Windows PE im UEFI- oder BIOS-Mode booten

Seit Windows 8-PCs verfügbar sind, steht UEFI-basierende Hardware bei vielen Endanwendern. Aber wie kann ich Windows PE eigentlich im BIOS- oder UEFI-Modus booten?


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Windows PE ist die Umgebung, in der sowohl der Setup-Assistent als auch der Wiederherstellungsdatenträger oder die Systemreparaturoptionen ablaufen. Es handelt sich quasi um ein Mini-Windows, in dem die wichtigsten Funktionen wie das Fenster der Eingabeaufforderung, der Windows-Editor, der Registrierungs-Editor, Diskpart, DISM und einige weitere Tools zur Verfügung stehen.

Diese Windows PE-Umgebung muss sich sowohl auf BIOS-Systemen als auch in UEFI-Umgebungen starten lassen. Für Windows 8/8.1 und Windows Server 2012 R2 hat Microsoft eine kurze Anleitung verfasst, die das Ganze erklärt.

Booten im UEFI-Modus

Um im UEFI-Modus mit Windows PE zu booten, wird ein unter einem 64-Bit-Windows erzeugtes Medium benötigt (ist im Microsoft-Artikel leider nicht explizit erwähnt). Beim Booten des PCs gibt Microsoft an, dass man in der UEFI-Shell ggf. manuell die UEFI Bootdatei \EFI\BOOT\BOOTX64.EFI auswählen muss. Im Dateinamen BOOTX64.EFI steckt implizit die Information, dass es sich um ein 64-Bit-System handeln muss.

  • Zur konkreten Vorgehensweise heißt es, dass der PC zu booten und das Firmware-Bootmenü aufzurufen ist (dazu ist eine Taste wie Esc, F2, F9, F12 etc. zu drücken – Details liefert ggf. das Handbuch zum System).
  • Anschließend ist in der Firmware-Oberfläche eine Option zur manuellen Auswahl der Bootdateien (als Boot to file, Boot to EFI file etc. bezeichnet) zu wählen.
  • Dann gilt es, in der Shell zum USB-Laufwerk und dann zum Ordner \EFI\BOOT\ zu navigieren und die Datei BOOTX64.EFI aufzurufen.

    Anschließend sollte die auf dem USB-Stick befindliche Windows PE-Umgebung gebootet werden.

    Prüfen, ob im BIOS- oder UEFI-Modus gebootet wurde

    Die spannende Frage ist dabei: Ist das System wirklich im UEFI-Modus hochgefahren, oder wurde irrtümlich im BIOS-Modus gestartet. Auch hier hat Microsoft einen Trick auf Lager, wie man dies überprüfen könnte. Der Boot-Mode lässt sich in der Registrierung unter:

    HKLM\System\CurrentControlSet\Control\PEFirmwareType

    ablesen. Hierzu muss vorher in der Eingabeaufforderung der Befehl:

    wpeutil /UpdateBootInfo


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    ausgeführt werden. Anschließend kann man in der Eingabeaufforderung den Befehl regedit eingeben und zum obigen Schlüssel navigieren. Oder man fragt den Registrierungseintrag mittels des folgenden Befehls ab:

    reg query HKLM\System\CurrentControlSet\Control /v PEFirmwareType

    Enthält der Wert PEFirmwareType den Eintrag 0x1, ist der PC im BIOS-Mode gestartet worden. Mit dem Wert 0x2 läuft Windows PE im UEFI-Mode. Microsoft gibt auf der Webseite noch ein kleines Script an, mit dem man das Ganze abprüfen kann.

    wpeutil /UpdateBootInfo
    for /f "tokens=2* delims=  " %%A in ('reg query HKLM\System\CurrentControlSet\Control /v PEFirmwareType') DO SET Firmware=%%B
    :: Note: delims is a TAB followed by a space.
    if %Firmware%==0x1 echo The PC is booted in BIOS mode.
    if %Firmware%==0x2 echo The PC is booted in UEFI mode.
    

    Das Ganze lässt sich in eine .bat-Datei speichern und auf dem USB-Stick ablegen. Dann kann man die Batchdatei in der Eingabeaufforderung unter Windows PE ausführen.

    Falls man die Maschine häufiger booten muss und den "falschen" Bootmodus vermeiden will, kann man die Bootdateien für den UEFI- oder den BIOS-Modus auf dem USB-Stick löschen. 

    • Um das Booten im UEFI-Mods zu erzwingen, entfernen Sie die Datei bootmgr vom Bootmedium.
    • Soll das Booten im BIOS-Modus erzwungen werden, löschen Sie den EFI-Ordner auf dem Bootmedium.

    Sofern allerdings der falsche Firmware-Modus (z.B. BIOS-Boot eingestellt, aber nur UEFI-Bootdateien vorhanden) eingestellt wurde, scheitert der Bootvorgang allerdings.


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    2 Antworten zu Windows PE im UEFI- oder BIOS-Mode booten

    1. Haxlzwicker sagt:

      Mir hat das letzte win10-update den stand-pc abgeschossen. Hab mich voriges Jahr bem 1607-update ebenso geärgert. Der stand-pc lauft bereits auf linux ubuntu.
      Gestern hats meinen laptop auch erwischt. Probleme der art kenne ich bei linux nicht. Das "beste windows aller Zeiten" wenns geht. Wenns fuxt, dann häng ich wieder stunden dabei. Bei mir stirbt windows jetzt. Sie konnen jeden tastenanschlag abgreifen aber kein ordentliches Update schicken. Mit Linux & Android gibts das nicht.

    2. Robin sagt:

      Evtl kann mir hier jemand helfen.
      Ich habe das Problem, dass ich hier 3 verschiedene Hardwareplattformen habe (jeweils ca 20-30 Stück) und versuche nun mit WinPe (erstellt mit WAIK unter Win7Enterprise) und ImageX eine Backuplösung zu erstellen. bei 2 von 3 Laptops funktioniert es einwandfrei (automatisiert über die startjob.bat und Skripten für diskpart) nur bei dem letzten habe ich das Problem dass ich keinen Zugriff habe auf den USB-Stick ( Boot klappt vom gleichen Stick auch bei anderen Laptops). Der einzige Unterschied zu den anderen Laptops ist das der neue mit UEFI arbeitet (legacy boot und secure boot = off ist eingestellt und EFI ordner auf dem Stick gelöscht).
      Ein Umstieg auf Linux ist leider nicht möglich, da es sich um Produktivrechner (mit speziellen Programmen und verschlüsselter Festplatte [Sophos SafeGuard]) in einer Windows-Domäne (mit WSUS, AD, etc) handelt.

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