DeepSeek AI-Apps in Deutschland wegen Datenübermittlung nach China blockiert

Sicherheit (Pexels, allgemeine Nutzung)Wegen Datenschutzbedenken bzw. Verstößen gegen die DSGVO wurden die Apps des chinesischen KI-Anbieters DeepSeek aus den Apple- und Google-Stores entfernt. So soll unterbunden werden, dass Daten über das AI-Modell von DeepSeek unberechtigt aus Deutschland an China übermittelt werden.


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DeepSeek ist im Grunde ein multifunktionaler KI-Chatbot, der von der in Peking ansässigen Hangzhou DeepSeek Artificial Intelligence Co, Ltd. entwickelt wurde. Ich hatte über das KI-Modell im Januar 2025 im Beitrag Deepseek aus China: AI-Modell R1 lässt US-Konzerne zittern berichtet. Das LLM hatte Wellen geschlagen, weil die Entwickler mit einem Bruchteil der Ressourcen der US-Konkurrenten ausgekommen sein sollen.

DeepSeek-Apps verstoßen gegen die DSGVO

DeepSeek ließ sich von Endbenutzern über Android- und iOS-Apps auf Mobilgeräten verwenden. Das ist aber ein gewisses Problem, dass die App nur eine Frontend für die auf Servern in China laufenden LLMs darstellen. Das rief deutsche Datenschützer auf den Plan.

Es wurde vor einigen Tagen in den Medien gemeldet: Erst hatte die Berliner Datenschutzbeauftragte Meike Kamp Bedenken geäußert, dass die DeepSeek-App nicht DSGVO-konform sei, weil Daten auf Server in China übertragen werden.

Die Übermittlung von Nutzerdaten durch DeepSeek nach China ist rechtswidrig. DeepSeek hat meinem Amt keine überzeugenden Beweise dafür liefern können, dass die Daten deutscher Nutzer in China auf einem Niveau geschützt werden, das dem der Europäischen Union entspricht."

Dann griff die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Louisa Specht-Riemenschneider, ein und "regte beim Betreiber an", DeepSeek freiwillig aus den App-Stores von Apple und Google zu entfernen.


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Die Begründung: China habe kein Datenschutzniveau, das der europäischen Datenschutzgrundverordnung entspreche. Alle Texteingaben und Chatverläufe, hochgeladene Dateien, Geolokalisierungsinformationen sowie Details zu verwendeten Geräten und Netzwerken gehen zu chinesischen Servern.

Es heißt, der Betreiber sei der Bitte wohl nachgekommen. Im Google Play Store gibt es allerdings noch eine Reihe DeepSeek-Apps von anderen Anbietern, die das Modell ebenfalls nutzen.

Bitdefender zu DeepSeek

Bitdefender hat das Thema zum 8. Juli 2025 im Artikel Deutschland blockiert KI-App DeepSeek wegen unrechtmäßiger Datenübermittlung nach China aufgegriffen und liefert noch einige Details zum Vorgang.


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6 Antworten zu DeepSeek AI-Apps in Deutschland wegen Datenübermittlung nach China blockiert

  1. red++ sagt:

    Also meiner Ansicht nach spielt es überhaupt keine Rolle, woher der KI Chatbot herstammt, egal ob Google, Apple, Microsoft oder China dahintersteckt, das ist alles der derselbe Sumpf und ganz bestimmt nicht DSGVO Konform.

    • keine Option sagt:

      Das wäre die optimalste Lösung. Das ist mal wieder doppel Moral vom feinsten.

    • Günter Born sagt:

      Der Unterschied zwischen "deiner Ansicht" und dem, was die BfDI als Grundlage für Mitteilungen verwendet, besteht darin, dass es zwischen EU und USA nach wie vor einen Angemessenheitsbeschluss der EU gibt, während dies für China nicht der Fall ist.

      Dass man (aus diversen Gründen) tunlichst keine dieser AI-Lösungen nutzen sollte, steht auf einem anderen Blatt.

      • Luzifer sagt:

        Es bleibt aber trotzdem "Doppelmoral" das dieses Angemessenheitsabkommen nichts wert ist, haben diverse Vorfälle schon mehr als einmal bewiesen.

        Entweder eine Software ist DSGVO konform oder eben nicht…da helfen auch keine Abkommen, die das vertuschen sollen.
        Somit ist keine Einzige KI Software DSGVO konform… aber schon klar, würde/müsste man das konsequent durchsetzen wäre D/EU am Arsch.
        Also setzt man es gegen die üblichen Feindbilder durch, während man es bei den anderen stillschweigend hinnimmt.

        Die USA machen es wenigsten richtig, die sehen alle anderen als Feind ;-P
        America first. Auch "Freunden/NATO Partnern" traut man nicht und spioniert sie deswegen aus. Wenn diese Spionage dann auch noch gut für die eigene Wirtschaft ist… umso besser.

  2. Mathias sagt:

    Wenn ich nicht mein selbstgehostetes LLM nutzen möchte, so bleibe ich wenigstens europäisch und nutze Mistral.

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