Windows Server 2016 und die langsame Update-Installation

[English]Administratoren von Windows Server 2016-Systemen sind möglicherweise Kummer gewohnt. Falls ihr euch über die extrem langsame Update-Installation bei euren Maschinen wundert: Ihr seid nicht alleine.


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Ich bin durch Zufall hier auf das Thema gestoßen und habe mal ein wenig recherchiert. In Microsofts Answers-Foren schlagen seit geraumer Zeit frustrierte Administratoren auf, die sich über extrem langsame Update-Vorgänge bei Windows Server 2016 beklagen.

Dieser Thread im Microsoft-Technet-Forum von Juli 2017 beschreibt das Dilemma der Administratoren ziemlich genau:

A client has a collection of servers that are running 2008r2, 2012 and 2016

Is it just me or are the server 2016 updates just slow?! I had updated all the 2008r2 and 2012 ones in about an hour, yet the 2016 servers took the best part of a day to update and install!

what's with that?

Ein Kunde betreibt eine Reihe an Windows Servern, angefangen von Windows Server 2008 R2, über Windows Server 2012 / R2 bis hin zu Windows Server 2016. Dabei fällt auf, dass die Windows Server 2016 extrem zäh bei der Update-Installation agieren. Während die älteren Windows Server-Varianten nach einer Stunde mit der Update-Installation durch seien, rödeln die Maschinen mit Windows Server 2016 mitunter einen Tag an Updates, bis sie wieder arbeitsfähig seien. Im Verlauf des Threads gibt es Negierungen, und auch Erklärungen, warum das so lange dauere (Größe der kumulativen Updates).

Geht man im Internet auf die Suche, stößt man auf zahlreich andere Foreneinträge von Leuten, die eine langsame Update-Installation unter Windows Server 2016 beklagen. Auch auf reddit.com stößt man unter anderem auf diesen Thread vom November 2017, wo ein Software-Entwickler folgendes schreibt:

Why is applying Windows Updates so slow on Window Server 2016 compared to Windows 10 that shares the same core?

I use server editions (2008 R2 and 2016) as "workstation" OS in virtual machines for software development. While Windows 2008 R2 and 10 updates are fast, it takes almost 15 minutes to restart in case of Windows Server 2016.

Auch dort wird konstatiert, dass ältere Server-Editionen die Updates zügig installieren, während Windows Server 2016 elendig lange dahin zuckelt. Wohlgemerkt, wir reden nicht von Clients, die man vom Netz nehmen und updaten kann. Es sind Server, die eigentlich durchgängig laufen sollen. Ein anderer Nutzer weist ein Problem in der RTM-Version hin:

Windows Server 2016 RTM has a known issue with Windows Updates. The first cumulative update takes like forever. Install the latest Windows CU manually (download and run it). Afterwards it's not so bad anymore. Don't get me wrong, it's still bad, but a lot better than the RTM version.

Eigentlich sollte das November 2017-Update KB4048953 das Problem der langsamen Update-Installation beheben. Aber bei spiceworks gibt es diesen Forenthread vom 15. März 2018, wo ein Nutzer erneut das Problem beklagt.

I'm installing (or trying to) on some of our servers this morning and they are taking crazy long.  THe 2012 R2 machines had all their patches installed in about 10 minutes.  The 2016 machines are taking 45+ minutes to install their 1 patch and then after rebooting are getting hung up at "Getting Windows ready".

Auch hier wird das Ganze in einem Blog angerissen. Bei Golem wird die manuelle Installation der heruntergeladenen Updates vorgeschlagen, um den Prozess zu beschleunigen. Das ist natürlich ein Spitzen-Workaround für einen Server-Betrieb und ein Armutszeugnis für Microsoft. Wie schaut es bei euch aus? Seit ihr von langsamen Update-Vorgängen bei Windows Server 2016 betroffen, oder ist das kein Thema (mehr)?


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28 Antworten zu Windows Server 2016 und die langsame Update-Installation

  1. Andreas K. sagt:

    Bei uns machen wir mit 2016 er Einzellizenzen Downgrades auf Server2012R2. Der Großteil läuft aber als Datacenter 2012R2.

  2. Stephan sagt:

    Gestern das erste mal auf unserem neuen 2016er gewesen und da hat die Installation ein cumulativen updates auch ewig gedauert, bis es dann gescheitert ist! Das ist natürlich total klasse für ein Server OS.

  3. Joerg sagt:

    Das ist in der Tat ein schon länger schwelendes Elend und bei MS bekannt. Man hat in Redmond auch schon letztes Jahr reagiert und z.B. im SCCM die "Maximum Run Time" von 2016 Cumulative Updates von 20 auf 60 Minuten hochgesetzt.

    Auf potenter Hardware, also Servern aus echtem Blech mit nem SSD-RAID1 für das OS, sind die Updates in akzeptabler Zeit durch. Eng und zäh wird es vor allem bei virtuellen Maschinen, da ziehen sich die Updates gern mal etwas länger, das beobachten wir hier auch.

  4. Tobi sagt:

    Wir haben bisher nur zwei Server 2016 laufen, aber die haben bei der Installation bisher nicht gemuckt. Betrifft das vielleicht nur Server ohne WSUS-Anbindung?

  5. Robert Richter sagt:

    Ja, dauern viel länger als auf anderen Servern. ABER: wenn ich was von 1 Tag lese, dann würde ich die Kiste wegschmeissen. Mir reicht schon, dass es manchmal bis zu 50 Minuten dauert.

  6. Karl Wester-Ebbinghaus (al Qamar) sagt:

    Günter Born ja ich habe das Problem auch bemerkt. Ein Kunde hat mehrere Server. Alle zum gleichen Zeitpunkt aufgesetzt. VMware 6.0. Spectrepatches noch nicht aktiv.
    Nur einer braucht ewig für die Monatsupdates.

    Es soll jedoch für alle fast Versionen ein Zusatzpatch geben (Servicing Patch), welches aber nicht automatisch verteilt wird. Es steht seit März, glaube ich, bereit und Microsoft schreibt man soll das Servicing Update vor dem aktuellen Monatsupdate installieren. Lässt sich schwer machen im WSUS. Schau mal nach. Die Info steht ganz unten im Update Verlauf (Update History Webseite)

    Ich kann bestätigen das es nicht nur Server ohne WSUS betrifft.

    • Karl Wester-Ebbinghaus (al Qamar) sagt:

      Wichtig Wenn Sie sowohl die SSU (Servicing Stack Update)- (KB4132216) als auch die LCU (Latest Cumulative Update)-Updates über den Microsoft Update-Katalog installieren, sollten Sie die SSU-Updates vor den LCU-Updates installieren.

  7. André sagt:

    Das liegt wohl an den Delta Updates. ich installiere auch bei Windows 10 die Updates immer selber als MSU

  8. Patrick sagt:

    Ich betreibe selbst 2 Server mit Windows 2016 und kann das nicht bestätigen, bei mir gehen die Updates zügig und Gott sei dank ohne Probleme

  9. Michael sagt:

    Ich dachte Exchange 2013 mit seinen CUs und dem Vollinstallupdate wäre schon der worst case. Die dauern auch unsäglich lange in esxi vms. Wir haben als Wirt z.B. Supermicro mit einem RAID-10, esxi 6.5, vm hat 6 GB, vm hat 2 virtuelle Cores, der Wirt hat 1 x Intel(R) Xeon(R) CPU E5-2603 v4 @ 1.70GHz (6 cores) – ich meine spectre ist geflickt. Und es dauert und dauert. CPU der vm um die 100% die vom Wirt um die 50%. Man weiß es nicht, was M$ wieder programmiert hat.

  10. John sagt:

    Schlage mich damit auch bei mehreren Kunden rum. Noch haben wir vergleichsweise wenige Kunden mit Server 2016 aber es werden von Tag zu Tag mehr.

    Habe Anfang des Jahres schon Updates abgebrochen und Vms neu gebootet, weil die Dinger über eine Stunde im Vorbereitungsbildschirm hingen.

    Hoffe das wird bald wieder besser.

    Gruß John

  11. Sven K. sagt:

    Ich habe das selbe Problem auf einem Server auch mit SSD Raid systemen.
    Das kummulative Update dauert in der Regel ca. 1-2 Stunden ohne Neustart und der Neustart dann nochmal ca. 1h….und teilweise bricht es dann auch komplett wieder ab.

    Diese Sache ist richtiger Murks….

  12. Andreas sagt:

    vorsichtige Entwarnung….nach den letzten updates september 2018 fliegt der 2016er gradezu, auf esx6 4 core 16gb

  13. Guest2000 sagt:

    Mal eine vielleicht doofe Frage: ich kenne mich mit Windows Server nicht so gut aus, ich bin eher bei Linux unterwegs. Ich halte es bisher so, dass ich die paar Windows Server, die wir haben, entweder außerhalb der Arbeitszeit update, oder den Betrieb der Services darauf für 1 bis 2 h einstelle und währenddessen update. Jetzt sollen Dienste auf Windows Server wandern, die 24/7 laufen sollen. Können die Dienste und Anwendungen auf einem Windows Server während der Installation weiter laufen? Oder können die schon vor dem Neustart des Servers etwas zerstören?

  14. Maik Leber sagt:

    Guten Abend Herr Born,

    haben Sie dazu etwas neues in weiten den Internet finden können? Das Problem besteht leider weiterhin. Alle Tipps wurden bereits geprüft. Selbst bei Testsystemen ohne Antivirus und deaktivierten Defender dauert die Installation ewig. Gab es unter Windows 10 nicht ein Update das den Prozess der Installation der Updates auf die niedrigste Priorität gesetzt wurde? Kann es hier auch so etwas sein?

    Danke für Ihre Arbeit und die klasse Artikel die Sie schreiben

  15. NoName sagt:

    Ich kann das lahme Verhalten bestätigen. Auch mit WSUS Server dauert das Update preparing und downloading ewig. Aktuell steht der Prozess bei einem Server bei 14% und passiert seit Stunden nichts mehr.

  16. Karl Wester-Ebbinghaus sagt:

    Statistiken und Videos:
    2016 / 2019 GUI und 2016 / 2019 Core

    https://twitter.com/tweet_alqamar/status/1096599667033473026

  17. RS sagt:

    Hallo,
    mit dem Updates vom März 2019 können 50 % der Server keine Update mehr downloaden. Serverversionen von 2008 bis 2016. 2019 scheinen nicht betroffen. WSUS lief bisher auf 2016 gut. Kann dieses Verhalten jemand bestätigen und hat ggf. eine Lösung?

  18. Mike sagt:

    Also aus meiner Sicht ist das Problem keineswegs behoben. Ich betreue bei uns etwas über 20 VMs (VMware Workstation 15). Davon sind drei VMs unter 2016 mit unterschiedlichen Versionen des SQL Servers installiert. Alle anderen Windows-Versionen (von Win 7 bis Win 2019) sind in wenigen Minuten upgedatet. Nur die 2016er schleppen sich jedes Mal dahin und es dauert Stunden, eine dieser VMs upzudaten. Das ist extrem lästig und auch merkwürdig, da wie gesagt auch die 2019er Systeme schnell upzudaten sind.

  19. Gerd sagt:

    Immernoch vacant .. gestern Vormittag habe ich eine 2016-VM durchstarten müssen, ein einziges Update = hat geschlagene 3 Stunden gedauert

  20. RST sagt:

    Hallo,
    kann die Probleme mit Windows Server 2016 und WSUS bestätigen.
    Inzwischen spinnt auch die Offline-Installation und behauptet, dass
    die Updates nicht mehr für diesen Computer geeignet seien…
    Wann bekommt Microsoft diese Problematik endlich in den Griff?
    Viele Grüße aus DD
    Ralf.

  21. goserver sagt:

    … wenn ich ein kumulatives Update starte und dann neustarte versucht Windows 2016 den Hyper-V einige Stunden herunterzufahren, was im nicht gelingt 1 x dauer ca 4 stunden)

    Ich ziehe dann den Stecker und starte neu … stoppe das Update und gehe auf den alten Stand zurück. Ich glaube ich habe das update schon mal 1 Tag laufen lassen … geht nicht.

    Ich werde vermutlich ein inplace upgrade auf Windows 2019 versuchen.
    Hat jmd anderes das gleiche Problem?

  22. Michael sagt:

    Guten Morgen,

    ich bin gerade zufällig auf diesen Eintrag gestoßen: https://communities.vmware.com/thread/564087

    Anscheinend helfen diese beiden Befehle einigen Server / Kollegen:
    — disable unmap and trim on NTFS & ReFS v1:
    fsutil behavior set DisableDeleteNotify NTFS 1

    — disable unmap and trim on ReFS v2:
    fsutil behavior set DisableDeleteNotify ReFS 1

  23. Bei uns hier ist auch bei jedem Server 2016 immer noch der Fall (Stand 07/20). Das 2020-07 Cumulative Update for Windows Server 2016 for x64-based Systems (KB4565511) läuft hier seit knapp zwei Stunden und ist erst bei 60%, da steht es nun auch schon seit einer Weile. Der Windows Module Install Worker Prozess dümpelt so mit einer CPU Auslastung von 2 bis 5% dahin. Irgendwann platzt idR dann der Knoten und dann gehts vorwärts. Ich habe den Verdacht, dass es an WSUS verteilten Updates liegt. Wenn ich auf einen neu installierten Server initial Updates von Microsoft installiere, noch bevor ich ihn in die Domäne aufnehme, dauert das afair nicht so lang…

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