Hewlett Packard: Patzer bei OMEN Desktop-PCs

Hewlett Packard gehört ja zu den Anbietern, deren Computer auch im Business-Bereich in Firmen eingesetzt werden. Da ist es doppelt ärgerlich, wenn der Hersteller Geräte mit eingebauten Patzern ausliefert. Die HP OMEN Desktop-PCs (Gaming-PCs) fallen in den HP-Foren durch einige Problemstellen auf (Danke an Blog-Leser Michael B. für die Hinweise).


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HP Omen Desktop-PC mit 'Mager'-Netzteil

Der HP OMEN 870-032ng ist ein Gaming-Desktop-System der Firma HP, der offiziell zum Preis von 1.999 Euro angeboten wird. Laut HP-Spezifikation wird das Gerät mit einem 500 Watt Netzteil und einer NVIDIA® GeForce® GTX 1080 (8 GB GDDR5X dediziert) Grafikkarte ausgeliefert. Das Gerät wird von HP mit dem Attribut 'Mit diesem Performance Monster meisterst Du intensive AAA-Spiele problemlos und siehst dabei noch gut aus' beworben.

In diesem HP-Forenthread beklagt sich ein Gerätebesitzer, dass sich das Gerät bei Spielen schlagartig abschaltet:

dieser schaltet sich jedoch schlagartig beim Spielen ab.  Als Beispiel an Witcher 3:  Auflösung 1920×1080 mit mittleren Einstellungen –> PC läuft normal;  setze ich die Auflösung > Full Hd, 4K  stürzt der PC entweder nach wenigen Sekunden oder sofort. Der PC lässt sich dann auch nicht sofort wieder einschalten sondern erst nach einer Wartezeit von Sekunden bis 1-2 Minuten.

Das Fehlerbild: Erneutes Einschalten nach einer Wartezeit von 1-2 Minuten deutet darauf hin, dass ein Thermoschutz beim Netzteil ausgelöst hat. Laut Datenblatt besitzt der HP OMEN 870-032ng ein 500 Watt-Netzteil. Und im Verlauf des Forenthreads gibt es die Rückmeldung, dass dieses Netzteil mit der verbauten Grafikkarte am Limit liegt. Daher kommt es bei Vollauslastung der Grafikkarte zur Überlastung des Netzteils. Keine überzeugende Leistung bei dem stolzen Preis des Geräts.

In diesem Forenthread (gelöscht) wird offensichtlich, dass HP früher in der Dokumentation sogar nur ein 300 Watt Netzteil angegeben hat. Das ist inzwischen aber auf die verbauten 500 Watt korrigiert.

HP Omen 15 – 7700HQ taktet nicht korrekt runter

Der zweite Problemfall wird in diesem HP-Forenthread diskutiert. Einem Benutzer ist aufgefallen, dass das System nicht herunter taktet und unnötig Strom verbrät. Das System hat wohl Probleme mit dem Intel Chipsatz. In den Vorgänger-Systemen war dieses Problem noch nicht vorhanden.

NVme in Omen wxxxx Laptops ohne Samsung-Treiber

NVM Express (kurz NVMe) ist eine veröffentlichte Schnittstelle, um SSD über PCI Express anzubinden (siehe). Wie Blog-Leser Michael mitteilt, ist NVme in den Omen wxxxx Notebooks und auch kleineren 15-Zoll-Modellen verbaut. Allerdings fehlt der erforderliche Treiber von Samsung. Michael schreibt:

Im Ergebnis führt dies dazu, dass die System zäh reagieren und ruckeln. Der Intel Rapid Storage-Treiber (Intel RST) ist fehl am Platz, der von Microsoft in Windows 10 ausgelieferte MSAHCI-Treiber kann es nicht und Intel verschlimmert das sogar immer noch.

In diesem HP-Forenthread findet sich eine entsprechende Diskussion zu diesem Themenkomplex. Einen Hinweis auf Probleme mit dem NVMe-Treiber von Microsoft findet sich z.B. in diesem Artikel. Michael Bickel hat in diesem Beitrag ebenfalls noch einige Beobachtungen zusammen getragen. In kurz: Wer Samsung SSDs verbaut, sollte den Samsung SSD-Treiber installieren und den Intel Rapid Storage-Treiber deinstallieren.

Multimonitorbetrieb beim HP OMEN X 900-054ng

In diesem HP-Forenthread ist ein OMEN-Nutzer mit einem recht exotischen Problem aufgeschlagen. An einem HP OMEN X 900-054ng sollten mehrere HP Pavilion 32-Monitore an einer NVIDIA GeForce GTX 1070 (1x HDMI + 3x DP + 1x DVI-D) betrieben werden. Der zweite Monitor wurde unter Windows 10 nicht erkannt, die Desktop-Anzeige ließ sich nicht auf den zweiten Monitor erweitern.

Nach längerem Probieren kam der Benutzer auf die Lösung, dass in den Anzeigeeinstellungen die beiden erkannten Monitore auf die gleiche Höhe angeordnet werden müssen. Andernfalls gibt es wohl den oben beschriebenen Effekt mit den Anzeigeproblemen.


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HP-Omen Lüftersteuerung fehlerhaft

Auf einen nervigen Bug geht dieser HP-Forenthread ein. Der Nutzer eines OMEN HP Gaming Notebooks beschreibt folgendes Fehlerbild:

Ich habe seit kurzem ein OMEN by HP Gaming Notebook – w211ng mit einer GeForce GTX 1070 8gb.

Bin soweit auch zufrieden damit, allerdings nervt es mich tierisch, dass offenbar unter Windows 10, nach Beenden von einem grafisch anspruchsvollen Spiels, der Lüfter der GPU nicht mehr in den Ruhezustand zurückkehrt.

Das Ganze klappt erst (wieder), wenn ich das Notebook vollständig herunterfahre und wieder starte. Dann ist der GPU Lüfter wieder ruhig bzw. auf minimalster Drehzahl.

Eigentlich sollte ja der Lüfter, wenn die GPU nicht mehr gefordert ist, wieder in den Ruhezustand zurückdrehen. Ist aber leider nicht der Fall. Die CPU bzw. deren Lüfter ist total leise und funktioniert wie es soll.

Habe mittlerweile alle Treiber und das BIOS aktualisiert. Zudem habe ich auch mehrere Treiber verwendet. Nichts klappt.

Die Erklärungen gehen von Bug im BIOS bis hin zu Sensor nicht abgefragt oder nicht existent. Bei einem Premium-Gerät keine wirklich gute Figur, die HP da macht.

Akku-Entladung durch fehlerhafte TI-Firmware

Eine recht aufschlussreiche Forendiskussion findet sich auch in diesem HP-Forenthread. Ein Benutzer beklagt sich über einen sich selbst entladenden Akku im ausgeschalteten Zustand.

der Akku meines HP Spectre x360 13-w034ng entlädt sich, obwohl das Gerät ausgeschaltet ist. Wir reden von 12% Entladung innerhalb von 24 Stunden. Will heissen, liegt das Notebook ungenutzt eine Woche herum, ist der Akku leer.

Windows ist heruntergefahren, kein StandBy oder Hibernate, USB-Geräte sind nicht angesteckt, keine Wireless Mouse oder andere kabellosen Geräte aktiv. Als erste Massnahme habe ich im BIOS zusätzlich die Stromversorgung der USB-Ports bei ausgeschaltetem Gerät deaktiviert. Macht jedoch keinen Unterschied.

Die Antwort des Experten im Forum spricht Bände:

Wahrscheinlich ist benötigen Sie nur ein Firmwareupdate für den "TI Power Delivery controller".

Wenden Sie sich bitte noch einmal an die Hotline und teilen Sie den Kollegen mit, sie sollen sich mal das folgende Dokument anschauen: c05347533

Die Kollegen sollten dann wissen was zu tun ist und können auch auf Ihren Rechner zugreifen, um die Schritte durchzuführen.

In den Geräten ist eine fehlerhafte Firmware für den TI Power Delivery-Controller verbaut. Weder der Fix noch die betreffenden Dokumente mit Informationen zum Thema sind jedoch online verfügbar. Man muss sich an den Support wenden, denen eine Dokumentnummer angeben und hoffen, dass die Supportmitarbeiter dann per Fernwartung das Update ausführen. In diesem HP-Forenthread ist das Problem für ein anderes Gerät angerissen, ohne dass es eine Lösung gibt.

Meine Meinung

Mag sein, dass dies Einzelfälle sind – und den Multimonitorfehler hat HP vermutlich nicht zu verantworten. Zudem kann immer mal wieder ein Fehler passieren – kommt bei mir ja auch vor. Aber die Häufung beim OMEN wirft nach meinem Geschmack kein gutes Licht auf HP. Die Updateritis führt zu einer unguten Entwicklung – und man muss davon ausgehen, dass die obigen Fälle nur die Spitze eines Eisbergs sind. Denn der Großteil der Nutzer hat nicht die Möglichkeiten, solche Probleme zu analysieren und in Foren zu diskutieren. Zu viel Bananaware, die beim Kunden reift oder zu Frust führt, das kann nicht wirklich gut sein. Und wenn ich mal 25 Jahre zurück denke, da haben wir PC-Systeme in Tausender Stückzahlen in einem Großunternehmen eingesetzt. Wenn solche Macken darunter waren, hat das den kompletten Support auf's Kreuz gelegt. Es sind schon Hersteller bei meinem damaligen Arbeitgeber rausgekickt worden, weil Geräte nicht durch entwickelt waren.

Falls jemand betroffen ist, findet er in den Forenlinks die Lösung. Falls ihr andere Erfahrungen habt, könnte ich ja einen Kommentar hinterlassen.

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7 Antworten zu Hewlett Packard: Patzer bei OMEN Desktop-PCs

  1. Aleku sagt:

    Vor ca.1 Jahr habe einen (Standard-) HP Business PC bestellt. In der Firma eingeschaltet – Bluescreen. Beim Austauschgerät das gleiche Spiel. Ich habe dann laut unserem Lieferanten von der Windows 7 CD gebootet und kurz vor der Windows-Installation abgebrochen und neu gestartet. Das hat das Problem behoben. Laut Telefonat mit dem Lieferanten war eine ganze Charge davon betroffen. Das lässt mich schon am QM von HP zweifeln…

  2. Die ganzen Fehler können die auch bei jedem anderen Hersteller auftreten irgendwo muss die Qualität der Quantität eben weichen, ich weiß schon wieso ich meine Rechner selbst Baue oder wieso wir die Dinger bei Dell Kaufen.

    Die Gamer sind zwar Hardwarefetischisten aber von Installationen und Treibern habe die eben keine Ahnung.

  3. Holger sagt:

    Hmm, ob der Name für die Serie dieser PCs von HP wohl so gut gewählt war?

    Ich kann mich noch gut an die Filme aus den 70ern innern, da war dann auch das Omen das Vorzeichen des Erscheinens des Teufels.
    Man sitzt ahnungslos vor seinem PC, plötzlich ergreift Satan davon Besitz und schon ist eine Komponente defekt. Aber HP könnte sich ja herausreden, sie hätten mit ihrem Produktnamen vor einem Kauf gewarnt. ;-)

  4. Ich habe diverse Omen mittlerweile getestet und konnte hier eigentlich keine großen Probleme feststellen, allerdings sind das halt kurze Testzeiträume von ca. 14 Tage, wo man das Ganze mit gängigen Tests zwar intensiv belastet, aber eben kein Alltag. Über das SSD Treiberproblem bin ich schon erstaunt, denn das ist schon seit über 1 Jahr so.
    Omen sind allerdings jetzt keine Business-PCs, was aber keine Ausrede für Problem sein sollte.

    Die Lüfter sind bei einigen HPs schon recht fleißig, ist mir immer wieder aufgefallen und ist zu einem gewissen Maß auch beim eigenen Gerät so (kein Omen). Hält sich zwar noch in Grenzen, aber kann auch mal nerven. Man kann zwar im BIOS was einstellen, aber was das ändern soll, hat sich mir noch nicht erschlossen.

    Trotzdem haben die meisten HPs schon eine ganz gute bis sehr gute Qualität, vor allem auch die Tastaturen (sofern man sich an die kleinen Pfeiltasten gewöhnt hat) nach meinen Erfahrungen und sie sind eben etwas leichter wie viele Konkurrenten, natürlich je nach Modell und auch meist recht ausdauernd.

    Mag sein, dass auch bei HP nicht immer alles so ist, wie es sein sollte. Aber ich denke, dies ist doch leider eher ein allgemeiner herstellerunabhängiger Trend, auch bei Haushaltswaren, TVs etc. und auch bei manchem Auto soll das ja vorkommen.

  5. Peter sagt:

    Zu HP und deren Support habe ich meine eigene Story, leider nicht positiv.
    Vor ein paar Jahren ein Tablet Omni-10 gekauft, war auch lange zufrieden, bis nach ca 2.5 Jahren ein Biosupdate eingeschneit kam und von der HP eigenen Software als "DRINGEND" vermerkt wurde, das man die Installation zur Sicherheit durchführen sollte.
    Ende vom Lied: Das Gerät ist tot, kein Bild, keine Reaktion mehr, alle "Hilfe-vom Support:Downgrade-durchführen" (wie denn auch, wenn das Gerät nicht mehr funktioniert)
    Die letzte Aussage vom Support: Außerhalb der Garantie, Kostenpflichtige Reparatur

    Seit dem ein schöner Briefbeschwerer – nie wieder HP

  6. Till sagt:

    Ja, Hardware Probleme gibt es überall. Hatten wir schon massiv mit Dell und auch jetzt bei unseren HP EliteBook Geräten. Stichwort "hp elitebook flickering screen". Da war bei uns auch eine ganze Charge davon betroffen und HP relativ planlos (BIOS Updates, Treiber Updates, fehlende Abschirmung auf den Mainboard, usw.).

    Am wenigsten Probleme hatten wir bisher mit Toshiba Notebooks und Siemens Desktops. Aber nachdem die SIEMENS Sparte an Fujitsu ging, war es damit auch vorbei. Und von Toshiba zu HP sind wir gewechselt, weil HP leider unser zentraler Dienstleister geworden ist und alles aus einer Hand kommen soll.

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