Google Chrome: Autoplay-Blocker-Richtlinien präzisiert

Google hat für seinen Chrome-Browser neue Regeln zum Blocken von Autoplay-Inhalten vorgestellt. Die sollen bereits ab April 2018 greifen.


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Ich bin gerade bei MSPU auf den Hinweis auf die Änderungen gestoßen. Demnach soll Google gestern eine neue Richtlinie auf dem Chrome-Desktop angekündigt haben, um unerwünschte Autoplays zu blockieren. Es gibt aber diesen alten Google Blog-Beitrag vom September 2017, der genau dies thematisiert. Die Google-Verlautbarung ist also mehr eine Präzisierung. Hier die Details:

  • Google Chrome wird zunächst Autoplay für über 1.000 Websites ermöglichen, auf denen der höchste Prozentsatz der Besucher Medien mit Ton abspielt.
  • Später lernt und aktiviert Chrome, basierend auf Ihren Surfgewohnheiten, die automatische Wiedergabe auf Websites, auf denen ein Benutzer während der meisten Besuche Medien mit Ton abspielen.
  • Gleichzeitig wird die AutoPlay-Wiedergabe auf Websites deaktiviert, auf denen Nutzer üblicherweise keine Medieninhalte wiedergeben.

Es handelt sich also um ein verhaltensbasierendes Training des Chrome-Browsers für den Desktop. Bis Chrome die Vorlieben des Benutzers vollständig versteht, müssen diese ab und zu auf den betreffenden Webseiten die Wiedergabe von Audio- oder Videoinhalten starten. Google glaubt, dass diese neue Richtlinie etwa die Hälfte der unerwünschten Autoplays blockiert. Die Richtlinie ist bereits in der neuesten Version des Chrome-Browsers verfügbar.

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7 Antworten zu Google Chrome: Autoplay-Blocker-Richtlinien präzisiert

  1. Pater sagt:

    Sollte man trotzdem zusätzlich noch einen HTML5 Video Autoplay Blocker verwenden?

    • Günter Born sagt:

      Da bin ich der falsche Adressat – ich habe keine Blocker im Browser laufen, weil ich die Seiten im realen Format sehen will. Ich denke, Chrome wird das schon machen, es braucht halt einige Tage.

  2. Andres Müller sagt:

    Besten Dank @Born für die Information. Zum Beispiel hatte ich in den Einstellungen von Youtube das Autoplay deaktiviert, woran bis vor Kurzem sich diese Webseite auch gehalten hatte. Ansonsten würde Youtube von sich aus nach Abspielen eines weiteren auf "Vorschlägen" basierenden Video fortfahren und so weiter.. .

    Youtube wird unter Google betrieben, welcher Konzern mir nun offenbar meine Autoplay -Einstellung rückgängig gemacht hat (bzw. Autoplay wurde durch Google einfach wieder aktiviert), so dass ich dieses Setting wiederholt vornehmen musste.

    Mir ist schon öfters aufgefallen das vorgenommene Einstellungen sowohl auf dem Internet als auch auf Windows bewusst von den Betreibern der Software rückgängig gemacht werden, ohne dieses markante Verhalten mit einer Anzeige dem Kunden mitzuteilen ( ich nehme ja nicht an das "Borncity" zu Google gehört? ;)

    Nun wollte ich auch noch sehen wie sich diese Einstellung auf anderen Webbrowsern, wenn ich mich damit erstmals auf Youtube einlogge, verhalten.

    Wenn ich mich mit Microsoft "Edge" auf Youtube.com begebe (erstmalig) öffnet sich bei mir ein Mitteilungsfenster das mir die Installation von Google Chrome vorschlägt, obwohl Edge aus meiner Sicht von sich aus sehr gute Funktionen besitzt um dort Videos abzuspielen.

    Diese Anzeige habe ich weggeklickt. Nun erfolgt das Anmelden mit "Edge" auf dieser Webseite. Wiederholt wird mir oben eine Empfehlung für Chrome angezeigt und dazu ein auffälliger Downloadlink angezeigt.

    Vermutlich werden ältere Personen und Kinder ob der Gestaltung und der Art des Hinweises sich Chrome installieren. Die Hinweise sind auch so konstruiert das eher unerfahrene Menschen von der Aufforderung überfordert reflexartig dem Download von Chrome zustimmen.

    Nach dem Einloggen verschwindet zwar die Chrome Empfehlungs -Anzeige ganz Oben, dafür erscheint die "Empfehlung" für Chrome unten Links in einem eigens sich öffnenden Hinweis- Fenster wiederholt, so dass ich jetzt insgesamt dreimal diesen Hinweis wegklicken musste.

    Vermutlich wundert sich niemand mehr dass die kurz zuvor unter Chrome vorgenommene Autoplay -Einstellung auf Youtube wieder aktiviert hat.

    Das muss mit Absicht geschehen sein, denn andere von mir mit Chrome in Youtube vorgenommenen Einstellungen sind auch unter dem Edge vorhanden, wie ich mich auch unter meinem Account https://www.youtube.com/account mit "Edge" ansehen kann ( nachdem ich übrigens auch hier wiederholt die Werbung für Chrome wegklicken musste).

    Bei der Rückkehr auf Youtube.com in meinem Account stelle ich fest dass sich die Autoplay Funktion auch unter Edge wiederholt selbsttätig aktiviert hat.

    Nach wiederholter Betätigung des Autoplay Buttons auf Off bleibt dieses Setting nun wieder bei allen Videos erhalten. Jetzt teste ich noch was passiert wenn ich mich mit Edge von Youtube abmelde und danach wieder anmelde.

    Nach dem Abmelden ist nun Autoplay noch immer auf Off. Ich versuche mich wieder anzumelden, mit dem Ergebnis unter Edge dass der Webbrowser eine erforderliche Seite zum einloggen nicht finden kann. Nach Neustart von Edge funktioniert Youtube wieder -und das Autoplay bleibt deaktiviert.

    Diese Tests bedeuten folgendes:

    Youtube ist zwar technisch in der Lage (wie die anderen Einstellungen im eigenen Account) sich vorgenommene Einstellungen zu merken, aber die Autoplay Funktion wird offenbar absichtlich mehrfach wieder auf "On" gesetzt, aber unabhängig davon ob der Zugriff über Chrome oder Edge erfolgt.

    Nach mehrfach vorgenommener Betätigung des Buttons auf Off bleibt Autoplay jetzt ausgeschaltet (Chrome und Edge) – es fragt sich nur für wie lange das jetzt so bleibt….

    Nach der Testung könnte man durchaus zur Ansicht gelangen das ein Autoplay Blocker egal ob Edge, Firefox, Opera, Vivaldi oder Chrome bei Youtube nützlich sein könnte der vermutlich periodisch wiederkehrenden Vergesslichkeit des Dienstes zuvor zu kommen. Das es sogar spezifisch für Google's eigenen Service Youtube mehrere Autoplay- Blocker gibt, obwohl der Service hierzu seit längerem einen "Off" -Button anbietet, ist schon sehr merkwürdig.

    Zu vermuten ist daher, das bei jeder unter irgendwelchem Titel laufenden Aktion welche eine massenweise Rücksetzung der Autoplay Funktion auf ON bewirkt, für den Betreiber von Youtube.com Gold Wert ist. Interessant ist ja das man mit der angeblich Benutzer freundlichen Einführung eines universellen Autoplay Blockers auf Chrome unabhängig davon den eigenen Dienst Youtube auch für andere Webbrowser wie Edge entgegen den vom Benutzer vorgenommenen Einstellungen wieder auf Autoplay ON gesetzt hat. Auch die relativ aggressiven eher unpassend an mehreren Stellen wiederholt eingeblendeten Werbungen für Chrome welche z.B. unter Edge erscheinen lassen erahnen dass der Konzern auch bei Video Diensten wie bereits bei der Websuche nichts weniger als das Monopol durchsetzen möchte. Dabei möchte google beim Benutzer auch noch als ein guter Datenschützer auftreten, auch wenn google gleichzeitig zur Publikation bereits vorgenommene Settings von Millionen Benutzern ohne Anzeige auf der eigenen Webseite Youtube ziemlich unfreundlich gleich für alle Webbrowser zurück setzt. Es ist ja klar dass ein Benutzer der mit Edge kommt gerade noch keinen "Lerneffekt" wie unter Chrome implementiert hat. Wer dann mit mehreren Browsers bzw. mehreren Computers/Mobiltelefone auf Youtube surft, der riskiert damit dass dann zum Beispiel unter Edge, Adroid usw. die Autoplay Funktion aktiviert wird, was danach der "lernende" Chrome auf dem PC so interpretieren könnte als wäre auf Youtube Autoplay erwünscht….

    • Günter Born sagt:

      Hm, nun ja, langer Text, den ich nicht in Abrede stellen möchte. Aber dass Website-Betreiber AutoPlay absichtlich einschalten, wie z.B. borncity.com, halte ich für ein Gerücht. Mir ist jedenfalls nichts dergleichen bekannt und wird von mir bewusst auch nicht so gehandhabt. Möglicherweise läuft da was über Cookies bzw. den DOM-Store (siehe)? Beides wird hier nicht ausgewertet – außer beim Login des Admins durch das CMS.

      • Andres Müller sagt:

        @g.born Nein nein, auf borncity.com selbst habe ich das nicht überprüft, da allenfalls von Youtube.com hier eingebettete Videos im Prinzip auch die Einstellungen von Youtube.com übernehmen.
        Für eingebettete Videos gelten dieselben Anzeigen-Aktivierungseinstellungen wie für Videos auf youtube.com.

        Somit kann hier sogar auch Werbung von Youtube erscheinen, ohne dass Sie dies verhindern könnten.
        https://support.google.com/youtube/answer/132596?hl=de

        Sorry für die Länge des Textes, es war gestern bei mir spät geworden, was bei mir manchmal (zu) lange Beschreibungen bewirkt.

        • Günter Born sagt:

          Ok, danke für die Klarstellung. Bei youtube.com Videos bin ich gerade am Umstellen – es müssen über Tausend eingebettete Videos im eingebetteten HTML-Code so geändert werden, dass erst dann was passiert, wenn der Nutzer auf das Video klickt. Auf borncity.com/blog bin ich (wegen der Menge der Videos) noch nicht durch – alle anderen Blogs auf borncity.com habe ich schon umgestellt. Das sind die Freuden eines Bloggers abseits der Erstellung der eigentlichen Beiträge.

    • Ralf Lindemann sagt:

      Nennt man wohl die Ironie der Geschichte: Solange Flash die Szenerie dominierte, war Autoplay nicht wirklich ein Problem. Flashplayer deaktiviert, Autoplay tot. Mit dem Absturz des Flashplayers in die Bedeutungslosigkeit, ist Autoplay von den Toten auferstanden. Ich habe mich mit HTML5-Autoplay-Videos unter Firefox auch schon herumgeschlagen. Über about:config lässt sich das Autoplay zwar relativ unkompliziert deaktivieren, der Witz aber ist: HTML5-Videos, die nicht automatisch abgespielt werden, werden von Firefox (nach meiner Beobachtung) trotzdem automatisch im Hintergrund geladen und verursachen entsprechend – viel – Datenverkehr. Ein Problem, wenn man recht häufig über Mobilfunk ins Internet geht. Wie man das mit Firefox-Bordmitteln unterbinden kann, habe ich noch nicht herausgekriegt. Haut man NoScript rein, ist das Autoplay-Problem gelöst, hat aber ein neues Problem, wenn man etwa eine Seite wie borncity.com über das Anzeigen(lassen) von Werbung unterstützen will. NoScript rasiert die Werbung weg, so dass man entweder konfigurieren, deaktivieren oder mal kurz den Browser wechseln muss. Alles echt nervig & disfunktional.

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