Bericht: Apple testet iPhones mit USB-C-Port

[English]"Und sie bewegt sich doch" – der Spruch fiel mir bei dieser Meldung ein. Es gibt Berichte, dass Apple künftige iPhone-Modelle, die den aktuellen Lightning-Ladeanschluss durch den weiter verbreiteten USB-C-Anschluss ersetzen, testet. Das wäre ein absoluter Paradigmenwechsel für Apple und seine Kundschaft.


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Die Information haben Insider, die mit der Entwicklung vertraut sind, wohl enthüllt – der Original-Artikel findet sich auf Bloomberg. Nachfolgender Tweet weist auf den Artikel hin.

Apple tests USB-C on new iPhones

Die einheitliche EU -Ladeschnittstelle

Der Schritt ist erforderlich, wenn Apple die drohenden europäischen Vorschriften zur einheitlichen Ladeschnittstelle einhalten will. Denn die EU-Kommission hatte eine entsprechende Richtlinie an das Europäischen Parlament übermittelt, die USB-C (siehe Foto) zum Standardanschluss für alle Smartphones, Tablets, Kameras, Kopfhörer, tragbare Lautsprecher und tragbare Videospielkonsolen erklärt. Ich hatte im Blog-Beitrag EU-Gesetzesvorschlag für einheitliche Ladeschnittstelle bei Elektronikgeräten darüber berichtet.

USB-C-Schnittstelle Smartphone
USB-C-Schnittstelle Smartphone, Quelle: Eigene Aufnahme

Ich hatte ja kürzlich im Artikel USB-C als einheitlicher Ladekabel-Standard kann in Europa kommen darauf hingewiesen, dass der Weg für eine einheitliche Ladeschnittstelle auf Basis USB-C in der europäischen Union (EU) weitgehend freigeräumt ist. Der Ausschuss für den Binnenmarkt und Verbraucherschutz (IMCO) des EU-Parlaments hatte im April 2022 der entsprechenden Beschlussvorlage der EU-Kommission zugestimmt. Nun muss nur noch die Zustimmung der EU-Mitgliedsstaaten erfolgen, damit das Ganze dann (möglicherweise ab Sommer) als verpflichtend gilt.

Problem Zubehör mit Lightning-Anschluss

Allerdings läuft Apple bzw. seine Kundschaft in ein anderes Problem: Es gibt Zubehör mit Lightning-Anschluss, welches dann für neue iPhone-Modelle mit USB-C-Ladeschnittstelle obsolet wäre. Es heißt aber, dass Apple hat in den letzten Monaten nicht nur neue iPhone-Modelle mit einem USB-C-Anschluss getestet haben. Sondern man arbeitet bei Apple wohl auch an einem Adapter, mit dem künftige iPhones mit Zubehör für den aktuellen Lightning-Anschluss verwendet werden können, so die Personen, die Einblick in die Entwicklung haben, aber anonym bleiben möchten.

Meine Vermutung in den oben genannten Beiträgen, dass Apple dann als größter Verlierer aus dieser Geschichte hervorgehen könnte, scheint sich also nicht zu bewahrheiten – es sei denn, Apple schwenkt doch nicht um. Also nix genaues weiß man nicht. Es bleibt abzuwarten, ob Apple sich voll auf USB-C festlegen wird. Vor 2023 dürfte das nicht der Fall sein. Denkbar wäre auch, verschiedene Modelle für verschiedene Regionen anzubieten (als iPhone EU-Ausgabe mit USB-C, der Rest mit Lightning).

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6 Antworten zu Bericht: Apple testet iPhones mit USB-C-Port

  1. Bernd B. sagt:

    So ein Adapter ist ja ganz nett und für viele Anwendungen sicher auch gangbar.
    Aber für Alles, wo das Gerät auf/in einen vorgegebenen Platz gesteckt werden muss (mir fallen da zuerst Audiosysteme ein) ist es eher keine Lösung.
    Das war schon seinerzeit so, als man vom alten Anschluss auf Lightning wechselte.

  2. Franz sagt:

    Lightning ist der technisch wesentlich bessere Stecker und einer der Gründe auf Apple zu setzen. Dazu weite Verbreitung und hohe Kompatibilität. Apple sollte einen großen Bogen um das schlechte USB machen.

    • Stefan sagt:

      Mechanisch vielleicht, technisch sicher nicht. Das Zeug kann nicht mal USB3-Geschwindigkeit. Darüber hinaus ist die Lizenz nicht frei wie bei USB.

      Ich dachte als sie USB-C beim iPad Pro eingeführt hatten das sie das dann überall durchziehen aber leider nein.

      • Franz sagt:

        Geschwindigkeit spielt heutzutage doch keine Rolle mehr. Nur die des Mobilfunks und vielleicht WLAN.
        Ob Lizenz frei oder nicht interessiert mich als Nutzer nicht.
        Beim Pro kann ich auch nur den Kopf schütteln. Deshalb habe ich mir keins geholt.

  3. Boti sagt:

    USB-C ist die technisch und mechanisch wesentlich bessere Alternative, das Zubehör flexibel und ist günstig und der Standard ist seit Jahren etabliert (bei den Mitbewerbern). Was genau muss Apple hier noch langwierig testen?

  4. Klööckner sagt:

    Keine Ahnung, was man da noch "testen" muss. Wie man den Kunden den Mehrwert verkauft und noch mehr Geld abpresst?

    Mich wundert eher die späte Einsicht; als man ab 2015 mit dem MacBook sämtliche Anschlüsse an Laptops gestrichen und nur noch auf USB-C gesetzt hat, wäre eine einheitliche Gestaltung aller Geräte nur konsequent gewesen.
    Den Dock-Connector hatte man 2012 gegen Lightning getauscht, ohne die Kunden zu fragen………..

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