Amazon, Alphabet/Google, Meta, Microsoft, Twitter: Die Entlassungen der Tech-Giganten

In den letzten Wochen des Jahres 2022 und jetzt im Januar 2023 wurden zehntauschende Angestellte von Tech-Konzernen wie Amazon, Alphabet (Google), Meta (Facebook), Microsoft und Twitter entlassen. Die heimelige Atmosphäre im "Silicon Valley" dürfte erst einmal dahin sein.


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Den Entlassungsreigen hatte im Oktober 2022 bei Microsoft begonnen (siehe Entlassungen bei Microsoft (17. Oktober 2022)). Anfang November 2022 Twitter folgte Twitter(siehe Götterdämmerung bei Twitter? Entlassungen, Horrende Kosten, Werbekunden springen ab), was aber möglicherweise andere Gründe hatte. Dann folgte die Facebook-Mutter Meta, die die Entlassung von 11.000 Mitarbeitern verkündete (siehe Mark Zuckerberg kündigt die Entlassung von 11.000 Mitarbeitern an).

Google Entlassungen

Es war eine Nachricht, dass Google-Mutter Alphabet diese Woche 12.000 Mitarbeitern kündigte, die meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Tom Warren hat in nachfolgendem Tweet darauf hingewiesen und mehr Details in diesem Beitrag veröffentlicht.

Google Entlassungen

Laut Bloomberg wurden die meisten Stellen im Area 120 Inkubator im Rahmen dieser Entlassungen gestrichen. Drei der Projekte des Inkubators werden in Google eingegliedert. The Information berichtet hier, dass Google Leistungsträger und Top Verdiener entlässt, aber das "Brain" AI-Labor weitgehend von Entlassungen aussparte.

Die Entscheidung von Google, am Freitag (20.1.2023) 6,4 % der Mitarbeiter zu entlassen, war für die meisten Angestellten wohl kein Schock. Aber für einige der Betroffenen war es doch eine Überraschung. Denn zu den entlassenen Mitarbeitern gehörten auch solche, die zuvor hohe Leistungsbeurteilungen erhalten oder Führungspositionen mit Jahresgehältern von 500.000 bis 1 Million Dollar innegehabt hatten, so Manager, die mit The Information sprachen.

Die New York Times berichtet (Paywall), dass Google 16% seines ~400-köpfigen Fuchsia OS-Teams entlässt. In der Forschung werden Stellen in Bereichen mit geringerer Zugkraft gestrichen, und der Cloud-Bereich streicht operative und andere Rollen.

Amazon und Microsoft entlassen

Ich hatte im Beitrag Microsoft will 11.000 Stellen streichen über die nächste Entlassungswelle bei Microsoft berichtet. Microsoft hat wohl ganze Teams für Virtual, Mixed Reality und HoloLens entlassen, wie Windows Central hier schreibt.

Amazon entlässt auch, wie man bei The Verge in diesem Beitrag nachlesen kann. Es werden 18.000 Stellen bei diesem Arbeitgeber gestrichen. Das Betriebsklima scheint bei diesem Arbeitgeber nicht so sonderlich gut zu sein (siehe Amazons 8 Milliarden Dollar "Fluktuations-Problem"). Sieht mir so aus, dass das Klima in der US-Tech-Industrie momentan recht frostig geworden ist.


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20 Antworten zu Amazon, Alphabet/Google, Meta, Microsoft, Twitter: Die Entlassungen der Tech-Giganten

  1. Daniel sagt:

    Ja die Zeit des dumm- und dusselig verdienen für die Tech-Konzerne scheint vorbei zu sein. Scheinbar hinterfragen die Kunden jetzt den Sinn bestimmter Produkte. Das schlägt halt auf die Gewinne der Konzerne um.

    • Tom sagt:

      Wenn es nur so (einfach) wäre…

    • Luzifer sagt:

      Nicht wirklich! Erst Corona, dann Krieg in Europa, Inflation … den Leuten sitzt einfach das Geld nicht mehr so locker. Große Konzerne reagieren dann immer gleich: Einsparungen und am meisten und einfachsten spart man nunmal am Personal (vor allem wenn man nix wirklich produziert)!

      Das ist doch nix Neues!

      • FailedState sagt:

        So viele Produkte wie Google jedes Jahr einstampft lief es da nie. Das hat mehr etwas von wahllos durchprobieren:
        "Was könnte man Kunden verkaufen wollen. Oh nein! Es funktioniert nicht das zu kapitalisieren! Schreck!"
        https://killedbygoogle.com/

        Ich habe eine richtig geile krasse revolutionäre Idee: Produziert mal ein Produkt bei dem ich Kunde und nicht Konsument bin. Ein Produkt was mich nicht ausschnüffelt. Radikale Idee? Vielleicht komme ich 100 Jahre zu früh damit.

        Ich wäre bereit sogar mehr dafür zu bezahlen.

  2. Dolly sagt:

    Die erwarten wohl starke Rezession weltweit, auch wenn die Medien (noch) abwiegeln.

    • Anonymous sagt:

      Das dürfte so ziemlich jedem klar denkendem Menschen seit über 20 Jahren klar sein. Kapitalismus funktioniert nur bei ständigem Wirtschaftswachstum. Den gibt es nicht mehr.

      Und auch Ressourcen gibt es nicht grenzenlos… das vorsätzliche Verbrennen von Holz und anderen unersetzlichen Stoffen macht es nicht besser. Was weg ist, ist weg und kommt aus dem Weltraum nur in unzureichenden Mengen als Nachschub (Meteoriten, Kometen, etc.).

      Würde man sowas offen kommunizieren, wäre man als Querdenker abgestempelt (danke Presse, gut gearbeitet) und gälte als paranoider Wahnvorstellender.

      Möge sich jeder bitte seine eigenen, abschweifenden Gedanken dazu machen, daß auf diesem Planeten eben alles ENDLICH ist.

    • Luzifer sagt:

      Die erwarten nicht, die wissen und jeder der selbst Denken kann, weis das auch.

    • Gerd sagt:

      das ITler nicht viel von Wirtschafter verstehen, zeigt sich in den Kommentaren wunderbar :D

  3. Andy sagt:

    Bei Microsoft verstehe ich den Personalabbau nicht so ganz. Bei aller Kritik an Windows 11. Privatkunden kaufen sich einen neuen Rechner in der Regel mit vorinstalliertem Windows. Geschäftskunden kaufen ebenfalls Windowsrechner. Ein massenhafter Umstieg auf Mac oder Linux ist kurzfristig nicht absehbar. Microsoft – so sehe ich das jedenfalls – ist für die nächste Zeit ein unsinkbares Schiff.

    • Anonymous sagt:

      Ein unsinkbares Schiff wäre es, wenn man Microsoft gewähren lassen würde, wie sie wollten:
      Zu Tode werben, Apps verticken, vorinstallieren, Abos abschließen – auf derlei Quersubventionen basiert ihr Geschäftsmodell mittlerweile (wie die sterbende Auto-Branche in Germanistan -> Finanzierung durch notwendige System-Werkstättenbesuche).

      Aber halt… hier gibt es noch sowas wie Gesetze und Menschen, die sich dafür einsetzen. Das paßt natürlich nicht in rein wirtschaftlich handelnde Unternehmen.

      An einem Windows / Office verdienst Du heutzutage nichts mehr, das sind Investitionskosten. Es sind die "DLCs" drumrum, die Knete bringen.

    • Dolly sagt:

      So ziemlich alle Rechner mit Win10 reichen von der Power her locker für den Alltac in Büros und bei Privatanwendern auch für Jahre noch aus. Warum sollten ständig welche neu gekauft werden? Gerade in der kommenden CO2Pass Verbrauch pro Person Welt?

    • Phadda sagt:

      Das mit mehr Mac/Linux vs Windows wird doch schon gefühlt seit Windows 95 immer mal wieder gehyped und es wird sich nicht wirklich was ändern bzw. die Verteilung bleibt wie diese ist…

  4. ralf.prengel@rprengel.de sagt:

    Tja,
    sobald die Gewinne nicht mehr überreichlich sprudeln wird die Sense geschwungen.
    Man muss sich von der Vorstellung verabschieden das Werte und Waren langfristig produziert werden sollen. Wenn Produkte lange Gewinn abwerfen weil sie gut sind prima ansonsten egal solange über Vertrieb und Marketing das Ding in den Markt gedrückt werden kann. Daher macht es nach der Logik auch keinen. Sinn Personal nachhaltig zu managen.
    Gruß

  5. Phadda sagt:

    Was sind die "paar" Arbeitsstellen versus ca. 7,5 Millarden Menschen auf der Welt? Deutschen geht es immer noch geht, wenn ich mal die Arbeitslosenquote nehme für 2022 bei 5,8% versus 2005 bei 13%. Es klingt immer viel was in Amerika passiert, ist jedoch immer mal wieder so und wird auch immer mal wieder solche Wellen geben. Es geht noch schlimmer wie es aktuell ist ;-(

  6. Gerd sagt:

    Gewinnsteigerung hin oder her.. wenn man sich ansieht, was z.B. chatgpt jetzt schon leisten kann, werden das nicht die letzten Entlassungwellen gewesen sein..

  7. Bernie sagt:

    das wundert mich nicht, warum?
    Größere Entwicklungssprünge (sei es Software oder Hardware) gibt es schon länger nicht mehr und die Zeit der großen Hypes ist aus meiner Sicht vorbei.
    Amazon, Alphabet/Google, Meta, Microsoft, Twitter:
    Welche neuen technischen Innovationen gab es denn in dem letzten Jahr?
    Fazit (aus meiner Sicht):
    Deren Produkte sind weitestgehend "ausentwickelt"..
    Windows 11 lasse ich hier mal aus der Sicht eines It-Admins außen vor, da leider nicht "ausentwickelt" sondern eher eine Fehlentwicklung.

  8. Yvi sagt:

    Es hat ja immer geheißen wer einen Job bei Microsoft hat, hat ausgesorgt. Wenn die vielen Entlassungen die richtigen Betrüger und Leute trifft die sich durch Betrug die Knete in die eigene Tasche wirtschaften oder absichtlich Software oder Pcs im Hintergrund schädigen ist das völlig ok. Privatleute müssen auch wichtige Dateien an Ihren Rechnern vorbereiten wie z.b. Gerichtsunterlagen da ärgert es den Privatmann genau so wenn ständig die Software oder der Private PC abstürzt da der dann in Gerichtsverzug unfreiwillig rein saust. Seht euch Trump an der kommt durch kluge Anwälte durch jedes Schlupfloch und das nützt der auch geschickt aus, da bei Ihm das Geld für die Anwälte da ist. Wie viel ist schon durch Datenleck-Skandale bei Twitter, Facebook, Yahoo, Google, Youtube Kunden passiert, die über Jahre nicht gestopft wurden. Da hab ich nur bei den zu unrecht entlassenen Mitleid.

  9. Thierry sagt:

    Habt ihr schon mal von AI und ML gehört. Also, der Bedarf an "Fachinformatikern" für den Betrieb von Anwendungen, die sich zum Beispiel mit Low Code programmieren lassen, wird sich stark reduzieren. Die IT-Sektoren mit Potenzial sind meiner Meinung: Sicherheitstechnologie, Quantentechnik und deren Anwendung in ML und AI, und nicht zuletzt Überwachungssystemen aller Art.
    Und dafür benötigt man viel weniger "Fachkräfte".

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