Twitter-Management by Elon Musk: Feuern bei Kritik, DSGVO-Auflagen nicht erfüllt, technische Probleme

Momentan sieht die Entwicklung beim US-Anbieter Twitter nicht wirklich gut aus. Der neue Chef, Elon Musk, agiert wie der "Elefant im Porzellan-Laden" und feuert Ingenieure nach Kritik. Nach den Massenentlassungen ist die Personaldecke so dünn, dass Verantwortliche nach DSGVO in Irland fehlen sowie technische Fehlfunktionen zunehmen. Der blaue Verifikations-Haken, wegen Problemen ausgesetzt, soll zum Monatsende erneut starten. Mir geh der Spruch "Elon Musk und die abstürzenden Brieftauben" durch den Sinn.


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Über die "bittere Entwicklung" beim US-Anbieter Twitter nach der Übernahme durch den US-Milliardär Elon Musk hatte ich ja bereits einige Male berichtet. Im Artikel Götterdämmerung bei Twitter? Entlassungen, Horrende Kosten, Werbekunden springen ab ging es ja um massive Entlassungen und es stellte sich ad-hoc die Frage, ob das Unternehmen danach noch arbeitsfähig sei. Bereits Stunden nach dieser Entlassungswelle wurde klar, wie ungeplant das Ganze abgelaufen sein muss. Die Tage las ich, dass Musk bereits am 1. November 2022 massive Entlassungen verkünden wollte, aber intern von Twitter Hausjuristen abgehalten werden konnte, das umzusetzen (es wäre teuer geworden, und es wurde intern geworben, die Entlassungen planvoll durchzuziehen). Scheint nicht wirklich geklappt zu haben – die Entlassungen verliefen chaotisch. Ich hatte es im Beitrag Twitter-Chaos-Tage: Einige entlassene Mitarbeiter um Rückkehr gebeten … angesprochen, dass ganze Bereiche des Unternehmens nicht mehr arbeitsfähig waren, weil Leute in Schlüsselstellen fehlten. Diese sollten dann vereinzelt zurück geholt werden, was auch nicht immer klappte.

Toxisch: Ingenieure nach Kritik gefeuert

Es hat schon ein besonderes Geschmäckle – Elon Musk war ja mal angetreten, um die Meinungsfreiheit zu stützen (das weckte Bedenken, dass künftig die krudesten Meldungen auf Twitter auftauchen könnten). Nur wenn es um Kritik an der eigenen Person oder an Entscheidungen geht, versteht der neue Twitter-Chef keinen Spaß.

Musk tells empoyees: You are fired

Auf Twitter häufen sich die Meldungen, dass Software-Entwickler gefeuert wurden, nachdem sie entweder im internen Slack-Kommunikationskanal oder öffentlich Aussagen von Elon Musk (als falsch) korrigiert oder kritisiert hatten. Als Begründung der Kündigung wird das aktuelle Verhalten der Mitabeiter angeführt. Aktuell ist unklar, wie viele Leute es betrifft, aber man schätzt, dass mindestens 20 Leute so gegangen wurden. Über einen Fall einer Kündigung per Twitter wird hier berichtet.

Es scheint ein toxisches Klima, verbreitet durch Musk, im Unternehmen zu herrschen. Laut Berichten wie diesem (basiert auf einem Bericht der Washington Post) hat Elon Musk Twitter-Mitarbeitern in einer mitternächtlichen E-Mail ein Ultimatum gestellt: Entweder sie verpflichten sich zu einer "Hardcore"-Kultur bei Twitter oder sie werden mit einer Abfindung entlassen. Die Washington Post berichtet, dass Musk die Twitter-Mitarbeiter aufgefordert hat, bis heute (16.11.2022) um 17:00 Uhr ET ein Online-Formular zu unterschreiben, in dem sie sich zu "langen Arbeitszeiten mit hoher Intensität" verpflichten. Wenn Twitter-Mitarbeiter sich weigern, das Formular zu unterschreiben, werden sie Berichten zufolge gekündigt und erhalten eine Abfindung über drei Monatsgehälter.

Der ehemalige Uber-Ingenieur Gergely Orosz, der diese Woche über die internen Veränderungen bei Twitter berichtet hat, schrieb auf Twitter, dass Musks E-Mail ein "Twitter 2.0" skizziert, das von Ingenieuren vorangetrieben wird, wobei "diejenigen, die großartigen Code schreiben", eine wichtigere Rolle innerhalb des Unternehmens einnehmen werden.

Gleichzeitig hat Twitter die Verträge mit seinen Subunternehmern (Contractoren) zum 13. November 2022 gekündigt (siehe diesen Tweet und diesen Artikel), wobei die Betroffenen nicht mal informiert wurden – sie haben das nur indirekt erfahren, weil der Zugriff auf ihre Slack- und und E-Mail-Konten plötzlich gesperrt war. Ein Betroffener schrieb:

Ich bin ein Contractor und die Berichte sind zutreffend. Ich habe vom Rausschmiss über die Tweets erfahren und dann gesehen, dass ich mich nicht mehr an Slack und an meinem E-Mail-Konto für [die Arbeit bei] Twitter anmelden konnte.

Das betrifft unter anderem die Bereiche Content-Moderation, Immobilien und Marketing, und das weltweit. Die Manager bei Twitter haben nur bemerkt, dass die betreffenden Mitarbeiter der Subunternehmer plötzlich aus den Systemen verschwunden waren. Es heißt, dass Teams so 80% ihrer Mitarbeiter verloren haben – die dürften nicht mehr arbeitsfähig sein. Casey Newton, der Betreiber von Platformer schreibt, dass ihm Quellen aus dem Unternehmen Twitter mitgeteilt hätten, dass 4.400 seiner ca. 5.500 Subunternehmer gekündigt wurden. Das dürfte massive Einflüsse auf den Geschäftsbetrieb (Moderation der Inhalte und die zentralen Infrastrukturdienste haben). Die Leute bei Twitter und auch die Betroffenen sind einfach nur fassungslos.


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Probleme mit DSGVO-Auflagen

Durch die massiven Entlassungen ist Twitter inzwischen auch in regulatorische Probleme gerauscht, weil man die Auflagen von Aufsichtsbehörden nicht mehr einhalten kann. Ich hatte bereits im Blog-Beitrag Twitter im Crash-Modus; Musk schließt Pleite in 2023 nicht aus über sich abzeichnende Probleme mit der US-US-Handelsaufsicht (FTC, Federal Trade Commission) geschrieben. Es fehlen einfach die Leute, um die entsprechenden Berichte, zu denen sich Twitter im Rahmen eines Vergleichs mit der Behörde verpflichtet hatte, abzugeben.

Twitters DSGVO-Problem

In einer Serie von Tweets greift Rebekah Tromble ein weiteres Problem auf. Unter dem Titel "Die Räder fallen bei Twitter langsam ab" weist sie darauf hin, dass Twitter in Europa die DSGVO-Anforderungen nicht mehr erfüllen kann. Das Unternehmen war mit Hauptsitz in Irland registriert und unterliegt damit der irischen Datenschutzaufsicht (DPC). Datenschutzbeschwerden müssen dort von europäischen Nutzern gestellt werden. Durch die Entlassungen gibt es aber keinen Datenschutzbeauftragten mehr bei Twitter-Irland.

Damit verstößt Twitter gegen das das EU-Datenschutzrecht, und erfüllt nicht mehr die Verpflichtungen, die erforderlich sind, um Irland als "Hauptniederlassung" im Sinne der Allgemeinen Datenschutzverordnung der Europäischen Union zu nutzen. Die wichtigste europäische Aufsichtsbehörde, in diesem Fall die irische Datenschutzkommission (DPC), hat Twitter bereits abgemahnt, und es drohen enorme Geldstrafen. Die irische Datenschutzaufsicht steht eh unter Druck, weil ihr vorgeworfen wurde, zu nachlässig gegenüber US-Techfirmen zu agieren.

Der fehlende Twitter Datenschutzbeauftragte ist daher eine Steilvorlage für die Behörde, um ein Geldstrafe zu verhängen. Und die Datenschutzbehörden anderer EU-Länder können nun Twitter separat aufs Korn nehmen, da Twitter Irland nicht mehr als zentrale Anlaufstelle für DSGVO-Beschwerden fungieren kann. Nachsicht kann Twitter bzw. Elon Musk auch von der EU-Kommission nicht erwartet – die haben schon angedeutet, dass das Unternehmen in der EU nach europäischem Recht "spielen" muss.

Auch Lukasz Olejnik fragt in diesem Tweet, wie Twitter die regulatorischen Anforderungen im Hinblick auf die GDPR (DSGVO) und den europäischen Digital Services Act erfüllen will. Letztere legt Twitter ja die Verpflichtung auf, bei Beschwerden wegen Hassrede oder anderen illegalen Inhalten diese zu löschen bzw. offline zu nehmen.

Fake-Twitter-Konten als Problem

Der Versuch von Musk, mit den per Abo gebuchten Konten mit blauem Häkchen, Geld einzunehmen, ging ja massiv nach hinten los. Cyber-Kriminelle und Gauner nutzten dies, um über "verifizierte" Twitter Blue-Konten Leute zu betrügen oder zu foppen. Die Abo-Verifizierung gegen Abo wurde ausgesetzt und soll zum 29. November 2022 erneut kommen, wie man bei heise lesen kann.

Ich hatte im Blog-Beitrag Twitter im Crash-Modus; Musk schließt Pleite in 2023 nicht aus über einen Fake-Twitter-Account von Eli Lilly berichtet. Dort wurde die Meldung verbreitet, dass das Pharmaunternehmen Insulin kostenlos abgeben. In Folge brach der Aktienkurs des Unternehmens stark ein, wodurch Buchwerte von ca. 15 Milliarden US-Dollar vernichtet wurden (siehe). Wer in diesem Bereich reales Geld verloren hat, könnte möglicherweise gegen Twitter klagen.

In den USA nimmt derweil der Druck auf Musk auch von Seiten der Politik zu. Ein Journalist hatte ein Fake-Twitter-Konto des Demokraten Edward J. Markey angelegt, welches sogar mit dem 8 Dollar-Abo verifiziert war. Über das Konto wurde gepostet, um zu zeigen, wie windig der blaue Haken von verifizierten Konten im Grunde war. Es kam zu einem Schlagabtausch zwischen Elon Musk und dem US-Senator Edward J. Markey.

Der Senator warnte Musk, dass seine Firmen bei der Verbraucherschutz-Aufsichtsbehörde FTC Verpflichtungen eingegangen sei. Und dem ebenfalls von Musk geführte Automobilunternehmen Tesla stünden wegen mehrerer Todesfälle Untersuchungen durch die Verkaufsaufsichtsbehörde NHTSA ins Haus. Die Warnung: Musk solle seine Firmen in Ordnung bringen, sonst werde der Kongress das erledigen. heise hat hier einen ausführlichen Artikel dazu veröffentlicht.

Wie sich dies ganze Hin und Her sowie die Entlassungen samt dem Management-Stil a la Elon Musk auf den technischen Betrieb von Twitter auswirken werden, muss man sehen. heise berichtet hier von ersten Problemen in dieser Richtung. Und oben hatte ich ja auch Probleme angedeutet. Als ich im Frühjahr den Beitrag Musks Twitter-Kauf: "Größter Clown der Welt kauft größten Zirkus der Welt" veröffentlichte, wurde mir die Titelgestaltung von Lesern angekreidet. Es schaut so aus, als ob ich mit dem Titel nicht so weit neben der Wahrheit lag. Twitter als Arbeitgeber ist inzwischen für meinen Geschmack nur noch toxisch. Potentielle Werbekunden überlegen sich inzwischen drei Mal, dort eine Anzeige zu schalten – selbst Apple macht einen Rückzieher.

Twitter hatte bereits im Frühjahr 2022 Probleme als Plattform wirtschaftlich zu arbeiten. Aber der sich mittlerweile als ad-hoc Sekundenentscheidung darstellende Twitter-Kauf durch Musk samt den aktuellen Einmischungen des US-Milliardärs erweisen sich möglicherweise als Sargnagel für das Unternehmen. Das Ganze lässt sich in einem Bild darstellen: Im Frühjahr war es bei Twitter wirtschaftlich bereits am "Schwelen" – die Kaufankündigung war so was wie "in die Glut blasen" – und nun trat Musk mit "ich lösche den Brand" an, und gießt Benzin in die Glut. Es gibt zwar den Spruch "Totgesagte leben länger". Ich kann mich aber nicht vorstellen, dass Twitter bei dieser Schieflage bald wie der strahlende Sieger dasteht – die sich neu auftürmenden (hausgemachten) Probleme sind einfach zu riesig. Ich geben jedenfalls keine Prognosen für die Twitter-Zukunft ab.

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23 Antworten zu Twitter-Management by Elon Musk: Feuern bei Kritik, DSGVO-Auflagen nicht erfüllt, technische Probleme

  1. mvo sagt:

    Mal sehen, ob er es schafft Twitter noch in diesem Jahr komplett zu zerstören. Ich vermute, dass es ihm gelingt. Man kann nur hoffen, dass die Mitarbeiter dass nicht mitmachen.

    • Daniel sagt:

      Laut Bitkom werden doch 127.000 IT Mitarbeiter in Deutschland gesucht. Sollen sie sich doch da mal umsehen. Ich brauch Twitter nicht wirklich und hab bis jetzt sehr gut ohne gelebt.

      • Luzifer sagt:

        tja nur das da IT-Mitarbeiter gesucht werden und das dürfte der Großteil der Twitter Mitarbeiter nicht erfüllen… unsere Industrie & Co. brauchen nämlich keine Zensoren und Blockwarte, sondern tatsächliche ITler.

  2. Gerold sagt:

    Musk stellt Mitarbeitern Ultimatum

    Bis Donnerstag sollen Twitter-Beschäftigte bestätigen, dass sie Teil des "neuen Twitters" unter Elon Musk sein wollen – mit "langen Arbeitszeiten mit hoher Intensität". Wer nicht zustimmt, soll gefeuert werden.

    https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/musk-twitter-ultimatum-101.html

    • Günter Born sagt:

      Steckt oben im Text: "Elon Musk hat Twitter-Mitarbeitern in einer mitternächtlichen E-Mail ein Ultimatum gestellt: Entweder sie verpflichten sich zu einer "Hardcore"-Kultur bei Twitter oder sie werden mit einer Abfindung entlassen. Die Washington Post berichtet, dass Musk die Twitter-Mitarbeiter aufgefordert hat, bis heute (16.11.2022) um 17:00 Uhr ET ein Online-Formular zu unterschreiben, in dem sie sich zu "langen Arbeitszeiten mit hoher Intensität" verpflichten. Wenn Twitter-Mitarbeiter sich weigern, das Formular zu unterschreiben, werden sie Berichten zufolge gekündigt und erhalten eine Abfindung über drei Monatsgehälter." – so richtig sympatisch, der Mann.

      • Luzifer sagt:

        naja wer eine marode Firma auf Kurs bringen möchte, kann eben nicht den Dalai Lama spielen… auch wenn das nicht ins Weltbild passt.

        Man hat ja Musk gezwungen den Kauf zu vollstrecken, jetzt muss man auch mit den Konsequenzen leben.

  3. Anonymous sagt:

    "Feuern bei Kritik, DSGVO-Auflagen nicht erfüllt, technische Probleme"
    …also alles wie bisher gehandhabt…

  4. M.D. sagt:

    Schade, dass er nur Twitter gekauft hat. Hätte er Facebook, WhatsApp, Instagram und Konsorten ebenfalls erworben, hätte er die gleich miterledigen können.

    Was ich von diesen ganzen "sozialen" Netzwerken halte, kann ich unmöglich in Worte fassen, das dürfte und würde nie und nimmer hier veröffentlicht werden. Darum lass ich es lieber.

    Jedenfalls find ich es gut, dass jetzt im Inneren dieses Ladens genau das herrscht, was er vorher in die Debattenkultur, sofern man bei Twitter mit seinen Kurzbeiträgen überhaupt von Debattieren reden kann, gebracht hat: regelrechtes Chaos.

  5. R.S. sagt:

    Musk benimmt sich wie der Elefant im Porzellanladen und wenn sich jemand über das zerbrochene Porzellan beschwert, wird er gefeuert!
    Typische US-Mentalität, weil gesetzliche Auflagen bzgl. Kündigungsschutz etc. fehlen.
    Es tut mir leid um die Mitarbeiter, aber nicht um Twitter selbst.
    Diese ganzen anderen asozialen Netzwerke könnten gleich mit gehen.
    Und diese Erpressung würde ich auch nicht mitmachen, sondern die Abfindung einstreichen und gehen.
    Aber Erpressung ist ja nicht neu bei Musk.
    Das gehört anscheinend zu seinem Geschäftsgebaren.
    Das macht er ja z.B. auch bei Käufern von Tesla-Fahrzeugen.
    Da muß man im Kaufvertrag auch Sachen bestätigen, womit viele Vorgaben der DSGVO ausgehebelt werden, weil angeblich bei der Nichtbestätigung "erhebliche Einschränkungen in der Nutzbarkeit des Fahrzeugs" die Folge sein werden.
    Von Musk und seinen Firmen würde ich absolut gar nichts kaufen.

    Ich glaube nicht, das es Twitter nächstes Jahr noch geben wird.
    Auch kein "Twitter 2.0".

  6. Ärgere das Böse! sagt:

    Ich prophezeie: Das kommt sehr gut!

  7. dekre sagt:

    Der Herr Murks ist seinen Aufgaben nicht gewachen und stellt sich diesem nicht. Das mit seinen Autos in Grünheide ist ebenso murks. Die Brandenburgische Landesregierung wird es noch bereuen und Abfall und Wasser ist da noch gar nicht mit drin. Murk ist ein Umwelssünder in Grünheide und Umgegend ohne gleichen. Es gibt kein Wasser da mehr.
    Murks ist ein Gegner und kein "Macher".

    Er ist der größte Bluffer und Betrüger im Anfang der 2020er Jahren.

  8. GP2000 sagt:

    Mir stockt wirklich der Atem, wenn ich über eine derartige, meines Wissens noch nie in dieser Form dagewesene, vorsätzliche Wertevernichtung lese. Das kann mein alter Kopf wirklich nicht mehr umsetzen.
    Ich habe mit meinen jetzt 81 Jahren gelernt, sorgsam mit Ressourcen umzugehen, das Leben sinnvoll zu leben, ohne anderen Menschen zu schaden, mein Kapital mit Vernunft einzusetzen und andere Menschen zu unterstützen. Das war damals in der Forschung so, habe das später meinen Studenten mit auf den Weg gegeben, habe das vorgelebt und bin immer sehr gut damit gefahren.
    Wie hat es dieser Herr eigentlich geschafft, ein derart riesiges Imperium aufzubauen?
    Ist er nur eine Marionette, die die ganze Zeit die Show machen darf und andere haben in seinem Unternehmensgeflecht die Zügel in der Hand?
    Nach diesem Twitter-Fiasko beschleicht mich nämlich irgendwie das Gefühl, als habe er wie ein kleiner Junge ganz lange (bei wem auch immer) darum gebettelt, zum ersten Mal in seinem Leben auch mal einen Knopf auf dem großen Schaltpult der Wirtschaft drücken zu drüfen. Und als er die "Erlaubnis" erhielt, hat er leider -so ein Pech- den falschen Knopf gedrückt.
    Welcher erfahrene Unternehmer hätte denn bitteschön so stümperhaft und unprofessionell agiert?
    Und was hätte man alles Schönes, Sinnvolles und Wertvolles mit diesen zig Milliarden anstellen können?
    Alles nur Gedanken eines alten Mannes, dem der Atem stockt.

    • Martin sagt:

      welche Wertvernichtung? Twitter war bis dato defizitär.

      • GP2000 sagt:

        Eben. 44 Milliarden für so etwas zu vernichten, ist Humbug …

        • Windowsnutzer1969 sagt:

          Das Geld ist ja noch nicht vernichtet – es wurde bisher einfach nur dafür gezahlt. Es sind im Moment nur Buchverluste, die es bei börsennotierten Unternehmen immer (auch über sehr lange Zeitspannen) gibt und geben kann. Das Geld stammt von ihm (zumindest ist er dafür haftbar) als Privatmann und nicht, wie so oft, aus Steuergeldern … Er darf mit seinem Geld machen was er will. So wie jeder von uns auch. Vernichtet ist es erst dann, wenn der Laden insolvent abgewickelt wird. Der Börsenkurs steigt übrigens aktuell stetig!

          Abwarten!
          Ein Musk mag ein "Spinner" sein, oder eben auch nicht. Sein mehr als unkonventioneller Stil mag (und muss) nicht jedem gefallen. So mancher Chef wäre aber wohl froh, wenn er mehrere solcher unkonventionellen Mitarbeiter hätte. Noch Anfang 2020 wurden solche Menschen mal positiv als "Querdenker" bezeichnet. Leider ist seit Anfang 2020 so Manches nicht mehr legitim, was davor absolut normal und teilweise sogar gewollt war … Stichpunkte z. B.: Eigenverantwortung, diskursfördernde, gegenteilige Meinungen äußern usw.

          • Windowsnutzer1969 sagt:

            Sorry, das mit der Börsennotierung war eine alte Info! Wusste nicht, dass Twitter tatsächlich inzwischen vom offiziellen Handel genommen wurde. Bin davon ausgegangen, dass das nur bisher geplant war, aber noch nicht umgesetzt. Denke aber, dass Twitter wohl wieder an die Börse gehen wird, falls es die Zahlen dann wieder zulassen werden …

          • GP2000 sagt:

            Ok, danke Dir für die Erklärungen im ersten Absatz. Gehe absolut d´accord.
            Nach all dem, was ich bisher an Meinungen mitunter auch hier gelesen hatte, ging ich davon aus, dass das Unternehmen so gut wie gegen die Wand gefahren ist. Warten wir also ab.

            Bezüglich des zweiten Absatzes: Ebenfalls d´accord in allen Punkten. Ich bin vielen "Querdenkern" begegnet und war froh darum, da diese für frischen Wind in der Wissenschaft sorgten. Habe allen mit auf ihren Weg gegeben, den Mut zu behalten, auch gegen den "heiligen Kanon" der ach so unantastbaren Gelehrtenmeinungen zu reden.

  9. Werner Hermann sagt:

    Abgesehen von Musk selbst dürften die Ingenieure nach meinen Maßstäben recht ordentlich bezahlt werden und prinzipiell nicht unterbelichtet sein.

    In welcher Firma dieser Welt war es angebracht öffentlich mit dem Chef über die Qualität der Produkte zu streiten ?
    Ganz ungeachtet dessen das der Chef ggfls Gründe hat etwas falsch darzustellen – Gründe die sich einem Ingenieur ggfls entziehen weil sie ( ich phantasiere mal ) kaufmänische/marketingtechnische Gründe sind … also irgend etwas, was sich
    der Kompetenz "Softwareingenieur" entzieht ?

    Wenn man meint den Chef kritisieren oder korrigieren zu müssen mach man das intern – nicht auf Twitter.

    Ich bin weit entfernt davon ein Fan von Musk zu sein – und habe auch kein Smartphone.
    Aber so wie sich der Ingenieur verhalten hat … wäre er fast überall entlassen worden.

    …just my 2 cents.

  10. Martin sagt:

    vielleicht wird Twitter jetzt profitabel, wer weiß. Wenn der Laden jemals Geld verdienen will, muss sich doch was ändern, schließlich ist es keine Wohltätigkeitsorganisation.

    Auf jeden Fall brauchen wir neben dem 8,5 Mrd schweren ÖRR nicht noch eine woke rot-grün meinungsdominierte Plattform und daher ist es gut, dass der Laden durchgeschüttelt wird.

    Und überhaupt DSGVO: der Patriot Act unterminiert jeglichen Ansatz, DSGVO konform zu arbeiten, der rückfragefreie Zugriff auf Daten durch US Behörden auf Daten bei US Konzernen ist ein inhärenter und unauflösbarer Widerspruch. Das gilt für Twitter, Microsoft, Alphabet & Co. gleichermaßen.

    Was die Anbieter selbst an Wissen aus gespeicherten Daten herausziehen, will auch niemand wirklich wissen, das wird weiterhin hartnäckig ignoriert.

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