded Systems
  • Windows Server 2008 R2 SP1 and Windows Server 2008 SP2
  • Windows Server 2008 R2 SP1 for Embedded Systems and Windows Server 2008 SP2 for Embedded Systems

und bis zum 8. Februar 2022 erledigt sein muss. Wer noch Geräte mit den obigen Betriebssystemen betreibt, kann die ESU-Verlängerung für den Zeitraum bis 10. Januar 2023 buchen und so weitere Sicherheitsupdates erhalten.  Windows Server 2008 R2 SP1, Windows Server 2008 SP2 und Windows Server 2008 R2 SP1 erhalten dagegen ESU-Support bis zum 9. Januar 2024 (siehe Windows Server 2008 R2 bekommt ESU-Support bis 9. Januar 2024).

Da ESU für jedes der Jahre (2020, 2021 und 2022), in denen das Programm angeboten wird, als separate SKUs erhältlich sind – und nur in bestimmten 12-Monatszeiträumen erworben werden können – müssen Sie das dritte Jahr der ESU-Abdeckung separat erwerben. Dazu ist jeweils ein neuer Schlüssel auf jedem entsprechenden Gerät zu aktivieren, damit Ihre Geräte auch im Jahr 2022 weiterhin Sicherheitsupdates erhalten. Die Schritte zum Installieren und Aktivieren der MAK-Schlüssel sind die gleichen, wie im ersten Jahr (siehe auch folgende Links).


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Preis und Bezugsquelle

Microsoft nennt im Techcommunity-Beitrag keine Bezugsquelle. Diese Bezugsquelle aufzutun, war Ende 2019, Anfang 2020 die größte Hürde. Microsoft selbst bietet so was nur Volumenlizenzkunden an. Für Einzellizenzen und Kleinstfirmen können die ESU-Keys für Windows 7 SP1 nur über Vertriebspartner bezogen werden. Ich hatte im Blog-Beitrag Windows 7: ESU-Lizenz kaufen und verwalten – Teil 1 eine Quelle aufgetan, die den ESU-Key angeboten hat.

ESU 2022

Software Express bietet nun auch ESU 2022 Keys, voraussichtlich zum Preis von 289,00 Euro Netto oder 343,91 Euro Brutto (für Deutschland) an, wobei dieses Produkt erst Ende das Jahres bestellbar ist und im Januar ausgeliefert wird (siehe obiger Screenshot). Es war ja bekannt, dass der Preis für eine ESU-Lizenz im zweiten und dritten Jahr quasi jeweils zum Vorjahr verdoppelt wird.

Wichtig: Sofern eine Firma das erste und zweite Jahr der ESU-Abdeckung nicht erworben hat, heißt dies, dass sowohl die ESU für das erste als auch die ESU für das zweite Jahr für die entsprechenden Windows 7- oder Windows Server-Geräte zu erwerben ist. Erst dann lassen sich die MAK-Schlüssel für das dritte Jahr installieren und aktivieren, so dass die Systeme weiterhin Sicherheitsupdates erhalten. Der Preis für die Lizenz (ESU 2020+2021+2022) die von Software Express angeboten wird, steht noch nicht fest.

ACROS Security 0patch als Alternative

Die Alternative, speziell für Leute, die keine ESU-Lizenz für Windows Server 2008/R2 bekommen konnten, stellen die Micropatches von 0patch dar. ACROS Security stellt die 0patch Pro-Lizenz für 23,00 Euro (Netto) pro Client und Jahr bereit. Dafür gibt es Micropatches für die wichtigsten Schwachstellen. Ich hatte den Ansatz im Blog-Beitrag Windows 7: Mit der 0patch-Lösung absichern – Teil 2 beschrieben und in den vergangenen Jahren gab es Micropatches für Schwachstellen. Für Privatleute gibt es sogar eine kostenlose Variante des 0patch-Ansatzes. Die verschiedenen 0patch-Modelle hatte ich im Blog-Beitrag Windows 7/Server 2008/R2 Life Extension-Projekt & 0patch Probemonat beschrieben.

Weiterhin haben findige Bastler eine ByPassESU genannte Lösung entwickelt, um Sicherheitsupdates für Windows 7 auch ohne ESU-Lizenz installieren zu können. Einige Hinweise finden sich im Beitrag Windows 7 Sept. 2020 Updates: BypassESU v8 erforderlich. Diesen Ansatz sehe ich aber nicht als Lösung, die ich in Firmenumgebungen einsetzen würde. Der Ansatz hat auch 2021 funktioniert bzw. wurde mit v9 – v11 angepasst, sollte also auch 2022 hinhauen.

Ich habe alles Wissenswerte im Blog-Beitrag Windows 7 SP1: ESU-Support 2021 – Teil 1 nachgetragen. Zudem gibt es von Software Express die Seite Windows 7 Extended Security Updates Jahr 3 (ESU 2022) mit weiteren Informationen.

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0patch: Fix für Internet Explorer 0-day-Schwachstelle CVE-2020-0674
0patch-Fix für Windows Installer-Schwachstelle CVE-2020-0683
0patch-Fix für Windows GDI+-Schwachstelle CVE-2020-0881
0-Day-Schwachstelle in Windows Adobe Type Library
0patch fixt 0-day Adobe Type Library bug in Windows 7
0patch fixt CVE-2020-0687 in Windows 7/Server 2008 R2
0patch fixt CVE-2020-1048 in Windows 7/Server 2008 R2
0patch fixt CVE-2020-1015 in Windows 7/Server 2008 R2
0patch fixt CVE-2020-1281 in Windows 7/Server 2008 R2
0patch fixt CVE-2020-1337 in Windows 7/Server 2008 R2
0patch fixt CVE-2020-1530 in Windows 7/Server 2008 R2
0patch fixt Zerologon (CVE-2020-1472) in Windows Server 2008 R2
0patch fixt CVE-2020-1062 in Windows 7/Server 2008 R2

0patch unterstützt Office 2010 nach dem Supportende mit Micropatches

Windows 7 ESU-Update KB4538483 (5.5.2020)
Windows 7 ESU Vorbereitungs-Update KB4575903 (31.7.2020)
Patchday: Updates für Windows 7/Server 2008 R2 (08.09.2020)
Windows 7 Sept. 2020 Updates: BypassESU v8 erforderlich
Windows Server 2008 R2 bekommt ESU-Support bis 9. Januar 2024


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5 Antworten zu Windows 7/Server 2008/R2 ESU-Support für das dritte Jahr (2022)

  1. ibbsy sagt:

    Lieber Herr Born,

    im Absatz zum BypassESU soll es sicher heißen:
    "ob der Ansatz 2022 (nicht 2021!) auch funktioniert…"

    Btw: ich hoffe darauf – für den Läppie meines Mütterlein..;-)

    Schönen dritten Advent!

    ibbsy

    • Bolko sagt:

      Der Blogbeitrag, aus dem das Zitat stammt, war von Anfang 2020, also war damals (2020) die Angabe "2021" korrekt.
      In dem Beitrag war auch von "BypassESU v8" die Rede, also aus heutiger Sicht nicht mehr aktuell.

      Heute wissen wir, dass BypassESU v9 und v11 auch im Jahr 2021 funktioniert haben.

      Es gibt auch keinen Grund anzunehmen, warum BypassESU im Jahr 2022 nicht funktionieren sollte.

    • Günter Born sagt:

      Ich habe den Satz korrigiert – er hat ja 2021 funktioniert und ich bin optimistisch, dass er mit v11 auch 2022 weiterhin funktionieren wird.

      Nebenbemerkung: Ganz spannend wird die Frage werden, ob die Updates für Windows Server 2008 R2, die es auch 2023 bis Jan 2024 geben soll, sich auch auf die Windows 7 SP1 Clients mittels ByPassESU drüber bügeln lassen.

      • Zocker sagt:

        So wie man bei Vista die 2008 R1 Updates installieren konnte? Interessanter Gedanke! Könnte ich mir durchaus vorstellen.
        Das würde bedeuten, dass der Support für 7 gerade mal 1,5 Jahre vor dem von 10 endet.

        • Hansi sagt:

          Bei W10 wird niemand, aber auch wirklich niemand, Bock darauf haben, den Support zu verlängern. Wer W10 mag und gut findet, der wird problemlos auf W11 umsteigen können.

          Ich hab hier privat 2-3 W7-Installationen, die ich richtig liebgewonnen hab, die werde ich, wenn neue Hardware ansteht, in eine VM, wahrscheinlich VMWare Player, packen und noch ewig weiternutzen. Klar, irgendwann wird es eben keine Updates für z.B. Browser wie den Firefox mehr geben unter W7, dann wird man am Ende eben doch gezwungen, in irgendeiner Form upzudaten. Aber dann werde ich wohl komplett auf Linux umsteigen.

          Ich hab privat auch ein W10, für Spiele und andere Unterhaltungszwecke, aber so richtig vertrauen werde ich dem wohl nie. Ich kann darauf auch Software entwickeln, mache ich gelegentlich auch, aber nichts, was ich in irgendeiner Form als sicherheitskritisch einstufen würde, das muss ich dann auch einem anderen Rechner bzw. System machen.

          W10 ist reine Spionage, über die Telemetrie kann praktisch jede Aktion des Nutzer nachvollzogen werden, so viel kann man gar nicht abschalten, die Tools wie Shutup10 sind nicht schlecht, aber unterm Strich auch nur Augenwischerei.

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