Windows 10: Notepad-App gestorben, Treiber-Update auch

[English]Noch ein kurzer Nachtrag zum Thema Notepad als App aus dem Microsoft Store. Microsoft hat diesem Thema gerade 'den Stecker gezogen' – aus und vorbei. Und die Auslieferung von Treibern über Windows Update wurde gerade in Windows 10 Version 2004 in der Insider Build 19035 auch beendet.


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Microsofts große Pläne mit dem Store

Microsoft war ja mal angetreten, den Windows-Editor Notepad als App über den Microsoft-Store bereitzustellen. Was gab es nicht alles für Pläne, der Anwenderschaft künftig alle möglichen Programme als App per Microsoft Store bereitzustellen. Ich hatte 2015 im Blog-Beitrag Windows 10: Notepad soll in den App-Store über diese Pläne berichtet. O-Ton aus meinen Blog-Beitrag:

Es gibt Tage, da fasst Du dich an den Kopf und fragst "was soll das denn?". Genau dieser Gedanke kam mir, als ich las, dass Microsofts Vice President Terry Myerson "hofft", Notepad in den Store zu bringen.

Gut, ich sehe vieles kritisch, manchmal zu kritisch – alles schon dagewesen und funktioniert nicht, war mein Eindruck. Aber ich hätte mich hier auch hingestellt und verkündet 'Sorry, Leute, ich habe mich 2015 in meiner Prognose getäuscht – da ist was geniales draus geworden'.

Alleine, es ist mal wieder anders gekommen. Terry Myerson ist nicht mehr bei Microsoft – der ist jetzt Risiko-Partner bei bei der Madrona Venture Group und operativer Geschäftsführer bei der Carlyle Group. Und ich muss mich nicht korrigieren, da ich Recht behalten habe mit meiner obigen Aussage.

Notepad-App-Experiment vorbei

Mit der Freigabe der Windows 10 Insider Preview Build 19035 (die kommt per kumulativem Update KB4533028) zum 4. Dezember 2019 (siehe Windows 10 20H1: KB4533028 für Insider) hat Microsoft auch das Aus für die Notepad Store-App verkündet. Im Windows-Blog heißt es dazu:

Thank you for all the feedback you provided on the Store version of Notepad. At this time, we've decided not to roll this out to customers. Insiders may notice some changes as we remove this change from this build:

  • If you pinned Notepad to your Taskbar or Start menu, you will need to re-pin after you upgrade to this new build.
  • If you had certain file types set to open in Notepad by default, you will see a prompt when you try to open files of that type again and will need to re-select Notepad.

Wenn man die Prosa weg lässt, steht da: Danke für die (ich schreibe jetzt nicht blauäugigen Versuchskaninchen) Tester, die die Store-App von Notepad ausprobiert haben. Aber bei Microsoft hat man beschlossen, das Experiment zu beenden und die Store-App nicht an 'Kunden' auszuliefern. Microsoft gibt Leuten, die die App für Dateitypen registriert und an die Taskleiste gepinnt haben, noch ein paar Tipps, wie sie aus der Nummer rauskommen (Notepad neu registrieren und neu anpinnen).

Treiber-Update-Experiment beendet

Zudem erfährt man so nebenbei im Windows-Blog, dass das Experiment beendet wurde, bei dem Microsoft neue Ansätze zum Ausliefern von Treibern über Windows Update getestet hat. Ich hatte das Ganze bei Martin Geuß im Artikel Treiberaktualisierung via Windows Update: Microsoft testet neues Verfahren mitbekommen, hier im Blog aber nicht thematisiert. Dazu schreibt Microsoft jetzt:

We've completed the experiment related to how we deliver driver updates through Windows Update. Devices that were involved in the experiment will no longer see the Optional Updates link under Settings > Windows Update. This also resolves an issue where after successfully installing printer drivers from the Optional Updates section, the same driver is still showing as available for install.  Thanks to the Insiders who have provided feedback on this feature.

Diese Einstellung Optional Updates in den Update-Einstellungen hat man also wieder entfernt. Ob das neue Verfahren irgendwann wiederkommt, bleibt im Dunkeln, wie auch Martin Geuß hier anmerkt. WaaS (Windows as a Surprise) halt eben.


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7 Antworten zu Windows 10: Notepad-App gestorben, Treiber-Update auch

  1. Jasmine sagt:

    Naja, wer am Insider Programm teilnimmt muss mit sowas schon rechnen, genau dazu ist es ja da. Insofern finde ich die Spitze von wegen WaaS hier etwas übertrieben…

    Den Microsoft-Teams Kram, den fand ich daneben, das war echt WaaS ;-)

  2. deoroller sagt:

    Von mir aus können sie noch mehr in den Store schicken. Dann fangen die Leute an zu überlegen, welche Alternative vielleicht besser ist und nehmen nicht bedingungslos, was bereits vorinstalliert ist. Einige Windows Programme gibt es nicht mehr, weil MS es mit der Gängelung, sie benutzen zu können, zu weit getrieben hat. Dazu gehört es auch, nützliche Programme in den Store zu schicken und sich damit ein Eigentor zu bauen, weil es Alternative Programme gibt, die dann von Leuten genutzt werden, die den Store lieber meiden.

    • Onkel Hotte sagt:

      Hö? Die Programme sollen in den Store damit die Leute auch Alternativen aufgezeigt bekommen, richtig? Wie die Leute, die den Store lieber meiden aber dann die Alternativen finden sollen erschliesst sich mir nicht, oder ich verstehe den letzten Satz nicht ;)

  3. Ismail sagt:

    Appropos Notepad, der war doch in ESU Vorbereitungsupdate für Windows7?!?

    Hab echt Mitleid für dich Notepad <3. – Man hat dich als Versuchskaninnchen missbraucht …

  4. Andres Müller sagt:

    Die Apps -(Schnapps)Idee kommt aus einer Zeit wo Microsoft noch glaubte in den Markt der Mobiltelefone vordringen zu können. Die Vorstellung eine einzige Anwendung für alle Microsoft Betriebssysteme anbieten zu können, egal ob auf einem Minidisplay oder einem grossen 4K Fernsehgerät ausgegeben wird, das geht nicht auf. Denn die Apps sind zwangsläufig auf das schwächste Glied in der langen Reihe unterstützter Hardwaregeräte minimiert in Funktion und Leistung.

    Warum sollte ich auf einem leistungsstarken PC eine mager ausgestattete App aufstarten wenn es auch Versionen gibt die für den PC optimiert wurden? Warum soll ich zum Beispiel die App Version des VLC players installieren? Das macht auf einem PC überhaupt keinen Sinn, zumal die App weder Bluray noch DVD abspielt.

    Aus meiner Sicht ist der App -Store auf einem PC vollkommen überflüssig, da die UWP Apps nicht entsprechend einer leistungsfähigen Maschine in Leistung und Bedienung aufwärts skalieren. Was soll ich mit dieser Vielzahl von abgespeckten Apps auf einem PC anstellen, ich weiss es nicht.

  5. Onkel Hotte sagt:

    Die Grundidee eines Stores klang ja verführerisch: Eine Anlaufstelle für die Programme statt alle Webseiten abzugrasen auf neue Versionen. Bei einer Neuinstallation vielleicht das automatische Runterladen seiner gewohnten Programme.
    Aber schon das Theater um so ein billiges Programm für BING Wallpaper offenbarte mir die Schwächen des Stores. Echt, saßen da nur Vollhonks an dem Store? Habe 2-3 Programme darüber installiert und die meckern ständig nicht aktualisiert werden zu können oder verschwinden im Nichts.
    Den ganzen Store sollten die komplett einmotten oder Profis dranlassen.

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