Bug in Intel Ethernet-Controller I225-V v1 gefixt

Hersteller Intel hat einen Hardware-Bug in den ersten Versionen seines Ethernet-Controller I225-V v1. Der Controller erreichte daher kein 2,5-GBit/s-Ethernet, sondern die Transferrate sinkt auf 1 bis 10 MBit/s. Betrifft eventuell Router und Switches, Mainboards mit fehlerhaften Chips sollen nicht im Handel sein. Inzwischen soll dieser Fehler aber in neu (ab März 2020) produzierten Chips I225-V v2 korrigiert sein.


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Ein Blog-Leser hatte bereits die Tage im Diskussionsbereich auf dieses Thema hingewiesen (danke dafür):

Intels 2.5GbE-Controller hat einen Fehler – Neuauflage mit Rocket Lake-S in 2H 2020. Artikel bei hardwareluxx.de

Mir ist das Thema auch in diesem heise-Beitrag unter die Augen gekommen. Das Ganze betrifft nur Nutzer, die sich ein neues Mainboard zulegen, welches den Intel Ethernet-Controller I225-V aufweist und die erste Generation des Chip verbaut wurde.

Worum geht es genau?

Von der IEEE gibt es genaue Spezifikationen für 2,5 Gigabit/s Ethernet (802.3), die die ersten Versionen des Intel Ethernet-Controller I225-V v1 (Foxville) nicht einhalten. Bei heise hat man das genauer spezifiziert:

Der IEEE-Standard 802.3 ermöglicht bei NBase-T (auch 2,5 GBit/s), Pausen von 12 Byte Länge, fordert aber wegen Netzwerkeffekten auch verkürzte Pausen (IPG Shrinkage) von nur bis zu 5 Byte Länge. Der Controller muss dies berücksichtigen.

Der Intel Ethernet-Controller I225-V v1 (Foxville) kann dies wohl nicht, so dass es bei einer Übertragung mit 5-Byte-Pausen zu Paket Losses kommt. Die Netzwerkgeschwindigkeit einbricht. Der NBase-T Ethernet-Durchsatz bricht von 2,5 GBit/s wegen zahlreicher Retransmissions so stark ein, dass er auf 1 bis 10 MBit/s sinkt.

Intel Ethernet-Controller I225-V v1 (Foxville) Advisory
(Quelle: Intel)

Intel selbst ist das Ganze bei Netzwerktests aufgefallen und man hat das in einer Folie (siehe obiges Bild) thematisiert. Diese Folie ist in einem chinesischen Forum aufgetaucht.

Stepper-Revision und Gegenmaßnahmen

Laut hardwareluxx gibt kann Intel an, dass man den Fehler nur bei Switches von Aquantia, Juniper und Netgear feststellen konnte. Nicht betroffen sollen Router/Switches von Aruba, Buffalo, Cisco und Huawei sein. Betroffene Kunden sollen die Übertragungsgeschwindigkeit manuell auf 1 GBit/s einstellen. Laut Intel sollen die neuesten Windows-/Linux-Treiber und Firmware-Updates das erkennen und die Geschwindigkeit automatisch auf 1 GBit/s reduzieren. Eine Ad-Hoc-Verbindung zweier I225-Controller funktioniert auch mit 2.5GbE, wenn die Interpacket Gap manuell auf 15 statt 12 Bytes gesetzt wird, schreibt Intel.

Allerdings heißt es auch, dass dieser Fehler in der Praxis nicht relevant ist. Denn laut den Mainboard-Herstellern sollen keine Platinen mit dem fehlerhaften Intel Ethernet-Controller I225-V v1 in den Handel zu Endkunden gelangt sein. Inzwischen hat Intel eine Stepper-Revision vorgenommen, dass dass Intel Ethernet-Controller I225-V v2den Bug nicht mehr aufweisen. Intel hat das Ganz in diesem PDF-Dokument ausgiebiger beschrieben. 


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Eine Antwort zu Bug in Intel Ethernet-Controller I225-V v1 gefixt

  1. woodpeaker sagt:

    Das ist doch wieder eine ganz schräge Nummer.
    Wenn von der Hardware die zugesagten Spezifikationen nicht eingehalten werden können ist das ein Reklamationsgrund und die Ware geht auf den Postweg.
    Warum also soll ich als Kunde mich mit weniger zufrieden geben als vorgegeben?
    802.3ab ist nun mal nicht 802.3bz.

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