Vor 51 Jahren: Der HP-35 wurde am 1.2.1973 vorgestellt

Kleiner, nostalgischer Rückblick, mit dem nur die "sehr viel" Älteren aus der Blog-Leserschaft vielleicht noch was anfangen können. Am 1. Februar 1973 wurde von einer Firma Namens Hewlett-Packard der erste wissenschaftliche Taschenrechner, der HP-35, vorgestellt. Ich habe hier im Blog ja schon die eine oder andere Geschichte aus den 80er oder 90er Jahren zum Besten gegeben, wo ich aus dem Nähkästchen eigene Erfahrungen zitieren konnte. Beim HP-35 ist es irgendwie auch so – und nein, ich habe das Ding nicht entwickelt.


Anzeige

Ich bin gestern über nachfolgenden Tweet auf dieses Jubliäum aufmerksam geworden und das Bild hat irgendwie Erinnerungen geweckt.

HP-35 Taschenrechner

Ich gestehe, als "digitaler Habenichts" ist diese Vorstellung des Geräts seinerzeit komplett an mir vorbei gegangen. Ende 1972 war ich in den letzten Zügen meiner Lehre mit der Erstellung des Gesellenstücks befasst – und da der Gesellenbrief auf den 5.1.1973 datiert, muss da auch irgendwie die Abschlussprüfung gewesen sein. Statt Taschenrechner gab es in der Berufsschule Tabellenbücher mit trigonometrischen Tafeln sowie einen Rechenschieber von Aristo. Ich formuliere es mal so: Der Cosinus im Tabellenbuch war meine "erste Liebe" und hat mir während der Lehre bei der Berechnung der Wirkleistung immer gute Dienste geleistet (war waren ja so arm, wir hatten "nicht mal Taschenrechner, geschweige denn Facebook oder WhatsApp oder Tiktok").

Ab Sommer 1973 ging es zwar zurück auf die Schulbank, um über die Berufsaufbauschule den Abschluss der mittleren Reife (10. Klasse) nachzuholen, dann auf der Fachoberschule die Fachhochschulreife (12. Klasse) zu erwerben und nach dem Pflichtdienst bei der Bundeswehr ins Ingenieurstudium zu hüpfen.

Ich erinnere mich noch, dass ich mit dem Aristo-Rechenschieber aus der Berufsschule in die 10. Klasse startete, dort aber grandios scheiterte. Die durchzuführenden Berechnungen in Klausuren waren so kalkuliert, dass die Genauigkeit der Ergebnisse und die zeitlichen Vorgaben mit dem Rechenschieber nicht zu schaffen waren. Dabei hatte Wernher von Braun doch ein Jahrzehnt zuvor mit seinen Ingenieuren noch die Saturn V-Mondrakete der Amerikaner berechnet (gut, ein paar Großrechner waren da auch mit dabei, um Flugbahnen etc. zu kalkulieren).

Aber die Lehrer wollten sich partout nicht auf eine Diskussion mit mir einlassen. Und so bin ich als Berufsaufbauschüler echt "gegen die Wand gelaufen". Die Schnellmerker mit "reicheren Vätern" kamen irgendwie mit einem HP-Taschenrechner in die Schule – oder kauften das Teil für viel Kohle in der ersten Schulwoche. Als ich in der zweiten oder dritten Woche zum Entschluss kam "Du brauchst auch so ein Ding, musst Du halt in den sauren Apfel beißen und die hart erarbeitet Kohle für so einem Schmarren opfern, sonst kannst Du die 10. Klasse knicken", schlug McMurphy zu.

Just in dem Moment gab es wochenlang einen Chip-Mangel – und landauf, landab waren keine Taschenrechner mit erweiterten Funktionen (Wurzelziehen, Potenzrechnung, Speicher) mehr zu bekommen. Ich meine mich auch zu erinnern, dass die HP-Taschenrechner der Mitschüler einfacher waren (also keine trigonometrischen Funktionen kannten) und nur wenige Schüler so etwas wie einen HP-35 hatten.

Für uns digitale Habenichts gab es aber einen großen "Rechensaal" in der Berufsschule, in dem 25 elektrische Rechenmaschinen (konnten die Grundrechenarten) standen. Dort hieß es nach einer Einführungsstunde die Klausuren in Mathe, Physik etc. zu schreiben. Nach der ersten Klausur war klar, das läuft so nicht.


Anzeige

Hab dann aus der Not eine Tugend gemacht, und bei Quelle einen einfachen Taschenrechner mit vier Grundrechenarten und Speicherfunktion (das einzig verfügbare Modell) recht günstig erworben und dann die fehlenden Funktionen mit Gehirmschmalz dazugedichtet. Quadratwurzel ziehen ging über einen Näherungsalgorithmus, der im beiliegenden Booklet des Taschenrechners beschrieben war. Logarithmen und trionometrische Werte konnte ich aus dem "Sieber – Mathematische Tafeln" aus 1973 entnehmen, und die Zahlentafeln von Kusch habe ich neben dem Sieber noch heute im Schrank stehen. Die funktionieren übrigens ganz ohne Batterien oder Updates.

Hat bis zum Abschluss der 12. Klasse mit Fachhochschulreife gereicht. Kurz vor Beginn des Studiums habe ich mir dann einen Taschenrechner mit wissenschaftlichen Funktionen (bei Quelle) gekauft – die Taschenrechner waren damals schon recht günstig, so um die 200 DM – und mich mit dem Ding vertraut gemacht.

Fluch der bösen Tat: Im Studium kamen die Söhne reicher Väter und hatten die ersten programmierbaren Taschenrechner von HP und Texas Instruments. Mir hat der Taschenrechner mit wissenschaftlichen Funktionen aber während des Studiums dicke ausgereicht. Was die Kommilitonen mit ihren Programmen machten – oft war ein Radiergummi erforderlich, wenn ein Speicherstreifen mal wieder nicht lesbar war – habe ich mit Gehirnschmalz, sowie Papier und Bleistift dazu gedichtet. Während die Kommilitonen noch ihre programmierbaren Taschenrechner fütterten, hatte ich die Aufgaben längst gelöst.

Anmerkung: Das war übrigens die Zeit (1975), als zwei Studenten, Theo Lieven und Rainer Fraling in Aachen eine Firma Vero GmbH gründeten, um Mitstudenten Taschenrechner von HP und TI zu verticken. Wenn ich sage, dass daraus später die Vobis AG wurde, klingeln bei einigen Leuten vielleicht die Erinnerungsglocken. Von dem habe ich nicht viel mitbekommen, obwohl Aachen nur ein Katzensprung von Jülich entfernt war und ich als Student da durchaus gelegentlich nach Aachen fuhr, um an einem gewissen "Taschenrechnerladen" vorbei zu laufen. Für die 1.000 Mark "Boliden" im Schaufenster fehlte mir aber die Kohle und ich sah auch keine Notwendigkeit, so ein Teil zu kaufen.

Keine Ahnung, was aus unseren "Klasse 11-Schülern", die bestens mit technischem Equipment ins Studium starteten, geworden ist und ob die das Studium gepackt haben. Gut 50 % meiner Kommilitonen haben in den ersten drei Semestern bereits das Ingenieurstudium aufgesteckt. Aber "vier kamen durch" – ich war einer aus der Truppe, die am Ende der Regelstudienzeit bereits die Diplomarbeit fertig hatten und die anschließenden Semesterferien die Zeit totschlagen mussten, weil in dieser Zeit keine Abschlussprüfungen starteten.

War mein "Verderbnis", durfte ich doch sowohl den Mulby Kranz Rechner der Fachhochschule (ziemlich als einziger Student der FH hatte ich die "Gestattung" des Matheprofessors, weil ich wohl das einzige Viech war, das sich brennend für seine weitergehenden Programmiersprachenkurse interessierte und den Prof. mit allerlei Fragen löcherte) nutzen als auch an der Kernforschungsanlage Jülich (KFA) an den Großrechnern Batch-Aufträge (seinerzeit noch als Lochkartenstapel abzugeben) laufen lassen. Und mir standen die Bibliotheken der KFA, der FH sowie Stadt Jülich zur Verfügung. Hab damals alles, was ich zu Rechnern finden konnte, im Sommer 1979 durchgeackert, hatte ich in der Diplomarbeit doch eine Digital Equiment PDP 11/04 mit Floppy-Disks kennen gelernt. Und seit diesem Zeitpunkt waren "programmierbare Taschenrechner" für mich irgendwie gestorben.

Und dann kam am 2. Vorlesungstag des Folgesemesters meine Abschlussprüfung und zwei Tage später war ich weg, zum ersten Job als frischgebackener Ingenieur im Flugzeugbau.

Tja, viele Erinnerungen, die mich beim Anblick des obigen Fotos so angesprungen sind. Dabei hatte ich nie so ein Teil, und bin am Ende des Tages doch ein anständiger Ingenieur geworden.

Obwohl: Letzteres stimmt nicht so wirklich – denn ich war seit dem Studium und der Diplom-Arbeit mit einem Fuß auf dem "Programmier-Tripp". Die klassische Ingenieurtätigkeit dauerte quasi nur knapp 2 Jahre, in denen ich Ultraschall-Tauchbäder für Flugzeugteile konstruierte, Airbusse auf Risse an den Nietverbindungen des Rumpfs prüfen musste, aber jede Gelegenheit nutzte, um an einer Digital Equipment PDP 11/04 im Werkstoff-Labor Prüfprogramme zu entwickeln oder zu verbessern.

Schwank am Rande: 20 Jahre nach meinem Abgang bei Airbus-Industries erzählte mir ein Ex-Kollege und guter Freund bei einem sonntäglichen Telefonat: "Wir haben deine dicke Berta in Rente geschickt". Ich habe zwar möglicherweise Leichen im Keller, aber mit einer Berta konnte ich nichts anfangen. Als ich zaghaft fragte (Frau saß im Wohnzimmer und hörte mit), was er meinte, kam "Na, dein Ultraschall-Tauchbad mit automatischer Prüfanlage, was Du konstruiert hast" zurück. Fiel mir ein Stein vom Herzen, mit einer "Berta" konnte ich so gar nichts anfangen. Und meine Ultraschall-Prüfanlage für Flugzeug-Bauteile hielt ich vom Entwurf für grottenschlecht, weil die Mechanik zu Schwingungen in den Messköpfen neigte, was die Genauigkeit der Messungen beeinträchtige – die zu prüfenden Bauteile (z.B. Flügelabdeckungen beim Tornado) konnten nicht in der von mir projektierten Geschwindigkeit abgefahren und geprüft werden. Aber ich hatte meinem Nachfolger noch eine DINA-A4-Seite mit Vorschlägen für die Verbesserung der Konstruktion hinterlassen. Und die damals gewonnenen Erfahrungen ermöglichten mir bei zwei ähnlichen Projekten, die von angeblich erfahrenen Firmen durchgeführt wurden, bereits im Vorfeld den Konstrukteuren auf den Kopf zuzusagen "Leute, ihr werdet mit eurem Ansatz scheitern". Die haben mich mit großen Augen angeschaut, weil ich aber ein blutjunger Ingenieur war, hat man gelächelt "was weiß der Verrückte schon". Vor der Abnahme der Anlagen hieß es von Cheffe "Born, sie machen das, schauen sie zu, dass die Anlage die Spezifikationen einhält". Hab mir dann einen Kopf gemacht, wie ich das auf die Schnelle bewerkstelligen könnte. Laser-Entfernungsmessungen und großartige Auswertungen waren zeitlich und finanziell unmöglich. Bin dann, bewaffnet mit einem Theodoliten und einer Maßlehre mit 1/10 Millimeter-Skalierung sowie einer Stopp-Uhr, viel Papier, Bleistift und Taschenrechner in einen Flieger nach Frankfurt eingestiegen, um die Anlage beim Hersteller abzunehmen. Ich hatte mich auch auf viele Rechnungen eingestellt – aber beim ersten Testlauf war nach einer Minute klar, dass die Aussagen des jungen Ingenieurs einige Monate vorher ziemlich präzise bestätigt wurden. Keine Ahnung, was aus dieser Anlage geworden ist – und auch bei einer zweiten Anlage beim nächsten Arbeitgeber (ich war zur Expertise herangezogen worden) scheiteterten die Konstrukteure gradios an den von mir vorausgesagten Problemen. Aber der Maschinenbau und die Feinwerktechnik war nicht wirklich meine Welt – ich habe immer noch den Meister der Mechanikwerkstatt vor Augen, der meine technischen Zeichnungen "las" und immer wieder fragte "Born, wie meinen sie das mit dieser Passung oder der Honung". Wenn ich es dann erklärte, meinte er "das wird aber so und so in der technischen Zeichnung eingetragen – und nicht nach Borns Freiflugmethode beschriftet". War schon eine wilde Zeit, aber der Nachfolgejob wurde noch wilder.

Dann habe ich, nach einem Arbeitgeberwechsel, in den 80er Jahren das Geschäft quasi von der Pike auf mit Mikroprozessorprogrammierung gelernt und so manchen Prozessor auf Microcode- und Maschinensprache-Ebene mit Du begrüßt. War schon ein erhebendes Gefühl, als mein erstes in Assembler, Fortran und PL/M geschriebene Echtzeit-Betriebssystem für MSR-Rechner (MSR = Messen steuern regeln) mit 2 KByte EPROM und 1 KByte RAM lief, dann eine Anwendungssoftware zur Anlagenüberwachung und -regelung drauf gepackt wurde und der Rechner einen Chemiereaktor überwachte und steuerte. Ich bin in den Anfangstagen immer mit beklommenem Gefühl morgens im Werk an der Anlage vorbei gelaufen und habe geschaut, ob Fenster und Dach noch intakt waren (Gott sei Dank, die Anlage ist heute Nacht nicht explodiert). Hat sich dann aber irgendwann gelegt und der Rechner sowie viele Nachfolgemodelle sind bis zur Ablösung "Strich gelaufen" und haben das gemacht, was vorgesehen war.

Selbst so obskure Sachen wie Entwürfe von Mikroprozessoren und Schaltwerke, mit denen man mich in einem nebenberuflichen Informatik-Studium quälen wollte, konnten mich nicht schrecken. War zeitweise eine geniale Zeit, die mich in Projekten bis nach Japan und Thailand geführt hat, weil eine von mir konzipierte SCADA-Software dort eingesetzt wurde. Und ich habe damals viel gelernt – Taschenrechner kamen nur sehr selten zum Einsatz – höchstens, wenn ich eine Mess- und Regelungstechnik-Aufgabe im Projekt lösen und dann in Software umsetzen musste.

Schwank am Rande: Gut 20 Jahre nach meinem Ausscheiden bei diesem Arbeitgeber (Großchemie) habe ich durch Zufall erfahren, dass die SCADA-Software immer noch eingesetzt wurde – wenn diese auch auf neue Betriebssysteme portiert worden war. Das damalige Management war so blöde, die Eigenentwicklung an eine externe Firma für einen "Apple und n Ei" abzugeben. 15 Jahre später kaufte man die Rechte an der Software für richtig viel Kohle wieder zurück, weil die externe Lösung sich nicht bewährt hatte.

War der Punkt, wo ich mir sagte "haste alles richtig gemacht, und den Haufen zur richtigen Zeit verlassen". Obwohl, ich erinnere mich, dass einige Leute im Unternehmen in Schnappatmung verfielen, als es hieß "Born hängt den Job im Management an den Nagel und wird Schriftsteller". Aber für mich war die "gläserne Decke" sichtbar geworden, die der Vorstand eingezogen hatte – so dass ich den Exit praktizieren musste.

Der "Absturz" kam ab 1993, als ich beschloss, das alles an den Nagel zu hängen und künftig als "Künstler" mein Wissen schreibend weiter zu geben. Und so bin ich Stückchen für Stückchen auf einer schiefen Ebene abgerutscht, um am Ende des Tages als nichtsnutziger IT-Blogger zu enden.

Aber ich formuliere es mal so: Die letzten 50 Jährchen waren für mich beruflich schon eine "geile Sause" – hätte ich mir nie auszumalen gewagt, als ich in den 70er Jahren feststellte, dass diese Welt mehr als den Rechenschieber von Aristo für mich bereithält und mir die ersten Taschenrechner unter die Augen kamen.

Ach ja: Den Traum vom Hardware-Entwickler habe ich nie richtig ins Auge gefasst – denn es gab eine Zäsur: Das erste Mikroprozessor-System, welches ich mir in den 80er Jahren auf einer Pertinax Lochrasterplatine mit wilder Verdrahtung zusammen lötete, hatte so viele kalte Lötstellen, dass ich immer 2 Stunden Fehlersuche benötigte, damit das System 10 Minuten lief. Damals hab ich beschlossen "Schuster bleib bei denen Leisten und mache in Software, da kannst Du Fehler leichter ausbessern". Gut, spontane, kleine Rückfälle, wie im Artikel Zeitkapsel: Die Ära des Sinclair ZX81 dokumentiert, kamen vor – aber die Software-Entwicklung hat mich schon fasziniert – obwohl ich ab 1985 mehr im Management als am Compiler aktiv war. Und 2008 habe ich mit Sohnemann das letzte Programmiersprachenbuch (quasi als Fingerübung, siehe Jubiläum: 28 Jahre Gesamtkunstwerk »Günter Born – ohne Sohn«) zusammen geschrieben.

PS: Gerade mal im Schreibtisch nachgesehen – da lag doch tatsächlich ein Privileg 1081 ESR-E (mein erster wissenschaftlicher Taschenrechner). Wird 2025/26 wohl 50 Jahre alt. Auf dem Gehäuse prangt übrigens noch ein "Atom-Symbol" – hielt man in den 70er Jahren für cool. Fast hätte ich 1975 ja Kerntechnik statt Physikalische Technik in Jülich studiert. Aber damals erschien mir die Atomtechnik nicht so wirklich zukunfts- und krisensicher – war vielleicht nicht die schlechteste Entscheidung. Was aber wirklich doof ist: Von diesem Wissen, was ich damals erworben habe, ist Null übrig geblieben. Selbst einen Rechenschieber könnte ich ad-hoc nicht mehr bedienen. Na gut, nach der Berufsschule habe ich den Aristo Rechenschieber auch nicht mehr gebraucht.

Und jetzt hat mir der HP-35 vor Augen geführt, welch unglaubliche berufliche Reise der "kleine Lehrlng im Elektrohandwerk" hingelegt hat. Aber ich blicke mit Dankbarkeit auf das Bildungssystem in Deutschland, welches Leuten wie mir, mit 8 1/2 Jahren Volksschule (und wir waren in Anfang der 70er Jahre mehrere Dutzend in meinem Umfeld mit ähnlichen Voraussetzungen), ziemlich viele Chancen eröffnet hat. Man musste es nur wollen und sich durchbeißen (bei mir gehörte dann auch schon mal am Wochenende Abgasturbinen und Kühltürme schweißen, um die Kohle fürs Studium zu verdienen, dazu).

Ähnliche Artikel:
Jubiläum: 28 Jahre Gesamtkunstwerk »Günter Born – ohne Sohn«
Jubiläum: 29 Jahre als "freifliegender" Künstler sind geschafft
Aus dem Maschinenraum: 15 Jahre "Borns IT- und Windows-Blog"
Lebenslinien: Muurejubbel-Podcast mit Günter Born als Gast
Als IT-Saurier auf dem virtuellen Sofa
Tschüss 2022, Danke und Willkommen 2023
35 Jahre Intel 8088-Prozessor–eine persönliche Betrachtung
Der Sinclair ZX Spectrum wird 40
ZX81-Entwickler, Sir Clive Sinclair verstorben
Zeitkapsel: Die Ära des Sinclair ZX81
Im Dez. 1994 wurde der Netscape Navigator 1.0 veröffentlicht
Der Opa, der Enkel, und die PDP-8e sowie die LGP-30 im Keller
CompuServe-Foren: Ab 15. Dezember 2017 ist Schluss …


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

22 Antworten zu Vor 51 Jahren: Der HP-35 wurde am 1.2.1973 vorgestellt

  1. Andy (007 aus Wien) sagt:

    Dieser Blog ist der beste IT-Blog.

    • Ernst sagt:

      Ja, das kann ich bestätigen.
      Danke für diesen interessanten Beitrag über Vergangenes – das ruft sehr viele Erinnerungen wieder ins Bewusstsein! Danke aber auch für die laufenden Informationen – wirklich ein fantastischer Blog!

  2. Hummel sagt:

    "Selbst einen Rechenschieber könnte ich ad-hoc nicht mehr bedienen."
    5 Jahre Rechenscheibe in der Reprotechnik verwendet. War ein MUSS, nix mit Taschenrechner. Ich habe, glaub ich, noch die Scheibe auf dem Dachboden ;)
    Gruß

  3. R.S. sagt:

    Oh, HP.
    Mit der für hP typischen, aber ungewohnten UPN (umgekehrte polnische Notation).
    Beim normalen Taschenrecher 5+7 ausrechen:
    5 drücken, + drücken, 7 drücken, Gleichheitszeichen drücken
    Beim UPN:
    5 drücken, Enter drücken, 7 drücken, Pluszeichen drücken

    Der gezeigte HP-35 kostete übrigens 1972, als er auf den Markt kam, satte 2.000 DM!

  4. 1ST1 sagt:

    "(gut, ein paar Großrechner waren da auch mit dabei, um Flugbahnen etc. zu kalkulieren)."

    Nicht nur Großrechner! Sondern auch der erste programmierbare Tischrechner, Markteinführung 1965, mancheiner sagt auch der erste Personal Computer der Welt, war bei der NASA im Einsatz – und wesentliche Technologien davon wurden von eben jener Hewlett Packard schlicht von diesem europäischen Hersteller geklaut – HP musste später für den Nachbau "HP 9100A" einen ordentlichen Batzen Geld, fast eine Million Dollar, was damals sehr viel Geld war, als Strafe nach Ivrea überweisen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Olivetti_Programma_101

    https://web.archive.org/web/20221230194509/https://www.inexhibit.com/case-studies/olivetti-programma-101-at-the-origins-of-the-personal-computer/

    "Olivetti sold about 44,000 Programma 101 units, mostly in the United States, including 10 machines that NASA used for the Apollo 11 program."

    Ich habe eine Programma 101 in meiner Sammlung, ich traue aber nicht, sie auszuprobieren, im Technikum 29 in Kelkheim sind 2 betriebsfähige.

  5. Anonymous sagt:

    Das war jetzt wirklich mal eine absolut interessante und für mich nahegehende Geschichte. Ich erinnere mich noch an Aristo (mit dem ich nie zurecht kam). Irgendwann – es muss wohl in den 1970 Jahren gewesen sein, ich kaufte mir einen programmierbaren Taschenrechner (vermutlich Sharp oder so ähnlich), den man in Basic programmieren konnte. Der hatte gerade mal eine Zeile als Display. Ich habe darauf verschiedene Varianzanalysen programmiert (Ergebnisse erfolgreich mit Statistik Lehrbüchern abgeglichen). Noch später besorgte ich mir einen Bausatz für den damaligen Apple II und schließlich einen Bausatz für einen CPM-PC. Drauf habe ich dann ein Literaturverwaltungsprogramm programmiert. Das alles ist inzwischen aus meinem Hirn verschwunden, aber es war sehr erfrischend, diesen Artikel mit der persönlichen Entwicklungsgeschichte zu lesen.

  6. LotharV sagt:

    Ich habe immer noch einen HP-67 (mit Magnetstreifen) heute auf meinem Schreibtisch stehen. 1976 direkt während eines Praxissemesters bei IBM in Böblingen von einem HP Mitarbeiter erworben. Die durften damals einmal im Jahr einen Rechner mit Mitarbeiterrabatt kaufen.
    Einfach unverwüsstlich!

    • Romboman sagt:

      "nichtsnutziger" IT-Blogger…
      du alter Übertreiber, immer wieder nett wenn man den beruflichen Werdegang eines alten Profis lesen darf, vor allem dann, wenn man selbst einen ähnlichen hat. Solche Anekdoten heitern einen oft belasteteten IT-Alltag ungemein auf. Dankeschön!

    • Mance sagt:

      @HP-67 (mit Magnetstreifen)

      Ja, das war mein Einstieg in die Programmierpraxis. Pro Magentkärtchen 224 Programmschritte! Da mußte man noch echt überlegen wie man platzsparend programmiert. Hat mich aber nicht abgeschreckt u. A. die kpl. Zahnrad- Geometrie und Tragfähigkeits Berechnung (DIN 3960-3990) darauf zu realisieren.

      Irgendwann hat dann der Magnetkartenleser den Geist aufgegeben. Aber da gab es dann schon den HP-Tischrechner mit Magentband auf dem es dann weiterging.

      • Günter Born sagt:

        Ha, wenn ich das so lese – Evolventen von Zahnrädern etc., durchzuckt mich immer die Frage: Wie haben die vor über 2.000 Jahren bloß die Zahnräder des Antikythera-Computers gefertigt? Offenbar kann ich meine Wurzeln als Ingenieur immer noch nicht ganz ablegen.

        • Mance sagt:

          Zitat daraus:

          Die Zähne aller Stirnräder haben die Form eines gleichschenkligen Dreiecks (60 Grad Winkel an der Spitze und am Zahnfuß) und sind gleich hoch (etwa 1,5 mm), so dass jedes Zahnrad in jedes andere Zahnrad eingreifen konnte.[58] Es handelt sich um eine primitive Verzahnung, die im Kleinen von Zahn zu Zahn keine ganz gleichmäßige Übersetzung hat beziehungsweise das erste Verzahnungsgesetz nicht erfüllt.

          Noch ergänzend zu meinem ersten Posting; der Tischrechner war der HP-9825. Auch legendär. Damals war HP wirklich noch eine gute Firma!

  7. janil sagt:

    Sehr schön. Danke dafür.
    Vobis waren auch mehrere in Benutzung.

  8. N. Westram sagt:

    Der fehlt bei den Emulatoren von archive.org leider noch, aber andere HP Rechner kann man da ausprobieren:
    https://archive.org/details/calculatordrawer

  9. Michael sagt:

    Hat die im Artikel genannte Fa. Vero eigentlich Überschneidungen zu Bicc Vero Electronics (danach APW/Vero Electronic, danach HDD Technologies, dann Verotec), oder ist das Zufall? Vergleiche https://www.verotec.co.uk/about-us/history/

    Habe es sehr bedauert, als der Standort Bremen geschlossen wurde:
    https://www.youtube.com/watch?v=x0cumPXbR4U

    Man war dort zu Hobbyelektronikern sehr freundlich :).

  10. Roman sagt:

    Habe den Artikel meinem Vater weitergeleitet, er ist gerade 80 geworden und hat mir folgendes zurückgeschrieben: "… Ja dieser HP-35 hat mir bei der Diplomarbeit "Thermodynamische Auslegung eines Kolbenkompressors" sehr geholfen. Der Geschäftsleiter und Ingenieur der damaligen Firma, wo ich angestellt war, hatte diesen Rechner dazumal für 3'500 CHF gekauft und mir für die Diplomarbeit überlassen …"

  11. Cornelia sagt:

    Danke für den interessanten Bericht. Das war alles vor meiner Zeit.
    Mein erster Schultaschenrechner war ein TI-30 Solar. Den ersten programmierbaren Taschenrechner in unserer Familie hatte meine Schwester für die Berufsmaturitätsschule (während der Berufslehre) gekauft – ein TI-83.

    Mehrere Jahre später zog ich die Nutzung von diesem anfänglich in Betracht, als ich selbst die Berufsmaturität nachholte. Schon bald musste ich aber erkennen, dass ich damit nicht genügend zurecht kam und lieber das gleiche Modell kaufte, für das sich die meisten meiner Kollegen entschieden hatten – ein TI-Nspire CAS mit Clickpad.
    Als nach einem knappen Jahr der TI-Nspire CX CAS mit Farbdisplay herauskam, bedauerte ich ein wenig, dass ich meinen vorher kaufen musste. Der Vorteil des älteren ist jedoch, dass man Standardbatterien einlegen kann. Der neuere mit Akku wäre nach langem Nichtgebrauch wahrscheinlich 'tot'.

    • R.S. sagt:

      Mein erster Schulrecher war ein TI-30 LCD. Der wurde auch mit 2 AA-Batterien betrieben, war aber ein Batteriefresser. Alle 6 Monate musste man da 2 der guten Alkaline rein stecken und die waren damals noch rel. teuer.
      2 Jahre später habe ich mir dann den programmierbaren TI-66, das damalige Spitzenmodell von TI gekauft. Und der hat 2 LR-44 Knopfzellen.
      Und den benutze ich heute noch und die Knopfzellen halten ewig.
      Bis heute habe ich bei dem nur 2 mal die Batterien wechseln müssen.

  12. UweK sagt:

    Das liest sich einfach gut und weckt soo viele eigene Erinnerungen.

    Vielen Dank!
    Uwe

  13. Paulo sagt:

    Ja – die HP Taschenrechner war bei vielen – der Rechner schlechthin. Ich habe während der ganzen schulischen Ausbildung auf HP Taschenrechner gesetzt. Heute sind noch immer 2, voll funktionsfähig. Ein HP 48sx und ein HP12c und werden immer wieder mal benutzt. Danke für den guten Blog – war spannend zu lesen.

  14. enrgy sagt:

    Ist etwas viel Text geworden, aber da kommen halt Erinnerungen hoch und man fängt an zu forschen, welche Rechner man mal hatte…

    Also HP Rechner hatte ich nie. Waren immer sehr teuer damals in den 70ern. Man wird ja als Kind von den Eltern geprägt, und ich meine mich zu erinnern, daß mein Vater sich negativ über die Bedienung mit der UPN geäußert hat, den ein Kollege bei ihm im Büro nutzte.
    Als 61er Jahrgang hat man die Entwicklung ja noch voll mitgemacht. Mein erster Rechner war einer aus dem Kaufhof mit 4 Grundrechenarten, Konstanten und Speichertaste. Rote Anzeige. An dem hat mit Vattern gezeigt, wie kompliziert UPN einzugeben ist. Kam mir auch völlig abstrus vor, so zu rechnen.
    Ich erinnere mich auch noch, daß er im Büro einen Tischrecher mit diesen hintereinander angeordneten Zahlenanzeigen hatte. Also jede Ziffer war da durch eine Art Glühfaden abgebildet und je nachedem, was gezeigt werden sollte, wurde der entsprchende Faden angesteuert. Spacig!
    Rechenschieber hatten wir zwar auch in der Schule, aber es war zum Glück nur ein kurzes Intermezzo. Fliegt sicher auch noch irgenwo rum.
    Weiter ging es mit einem Commodore 4120, der konnte schon richtg viel.
    Als dessen fest eingebauten Akkus den Geist aufgaben, wurde ein TI-45 angeschafft.
    Auch dessen Akkublock war wohl der Schwachpunkt, ich hatte danach noch einen TI-55 in blauem Klappcase.
    Bei dem gaben dann irgendwann die Kontakte der Tasten auf, ein Schwachpunkt, den auch moderne Elektronik nicht hinter sich gelassen hat (CTEK Batterieladegeräte zB.)

    Zum Studienbeginn 1983 habe ich mir dann so einen Casio FX-82-Klon von Kaufhof besorgt, einen Astor 1. Der läuft heute noch. Soft-Anchläge der Tasten sind wohl haltbarer als dies Klick-Dinger.
    Eigentlich hatte Astor der alles, was man zum Rechen im Maschbaustudium benötigt hätte, wäre da nicht die Konstruktionslehre-Klausur gewesen. In Techn. Mechanik waren noch alle Unterlagen und Fachbücher erlaubt, in KOL dagegen garnix, nada. Nur Rechner und Stift.
    Ein paar Semester vorher kamen jedoch ein paar findige Kommilitonen auf die Idee, ihren damals frisch auf dem Markt erschienenen Sharp 1402 (mit 10KB Speicher) als Datenbank zu "mißbrauchen" und alle Formeln, Tabellenwerte, Hinweise etc. in dieser Maschine zu speichern und in der Klausur darauf zuzugreifen. Der Prof schäumte vor Wut, aber damit war erstmal diese Lücke rechtlich geöffnet, und man durfte so einen Rechner mit (Text)Speicher in der Klausur verwenden.
    Das Ding kostete 1985 allerdings rund 300DM, und das war kein Pappenstiel. Eine andere Chance hatte man aber nicht, diese eigentlich schwierigste Klausur des Studiums zu meistern. Also bekam das Motorrad halt keinen neuen Hinterreifen, keine neue Kette und Ritzel, sondern es wurde ein Sharp angeschafft.
    Mit dem haben wir uns dann über ein Jahr intensiv beschäftigt um das nötige Wissen irgendwie in den Speicher zu bekommen und vor allem auch auffindbar dort abzulegen. Ich weiß nur, daß ich den Speicher bis auf ein paar Byte komplett dicht hatte und ein Kollege hat mir dann noch den ganzen Sums auf einem anschließbaren Drucker (Papierrolle) ausgedruckt. Leider Thermopapier, und nach einigen Jahren war das nicht mehr lesbar.
    Wie dem auch sei, die Klausur über 6h war der Horror, ich habe die Aufgaben entgegen genommen und das nächste war quasi die Aufforderung, die Arbeit zu beenden. Von vorne wurde eingesammelt und ich hab noch schnell eine Formel zur Berechnung einer Wellen-Nabe Verbindung als ersten Schritt hingeschmiert, das hat mir den Ar$ch gerettet. So gerade eben bestanden – uff!

    Der Sharp ist ebenfalls noch funktionsfähig, einmal habe ich in den knapp 40 Jahren die Batterien gewechselt.
    Im Auto habe ich seit ewigen Zeiten einen kleinen Scheckkartenrechner von Casio, der läuft auch seit 40 Jahren mit den ersten Knopfzellen…

  15. Dieter Kaiser sagt:

    Ja, so war es damals. Vor Ehrfurcht fast zusammengebrochen, durfte ich einen HP 25 in den Händen halten. Nur in den Händen halten, denn einen solchen Rechner zu kaufen lag nicht drin. Der Kommentar des Verkäufers: „Was fasziniert sie an dem Ding? Kein Mensch kann damit rechnen (UPN)." Nun war mein Ehrgeiz geweckt. Was hat sich der Herr Lukasevic wohl für Gedanken gemacht? Oft war ich nach der Schule in besagtem Kaufhaus zugegen um mit ‚meinem' HP 25 zu experimentieren und sogar kleine Programme zu schreiben. Als dann eines Tages kein HP 25 mehr dastand (Irgend so ein impertinenter Mensch hatte ihn gekauft) war ich am Boden zerstört.
    Vielleicht war das ja gar nicht so schlecht, denn nun hatte ich wieder mehr Zeit, mich meinen schulischen Obliegenheiten zu widmen, stand doch schon bald die Abschlussprüfung an und das mit dem ,Aristo Elektro' Rechenschieber, denn Taschenrechner waren noch gar nicht an den Prüfungen zugelassen. Doch der HP Rechner schwirrte immer noch in meinem Kopf rum und liess mich nicht mehr los. Es kam wie es kommen musste. Nach eisernem Sparen, viele Kollegen kauften sich ein Auto, konnte ich mir einen HP 41C leisten. War ich stolz! Im Laufe der Zeit kamen noch zwei- drei weitere HP Taschenrechner hinzu und daraus entstand im Laufe der Zeit der Grundstock meiner HP Taschenrechner Sammlung. Und ja, mein erster Taschenrechner, der HP 41C steht neben meinem Rechenschieber von anno dazumal, in einer Vitrine und ist heute noch mein Stolz. Mittlerweile pensioniert, habe ich endlich Zeit und Musse gefunden mich speziell in den Wintermonaten der Sammlung und der dazugehörigen Dokumentation zu widmen.
    Der grosse Boom der Taschenrechner ist vorbei. Auf jedem Smartphone ist ja ein Taschenrechner drauf, den man dann auch tatsächlich nutz, um z.B. 100 durch 1 zu berechnen (wohin steuert diese Welt?). Doch vielleicht kann ich ja mit meiner Sammlung etwas dazu beitragen, dass dieser interessante Zeitabschnitt der Taschenrechner nicht ganz in Vergessenheit gerät.

Schreibe einen Kommentar zu 1ST1 Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.