Gerade ist bekannt geworden, dass die Plattform 23andMe von dem auf Genetik spezialisiertes Gesundheits- und Biotechnologieunternehmen Regeneron übernommen werden soll.
Der 23andMe-Hack
Im Oktober 2023 wurde bekannt dass es beim Anbieter 23andMe (dieser erstellt Analysen des menschlichen Genoms) einen Cybervorfall gegeben hat, bei dem Millionen Kundendaten erbeutet wurden. Erst wurde alles abgestritten, und dann kam schrittweise mehr ans Tageslicht. Ich hatte im Blog-Beitrag Kundendaten von Genom-Analyseanbieter 23andMe im Netz aufgetaucht berichtet, dass auch Deutsche Kunden betroffen sind.
Dem Anbieter wurde 2014 von der Food and Drugs Administration (FDA) der Geschäftsbetrieb einen Vertriebstopp auferlegt. das passierte Aufgrund des aggressiven Marketings und der Weigerung des Unternehmens, offene Datenfragen zu klären. Von diesen Hack scheint sich die Plattform nicht mehr erholt zu haben und reichte im März 2025 einen Insolvenzantrag (Chapter 11) in den USA ein.
Datenschützer warnten seit langem Nutzer davor, Daten und Proben für eine DNA-Analyse bei solchen Anbietern einzuschicken und empfahlen, ihre Benutzerkonten bei diesem Anbieter zu löschen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die persönlichen Daten in einem Übernahmedeal den Besitzer wechseln.
Übernahme durch Regeneron
Zum 19. Mai 2025 haben dann 23andMe sowie Regeneron bekannt gegeben, dass das letztgenannte Gesundheits- und Biotechnologieunternehmen die Plattform übernehmen wird. Die Vereinbarung beinhaltet die Verpflichtung von Regeneron, die Datenschutzrichtlinien des Unternehmens und das geltende Recht einzuhalten, alle personenbezogenen Daten der Kunden in Übereinstimmung mit den geltenden Zustimmungen, Datenschutzrichtlinien und -erklärungen, Nutzungsbedingungen und Hinweisen zu verarbeiten und Sicherheitskontrollen zum Schutz dieser Daten einzurichten, heißt es.
"Wir freuen uns, dass wir eine Transaktion erreicht haben, die den Wert des Unternehmens maximiert und es ermöglicht, die Mission von 23andMe fortzuführen, während wir gleichzeitig den wichtigen Schutz der Privatsphäre, der Wahlmöglichkeiten und der Zustimmung der Kunden in Bezug auf ihre genetischen Daten beibehalten", sagte Mark Jensen, Vorsitzender und Mitglied des Sonderausschusses des Verwaltungsrats von 23andMe. Er fügte hinzu: "Wir sind Regeneron dankbar, dass sie allen Mitarbeitern der übernommenen Geschäftseinheiten eine Beschäftigung angeboten haben, was es uns ermöglichen wird, unsere Mission fortzusetzen, Menschen dabei zu helfen, Zugang zum menschlichen Genom zu erhalten, es zu verstehen und durch ein besseres Verständnis davon gesundheitliche Vorteile zu erlangen."
Im Rahmen der Vereinbarung wird Regeneron im Wesentlichen alle Vermögenswerte des Unternehmens, einschließlich der Geschäftsbereiche Personal Genome Service (PGS), Total Health und Research Services, für einen Kaufpreis von 256 Millionen US-Dollar erwerben. Die Vereinbarung umfasst nicht den Erwerb der Tochtergesellschaft Lemonaid Health, deren geordnete Auflösung das Unternehmen vorbehaltlich und in Übereinstimmung mit der Vereinbarung plant.
Im Rahmen des gerichtlich beaufsichtigten Verkaufsprozesses verlangte 23andMe von allen Bietern eine Garantie, dass sie die Datenschutzrichtlinien des Unternehmens und das geltende Recht einhalten werden. Ein vom Gericht bestellter, unabhängiger Ombudsmann für den Verbraucherschutz („CPO") soll die Transaktion und die etwaigen Auswirkungen auf den Verbraucherschutz bei Genehmigung der Transaktion unter Berücksichtigung des Datenschutz- und Sicherheitsprogramms des vorgeschlagenen Erwerbers prüfen und dem Gericht bis zum 10. Juni 2025 einen Bericht vorlegen. Ob das Benutzer, deren Daten bei 23andMe liegen, beruhigen wird?
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MVP: 2013 – 2016




Es sollte eine Klausel geben, dass die Nutzerdaten bei Übernahme der Firma gelöscht werden müssen.
Vielleicht bisschen zynisch, aber: Wer einer Firma seine DNS mit KLARNAMEN schickt ist selber Schuld.
Man stelle sich vor, Krankenversicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherungen, Lebensversicherungen, Arbeitgeber kommen an solche Gendaten und nutzen die einen oder anderen Marker dann bei der Auswahl bzw. Ablehnung ihrer Bewerber?