User-Patch deaktiviert Microsofts Windows 7/8.1 CPU-gestützte Update-Blockade

Windows UpdateEin Nutzer hat einen Patch entwickelt, mit dem man die Update-Blockade von Microsoft unter Windows 7 SP1 und Windows 8.1 auf Systemen mit CPUs der 7. Generation (Caby Lake, Ryzen) aushebeln kann.


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Worum geht es genau?

Neueste CPU-Generationen wie Intels Kaby Lake oder AMDs Ryzen will Microsoft eigentlich nur noch in Windows 10 unterstützen. Obwohl man mit Tricks Windows 7 SP1 und Windows 8.1 auf diesen Plattformen zum Laufen bekommt, versucht Microsoft diesem Vorhaben einen Riegel vorzuschieben.


(Quelle: Microsoft)

Mit dem März/April 2017-Update beginnt der Konzern aus Redmond, die Systeme aus dem Support zu kicken. Mit Windows Update KB4012218 wird ein Code zum CPU-Check installiert, der künftig (Sicherheits-)Updates auf diesen Plattformen verhindert. Ich hatte das detaillierter im Blog-Beitrag Microsoft blockt Windows 7/8.1-Updates für Kaby Lake und Ryzen thematisiert.

Besonders bitter: Windows 7 SP1 ist noch bis zum Januar 2020 im erweiterten Support, sollte also noch Sicherheitsupdates bekommen. Und Windows 8.1 befindet sich bis 2018 sogar noch im Mainstream-Support, sollte also sogar noch Bug-Fixes bekommen. Der erweiterte Support läuft bei 2023. Aber davon will Microsoft nichts mehr wissen (siehe auch Linkliste).

Die Blockade aushebeln – es geht doch

Ich hatte ja bereits im Blog-Beitrag Windows 7/8.1: Doch Updates für Kaby Lake & Ryzen? auf einen möglichen Ansatz hingewiesen, um Microsofts Blockade zu umgehen. Und von euch Blog-Lesern kamen weitere Vorschläge. Möglicherweise wird es aber einfacher – denn ein Nutzer hat sich hingesetzt und einen Patch entwickelt, um die Update-Blockade aufzuheben.

Dies berichtet Bleeping Computer hier. GitHub-Nutzer Zeffy hatte sich bereits im März 2017, nach dem Update KB4012218, vier Batch-Programme erstellt, mit dem er die Update-Sperre aushebeln wollte. Nachdem der April 2017 Patchday vorbei war und die Updates ausgerollt wurden, begann er mit dem Test der Batchdateien.

Seine Batchprogramme arbeiteten wie erwartet und patchen die betroffenen Windows DLL-Dateien. Damit wird die Prüfung auf die CPU-Version, die Microsoft per Update in Windows 7 und Windows 8.1 ausrollt, deaktiviert. Die Betriebssysteme erkennen also nicht mehr, ob eine 7. Generation CPU vorhanden ist.

Die vier Batchprogramme hat Zeffy als Open Source auf GitHub eingestellt, so dass jeder diesen Code inspizieren kann. Wird möglicherweise aber ein Katz und Maus-Spiel bleiben, wenn Microsoft was ändert. Es sollten also nur Nutzer auf diese Schiene steigen, die wissen, was sie tun (und keine Angst vor Kollateralschäden haben).


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Ergänzung: Die Kollegen bei Deskmodder.de haben hier einige ergänzende Infos bereitgestellt. Und in diesem Kommentar hat Blog-Leser ConR Links eine angepasste, weitere Lösung vorgestellt, die er auf der Basis des obigen Ansatzes für deutsche Windows-Nutzer entwickelt hat.

Die Patches scheinen wohl zu klappen, wie ich von meinen Quellen erfahren habe. Ich verfüge über keine geeignete Hardware – und eine windige Sache bleibt es sowieso. Denkt vor allem daran, die Wuaueng.dll vor dem Patches zu sichern. 

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12 Antworten zu User-Patch deaktiviert Microsofts Windows 7/8.1 CPU-gestützte Update-Blockade

  1. Ich sag ja immer, "Wenn unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zu Pflicht", möglicherweise wird Microsoft wieder etwas neues finden um Treiber Updates zu blocken wird also ein Katz und Maus-Spiel bleiben, na und.

  2. Hansi sagt:

    Schön, aber irgendwie nervt MS und Windows nur noch. Der Schwachsinn wird in den nächsten Jahren eher noch zunehmen, MS kalkuliert mit 5$/Monat/User für die komplette Datenverwertung, also wenn man alle Daten von und über den User (mehrfach) verkaufen/vermieten könnte.

    Günter, warum stellt niemand mal offiziell so ein NO.STORE.NO.SPY ISO auf die Beine? So schwer kann es ja nicht sein. Ich würde es ja selber machen, wenn ich überhaupt eine Ahnung in dem Bereich hätte.

    • Günter Born sagt:

      Weil man das nicht mehr braucht – die gibt es längst – einfach hier entlang und gut ist.

      • Hansi sagt:

        Nichts gegen Opensuse und Mageia, finde ich beide sehr schön, momentan teste ich Mageia Cauldron mit lxqt, ist halt sehr spartanisch und merkt sich laufende Anwendungen (Terminal, geöffnete Ordner) bei einem Neustart (noch) nicht, lxqt ist nicht so weit entwickelt, man kann aber eine Art autostart machen. Demnächst werde ich opensuse Tumbleweed testen, mir reicht es schon, wenn das einigermassen stabil läuft, wenn ich dafür aktuellen Kernel und neusteTreiber für z.B. Intel-Grafik nutzen kann.

        Aber wenn ich ehrlich sein soll, bin ich doch Windows-Junkie. Ich liebe mein Windows 7, selbst Surfen macht mir unter W7 mehr Spaß, nicht daß Seamonkey, Firefox&Co unter Linux großartig anders wären. Aber auch bestimmte kleinere Programmiergeschichten mache ich lieber unter Windows, wissenschaftliche C++-Programme dafür unter Linux. W10 brauche ich eigentlich nur zum Spielen, selbst da würde W7 im Zweifelsfall noch reichen, aber ich habe mir eben mehrere W10 installiert, darunter auch ein "NO.STORE.NO.SPY", das ist ein himmelweiter Unterschied zum Original, fast komplett malware- und bloatfrei, und das läuft einfach richtig rund, abgesehen von der Tatsache, daß es sich momentan nicht mehr updaten lässt, das Update läuft immer ohne Fehlermeldung durch, aber hinterher steht im Updateverlauf trotzdem fehlgeschlagen. Ich kann das Feature Upgrade machen, aber dann zieht es einem wieder die ganze Malware ins System, die man ja nicht will.

        Also wird mir da nichts anderes übrigbleiben, als das aktuelle "Windows 10 1703 RS2 NOSPY" zu besorgen und von diesem ISO upzudaten.

        Wenn ich an einer Uni oder in einer größeren Firma wäre, würde ich mir 2-3 LTSB-Lizenzen besorgen.

        So, jetzt habe ich eine Unmenge Text abgesondert, nur um zu erklären, daß es eben einen echten Bedarf an einem spy- und malwarefreien Windows für Privatanwender gibt.

        • quill sagt:

          Dazu kommt, so schön es wäre, endlich auf linux ohne Probleme wechseln zu können. DAS geht leider nicht, immer noch nicht. Nach wie vor gibt es zu viele Dinge, die nicht oder nur eingeschränkt oder erst nach groteskem Config funktionieren und dann oft auch nur halbwegs. Sowas geht einfach nicht. Es hat Gründe, warum linux auf dem desktop keine Rolle spielt, seit Jahrzehnten.
          Und es ist leider wahrlich nicht nur "exotisches", wie z.B. ein USB-DVBT stick von der nicht ganz unbekannten Fa. Hauppauge. Oder Scanner, oder Spiele. Erst kürzlich hat sich c't mit linux auf Businesss-notbüchern befasst. Und haufenweise Probleme gefunden. Wie immer und nach wie vor. Leider. Solange das so ist und sich nicht ändert, ist ein Umzug letztlich keine Option.
          Vlt sollte man bei den tuxen mal überlegen, ähnlich apple, die Hardware-Basis zu beschränken und dafür dann präzise zu programmieren, dann klappts auch endlich besser mit den Treibern.

          • Günter Born sagt:

            Na ja, ihr könnte es drehen und wenden – letztendlich bleibt die Wahl zwischen Pest und Cholera – ist mir klar.

            Hier läuft die Überlegung hin zu einem Linux-Host und virtualisierten Windosen, um über die Teile schreiben und bloggen zu können.

          • Hansi sagt:

            Zur Not kann ich immer mit Linux leben, Spielen ist für mich auch nicht mehr so wichtig, echte Killerapplikation, die mich auf Windows halten würde, habe ich momentan nicht.

            Günter, wenn du dir mal so ein abgespecktes NOSPY Windows installiert hättest, wüsstest du, daß es genau das ist, was man als Win2K Classic Style User möchte. MaW, es gibt eine Lösung, und ich halte es auch für legitim, wenn ich mein Windows abgespeckt installiere, Aktivierungspatch benutze ich nicht, ich benutze durchweg legale Keys (habe hier so ungefähr 10 W7 Keys übrig). Ich klaue also MS nichts, abgesehen von der verhinderten Datenabschnorchelei. Ich hatte abgesehen von den Updateproblemen ein Jahr lang keine Komplikationen mit dem abgespeckten Windows. Was man halt bräuchte, wäre eine offizielle Quelle, z.B. eine Computerzeitschrift, die ein ISO oder eine Anleitung, automatisiertes Script, etc herausgibt, damit man sich so ein NOSPY ISO selber bauen könnte.

  3. woodpeaker sagt:

    Aber Vorsicht, bei dem Patch muss man händisch noch einige Sachen abändern, da der so nur bei der englischen Version richtig ist – muss also noch "eingedeutscht" werden.

  4. deo sagt:

    Die CPU-Abfrage ist mir ein Dorn im Auge, auch wenn ich von der Update-Blockade nicht betroffen bin. Die gehört grundsätzlich weg, da sie nur einen unternehmenspolitischen Zweck verfolgt und keinen technisch bedingten.

  5. Dekre sagt:

    Also mal ehrlich – Mir geht das Ganze auf die Ketten. Wer einen der neuesten Prozessor hat, warum will er sich dann das antun.

    Es gibt 8-bit- und 16-bit- und 32-bit- und 64-bit- und 128-bit-Prozessoren und dann auch alle unteren und oberen. Dann gibt es Grafikprozessoren, die machen alles auch wieder anders. Es scheitert doch schon allein innerhalb des PC. Er kann es schlicht nicht an die anderen Adern weiterleiten. Denn bei denen staut es sich.
    Solange Progeamme unter Win-XP nicht unter Win7 laufen und schon gar nicht unter Win10 etc. so wundert mich schon seit Jahren alles gar nichts mehr.

    Ich bin mit sicher, dass dieser Beitrag mal wieder Diskussionen anregt oder auch nicht. Aber mir geht die Diskussionen mit den Prozessoren so richtig auf die Ketten. Denn das mit den Prozessoren ist ein Thema was hier alles sprengen würde.

    Grüße an die Gemeinschaft!

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