Das Thema "Ausfall einer FRITZ!Box aufgrund eines fehlerhaften Kondensators" lässt sich nach der FRITZ!Box 7590 wohl auch auf die FRITZ!Box 6890 LTE ausweiten. heise konnte inzwischen mehrere Fälle bestätigen. Hier einige Informationen sowie eine Reparaturmöglichkeit.
Das FRITZ!Box 7590 Kondensator-Ausfallproblem
Zuerst ein kurzer Rückblick: Besitzer des Routermodells FRITZ!Box 7590 von FRITZ stellen mitunter fest, dass die WLAN-Verbindungen der Router plötzlich ausfallen und einen Defekt aufweisen. Ursache sind durchgebrannte Bauteile, wie auf nachfolgendem Foto zu sehen.
Kaputtes Bauteil FRITZ!Box 7590 2.4 GHz WLAN, Quelle: Martin P.
Die Beobachtung ist, dass diese Ausfälle der FRITZ!Box 7590 nach ca. 5 Jahren (meist nach Ablauf der Garantie) auftreten (siehe FRITZ!Box 7590: Es stirbt das 2.4 GHz WLAN). Ich hatte hier im Blog ausgiebig über dieses Thema berichtet (siehe Links am Artikelende).
Nach einem Jahr hatte jemand die Ursache für diese Ausfälle gefunden (siehe Ursache für WLAN-Ausfälle der FRITZ!Box 7590 gefunden?). Ein Kondensator mit zu niedriger Kapazität scheint zu Bauteilschäden zu führen. Die Vermutungen über die Ursache reichen von einem Design-Fehler, über Bauteilalterung bis hin zu einem Bestückungsfehler. Endgültig geklärt wurde das nie. Weiterhin kamen immer wieder auch Fragen auf, ob es weitere Routermodelle von FRITZ betrifft, ohne dass sich dies wirklich manifestieren ließ.
Auch FRITZ!Box 6890 LTE mit falschen Kondensatoren
Den Kollegen von heise wurden von Alexander Süß drei defekte FRITZ!Box 6890 LTE-Router aus Kundenrückläufen zuschickt. Diese weisen laut diesem Artikel bei heise die Fertigungsdaten Dezember 2017 (6890 LTE, Seriennummer J514…), Mai 2018 (6890 LTE v2, K213) und Mai 2020 (6890 LTE v2, M192) auf.
Bei der Untersuchung der defekten Geräte wurde klar, dass dort ein ähnliches Fehlerbild wie beim oben genannten FRITZ!Box 7590-Fall vorliegt. Heise schreibt im Artikel dazu:
"Auf allen drei Platinen fanden wir den mit rund 1 Nanofarad zu klein dimensionierten Bootstrap-Kondensator am Schaltregler MP1477".
Dieser zu klein dimensionierte Kondensator war auch in einer FRITZ!Box 6890 LTE der Redaktion verbaut. Laut heise-Artikel war bei einem der defekten Router dieser MP1477-Schaltregler, ähnlich wie bei der FRITZ!Box 7590 in obigem Foto, ebenfalls durchgebrannt. Die anderen defekten Boxen wiese keine solchen Schäden auf, der Schaltregler war ohne sichtbare Gehäusebeschädigung ausgefallen.
Heise hatte dann bei FRITZ in Berlin nachgefragt und die mir (aus meinen Nachfragen im Rahmen der am Artikelende verlinkten Blog-Beiträge) bekannt vorkommende Antwort erhalten:
Es gibt keinerlei Hinweise auf häufige Ausfälle bei der FRITZ!Box 6890 LTE, weder bei der Retourenquote des Modells im Vergleich zu anderen Modellen, noch aus den genauen Berichten unserer Qualitätssicherung. Sollten Kunden Probleme mit ihrem eingesetzten Produkt haben, analysieren wir das gerne und tauschen – sofern begründet – innerhalb des 5-jährigen Garantiezeitraums mit Kulanz um.
Damit sind die mir "vage" immer wieder untergekommenen Vermutungen, dass ein Bestückungsfehler bei der FRITZ!Box 6890 LTE zum Ausfall der WLAN-Funktion führt, bestätigt. Auch hier gelten die Aussagen, die ich zur FRITZ!Box 7590 bereits getroffen hatte: Dass einem die Bude abfackelt, weil ein Schaltregler MP1477 durchbrennt, ist extrem unwahrscheinlich.
Innerhalb der 5 Jahre Garantie leistet der Hersteller FRITZ (früher AVM) Ersatz durch Austausch. Ist man über diese Frist, kann man nur auf Kulanz hoffen. Im Vergleich zur FRITZ!Box 7590 sind aber wohl weniger FRITZ!Box 6890 LTE im Einsatz, so dass die Zahl der Betroffenen geringer sein sollte.
Gibt es Reparaturmöglichkeiten?
Doof ist, dass FRITZ keine defekten FRITZ!Boxen repariert, sondern maximal während der Garantiezeit austauscht. Für die Betroffenen der FRITZ!Box 7590, deren Geräte nach den fünf Jahren ausfallen, hatte ich mich um Reparaturmöglichkeiten gekümmert. Die möglichen Reparaturkontakte sind im Blog-Beitrag FRITZ!Box 7590: Neuer 2. Reparaturkontakt bei Ausfall des 2.4 GHz WLAN nach 5 Jahren aufgeführt. Bisher habe ich einige hundert Reparaturkontakte für die FRITZ!Box 7590 vermittelt.
Ich denke, die im Beitrag genannten Personen werden – sobald die Ersatzteile vorhanden sind – auch defekte FRITZ!Box 6890 LTE-Geräte reparieren können – einfach anfragen. Wer einen Kontakt zu Chip benötigt, trägt im Blog-Beitrag FRITZ!Box 7590: Neuer 2. Reparaturkontakt bei Ausfall des 2.4 GHz WLAN nach 5 Jahren einen Kommentar ein. Bitte hier im Artikel nicht nach Reparaturkontakten fragen, damit ich nicht mehrere Beiträge bzw. Kommentarthread pflegen muss – danke.
Artikel:
FRITZ!Box 7590: Es stirbt das 2.4 GHz WLAN
Nachlese: Ausfall des 2.4 GHz WLAN an der FRITZ!Box 7590 nach ca. 5 Jahren – Reparaturoptionen
FRITZ!Box 7590: Ausfall des 2.4 GHz WLAN nach 5 Jahren; Reparaturkontakt
FRITZ!Box 7590: Neuer 2. Reparaturkontakt bei Ausfall des 2.4 GHz WLAN nach 5 Jahren
FRITZ.Box: Keine DSL-Verbindung wegen kaputter Bauteile – Reparatur möglich?
FRITZ!Box 7590: Auto-Update auf FRITZ!OS 8.02 nach Stromausfall?
Ursache für WLAN-Ausfälle der FRITZ!Box 7590 gefunden?
MVP: 2013 – 2016
Da muss man also nicht mehr unbedingt deutsche Technik kaufen wenn die auch bei Fritz jetzt öfter Bockmist einbauen. Es reicht also sich irgend einen günstigen LTE Router zu kaufen wenn der irgendwann die Hufe hoch macht hat man nicht so viel Geld rausgeschmissen.
Ach herrje…im Verhältnis zu den abgesetzten Einheiten sind doch die defekten Geräte eher noch im Einzelfallbereich anzusiedeln – auch, wenn's natürlich ärgerlich ist, aber wo im technischen Bereich gibt's 'ne Garantie auf unbedingt dauerhafte Funktionalität?
Und ja, es mögen auch heutzutage durchaus noch menschlich bedingte Fehler in der Konzeptionierung von Technik vorkommen. Dsh. i-ein Produkt bzw. gar den Hersteller gleich mit absolutistischer Ignoranz zu "strafen" ist doch eher eine extreme Reaktion. 🤷♂️
Alleine nur hier im Forum "einige hundert Reparaturkontakte für die FRITZ!Box 7590 vermittelt", das ist kein Einzelfall.
Ok 100 von wieviel verkauften Boxen? 100.000? 1.000.000? 10.000.000? Ist da ne Charge betroffen sind das schnell mal 100 Geräte, aber auch nix was nen Rückruf notwendig machen würde.
Es ist Scheiße ganz klar für die betroffenen Personen, aberr nach der Garantiezeit? Pech! Welche andere Routerhersteller gibt den überhaupt noch so lange Service? Bei Ali gekauft kriegst ja nicht mal mehr innerhalb der Garantiezeit Updates!
Also lass mal die Kirche im Dorf!
1. "einige hundert" ist nicht "Ok 100".
2. Die Masse der Leute wirft so eine Box in den Müll, wenn das WLAN nicht mehr richtig geht. Nur ganz wenige recherchieren und finden dieses Forum. Die "einige hundert Reparaturkontakte" alleine hier für nur das 7590 Modell hochgerechnet ergibt gesamt sicher zehntausende defekte Boxen.
Mein persönlicher Eindruck nach zwei ausgefallenen Fritz-Geräten ist, daß die Dinger eine typische Lebensdauer von etwa zehn Jahren haben. Das ist jetzt nicht völlig schlecht, aber es ginge auch besser.
Zum Beispiel habe ich vor ein paar Monaten einen Retro-Rechner mit Komponenten aus den 2000ern zusammengebaut. Da waren zwar auch welche zum Wegschmeißen dabei, aber die Halbwertszeit scheint da eher bei 20 Jahren zu liegen.
Ja es sind einige 100 betroffen, ist natürlich nicht schön.
Aber in der Garantie wird repariert oder eben umgetauscht.
Ansonsten gilt der wichtigste Spruch der Industrie:
"Was lange hält bringt uns kein Gelt."
Und ja, es betrifft alle Hersteller!
Du solltest beim Router das Thema Sicherheit nicht aus dem Auge verlieren – nur als Anmerkung.
Günter es sei denn du hast eine dedizierte Hardware-Firewall vor dem Router, die am Übergabepunkt platziert wird, um den Datenverkehr zu überwachen und zu filtern. Während die meisten modernen Router eine integrierte Firewall-Funktion besitzen, bietet eine zusätzliche externe Firewall weitere Sicherheitsschichten und wird insbesondere bei mir eingesetzt. Sie funktioniert als eine Art "digitaler Türsteher", der nur erlaubte Datenströme durchlässt, um den Router und das interne Netzwerk vor Bedrohungen wie Viren und unbefugtem Zugriff zu schützen.
Hier läuft eine alte 7490 stabil mit VDSL 100, nicht immer sind wohl die neueren Geräte besser…
Jepp…ich nutz' auch noch eine "alte" 7580 für VDSL50 – mehr braucht's nicht! 🤷♂️
Ich hatte schon immer AVM angefangen mit der ISDN Karte ;-P bisher ist mir genau 1 Fritte abgeraucht und das durch Blitzschlag!
Bin also zufrienden… was Fritz! zukünftig bietet muss sich allerrdings erst beweisen!
Hab hier noch eine Fritz!Box 7390, die lag mehrere Jahre in der Ecke, weil das WLAN nicht mehr funktioniert hat. Irgendwann brauchte ich für Tests (da war WLAN nicht gefordert) mal eine Fritz!Box. Also die 7390 rausgeholt, nochmal das letzte Recovery-Update drübergejagt (hatte die IP-Adresse vergessen :-P) und siehe da: WLAN ging wieder.
Ist für mich alter Kaffee, waren vor Jahren schon Probleme mit 7590 und 6890. 🤔
Besonders S/N mit J, K und L.
Aufdruck "AUCH" oder "AUCL" auf dem MP1477.
Bei mir ist die 6890 v2 auch mit 2,4GHz WLAN hops gegangen, wurde anstandslos von AVM getauscht, sogar mit Vorabtausch.
Die S/N hatte am Anfang die K255. Die lief 4,5 Jahre ohne Probleme.
Was Support angeht kann man sich nicht beschweren.
Die 7490 nicht.
Es sei noch zu erwähnen, dass Fritz! (ehemals AVM) den Twenty-year cycle code (https://en.wikipedia.org/wiki/RKM_code#Twenty-year_cycle_code) in der Seriennummer verwendet. Die ersten beiden Zeichen sind das Produktionsdatum.
Weiterhin ist zu erwähnen, dass bei Fritz! (ehem. AVM) ohne Kaufnachweis (Rechnung) gar nichts geht! Aber alle Kunden wissen das, also kein Problem!
Hier könnt ihr das Herstellerdatum herausfinden:
https://www.router-faq.de/?id=fb&fb=fbdate
Ist alles auf der Seite erklärt.