Datenschutz: Microsoft 365 muss ab Sommer 2022 in Baden-Württembergs Schulen ersetzt worden sein

Stop - Pixabay[English]Die Nutzung von Microsoft 365 an Schulen in Baden-Württemberg muss bis nach den Sommerferien 2022 beendet werden. In den Schulen müssen geeignete Alternativen für Schüler und Lehrer angeboten werden. Darauf weist der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Baden-Württemberg, Dr. Stefan Brink, in einer aktuellen Mitteilung hin. Das Ganze ist ein Scheitern mit Ansage, denn der Datenschützer hatte bereits 2021 angemerkt, dass er nach einer mehrmonatigen Prüfung gravierende Bedenken gegen den Einsatz von Microsoft 365 (samt Office 365) in den Schulen Baden-Württembergs habe.


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Zum Ende dieses Schuljahrs ist Schluss

In der Meldung vom 25. April 2022 äußert sich der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Baden-Württemberg, Dr. Stefan Brink, zur Nutzung von Microsoft 365 (MS 365) an Schulen dieses Bundeslandes. Ich bin über nachfolgenden Tweet auf das Thema aufmerksam geworden.

Microsoft 365 (MS 365) an Schulen in Baden-Württember

Die Botschaft des Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDI) Baden-Württemberg ist glasklar:

Ab dem kommenden Schuljahr ist die Nutzung von MS 365 an Schulen zu beenden oder deren datenschutzkonformer Betrieb ist von den verantwortlichen Schulen eindeutig nachzuweisen

Nach den Sommerferien 2022 müssen die Schulen, laut LfDI Alternativen zum Cloud-Dienst MS 365 für den Schulbetrieb anbieten. Dr. Stefan Brink wird in Kürze auf ihm bekannte Schulen zugehen, die den Cloud-Dienst Microsoft 365 (MS 365) oder MS Teams von Microsoft verwenden. Der LfDI wird die Schulen über seine rechtliche Bewertung zur Nutzung dieses Online-Dienstes informieren und um einen verbindlichen Zeitplan für den Umstieg auf Alternativen bitten. Als Überbrückung bis zu den Sommerferien 2022 erwartet der Landesbeauftragte, dass Lehrer_innen und Schüler_innen Alternativen angeboten werden.

Insgesamt handelt es sich wohl um 40 Schulen, die der Datenschützer kontaktiert, um den jeweiligen konkreten Einzelfall zu betrachten. Bei der Suche nach Alternativen will der Landesbeauftragte die Schulen nicht nur beraten. Er wirkt gemeinsam mit dem Kultusministerium darauf hin, dass die Schulen ihren Bedürfnissen entsprechend Alternativen nutzen können.

Absehbarer Fail in Baden-Württembergs Schulen

Das Thema dümpelt ja schon einige Zeit und ich hatte hier im Blog den Sachverhalt mehrfach in Beiträgen angesprochen. Im November 2020 konnte man noch von einem Microsoft 365-Pilotprojekt an Schulen in Baden-Württemberg lesen. Der baden-württembergische Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDi), Stefan Brink, hatte einem Pilotprojekt mit Microsoft 365 an 20 bis 30 Schulen zugestimmt. Dies geschah im Rahmen seiner Prüfung der Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) für eine datenschutzkonforme Nutzung von Microsoft 365-Werkzeugen als Teilbereich der Digitalen Bildungsplattform.

Vor der Landtagswahl 2021 in diesem Bundesland war bekannt geworden, dass das Kultusministerium um die damalige Ministerin Susanne Eisenmann Microsoft 365 an den Schulen Baden-Württembergs einsetzen möchte. Das führte zu einem Sturm der Entrüstung (siehe Ärger um Microsoft 365 an Schulen in Baden-Württemberg). Die Landtagswahl ging ja nicht im Sinne von Frau Eisenmann aus und die Dame ist als Ministerin Geschichte.

Microsoft 365 nicht datenschutzkonform

Das Ganze muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Denn der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDI) Baden-Württemberg hat den Einsatz von MS 365 über einen langen Zeitraum in einem intensiven und umfangreichen Verfahren begleitet. Dabei waren Datenschutzrechtlich besonders bedenkliche Funktionen von MS 365 bereits abgeschaltet beziehungsweise soweit möglich deaktiviert. Dazu gehörte beispielsweise die Erfassung von Telemetrie- und Diagnosedaten. Weiterhin wurden zusätzliche Sicherheitsfunktionen implementiert und Accounts nur für Lehrkräfte vergeben, nicht jedoch für die Schüler.


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Im April 2021 informierte der LfDI das Kultusministerium über die datenschutzrechtliche Bewertung dieses Pilotprojekts und empfahl, aufgrund hoher datenschutzrechtlicher Risiken von der Nutzung der geprüften Version von MS 365 an Schulen abzusehen und alternative Lösungen zu fördern. Es gelang beim Pilotprojekt trotz intensiver Prüfung und Zusammenarbeit mit den Beteiligten nicht, eine datenschutzkonforme Lösung zu finden. Ich hatte das Ganze im Beitrag Microsoft 365 an Schulen, Baden-Württembergs Datenschützer sagt Nein aufgegriffen.

Man konnte es auch auf einen Nenner bringen: Microsoft 365 kann in Schulen nicht datenschutzkonform eingesetzt werden. Die Stellungnahme des LfDI und die Ergebnisse der Prüfung stehen seit längerem öffentlich zur Verfügung (z.B. über Dokumente Online: Empfehlung zum Pilotprojekt zur Nutzung MS 365 an Schulen, Nov. 2021, und Zusammenfassung unter Hinweise des LfDI zur Nutzung von Microsoft 365 durch Schulen, 25. April 2022). Das Kultusministerium kündigte anschließend an, künftig auf eine datenschutzkonforme digitale Bildungsplattform zu setzen.

Alternative Lösungen

Der Landesbeauftragte weist in seiner Mitteilung darauf hin, dass inzwischen auch alternative digitale Tools angeboten werden. Diese wurden über einen längeren Zeitraum bereits vielfach genutzt und lassen sich auch weiterhin erfolgreich verwenden.

  • Als Lernmanagementsystem können etwa Moodle oder itslearning, welche den Schulen vom Ministerium ohne weitere Kosten angeboten werden, verwendet werden.
  • Die Einbindung des Web-Konferenzsystems BigBlueButton ist jeweils integriert, so dass auch Videokonferenzen durchgeführt werden können.

Schulen, die der Ansicht sind, dass ihr Einsatz und ihre Konfiguration von MS 365 den rechtlichen Anforderungen genügt und die den Cloud-Dienst weiter nutzen möchten, müssen nun gegenüber dem Datenschützer begründen, wie sie den datenschutzkonformen Betrieb sicherstellen und dies entsprechend ihrer Rechenschaftspflicht nach Artikel 5 Absatz 2 Datenschutz-Grundverordnung eindeutig nachweisen wollen.

Der gesamte Vorgang wirft natürlich ein Schlaglicht auf Microsoft und seine Office365- sowie Microsoft 365-Lösung. Das Unternehmen hatte ja seit 2020 Zeit und Gelegenheit, das Ganze datenschutzrechtlich im Sinne der DSGVO wasserdicht zu gestalten, hat das aber wohl nicht getan. Politik und auch Microsoft haben nach dem Prinzip "Hoffnung, wir werden schon durchkommen" gehandelt. Erinnert mich so irgendwie direkt an das Thema "Abhängigkeit von russischem Gas", was Deutschland auf die Füße gefallen ist. Und jetzt kann jeder an drei Fingern abzählen, was der Einsatz von Office365- sowie Microsoft 365-Lösungen in Firmen, die sich ja Hurra-schreiend darauf stürzen, in Zukunft bedeuten dürfte.

Ergänzung: Inzwischen hat sich Microsoft per Mail gemeldet und nachfolgende Stellungnahme geschickt.

Wir haben die Pressemitteilung des LfDI zur Kenntnis genommen, die sich auf eine Bewertung aus dem April 2021 bezieht. Wir sind weiterhin fest davon überzeugt, dass Microsoft 365 auch an Schulen DSGVO-konform eingesetzt werden kann. Hierzu setzen wir die Gespräche mit Dr. Stefan Brink, Landesbeauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit Baden-Württemberg, fort um zu erläutern, wie die bisherigen Kritikpunkte aus dem Abschlussbericht behoben wurden und wie Schulen Microsoft 365 datenschutzkonform einsetzen können.

Ich habe keine Probleme, die Position Microsofts hier einzustellen, auch wenn mich das Ausrufezeichen "Wir freuen uns darüber, wenn Sie unseren Standpunkt in Ihrer Meldung berücksichtigen!" im Satz des Anschreiben irgendwie stört. Natürlich werde ich auch gespannt verfolgen, wie diese Choose weiter geht und was der Datenschutzbeauftragte weiter unternimmt.

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46 Antworten zu Datenschutz: Microsoft 365 muss ab Sommer 2022 in Baden-Württembergs Schulen ersetzt worden sein

  1. 1ST1 sagt:

    Man kann da natürlich mal Moodle und BBB als Buzzword in den Raum werfen, aber hat man denn inzwischen auch inzwischen eine abgesicherte Infrastruktur aufgebaut?

  2. Heinz sagt:

    So bombt man die Schulen eines ganzen Bundeslandes wieder zurück in die digitale Steinzeit oder glaubt wirklich jemand, dass es in absehbarer Zeit ein Softwarepaket aus heimischer Produktion gibt, dass auch nur annähernd die Funktionalität, Stabilität und Skalierbarkeit von MS Office/Teams erreicht?

    Mir tun die Schüler und Lehrer in BW leid, die jetzt einen großen Teil dessen, was sie in den letzten 2-3 Jahren an Erfahrungen und Wissen rund um die Lösungen gesammelt haben, in die Tonne treten können.

    • Günter Born sagt:

      Nette Wortwahl. Man kann es auch anders ausdrücken: Im schlimmsten Fall baden die Leutchen das aus, was die Verantwortlichen in der Politik seit Jahren verbockt haben – wie beim Gas. Microsoft glaubt, sich alles erlauben zu können – war ein Schiffbruch mit Ansage. Redmond hätte nur die DSGVO ernst nehmen müssen und die Entscheidung wäre anders ausgefallen. Selbst verschuldetes Leid.

      Was ich hier noch gar nicht thematisiert habe:
      – Vendor Lockin und Abhängigkeiten
      – die unseelige as-a-service-Politik bei Microsoft 365
      Und last but not least: Public Money -> Public Code, bei Lizenzen werfen wir Millionen an einen Hersteller und dessen Aktionäre raus, ohne dass der Steuerzahler etwas davon hat. Muss das alles sein?

      • 1ST1 sagt:

        Wo nimmt denn MS die DSGVO nicht ernst?

        • Günter Born sagt:

          Wenn der Datenschutzbeauftragte ein Pilot-Projekt zu MS 365 startet, da alle Datenschutzrechtlich bedenklichen Funktionen deaktiviert oder beschränkt wurden, müsste Microsoft alles daran setzen, dass dieses Projekt erfolgreich im Sinne der DSGVO beendet wird. Die hatten seit 2020 Zeit, auf das Thema zu reagieren. Was ist passiert? Nichts in Bezug auf die Sache – die Entwickler schieben noch mehr Funktionen in die Cloud, weiten die Telemetrie aus und versuchen durch Software-as-a-Service die Funktionen ständig zu überarbeiten (ein Alptraum für jeden Auditor, der gar nicht nachkommt im Versuch, bestimmte DSGVO-Einschränkungen zu verifizieren).

          Wenn das unter "Microsoft nimmt die DSGVO ernst" verstanden wird, nehme ich natürlich meinen Vorwurf, dass MS das Ganze nicht ernst nimmt, gerne zurück.

        • Sebastian sagt:

          Heise hat doch nachgewiesen das Office benutzerspezifische Informationen nach Hause schickt noch bevor der Anwender überhaupt die Möglichkeit hatte dem zuzustimmen.

    • Cestmoi sagt:

      Betr. "So bombt man die Schulen eines ganzen Bundeslandes wieder zurück in die digitale Steinzeit …":

      ROFL! Was haben die Trivialitäten, die meine Enkel in der Schule mit Microsoft 365 erledigen, mit digitaler Kompetenz zu tun? Genau, garnichts! Kann also ersatzlos weg. Die ganzen Grossforschungskooperationen von CERN, DESY, SLAC usw. waren schon in den frühen 90ern möglich, ohne dass es MS Teams oder sonstiger 'Kollaborationsquatschprodukte' bedurft hätte.

  3. Blubmann sagt:

    Ich bin der Meinung, dass Teams verwendet werden kann, wenn alles sauber dokumentiert ist, AVV vorliegt, Informationspflichten eingehalten und Vorkehrungsmaßnahmen getroffen sind. Wenn man sich die SCCs anschaut versucht Microsoft Deutschland schon sehr viel, dass die Daten nach der DSGVO gehandhabt werden. Aber das Problem hat größere Dimensionen und ist aus meiner Sicht kein Microsoft-Problem.

  4. Alitai sagt:

    Schüler haben zu lernen und zwar mit Produkten die auch später in der Arbeitswelt vorzufinden sind. Sonst bringt alles nichts. Diskussion somit beendet.

    • Steter Tropfen sagt:

      „Diskussion somit beendet." Lebensmotto aller Betonköpfe.

      Man kann aber auch drüber _nachdenken_. Und sogar von der anderen Seite her: An was die Leute von Kind auf gewöhnt werden, das werden sie später unhinterfragt weiter nutzen. Genau das steckt hinter irgendwelchen „wohltätigen" Schulspenden, angefangen (in meiner Schulzeit) mit Sparbüchsen von der Stadtsparkasse bis heute zu kultusministeriellen Rahmenverträgen über Apple iPads oder eben irgendwelche MS-Software.
      Damit die Kinder, wenn sie später in die Arbeitswelt kommen, mechanisch zu den Marken greifen, die sie bisher in der Hand hatten. Ohne zu schauen, ob es nicht anderes, eigentlich unübersehbar Besseres gibt.

      Erziehung zur Alternativlosigkeit. „Das haben wir schon immer so gemacht. Basta!"

      • Ralf S. sagt:

        So ist es! Bin während meiner Schulzeit (in den 80ern, bin inzwischen fast 53) permanent auf den ganzen MS-Kram "hingedrillt" worden. Das Sparbuch der Raiffeisenbank (mit geschenkten 5 DM "Anfix-Guthaben") hat auch bis 2013 nachhaltig funktioniert. Erst da habe ich endlich die Bank gewechselt, da sie ihre Kontoführungsentgelte unverschämt in die Höhe geschraubt haben …

        Und zur oben angesprochenen "Alternativlosigkeit" passt es doch ganz gut, dass wir bis vor Kurzem noch eine Kanzlerin hatten, die auch immer alles (vor allem wenn sie nicht mehr weiter gewusst hat, oder es ihr persönlich gegen den Strich ging …) als "alternativlos" bezeichnet hat. Das Ergebnis sehen wir u. a. jetzt gerade als Bumerang auf uns zurück kommen. Ist eh ziemlich ruhig gerade, die Gute. Wird wohl denken: "Puh! Gerade rechtzeitig noch die Kurve gekriegt; ich sach mal lieber nix und lass das alles den Frank-Walter ausbaden …" :-) Aber die Deutschen lieben eben auch in vielen Bereichen die "Alternativlosigkeiten". In welcher Demokratie gibt es denn so was, dass gleich zwei Kanzlerschaften volle 16 Jahre am Stück "durchgezogen" wurden … Klar, dass da so mancher MS und seinen ganzen Kram gerne als alternativlos ansieht, bejubelt und beklatscht. 😒

      • Cornelia sagt:

        "An was die Leute von Kind auf gewöhnt werden, das werden sie später unhinterfragt weiter nutzen."
        … vielleicht nicht ganz unhinterfragt, aber zumindest ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch; da kann ich mich selbst nicht ausnehmen. Windows vs Mac vs Linux ist dafür das beste Beispiel.

        Und auch wenn Office-Produkte untereinander recht gut vergleichbar sind, gibt es halt doch immer gewisse Feinheiten, die sie unterscheiden und einen Superuser zu einem 'Lehrling' werden lassen. Insofern verstehe ich durchaus die Forderung, dass die Schüler doch mit Microsoft 365 arbeiten sollen oder zumindest einen Teil des Unterichts damit in Kontakt kommen.

        • OwenBurnett sagt:

          Wieso in unternehmen kann man auch open office benutzen.

          Das einzige MS produkt welches man ggf. benutzen muss ist windows weil spezial software x oder y nicht unter wine will und man diese braucht.

          Aber sonst, gerade MS office, braucht man so dringend wie ein Fisch fahread.

    • Fred sagt:

      Das ist meiner Ansicht nach etwas zu kurz gegriffen.
      Denn diese Produkte müssen die Vorgaben der DSGVO einhalten.
      Wie von Günter schon erwähnt: Microsoft war gewarnt und hatte ausreichend Zeit, ihre Produkte anzupassen.
      Alternative (nicht ernst gemeint): Die DSGVO nach den Vorstellungen von Unternehmen wie Microsoft, Apple etc. ändern.

    • Heinz sagt:

      Exakt so ist es! Office 365 ist und bleibt alternativlos. Da gibt es nichts zu diskutieren!

      • Günter Born sagt:

        Provozieren wollen? Tsss, tsss … nicht gut – geht um unsere Zukunft – unsere Kinder.

      • Ralf S. sagt:

        Noch schnell vor Feierabend bei Microsoft einen raus hauen, oder wie?! Der Brötchengeber muss schließlich verteidigt werden … 🤣

      • Wil Ballerstedt sagt:

        Schlimm, hier hört keiner auf dich. Es geht einfach weiter, unglaublich. Hier wird überall gescholzt. Wenn aber erstmal geheinzt wird, weht hier ein anderer Wind.

      • Robin sagt:

        Wenn man schon Microsoft Office betreiben will, soll man schön bei 2021 bleiben. Der ganze Quatsch vom Online-Paket ist doch nicht soviel Wert, dass man noch mehr Daten in die Cloud schickt.

        Der Wunschtraum wäre jetzt natürlich, wenn die betroffenen Schulen komplett auf Linux-Geräte umsteigen würden. Das wäre mal etwas, das die Zukunft weiterbringen würde.

    • Bolko sagt:

      Wird in den Schulen denn auch Adobe Photoshop oder SolidWorks unterrichtet?
      Das braucht man später in der Arbeitswelt nämlich auch, je nach Beruf.
      Wie man irgendeinen dummen Brief formatiert oder eine Tabellenkalkulation bedient kann man auf praktisch jeder Office Variante und Version lernen, da ändert sich nämlich kaum etwas seit Jahrzehnten.

      • Karel sagt:

        Stimmt, es hat doch praktisch jede Berufssparte ihre eigenen „Fachanwendungen" (klingt wie Behördendeutsch), das kann man garnicht alles in der Schule lernen.
        Auch was die gleichartige Bedienung von gängigen Officeprodukten angeht, stimme ich Dir zu.

    • Karel sagt:

      Hmm… das würde ja bedeuten, dass in den Schulen nur zur Reproduktion auswendig gelernten Wissens erzogen wird?!
      Kann man als These mal so stehen lassen, spricht dann aber nicht für den Unterricht, wenn es denn so ist.
      Eigentlich sollte man Wissen so erlernen, dass man es abstrahieren und später als Transferleistung flexibel in anderweitigen vergleichbaren Situationen anwenden kann.
      Sowas fördert dann auch die Diskussionsbereitschaft enorm! *scnr*

    • Olli sagt:

      Nur dass die genau diese Version, in die sie jetzt indokriniert werden, in ein paar Jahren eben nicht mehr nutzen werden, weil sie längst überholt ist.

      Konzepte kann man auch anders lehren, als mit Werbevorführungen und Produktschulungen für den MS Vendor Lock In.

  5. Kk sagt:

    Teams ist ein nettes Tool und auch ganz gut ausgebaut wenn man damit im vollen Umfang arbeitet. Was mich noch interessieren würde wären die Bildungsträger, da diese damit ebenso arbeiten, da die Lizenzen recht günstig sind.

  6. Bolko sagt:

    Warum betreffen die Datenschutzbedenken nur die Schulen und nicht auch die Unternehmen?
    Industriespionage ist weitaus gefährlicher für Deutschland als die Schüler-Telemetrie. Letztere ist zwar auch sehr unschön, verursacht aber keinen milliardenschweren Schaden.

    • Hans Dampf sagt:

      Gute Frage, nächste Frage, …

      Die Unternehmen müssen erst durch Schmerzen lernen, wenn ihre alternativlosen Cloudstrukturen mal paar Stunden, Tage, Wochen nicht erreichbar sind.

      • Wil Ballerstedt sagt:

        So ein Unternehmen muss erstmal wirtschaftlich bemessen können, welcher wirtschaftlicher Schaden durch Spionage durch Windows 365 entsteht. Und selbst wenn so einer nachgewiesen wird, wird bestimmt zuerst überlegt, wie die bestehende IT nach außen hin dagegen geschützt werden kann.

  7. Hans Dampf sagt:

    Drei, zwei, eins, Lobbyköfferchen, und alles bleibt wie es ist.

    Zur Beruhigung gibt man ein paar Studien in Auftrag oder man gibt schöne Absichtserklärungen ab oder man stellt erstmal einen Punkteplan auf oder man bildet Arbeitskreise oder man lässt die Gesetzeslage über die EU aushebeln…

  8. Anonymous sagt:

    Ich würde es begrüssen, wenn es auch entsprechende Konsequenzen hätte.
    Wenn Office 365 nicht DSGVO-Konform ist, dann sollte die Nutzung bitte auch flächendeckend nicht nur in Schulen sondern auch in Unternehmen untersagt werden.

    Es ist ja nicht so, das es keine Alternativen gibt. Einzig das massive Marketing und der "Pseudo-Standard" zwingen Unternehmen ja zur Nutzung. Nicht zuletzt auch eine gewisse Bequemlichkeit… das sollte wirklich jemand begrenzen. Die Abhängigkeit von diesem einen Unternehmen ist meiner Meinung nach schon viel zu lange, viel zu groß!

  9. Stefan Haller sagt:

    Datenschutz finde ich richtig und wichtig. Deshalb erst einmal eine gute Aktion vom Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit. Dafür einen Daumen Hoch!

    Nur darf man die Schulen dann auch nicht alleine lassen mit dem Thema. Da sollte dann auf Landesebene eine Alternative bereitgestellt und auch zentral betreut werden.
    Man kann es doch nicht den Schulen überlassen, so ein Thema dann zu treiben. Zumal noch datenschutzkonform. In einer Firma gibt es doch auch eine IT Abteilung, die sich um sowas kümmert und nicht der Koch aus der Kantine, der die IT Landschaft betreut.

    Wer soll das denn in der Schule machen, der Erdkundelehrer?

    Klar, gibt auch in der freien Wirtschaft kleine Firmen, die keine IT haben, aber dort hast du dann eben oftmals auch das gleiche, schlechte Ergebnis wie wir es aktuell an den Schulen haben.

    Sowas muss zentral bereitgestellt und verwaltet werden. Sonst hat am Ende auch jede Schule was anderes und das kann ja nicht zielführend sein.

    • Ralf S. sagt:

      Tja, leider ist diese Tatsache seit vielen Jahren traurige Realität in unserem Land! Schlimm genug, dass nicht jede Schule einen eigenen IT-Fachmann – zumindest auf Abruf – ständig zur Verfügung hat … Bildung (= Zukunft!) hat in D leider unter keiner Regierung einen besonders hohen Stellenwert gehabt bisher. Schulen verrotten, veraltete Lehrmittel, Lehrkräfte fehlen an allen Ecken und Enden, massenhafter Unterrichtsausfall, nicht erfüllte/erfüllbare Lehrpläne usw., usw., usw. … Für alles, was gerade "angesagt" ist, ist immer urplötzlich jede Menge Geld da: Pandemiebekämpfung (in welcher Form auch immer) geht inzwischen in der Summe in den Billionenbereich, 100 Mrd. € für Aufrüstung wurden über Nacht "gefunden" (wie cool, wurde sogar frenetisch beklatscht im Bundestag, nach dem Motto: "Jetzt zeigen wir's den Russen aber mal endlich wieder so richtig; war schließlich etliche Jahrzehnte Ruhe an der Front!") Damit wir schneller von der Gas-Abhängigkeit von Russland wegkommen, werden spontan ständig "Fördertöpfe", Zuschüsse und was weiß ich noch alles bereitgestellt …

      Irgendeine Lüge muss ja da sein: Entweder das Geld war schon immer da, und wurde uns vorenthalten, oder das Geld wird zu mehr oder weniger 100 % über UNVERANTWORTLICHE (!!!) Verschuldung aufgebracht. Seit Jahrzehnten hört man immer wieder, dass kein Geld da sei, um alle Schulen grundlegend zu sanieren und endlich ordentlich auszustatten – dabei wäre dafür nur ein Bruchteil des Geldes nötig gewesen, das man jetzt für alles Mögliche und Unmögliche ständig aus dem Hut zaubert! Ebenso verhält es sich z. B. mit der Sanierung der Deutschen Bahn (Staats)AG 😂 Über "nur" 10 Jahre verteilt, wären jährlich "nur" rund 8 Mrd. € nötig gewesen um den Laden endlich mal ordentlich zu sanieren und zukunftsfähig zu machen. Lt. Andi (be)Scheuer(t) war das vor Corona allerdings "eine unmöglich aufzubringende Summe" gewesen … Schon interessant, wie der Zweck immer wieder die Mittel heiligt. Oder besser: Je nachdem, was die (Lobby)Spatzen und die aktuelle Situation von den Dächern pfeifen, wird reagiert und agiert. Man könnte auch sagen "nach mir die Sintflut" …

      Nachfolgende Generationen werden uns wohl noch verfluchen für das, was gerade abgeht und auch die letzten beiden Jahre bereits abgegangen ist! Das Geld ist natürlich NICHT da! Es ist wohl noch nicht einmal ansatzweise bilanzmäßig abgesichert … Nur ein Staat kann grenzenlos Schulden machen und leider ist die ganze Welt inzwischen total überschuldet und niemand kann dem anderen mehr sein Geld zurückzahlen …! Deshalb muss er wohl kommen, der "Great Reset". Die Frage ist nur: Wie wird er aussehen, wann kommt er und wer wird am Ende wieder der Verlierer und wer der Gewinner sein … ❓❓❓

      Bis dahin muss wohl der "Erdkundelehrer weiterhin auch der IT-Admin sein" – leider!

  10. Dirk sagt:

    Als direkt Betroffener kann ich mal wieder nur den Kopf schütteln. Natürlich ist Datenschutz etc. wichtig. Aber was für Robert Bosch, Audi, Mercedes und Porsche usw… hier im Raum Stuttgart ok ist darf in der Grund.- und Hauptschule Großbottwar nicht mehr eingesetzt werden ?!? Bei meiner 14 jährigen Tochter komme ich jetzt in Erklärungsnotstand. Wie gut, dass gerade erst mehrer hundert Microsoft Surface Tablet angeschafft wurden ;-)

    • Anonymous sagt:

      Es ist für kein Unternehmen OK diese nicht DSGVO-Konforme Software einzusetzen. Nur in den Schule kann man anfangen….. Die Unternehmen so "hart" ranzunehmen, will etwas besser vorbereitet sein, damit diese nicht einfach "abhauen"…. Das wäre wirtschaftlich heikel!

    • OwenBurnett sagt:

      > Wie gut, dass gerade erst mehrer hundert Microsoft Surface Tablet angeschafft wurden ;-)
      >

      keine sorge auf den kannst du auch linux installieren.

  11. Andy sagt:

    Europa soll aus Windows plus MS Office komplett aussteigen. Vermindert die 100%ige Abhängigkeit und schafft Arbeitsplätze in Europa.

    • Dat Bundesferkel sagt:

      Dann können wir auch aktuelle Systeme abschaffen. Ryzen 5 5600G @ B550 Chipsatz und Debian 11 (+ Testzweig) = keine grafische Darstellung, nur Konsolenanwendungen.
      Speicherbank #1 wird ebenfalls nicht erkannt, viel weiter bin ich nicht gekommen, da ich nach drei Tagen Fleißarbeit dann lieber ein Windows raufgeflanscht habe.

      Ansonsten wäre ich aber absolut dafür mehr auf alternative Systeme zu setzen. Solange es keine One-Man-Distributionen wie SailOS sind, die grafisch blenden, keine Standards einhalten und somit – nach Fortgang des zweiten Firmenmenschen – wieder untergehen…

  12. Günter Born sagt:

    Gerade auf Twitter diesen Post von Miriam Reichelt gesehen – die steht als Mutter gerade vor einer "MS 365 Einwilligung" von der Schule ihres Kindes – ist aber im Job für den Datenschutz zuständig. Bei jeder Webseite soll eine fette Cookie-Ablehnung als 1. Option angeboten werden (ist vielen wichtig) – aber bei MS 365 wird Gruppeneinwilligungszwang irgendwie als selbstverständlich, weil Alternativlos, angesehen – soll einer verstehen (ok, ist Polemik pur, spießt es aber irgendwie auf).

  13. Knusper sagt:

    So langsam finde ich das alles lustig. Jedesmal gibt es einen "Paukenschlag" und nichts ändert sich. Spätestens ab Schrems II war mir klar, dass mit Reguliererei und Gerichten nichts erreicht wird. Für Normalanwender besteht die DSGVO leider nur darin, auf jeder Webseite irgendwelche Fenster wegzuklicken.
    Wie wäre es denn damit: Ein anderes Betriebssytem und ein anderes Office finden und damit zu arbeiten? Doch nein, statt in so etwas zu investieren, werden lieber neue Vorschriften und weitere Regeln gefunden.

    • Dat Bundesferkel sagt:

      Panem et circenses. Wie immer, nie anders gewesen, ganz gleich wie das Paket verpackt wird… und es hat sich bis heute bewährt, weil der Mensch sich nicht weiterentwickelt (er denkt nur, er täte es…).

  14. Arthur sagt:

    Meine Kinder nutzen iserv an der Schule. Beim ersten Lockdown hat es etwas gerumpelt. Corona hat dem ganzen aber auch ordentlichen Schub gegeben und nun läuft es weitgehend rund und vor allem DSGVO-konform.
    Staat und die Länder sollten jetzt das für die Luca-App gesparte Geld da anlegen.

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