Verursacht Windows Update KB5015811 Performance-Probleme bei Exchange?

Exchange Logo[English]Kurze Umfrage an die Administratoren unter der Leserschaft, die eine Microsoft Exchange On-Premises Installation unter Windows Server 2019 betreiben. Habt ihr nach der Installation des Juli 2022 Update Leistungsprobleme mit Microsoft Exchange festgestellt? Mir liegt der Hinweis eines Blog-Lesers vor, der das Sicherheitsupdate wieder deinstallieren musste.


Anzeige

Windows Update KB5015811

Das kumulative Update KB5015811 wurde zum 12. Juli 2022 von Microsoft für Windows 10 Enterprise 2019 LTSC  sowie Windows Server 2019 LTSC freigegeben. Mit dem Patch wurden Sicherheitslücken beseitigt und ein PowerShell-Problem behoben. Microsoft hat nicht sehr viele Informationen zu diesem Update veröffentlicht (siehe auch  Patchday: Windows 10-Updates (12. Juli 2022)). Wer sich für die Details der Fixes interessiert, findet eher im kumulativen Preview-Update KB5014669 Antworten. Denn unter der Haube wurden eine Reihe Probleme gepatcht.

Probleme mit Microsoft Exchange

In einer privaten Nachricht hat mich Blog-Leser Wolfgang P. auf Facebook kontaktiert. Er betreibt seine Exchange Server 2019 als DAG (Database Availability Group), ist aber nach dem July 2022-Patchday in böse Probleme gelaufen. Wolfgang schrieb mir folgendes:

Servus Günter,

vielleicht könntest du mal ein Auge drauf werfen:

Meine Exchange 2019 DAG hat nach Installation von KB5015811 einen massiven Performanceverlust erlitten. Das Weiterleiten von z.B. 3 MB großen Mails wurde mit einem Pop-Up "Outlook versucht Daten vom Server abzurufen" quittiert. Der Vorgang wurde dann zwar erfolgreich abgeschlossen, dauerte aber rund 3 Minuten.

Auf allen Knoten das besagte KB deinstalliert und es läuft wieder normal. Da ich bisher keine Posts dazu gefunden habe frage ich mich, ob es nur mir so erging?

Dass die Deinstallation des Juli 2022-Updates KB5015811 dieses Leistungsproblem beseitigt, ist ein deutlicher Hinweis, dass es mit den Patches zusammen hängt. Die Frage in die Runde ist, ob jemand etwas gleichartiges festgestellt hat?

Ähnliche Artikel:
Microsoft Office Updates (5. Juli 2022)
Microsoft Security Update Summary (12. Juli 2022)
Patchday: Windows 10-Updates (12. Juli 2022)
Patchday: Windows 11/Server 2022-Updates (12. Juli 2022)
Windows 7/Server 2008R2; Windows 8.1/Server 2012R2: Updates (12. Juli 2022)
Patchday: Microsoft Office Updates (12. Juli 2022)
Microsoft Patchday-Nachlese Juli 2022 (Windows, Office)


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Dieser Beitrag wurde unter Update, Windows Server abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

20 Antworten zu Verursacht Windows Update KB5015811 Performance-Probleme bei Exchange?

  1. Sebastian sagt:

    Bei uns ist alles klar, allerdings beziehen wir Updates über WSUS.

  2. Jens sagt:

    "… wurde zum 12. August 2022 von Microsoft für Windows 10 Enterprise 2019 LTSC …"
    sollte wohl
    "… wurde zum 12. Juli 2022 von Microsoft für Windows 10 Enterprise 2019 LTSC …"
    heißen.

  3. Luzifer sagt:

    keine Performanceverluste.

  4. Susanne sagt:

    Hallo, ich erinnere mich, dass die AMSI Schittstelle Probleme mit Outlook verursacht. Könnte das auch an der AMSI Schnittstelle liegen? die kann man abschalten.

  5. Andyt sagt:

    Bei uns ist kein deratiges Problem erkannt worden. Würde aber ebenso den Tipp geben, sich vielleicht näher mit Outlook zu beschäftigen.

    Interessant wäre zu wissen, ob es ebenso auftritt wenn allein OWA genutzt wird? Je nach Outlook Variante (2019, 2021, O365, etc.) gibt es durchaus einige Stolperfallen, die nach meiner Erinnerung her recht ähnliche Phänomene auslösen können.

  6. Fritz sagt:

    Keine Probleme hier. Allerdings nutzen wir den OnPremise-Exchange vorwiegend zum Managen des Exchange365 und nicht wirklich hybrid.

  7. exchadmin sagt:

    Wir haben bei uns exakt das selbe Problem. Beim Löschen und Verschieben von E-Mails massiv zu beobachten, ebenso beim Versand, insbesondere aber auch beim Zugriff auf freigegebene Kalender. Je Größer ein Element zu sein scheint, desto stärke fallen die Verzögerungen aus. Subjektiv ist das Problem nach dem letzten CU Sicherheitsupdate und den danach veröffentlichten Office-Updates aufgetreten. In Verdacht haben wir eher ein Office-Update. Die Ursache konnten wir bisher aber nicht weiter eingrenzen. Kunden sind bislang nicht betroffen, einzig wir selbst. Es tritt sowohl mit Office 2019 als auch Office 365 auf.

    Das Update KB5015811 ist bei uns nicht installiert, also nicht die Ursache dafür.

  8. O. Engelke sagt:

    Moin,
    spielt bei der Konfiguration ReFS mit rein?
    Ich habe gerade das Problem, dass ein Server 2019 Hyper-V-Host, den ich letztes Wochenende gepatcht habe, eine grottenlangsame (teils unter 1 MB/s) Performance bei Crystal Disk Mark auf dem ReFS-Laufwerk zeigt.
    Dieses Problem hatte ich vorher schon mal, das war aber nach Umstellung des Volumens von der alten ReFS-Version 1.2 auf Version 3.4 scheinbar Geschichte. Und nun erhebt dieses Problem anscheinend wieder sein hässliches Haupt.
    Möglicherweise besteht ja hier ein Zusammenhang. Ich sehe das Phänomen bislang allerdings nur auf einem HPE Proliant ML 350 Gen 9, nicht auf einem Gen 10.

    • exchadmin sagt:

      Das Hyper-V Volume ist hier mit NTFS formatiert.

    • O. Engelke sagt:

      Der interessante Teil: Während der Deinstallation des Updates sprang die Performance plötzlich wieder hoch in den grünen Bereich (Faktor 100 und mehr bei der Lese- und Schreibperformance). Nach dem Neustart hingegen schleppte sich der Zugriff hingegen wieder im zweistelligen und niedrigeren MB-Bereich dahin. Letztlich habe ich die VMs vom Laufwerk evakuiert (da auf einem anderen Server glücklicherweise noch ausreichend Speicherplatz frei war), das Volumen mit NTFS überformatiert und die VMs dann zurückkopiert. (Live-Migration funktionierte mit verschiedenen diffusen Fehlermeldungen nicht.) Seither noch keine Performanceprobleme auf dem Volumen oder in den VMs.

  9. Menene sagt:

    Ich kann das Update KB5015811 gar nicht auf den Windows Servern 2019 installieren.
    Bricht beim Windows Update (über WSUS gezogen) immer wieder mit allgemeinen Fehler ab. Die manuelle Installation mit dem File vom Update Catalogue schlägt auch fehl.

  10. Mike sagt:

    Ich habe mit KB5015811 und Hyper-V das Problem, dass eine Ubuntu-VM (20.04 LTS) auf welcher EVCC (Steuerung für Wallbox) läuft nicht mehr mit der Wallbox kommunizieren kann. Die Verbindung läuft von der VM zur Wallbox über UDP. Fehler "Recv timeout". Wenn ich das Update deinstalliere läuft alles wieder. Hab das Update ein zweites Mal installiert/deinstalliert mit dem selben Ergebnis.

    • Peter sagt:

      Hi you can apply this to netplan

      tcp-segmentation-offload: false
      tcp6-segmentation-offload: false
      receive-checksum-offload: false
      transmit-checksum-offload: false
      generic-segmentation-offload: false
      generic-receive-offload: false
      large-receive-offload: false

      or for try
      ethtool –offload eth0 rx off tx off
      but it is bug of Windows i dont find another solution for now

  11. Günter Born sagt:

    Ergänzung: Von einem Blog-Leser kam auf Facebook noch folgender Kommentar, der eine mögliche Ursache benennt.

    Was ich beobachtet habe ist, dass die DAG Knoten nach dem Patchen die .NET Sachen kompilieren/optimieren. Dauert aktuell länger als noch 2021. Patche, boote, warte bis der Job gestartet und beendet wurde. Erst dann schwenke ich die DAG und nehme den anderen vor.

    Die CPU Last geht dabei enorm hoch.

  12. Karsten sagt:

    Nach dem Update KB5015811 kann ich in einer VM unter Hyper-V in dieser VM keine UPD Pakete mehr empfangen. Die VM ist ein getoo Linux.

    Nur die Deinstallation löst das Problem.

  13. WCOehler sagt:

    Ich kann das Problem bestätigen. Exchange 2019 CU 11.

  14. Thomas sagt:

    Das gleiche hier mit UDP-Kommunikation zu einer VM unter SuSE SLES 15.

  15. AJ sagt:

    Wir haben hier massive Probleme mit KB5015811 auf Servern, bei denen viele Powershell-Scripte laufen.
    Gerade heute ist uns deshalb ein Monitoringserver an den Anschlag gefahren und hat volle CPU-Last mit Powershell produziert.
    Nach Deinstallation des KB läuft wieder alles normal.
    Nicht gerade Bezug zu Exchange, aber auf jeden Fall sehe ich ein Zusammenhang mit Powershell die auch im Exchange relevant ist.

Schreibe einen Kommentar zu AJ Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.