Windows 7: Langsame Kopiervorgänge

Windows 7-Benutzer stellen häufig fest, dass Kopiervorgänge zwischen Medien oder im Netzwerk extrem langsam sind. Der Beitrag befasst sich mit der Frage, was dahinter stecken und was man ggf. tun kann.


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Langsames kopieren zwischen Medien

Beim Kopieren zwischen zwei Festplatten oder einem externen Speichermedium sollte Windows 7 eigentlich mit der maximalen Geschwindigkeit arbeiten können. Falls das nicht zutrifft und Windows 7 Äonen zum Kopieren braucht, kann dies verschiedene Ursachen haben.

  • Chipsatztreiber nicht aktuell: Eine Ursache bei langsamen Kopiervorgängen können nicht aktuelle Chipsatztreiber sein. Dann kann ein I/O-Engpass die Kopieroperation des Betriebssystems ausbremsen (siehe [1]).
  • Fehlerhafte Festplattentreiber: Auch veraltete oder fehlerhafte Treiber für den Controller der SATA-Kanäle können sich (in Verbindung mit einem Chipsatztreiber) auf die Kopiergeschwindigkeit auswirken. Unter [6] ist ein solcher Fall beschrieben, wo Kopieren auf USB-Medien Probleme bereitet.
  • Defekte USB-Anbindung: Eine weitere potentielle Ursache ist die Anbindung von USB-Geräten. Neben dem USB-Hub und dem -Treiber kann es auch elektrische Probleme beim Anschluss der Geräte geben. Achten Sie darauf, dass ggf. eine separate Stromversorgung für die Festplatte vorhanden ist und dass das Laufwerk direkt am USB-Anschluss des Rechners hängt. Die Verwendung eines Hubs kann da kontraproduktiv sein.
  • Internet Security Suite: Ein Problemverursacher kann auch eine Sicherheitssoftware sein, deren Filter nicht optimal auf Windows 7 abgestimmt sind und dadurch den Kopiervorgang ausbremsen.

Können die obigen Ursachen ausgeschlossen werden und klappt das Kopieren größerer Dateien sogar wie erwartet recht schnell? Hapert und beim kopieren vieler kleiner Dateien mit der Geschwindigkeit? In diesem Fall empfiehlt es sich die Eingabeaufforderung aufzurufen und den Kopiervorgang mittels xcopy bzw. copy zu versuchen.

Tools zum schnelleren Kopieren

Unter [2] findet sich übrigens noch ein interessanter Hinweis, dass der Windows Explorer eine Kopieroperation mit der Option "Copy with verify on" ausführt, d. h. die Kopien werden mit den Originalen verifiziert. Unter [3] gibt es einen Forendiskussion, die sich ebenfalls mit dem Thema langsames Kopieren auseinander setzt. Dort ist der Hinweis auf Teracopy [4] zu finden. Der Beitrag unter [5] erwähnt ein ähnliches Tool mit dem Namen Talent Copy, welches zum schnelleren Kopieren der Dateien verwendet werden kann. Unter [10] findet sich mit Nice Copier eine weitere Alternative, die das Kopieren beschleunigen soll.

Kopieren im Netzwerk langsam

Ein ähnliches Problem berichten Benutzer beim Kopieren auf Netzwerkfreigaben. In manchen Fällen reduzieren Internet Security Suites und fehlerhafte LAN-/WLAN-Treiber die Kopiergeschwindigkeit unnötig. Auch veraltete Router oder Netzwerkkomponenten können da bremsen [14].

Oft beobachtet man aber, dass der Kopiervorgang mit hohen Übertragungsraten startet, um dann mit der Dauer der Übertragung stark abzufallen. Unter [7] gibt es den interessanten Hinweis, das die Auto-Tuning-Funktion des TCP-Stacks für IPv6 dafür verantwortlich sein soll. Dies lässt sich mit einem einfachen Ansatz testen: Einfach die Eingabeaufforderung über den Kontextmenübefehl Als Administrator ausführen aufrufen und dann den Befehl


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netsh interface tcp set global autotuninglevel=disable

setzen. Dies schaltet die Optimierung ab und die Kopiervorgänge sollten nicht durch TCP-Stack-Einstellungen ausgebremst werden. Mit dem Wert "normal" statt "disable" wird das Autotuning wieder eingeschaltet. Die genaue Syntax der Befehle lässt sich übrigens über den Befehl

netsh interface tcp set global /?

abrufen. Unter [8] sind eine Reihe weiterer Netzwerkeinstellungen beschrieben, die sich u. U. auf die Transferrate im Netzwerk auswirken können.

Auf eine interessante Variante wurde ich unter [9] aufmerksam. Die Remoteunterschiedskomprimierung (RDC) soll die Datenmenge im Netzwerk beim Synchronisieren reduzieren, scheint aber mit Windows 7 Probleme zu bereiten. Zum Abschalten ist das Dialogfeld Windows-Funktionen aufzurufen (z. B. Feature im Suchfeld des Startmenüs eintippen und dann den Befehl Windows-Funktionen aktivieren oder deaktivieren wählen.

Windows-Funktionen

Anschließend deaktivieren Sie versuchsweise die Funktion Remoteunterschiedskomprimierung und klicken dann auf OK. Nach einem Neustart lässt sich testen, ob die Kopiervorgänge im Netzwerk schneller geworden sind. Falls nicht, sollten Sie die Funktion wieder aktivieren.

Unter den Links [11, 12] finden sich weitere Hinweise auf Ursachen und Einstellmöglichkeiten, z. B. dass das Kopieren über 1 GBit Netwerkkarten langsam bei Windows ist. unter [13] gibt es eine Diskusion in Technet, wo Fixes für diverse Probleme angeboten werden.

Links:
1: Ständige "Freezes" in Windows 7
2: Veriy Option (Englisch)
3: Forendiskussion
4: Teracopy Portable 2.05
5: Talent Copy
6: USB Probleme mit Windows 7 (CPU-Auslastung)
7: Forenthread Langsames Kopieren im Netzwerk
8: Speed Guide Windows 7 (Englisch)
9: Slow Network Copy-Issue (Englisch)
10: Nice Copier (Freeware)
11: Forendiskussion kopieren im Netzwerk (Englisch)
12: Forendiskussion (Englisch)
13: Forendiskussion (Englisch)
14: Diskussion bei Microsoft Answers (NAS-Problem)


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Weitere Infos zu Windows 7 finden sich in meinen Windows 7-Titeln.


(c) by Günter Born www.borncity.de
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3 Antworten zu Windows 7: Langsame Kopiervorgänge

  1. Camma sagt:

    Eine Ahnung was "SmartCopy" ist? Dieses bremst kopiervorgänge auch aus

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