[English]Kurze Hinweis für Administratoren eines Windows Server 2025 (Datacenter). Mir ist von einem Leser die Frage gestellt worden, was für "komische" Rollen unter "Features auswählen" mit angezeigt werden, wenn der Hypervisor aktiviert wurde. Der Leser hatte mir einen Screenshot des betreffenden Dialogfelds gezeigt, dessen Textbeschreibung durch fehlerhafte Lokalisierung verstümmelt und unlesbar war. Ich habe etwas recherchiert, um was es sich handelt (Network ATC). Vielleicht stolpert jemand darüber und kann damit nachfolgenden Erläuterungen anfangen.
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Eine Lesermitteilung
Blog-Leser Joe B. hat mir auf Facebook in einer privaten Nachricht den nachfolgenden Screenshot des Dialogfelds "Features auswählen" mit den verschiedenen Rollen zukommen lassen. Dazu schrieb er: "Ich hab bei einem neu installierten Hypervisor (2025 Datacenter) folgende zusätzliche Punkte unter Features. Weiß man da was drüber?"
Die beiden im Screenshot rot markierten Rollen sind ziemlich "kaputt" und werden mit einem falschen Zeichensatz dargestellt. Meine erste Vermutung war, dass irgend eine Software diese Zusatzeinträge verursacht hat. Das lässt sich laut Leser ausschließen, da es sich um ein komplett frisch installiertes Windows Server 2025-System handelt.
Beim unteren Eintrag lese ich mit viel Phantasie "Windows Admin Center Setup (Installiert)" heraus. Beim markierten Eintrag lässt sich die Bezeichnung in obigem Screenshot nicht erraten. Aber die Beschreibung im rechten Teil des Dialogfelds wurde vom Leser mit "Deploys and maintains the Hyper-Converged Infrastructure (HCI)" geraten. Er vermutet, das Feature hat irgendwas mit HCI zu tun.
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Noch eine Fundstelle
Ich habe dann noch etwas gesucht und im Internet diese Seite gefunden, wo das Dialogfeld "Features auswählen" mit asiatischen Schriften zu finden ist. Dort ist der Eintrag "Network ATC" zu sehen, der gemäß Beschreibung zum .NET Framework bzw. dessen API gehört.
Zum Windows Admin Center Setup gibt es im verlinkten Forenthread die Beschreibung der Registrierungseinträge und den Hinweis, dass der Eintrag einen Assistenten zum Herunterladen und Installieren von Windows Admin Center biete.
Network ATC als Feature
Nachdem ich den Begriff "Network ATC" identifiziert hatte, gab es mehr Treffer im Internet. Wolfgang Sommergut hat bereits im September 2024 den Beitrag Windows Server 2025: Netzwerke im Cluster automatisch konfigurieren mit Network ATC mit einigen Erklärungen veröffentlicht.
Mit Network ATC lässt sich die Konfiguration der Management-, Compute- und Storage-Netzwerke in einem Windows-Server-Cluster vornehmen, automatisieren und vereinfachen. Laut Sommergut gibt das Feature bereits seit 21H2 im Azure Stack HCI, und Microsoft hat es auch in Windows Server 2025 implementiert.
Zum Thema "Network ATC" hat Microsoft zudem den Support-Beitrag Übersicht über Network ATC veröffentlicht. Network ATC ist ein Produkt zur Bereitstellung und zum Betrieb von Azure Local Networking. Netzwerk-ATC ist in Windows Admin Center integriert, um eine benutzerfreundliche Oberfläche für die Bereitstellung von Hostnetzwerken zu bieten.
Netzwerk-ATC konfiguriert und optimiert alle Adapter auf der Grundlage Ihrer Konfiguration identisch. Ab Azure Local, Version 22H2, überprüft Network ATC auch die Herstellung, das Modell und die Geschwindigkeit Ihres Netzwerkadapters, um die Netzwerksymmetrie über alle Knoten des Clusters sicherzustellen.
Netzwerk-ATC konfiguriert automatisch die folgenden Komponenten für Ihr Speichernetzwerk.
- Eigenschaften des physischen Adapters
- Data Center Bridging
- Bestimmt, ob ein virtueller Switch benötigt wird und falls ja, werden die erforderlichen virtuellen Adapter erstellt.
- Ordnet die virtuellen Adapter dem entsprechenden physischen Adapter zu.
- Weist VLANs zu
- Ab Azure Local, Version 22H2, weist Network ATC automatisch IP-Adressen für Speicheradapter zu.
Netzwerk-ATC benennt die Clusternetzwerke automatisch basierend auf ihrer Nutzung.
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Also ich habe dasselbe Verhalten des ersten Screenshots auch feststellen können bei einem Server.
Exakt gleich.
Aber der hat meine ich ein Inplace-Upgrade erlebt.
Unter anderem betreuen wir kleinere Firmen mit bis zu 30 Arbeitsplätzen. Bislang liefen die Netzwerke dieser Unternehmen meist unter Windows Server.
Das Problem dabei: Ständige Windows-Updates, die einen Neustart erfordern. Updates, die Probleme verursachen. Alle paar Jahre eine neue Version, die nicht nur teurer ist, sondern bewährte Funktionen verändert oder entfernt, sodass wieder etwas nicht wie erwartet funktioniert. Mit jeder neuen Version werden die Server immer träger und aufgeblähter.
Schaut man sich die Anforderungen kleinerer Betriebe genauer an, wird schnell klar, dass sie nur selten tatsächlich ein Windows-Server-Betriebssystem benötigen.
Daher setzen wir zunehmend auf Ubuntu Server, das wir intern seit Jahren erfolgreich nutzen. Für die Virtualisierung kommt QEMU/KVM zum Einsatz. Dabei zeigt sich schnell: Die unter Windows Server typischen Probleme treten bei Ubuntu Server entweder gar nicht oder nur in seltenen Fällen auf. Kein unnötiger Ballast, keine Update-Orgien, alles sauber dokumentiert und stabil.
Nur in wenigen Fällen ist ein Windows-Server erforderlich – etwa für spezielle Software, die ausschließlich unter Windows läuft. Doch selbst dafür gibt es Lösungen, die nicht nur günstiger sind, sondern auch besser verwaltbar als ein kompletter Windows-Server.
Die ersten Zeilen sind eigentlich schon der klassische „Ich installiere das mal eben und der Rest ist mir egal!"… Wofür gibt es Gruppenrichtlinien, WSUS usw? In einer perfekt eingerichteten Umgebung kommen Updates dann, wenn ich als Admin das vorgebe.
Die klassischen Windows Probleme will ich nicht abtun, aber die kommen irgendwann unter Ubuntu genau so und wenn dann das System durch ein Update gecrasht ist, wird es noch schwerer mit der Recovery.
Das passt sich gut zu den großen Update-Problemen aktuell unter Ubuntu.
Ich sprach von kleineren Unternehmen – nicht von Konzernen mit eigenen IT-Abteilungen, die WSUS, Gruppenrichtlinien und andere Windows-Verwaltungstools einsetzen. Kleinere Betriebe haben dafür weder die Ressourcen noch den Bedarf.
Und ja, es ist eine Tatsache: Ein gut konfigurierter Linux-Server verursacht in diesem Umfeld deutlich weniger Probleme als ein Windows-Server. Updates laufen stabiler, benötigen keine ständigen Neustarts und führen nicht zu den regelmäßigen Funktionsbrüchen, die Windows-Admins nur zu gut kennen.
Natürlich kann es auch unter Linux mal zu einem Problem kommen – aber das ist eher die Ausnahme als die Regel. Im Gegensatz zu Windows gibt es keine erzwungenen Updates, die Systeme plötzlich lahmlegen. Außerdem ist eine Recovery unter Linux oft einfacher, weil man nicht auf obskure Fehlermeldungen oder undurchsichtige Lizenzmechanismen angewiesen ist.
Und was die "großen Update-Probleme unter Ubuntu" angeht – die gibt es vereinzelt, ja. Aber im professionellen Umfeld nutzt man sowieso LTS-Versionen mit bewährten Update-Mechanismen. Wer stattdessen eine experimentelle Distribution oder die neueste Point-Release installiert und sich dann über Probleme wundert, macht schlicht etwas falsch.
Wenn man genau hinschaut, dann kann man das durchaus lesen und erkennt eine ganz normale englische Beschreibung. Es handelt sich dabei ganz offensichtlich um so eine Art Leet Speak, wohl ein lustiger Spaß der Entwickler. Dass die deutsche Lokalisierung weder vor dem Release, noch bis zum heutigen Tage gefixt wurde, ist natürlich extrem peinlich für Microsoft, aber ich denke nicht, dass das an der Funktionalität irgendwelche Probleme macht.
Auf meiner 2025er Testserver VM sehen die letzten beiden Features genau so aus, wie auf dem ersten Bild. Da ich mit der VM noch nicht wirklich was gemacht habe, hat mich das nicht weiter interessiert/gestört.
hallo zusammen nur kurz zur Info was ist mit diesem Text auf sich hat. diese Textformatierung wird in einigen normalerweise internen Builds von Windows verwendet um zu prüfen ob mit verschiedenen Schriftzeichen aus asiatischen und ähnlichen Sprachen die Darstellung korrekt funktioniert. gibt ganze Windows builds die so aussehen. Sind dann PS Builds oder pseudolocalisation builds. Die Teile haben dann normalerweise eine id vor jedem string und mit "HashID" könnte man dann Fehler melden wenn was falsch angezeigt wird.
wie es das wiederum in einen finalen Windows Server Build geschafft hat, keine Ahnung.
Die Schreibweise der Einträge erinnert mich an das Feature "Pseudo-Locale", welches Softwaretester in (unterstützten) Windows-Versionen ab Vista aktivieren können. Das hat dann zur Folge, dass alle Texte, die aus den .mui-Dateien stammen (also die "übersetzbar" sind) aus der englischen .mui-Datei geladen und die Zeichen wie oben sichtbar verhackstückt werden. Das ermöglicht es englischsprachigen Softwaretestern einerseits, die Software einigermaßen normal zu benutzen, andererseits aber auch zu erkennen, welche Texte "übersetzbar" und welche "unübersetzbar" sind, und somit letztere schon zu finden vor die Software an die Übersetzer verteilt wird.
Weshalb man derart verhackstückte Texte in normalen Locales einbauen sollte, erschließt sich mir allerdings auch nicht. Die Annahme, die Entwickler wussten dass die Software per Pseudo Locale getestet wird und haben deshalb diese Texte zwar hartgecodet aber in einer Form in der sie in diesem Fall nicht auffallen, erscheint mir etwas weit hergeholt.
Bei meiner Testinstallation von 2025 hatte ich das auch.
Hatte jeweils eine Kiste als DC in neuer Gesamtstruktur, CA, RD-Broker und RD-SH installiert.
Ich meine beim RD-Broker hatte ich dann auch wunderbare Zeichen drin. Text weiterhin deutsch lesbar, aber mit allen möglichen Verzierungen.