WhatsApp-Nachlese

Diese Woche wurde ja der Anbieter WhatsApp für richtig viel Geld von Facebook aufgekauft. Staubte ganz schön in der TechSzene – hier noch eine kurze Nachlese verschiedener Infosplitter – in Retroperspektive ganz interessant.


Anzeige

Von Angeboten, Kaufpreisen und dem wirklichen Wert

Da sagt man "Startups verbrennen richtig Geld" – die Firmen, die aus dieser Phase raus sind, können das auch. Das Unternehmen hat nur rund 30 Ingenieure aber 450 Millionen WhatsApp-Nutzer weltweit. Das war Facebook den Kaufpreis von 19 Milliarden US Dollar wert. Schon irre, aber die Kriegskasse von Facebook war wohl nach dem Börsengang gut gefüllt – immerhin hat man 35% des Barbestands für den Kauf rausgehauen (siehe mein Beitrag IT-Geek-Infosplitter ….).

In der Branche wird zudem kolportiert, dass Google auch an diesem Deal interessiert war. Es wird 10 Milliarden $ berichtet – und es gibt Spekulationen, dass Google sogar mehr als Facebook geboten haben soll. Google Chef Larry Page konnte aber die Eigner bei WhatsApp wohl nicht so richtig überzeugen. Und was ist der ganze Laden nun wirklich wert? So genau weiß man das nicht, aber dieser techcrunch.com-Artikel berichtet, dass der Wert von WhatsApp auf 1,5 Milliarden Dollar taxiert worden sei, bevor der Deal mit Facebook abgewickelt wurde.

Sicherheitslücken, Nutzerschwund, Alternativen

Der Deal mit Facebook kam nicht wirklich gut an. Datenschützer warnen  vor der App, da diese massive Sicherheitslücken aufweise (siehe auch). Zahlreiche Publikationen stellten kurz nach Bekanntwerden des Deals mit Facebook bereits Artikel ins Netz, die sich mit sicheren Alternativen befassen. Hier gibt es einen Spiegel Online-Artikel zu sicheren Messenger-Diensten. Und kurz darauf berichtet Spiegel Online in diesem Artikel, dass die in der Schweiz entwickelte App Threema, die eine sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung binnen 24 Stunden seine Nutzerzahl verdoppelt habe.

Generell scheint WhatsApp bereits kurz nach Bekanntwerden des Deals einen massiven Nutzerschwund zu erleiden. Die Leute wollen private Unterhaltung nicht nicht ihre Adressbücher für Facebooks Datenhunger geplündert sehen. Wird spannend, wo das ganze Thema noch hinführt. Aber auch die Time Warner-AOL-Fusion hat mal viel Geld gekostet – und dann ging es in den Keller. Teure Zukäufe bei AOL wurde billig verscherbelt. Oder Google hat so etwas ähnliches schon mal mit Motorola durchexerziert: Teuer gekauft und billig an Lenovo verscherbelt.


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

7 Antworten zu WhatsApp-Nachlese

  1. Günter Born sagt:

    Und noch was: WhatsApp scheint wohl die mediale Aufmerksamkeit durch den Facebook-Deal nicht bekommen zu sein. Am Samstag war der Dienst laut Spiegel Online wegen "Server-Problemen" über Stunden nicht erreichbar. Ist halt ein gebührender Einstand für Facebookianer.

    Und wie schaut's aus – nutzt ihr WhatsApp? Habe ihr etwas von diesem Ausfall mitbekommen?

  2. Manuel sagt:

    Um die Frage zu beantworten ob ich WhatsApp verwende: Nein, noch immer nicht obwohl man sagen kann, dass man da schon als richtiger "Außenseiter" gilt. So, jetzt übernimmt Facebook WhatsApp und jetzt laufen alle schreiend durch die Gegend. Als wäre das nicht abzusehen gewesen.

  3. Thomas Bauer sagt:

    Ich frage mich auch was eine Firma wie WhatsApp eigentlich wert ist. Der materielle Wert liegt keinesfalls im Milliardenbereich und die 450 Millionen Nutzer können morgen schon wo anders sein. Das ist eine riesige "Gasblase" die leider schon zu viele Löcher hat. Man hört förmlich wie sich die Milliarden in Luft auflösen. ziiischhhhh. Außerdem muss man aufpassen das kein Funke das alles entzündet und es noch explodiert.

  4. Jörg sagt:

    Hallo @Manuel

    Ob es abzusehen gewesen ist oder nicht ist nicht so wichtig. Warum die User jetzt aber plötzlich annehmen ihre Daten wären nicht mehr sicher, geht nicht in meinen Kopp. Die waren auch vorher schon nicht sicher. Ich nutze Whatsapp, aber ebenso wie ich eine Postkarte nutze, die von einem Privatunternehmen befördert wird welches Gesetze am Hintern vorbei gehen.

  5. Paul Kröher sagt:

    Ich nutze weiterhin WhatsUp, da meine Kontakte dort ebenfalls (noch) sind.

    Eine Alternative wäre Telegram, da auch auf Desktop PC und somit wohl auch auf dem Tablet nutzbar. Test wird sicher problematisch ohne Kontakte dort :-)

  6. Thomas Bauer sagt:

    Ich benutze noch Viber neben WhatsApp. Viber bietet neben der Verfügbarkeit auf allen Plattformen auch noch die Möglichkeit damit kostenlos zu telefonieren. Wie es bei Viber mit der Datensicherheit aussieht kann ich nicht sagen. Viber gibt es sogar als Windows Desktop Anwendung.

  7. Valdet sagt:

    Ja, bin auch WhatsApp Nutzer, mitbekommen habe ich allerdings erst über Facebook, dass der Dienst einen Ausfall hat. Das konnte ja einem kaum entgehen. Man muss sich schon fragen, echt. Als ob es auf der Welt und überhaupt am Samstagabend nicht wichtigeres geben wurde. Dann haben die sogenannten „Qualitätsjournalisten" den Ausfall sogar als Eilmeldung gebracht. Da musste ich nur noch den Kopf schütteln echt.

Schreibe einen Kommentar zu Jörg Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.