Der 10. Juni 1985: IBM und Microsoft machen einen OS/2-Deal

Am 10. Juni 1985 unterzeichnen Microsoft und IBM eine Vereinbarung über die gemeinsame Entwicklung des Betriebssystems OS/2. Wie wir im Rückblick wissen, scheiterte dieses Projekt in den frühen 90er Jahren, woraufhin IBM die alleinige Entwicklung von OS/2 übernahm. Microsoft setzte dagegen auf Windows und beherrscht heute den Desktop, während IBMs OS/2 keine Marktbedeutung erlangte.


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OS/2 wurde als ein multitaskingfähiges Einzelbenutzer Betriebssystem für Personal Computer mit X86-Prozessor, später auch PowerPC-Prozessoren, konzipiert. Der ursprünglich Plan war, dieses Betriebssystem als Nachfolger für DOS von IBM und Microsoft gemeinsam zu entwickeln. Microsoft beendete dann 1991 aber diese Kooperation, um sich stattdessen der Windows-Weiterentwicklung zu widmen.

Ab diesem Zeitpunkt entwickelte IBM OS/2 (im Fachjargon auch OS Halbe genannt) allein weiter. 2005 wurden der Vertrieb und die Basisentwicklung von IBM eingestellt. Wie ich in der Wikipedia gerade gelesen habe, wird das Betriebssystem seitdem von Dritten unter der Markenbezeichnung eComStation weiterentwickelt. Als Nachfolger von eComStation und OS/2 ist seit 2017 ArcaOS des Unternehmens Arca Noae erhältlich.

Vertrag zwischen Microsoft und IBM zur OS/2-Entwicklung

Obiger Tweet zeigt den Ausriss des Vertrags mit der Unterschrift von Bill Gates. Hätte eine echte Erfolgsgeschichte werden können, wenn nicht das "hätte, hätte Fahrradkette" dazwischen gekommen wäre.  Bill Gates hatte 1991 die Nase wohl von IBM voll und setzte intern auf Windows, welches als DOS-Aufsatz entwickelt wurde. Heute beherrscht Windows knapp 90 Prozent des Desktop-Markts, während IBM es trotz seiner Marktmacht nicht geschafft hat, dem Betriebssystem OS/2 zu einem breiteren kommerziellen Erfolg zu verhelfen.

Als der Deal 1985 unterzeichnet wurde, war ich gerade in erste Führungsverantwortung bei meinem damaligen Arbeitgeber aufgestiegen, befasste mich aber mit meiner Truppe von Entwicklungsingenieuren mit Mikroprozessor-Systemen im prozessnahen Bereich, sowie mit Digital Equipment PDP 11- und VAX-Rechnern sowie DOS-Maschinen, die projektspezifisch für unsere Inhouse-Kunden eingesetzt wurden. Mit OS/2-Maschinen hatten wir nichts zu schaffen, die wurden von der ITK-Abteilung den Anwendern mehr oder weniger dirigistisch auf die Augen gedrückt – "Du wolle PC? Du kriege IBM, basta!" War nicht meine Welt, wir entwickelten Lösungen für Anwendungsfälle, wo Standardtechnik oder -Software nicht einsetzbar war.

So am Rande habe ich aber mitbekommen, dass sich dieses IBM mit seinen Nadelstreifen-Verkäufern und den OS/2-Rechnern irgendwie schwer tat, in die Hufe zu kommen. Die Anwender wollten MS-DOS-PCs und später PCs mit Windows drauf. So ging OS/2 weitgehend an mir vorbei – bis ich doch noch einen kurzen Berührungspunkt mit dem Thema bekam.

Ist nur eine kleine Episode. Bei meinem Start als selbständiger IT-Autor hatten wir die Buchreihe "Die 80/20 Methode" beim Verlag International Thomson Publishing (ITP) konzipiert. Ziel der Buchreihe war es, das Wissen zu vermitteln, dass Nutzer 80 % der Funktionen einer Software ohne große Vorkenntnisse alleine verwenden können – die 20% der Basis-Funktionen wurden im jeweiligen Buch per Blitzkurs vermittelt. Ich habe einige Titel zu Word, Excel, Clipper und Turbo Pascal selbst geschrieben.

Im Jahr 1995 erschien der Buchtitel "OS/2 Warp Version 3" von Klaus Peter Huttel in der Buchreihe "Die 80/20 Methode" – und als verantwortlicher Autor der Reihe fungierte ich bei diesem Titel als Herausgeber. Als ich mir dann das Manuskript des von mir geschätzten Klaus Peter Huttel durchlas, griff ich spontan zum Telefon, um ihn anzurufen und zu fragen "Was hast Du denn da geschrieben". Zu vieles erschien mir unverständlich – speziell, was die Nomenklatur betraf. Worauf Klaus Peter Huttel nur trocken konterte: Schau selbst in die IBM-Handbücher, die haben das so geschrieben und die Bezeichnungen verwendet.


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Ich habe dann das Lektorat als Herausgeber durchgezogen, wusste aber ab diesem Moment "OS Halbe und meine Wenigkeit werden keine Freunde mehr" (obwohl damals bereits klar war, das OS/2 ein Rohrkrepierer bleiben wird). Und damit zur Frage an die Leserschaft: Hat jemand persönliche Erfahrungen mit OS/2 und möchte diese in den Kommentaren beisteuern?


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21 Antworten zu Der 10. Juni 1985: IBM und Microsoft machen einen OS/2-Deal

  1. Chris sagt:

    Oh ja, an OS/2 kann ich mich auch heute noch gut erinnern. War der 2. gekaufte komplett PC so um 94(?) herum. Hatte den bei Vobis gekauft und beim dabei gar nicht realisiert was man da als OS bekommt bzw. was die Aussage wie 'IBM OS/2 vorinstalliert' überhaupt bedeutet. Ging halt von dem aus, was bisher bekannt war (DOS & Windows 3.x) und folglich sah es nicht nur alles anders aus (als gewohnt), sondern es funktionierte auch kaum etwas. In Zeiten ohne Internet war da ein 'OS-Wechsel' doch eine ganz andere Herausforderung.

    Aber zumindest hat es doch recht schnell dazu geführt sich eingehender mit der Materie zu beschäftigen. Am Ende war OS/2 dann nach etwa einer Woche mit der Hilfe eines Freundes entfernt und die gewohnte MS-Umgebung eingerichtet. Ich tauchte ein in all die kleine Details, wie man ein System neu einrichtet und es war der letzte PC-Kauf 'von der Stange'. Danach wurde dann doch sehr viel genauer auf all die Angaben und Details geachtet.

    Insofern kann ich mich an der Stelle bei IBM bedanken, da mich deren OS dazu gebracht hat intensiver mit den Feinheiten von Hard- & Software zu beschäftigen.

  2. Stefan sagt:

    Hallo,
    ich habe Erfahrungen damit sammeln können. Zum einen privat, da beim Programmieren doch ab und zu MS-DOS abgestürzt ist, habe ich nach einem stabilen multitaskingfähigen Betriebssystem gesucht und in OS/2 Warp gefunden. War so anno 1991/1992 zu Beginn meiner Computerzeit. Die damaligen Unix/Linuxversionen waren noch nichts für mich. Aber nachdem ich mal gesehen hatte, was auf einer Workstation von Silicon-Graphics so alles noch im Hintergrund lief, ohne das der Anwender was mitbekommen hat, wollte ich ein System, das multitaskingfähig ist und nicht so oft abstürzt.

    Ab 1996 gab es OS/2 dann auch in der Firma wo ich angefangen hatte. Da gab es so gut wie nur OS/2, mit LAN-Server in einem Token-Ring Netzwerk, später mit Ethernet. Wir haben das bis OS/2 Warp 4.5 benutzt. War sehr stabil und die Oberfläche (Workplace Shell) als objektorientierte Sache, technisch der Zeit vermutlich zu weit voraus.

    Für mich technisch gesehen ein tolles Betriebssystem und halt was für Firmen. Wurde ja auch als "Terminal" für die Großrechner der IBM benutzt. Würde mich nicht wundern, wenn das noch immer so wäre.

    Viele Grüße,
    Stefan

  3. Bolko sagt:

    US Amerika hat in Sachen IT mehrfach richtig dicke Scheiße gebaut und die Menschheit um Jahrzehnte zurück geschlagen.
    Doch dann kam der Europäer Linus Torvalds und machte alles richtig mit seinem Linux.

    IBM hat es inzwischen auch eingesehen und hat Red Hat gekauft, um im Team Linus mitspielen zu dürfen.

    Microsoft hat es noch nicht so ganz geschnallt in seiner Blase und versucht Linux in eine kontrollierte Subwelt zu integrieren.

    Frei und unabhängig kann nur eines bedeuten.
    ARCH Linux

    Leistungsfähig wie Manjaro oder openSUSE.
    Da kackt Microsoft ordentlich ab und ist für mich schlichtweg uninteressant seit Jahren.
    Microsoft ist für mich in 6 Monaten praktisch tot, weil es dann für das allerbeste Windows 7 keine Updates mehr geben wird.
    Win10 und Win11 sind aus meiner Sicht keine Betriebssysteme und sind als Option gar nicht vorhanden.

    Der KDE Plasma Desktop ist der Primus, besser als Windows je war.
    Der Paket-Update-Manager jedes Linux ist dem von Windows weit überlegen,weil er auch alle Programme berücksichtigt, nicht nur das eigentliche OS.

    Debian und ubuntu sind leider auch raus, weil Arch und openSUSE einen deutlichen Vorsprung haben in Sachen Aktualität und Freiheit.

    Nach viele Jahren Tests kann ich für mich das Fazit ziehen, dass Manjaro (ARCH)
    und openSUSE Linux das Rennen der besten Betriebssysteme derzeit anführen.
    Die machen vieles richtig, was so funktioniert wie ich es brauche.

    MS, verpiss dich. ganz besonders wenn ich auf die plötzlich grundlos gesperrten MS Konten schauen muss
    No Way.
    Raus für immer ist dieser MS Sheise Haufen für mich.

    MS hat sich bei mir zur Persona non Grata runtergewirtschaftet.
    Kein Cent wird mehr fließen an MS aus meiner Richtung.

    Win7 wird hier im Grunde nur noch wegen DVB-Viewer eingesetzt.

    Internet ist mit openSUSE besser als mit Win.

    Linux rules.
    kapische?

    • 1ST1 sagt:

      Und was hat dieses Pamphlet mit OS/2 zu tun? Kannst es ja mal ausdrucken und in Wittemberg an die Kirchentür nageln, vielleicht kommst du damit dann groß raus?

    • Thomas sagt:

      Ich finde, Bolko hat völlig Recht, grüne Gummibärchen schmecken deutlich lauter als Schauma Shampoo riecht.

      FCKPTN

    • HessischerBub sagt:

      Kannst gerne tun, ich suche mir mein Betriebssystem zur Aufgabe.

      OS/2 damals wegen Multitasking, damit lief Frontdoor im Hintergrund. Später dann WFW 3.11, lief bei mir sehr stabil und Netzwerk daheim. Turbo Pascal lief da auch nebenbei.

      Dann alle Arten von Windows in Verbindung mit Visual Studio XX Windows 10, VS 2019 (C#, .NET) und MS SQL Server finde ich produktiv.

      .

    • Micha45 sagt:

      Süßer Rant. Leider nicht glaubwürdig. In Wahrheit nutzt du Windows wesentlich mehr. Das belegen deine andauerenden Kommentare die sich mit Updates und so beschäftigen. Und auch nächstes Jahr wirst du noch Windows nutzen. Oder doch OS2 was hier das Thema ist? Kapische?

    • Bernd Bachmann sagt:

      Hmmm…. Ist diese inhaltsleere Schimpfkanonade, die mit dem Ursprungsartikel nicht das geringste zu tun hat, wirklich von dem gleichen „Bolko", der mir bisher eher durch vernünftige Ansichten und Detailwissen aufgefallen ist? Schwer zu glauben.

  4. Martin Feuerstein sagt:

    Meine erste Begegnung mit OS/2 war auf einem PC Anfang der 90er, vermutlich ein Vobis-Modell, … mein Vater hat ein Exemplar erstanden und wollte damit unter anderem seine Diplom-Arbeit schreiben, x86-Computer waren in meinem Heimat-Bundesland noch neu ("wir hatten ja nüscht"). Und das ausgelieferte Gerät kam mit so einer Art Dual-Boot, Windows- und OS/2-CDs lagen dem Rechner bei.

    Als kleiner Stöpsel von 7 Jahren habe ich also im Datei-Manager von Windows 3.1 alle exe- und com-Dateien ausprobiert, auch im Windows-Verzeichnis. Eine davon (wie gesagt, mehr oder weniger Dual-Boot) hat dann den Boot-Loader auf OS/2 umgeschrieben, welches aber nur in eine Shell gebootet hat, weil nicht vollständig installiert.
    Und weil mein Vater das nicht besser wusste, hatte er den Computer formatiert, neu installiert und vermutlich Daten verloren. Kurz darauf habe ich dann meinen ersten eigenen Computer bekommen :-)

    Hab später nochmal auf einer anderen Festplatte OS/2 installiert, konnte damit aber wenig anfangen.

  5. Rene Thiel sagt:

    Konnte man damals nur in IBM-Filialen kaufen, meinereiner in Dresden.
    War begeistert von der Netzwerk- und Windows-Funktionalität: beispielsweise lief "Battle Chess" im Fenster und nicht wie unter MS-Windows nur im Fullscreen.
    OS/2 war technisch dem MS-Windows weit überlegen, leider war IBM zu blöd, dieses genieale Betriebssystem am Markt zu etablieren.

    • Günter Born sagt:

      Den letzten Satz würde ich sofort unterschreiben. Es klingt ja im obigen Text in der Episode zum Buch an, dass ich mich extrem schwer getan habe, die kruden Beschreibungen der IBM-Leute zu erfassen.

    • Olli sagt:

      Ja und weil der Co-Entwickler das auch so gesehen hat, war das auch die Geburtsstunde von Windows NT. Hätte der Co-Entwickler nicht einige Jahre später einen ähnlich schweren Fehler begangen (Consumer OS Win 9x mit Business OS Win NT zu verheiraten) könnten wir heute in Business Umgebungen ein gutes Windows System haben.

  6. 1ST1 sagt:

    Es gab damals auf einer Zeitschriften-CD eine Demoversion von OS/2 Warp 3 und kurz darauf kursierte in der Szene eine Anleitung, welche Datei man in der Demoversion man austauschen musste, um eine Vollversion daraus zu machen. Das Beste daran war, das diese Datei sogar auf der CD drauf war.

    So kam ich damals kostenlos an eine Vollversion von OS/2 Warp 3 und war nach kurzer Einarbeitung – ganz ohne Bücher – begeistert. Neben OS/2-Anwendungen, die man aus Mailboxen herunterladen konnte, oder auf kopierten CDs fand, ich erinnere da mal z.B. an die WalnutCreek-Serie, liefen auch viele DOS-Programme im Multitasking und letztlich war OS/2 Warp 3 das eindeutig bessere, stabilere Windows 3.11. Etwas später brauchten wir in der Firma ein BBS-System (Mailbox) und da verdiente IBM dann doch eine Lizenz an mir, da kam dann nämlich OS/2 Warp 3 mit 2 Modems und und der OS/2-Software Maximum-BBS zum Einsatz. Das lief alles sehr stabil und zuverlässig, später sogar noch eine Weile parallel zum ersten Internetauftritt der Firma.

    Privat wurde OS/2 Warp 3 dann allerdings durch Windows 95 ersetzt, denn es konnte die dann gefragten Windows 95 Programme nicht ausführen, das hat IBM leider verschlafen. Dabei war OS/2 wesentlich stabiler als Windows 95.

  7. Günter Born sagt:

    Hier schlägt gerade die Nostalgie zu – ein Kommentar eines Lesers auf FB im Hinblick auf Zoff zwischen Vobis und Microsoft hat mich erinnert, warum es OS/2 bei Vobis gab. Der Leser schrieb:

    In meinen jungen Jahren als Techniker in einer Vobis-Filiale bekam ich OS/2 quasi über Nacht aufs Auge gedrückt. Der damalige Vobis-Chef hatte sich mit M$ angelegt und wird mussten plötzlich alle Rechner mit OS/2 ausliefern statt Windows. Da war was los! Treiber für die Graka's gingen ja noch halbwegs, für div. Soundblaster auch aber "exotischere" Hardware wie die viel verkaufte Mozart-Soundkarte gab es nicht. Auch hatte jeder Techniker einen 16MB RAM-Baustein einstecken. Denn das konfigurieren der Rechner nach Kundenwunsch war damals Pflicht, ging mit den üblichen 4MB RAM aber nur in Zeitlupe, da das OS nur mehr geswappt hat. Also für die Installation den 16er dazugesteckt und schon flutschte das Ding (wenn man den 16er Riegel im Kundenrechner vergaß war vielleicht etwas los!). Das war 93/94 glaube ich.
    Technisch gefiel mir das System besser als Windows, die Kunden aber habens "gerichtet" und im Dualboot erst wieder DOS installiert.. gute alte Zeiten!

    Ganz dunkel war noch was im Hinterkopf – einfach zwei Stimmen aus der Zeitkapsel dazu:

    ALS THEO LIEVEN BILL GATES ANGRIFF vom Digisaurier

    Das wird eine Hinrichtung und kein Meuchelmord von der Computerwoche

    Da war noch was los, von wegen marktbeherrschende Stellung und MS ist alternativlos. Hatte ich alles schon vergessen …

  8. Michael sagt:

    Bis Mitte der 1990er Jahre arbeitete einer meiner Freunde in der damaligen IBM-Zentrale in Stuttgart. So erhielt ich immer die neuesten IBM-Betriebssysteme, und habe lange mit dem PC-DOS von IBM, das ich (und andere) für das bessere DOS hielten gearbeitet.

    Natürlich erhielt auch OS/2 und fand es deutlich besser als Windows 3.11 f.W. – und auch besser als Windows 95. Leider nutzen alle meine damaligen Kunden (Anwendungsprogramme) ausschließlich MS-DOS und/oder Windows, und so musste ich mich zwangsläufig mehr damit beschäftigen.

    Heute nutze ich aus Interesse OS/2 in einer Virtuellen Maschine.

  9. innocent bystander sagt:

    OS/2 war zumindest bei schweizer Banken damals *das* Ding!
    Nicht nur die Geldausgabeautomaten liefen damit (von der "Community" meist unerkannt, weil es ja keine Abstürze/Bluescreens oder sonstige Ausfälle gab und das Zeug einfach funktionierte…)
    Ich kann mich gut an die Produktvorstellung der damals neuen IBM-Server erinnern, als der prominente "Hardware-Reset-Knopf" als besonderes "Feature" hervorgehoben wurde.
    Trockener Kommentar eines Kollegen: "Ah – ihr habt sie NT-kompatibel gemacht".
    Sehr geschätzter Herr Born – wie sagte schon William Shakespeare so treffend: "Es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt." – Und nur, weil man mit etwas noch nie Kontakt hatte, ist es per se deshalb nicht unbedingt schlecht.
    (über die miserable Vermarktung von OS/2 im Massenmarkt seitens IBM schweigt selbst meine Höflichkeit…)

  10. Remo sagt:

    Ich hatte das Vergnügen – und das war es – mich seit der 'Geburtsstunde' von OS/2 geschäftlich wie auch privat zu beschäftigen. Informationen darüber, vor allem technische zu bekommen, war nicht einfach, aber durch gute Kontakte möglich.
    Wie so oft in der IT Geschichte setzte sich auch hier das für damalige Verhältnisse bessere Produkt nicht durch … wenn der Hersteller nach dem Abgang von M$ schläft und nicht bemerkt, dass er eigentlich auf einer Goldgrube sitzt.
    M$ hatte natürlich ein unschlagbares Marketing und den Consumer Markt auf seiner Seite. Und so schlecht war nun die Windows Welt auch nicht … mal von ein paar Fehlschlägen abgesehen ;-)
    Klar gab es ein paar sehr gute OS/2 Anwendungen. Aber eben 'nur' ein paar und vielfach viel zu teuer um sich auf dem Consumer Markt etablieren zu können.

  11. Albert sagt:

    Ich habe das Buch "Der Computerkrieg: IBM gegen Bill Gates Microsoft. Ein Kampf ums Überleben" von Paul Carroll (1994) gelesen, ganz interessant das Thema.
    Ok, seit 1994 hat sich extrem viel verändert.
    Mit Nadelstreifenanzug verkauft man heute keine PCs mehr, Mainframes vielleicht … ?
    Aber zur frühen Geschichte von IBM und MS und dem ganzen "Big Business" sehr interessant.
    ISBN-10 ‏ : ‎ 3552046283
    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3552046283

    Ich kann mich auch noch an eine Computerauslieferung Mitte/Ende der 1990er erinnern. Da wollte ein Kunde unbedingt IBM OS/2 Warp … Ich habe mich damit nie wirklich beschäftigt.
    War damals (noch) üblich, das man als Systemhaus auch Privatkunden die Rechner nach Hause lieferte und aufbaute. Lang lang ist es her.

    Dunkel in Erinnerung geblieben ist mir noch, das sich der zu HDD-MBR-Zeiten (also vor UEFI/GPT) sehr beliebte Bootmanager XFDisk am Design vom OS/2 Warp-Bootmanager orientiert haben soll, so ganz sicher bin ich mir aber nicht mehr.

    Schade: Xfdisk war toll, wurde aber leider nicht weiterentwickelt.

  12. Fry sagt:

    Sempervideo hat die Geschichte sehr anschaulich und unterhaltsam in einem ihrer History-Videos erzählt. https://www.youtube.com/watch?v=3N5iyx18m6c
    Generell sind deren History-Videos sehr zu empfehlen.

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