Navigationsgeräte leben einerseits von aktuellem Kartenmaterial und müssen andererseits für den Benutzer einfach bedienbar und zuverlässig sein. Im Blog-Beitrag Neues Spielzeug: Garmin Nüvi 2595 LMT habe ich vor fast einem Jahr über das genannte Gerät berichtet. In diesem Beitrag möchte ich nun einige Erfahrungen mit diesem Navi beschreiben, die ich in den vergangenen Monaten gesammelt habe.
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Das Garmin Nüvi 2595 LMT Navi hatte ich mir Anfang Januar 2012 für berufliche Zwecke zugelegt, u.a. um Praxiserfahrungen mit dem Gerät zu sammeln und darüber bloggen zu können. Es gab und gibt zwar die Möglichkeit, Navi-Lösungen auf Netbooks und Android-Tablet PCs bzw. Smartphones zum Testen zu verwenden (auch darüber blogge ich gelegentlich). Aber ich wollte ein "Navi von der Stange" zum Vergleich.
Wie bereits im Blog-Beitrag Neues Spielzeug: Garmin Nüvi 2595 LMT ausgeführt, habe ich mich seinerzeit wegen des lebenslangen Kartenupdates und der "gefühlt" einfacheren Bedienerführung für das Garmin nüvi 2595 LMT entschieden.
Viel Lob, nach fast einem Jahr Testbetrieb
Da ich nicht so sonderlich viel mit dem PKW unterwegs bin, habe ich das Garmin nüvi 2595 LMT immer dann mitgeführt, wenn eine längere Fahrt anstand. Dabei wurden, je nach Situation, bekannte und unbekannte Strecken abgefahren.
- Sehr gut gefällt mir die Schnelligkeit, mit der eine Routenführung umgeplant wird, sobald der Fahrer von der errechneten Route abweicht. Bei bekannten Strecken war es gelegentlich so, dass ich aus wechselnden Gründen eine abweichende Route benutzte. Kaum war ein Wegepunkt als ungültig erkannt, rechnete das Garmin eine passende Route neu – und das mit beeindruckender Schnelligkeit. Kein "bitte wenden, bitten wenden" der Sprachausgabe, weil Fahrzeug- und Navidaten voneinander abwichen.
- Schön ist auch, dass man die grobe Routenführung durch Verkleinern der Karte am Touchscreen kontrollieren kann. Dies empfand ich als hilfreich, da ich beim ersten Test das Gerät meiner Frau überließ und diese einen Schreibfehler bei der Zieleingabe machte, so dass statt Wittlich der Ort Willich als Ziel im Navi steckte – irgendwann habe ich dann die Fahrt abgebrochen, weil mir die eingeschlagene Richtung spanisch vorkam.
- Angenehm ist auch die Eingabe von Navigationszielen, wobei nach dem Eintippen der ersten Buchstaben bereits alle nicht mehr in Frage kommenden Zeichen auf der Tastatur ausgeblendet werden. Man findet die restlichen Zeichen dann sehr schnell.
- Positiv ist auch die Möglichkeit, Geschwindigkeitsübertretungen akustisch signalisieren zu lassen. Das wurde insgesamt sehr zuverlässig – speziell bei Autobahnfahrten – auf den Meter genau erkannt, so dass Geschwindigkeitsbegrenzungen gut einzuhalten sind. Nur an wenigen Stellen war das Kartenmaterial diesbezüglich veraltet.
- Das GPS-Empfangssignal war gut und die TMC (Traffic Message Channel) Verkehrssignale warnten zuverlässig vor Staus – wobei Alternativrouten vorgeschlagen und die Zeitersparnis berechnet wurden. Auch die Fahrzeitangaben stimmten erstaunlich gut.
Insgesamt hat das Navi auf den Testfahrten eine gute Figur gemacht und uns eigentlich nie wirklich im Stich gelassen.
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Trotzdem Schatten und Verbesserungspotential
Allerdings gibt es (für meinen Geschmack) auch einige Mängel in der Benutzeroberfläche des Geräts. Hier kursorisch einige Sachen, die mir unangenehm aufgefallen sind.
- Schneller Zugriff auf Spezialziele nicht intuitiv. Als Beispiel möchte ich die erste Fahrt zu einem in einer entfernten Stadt liegenden Krankenhaus nennen. Es gibt zwar im Navi ein Symbol, um Ärzte und Krankenhäuser im Umkreis des aktuellen Standorts zu finden. Das betreffende Haus im Zielort wurde aber nur gefunden, wenn man dessen Namen und die Besonderheit einer Ortsbezeichnung "Bernkastel/Wittlich" kannte. Hier hätte ich mir eine Suche der Art "Krankenhaus Wittlich" gewünscht – die aber keine Treffer anzeigte.
- Nicht sehr intuitiv habe ich auch die Eingabe von Wegezwischenpunkten in Erinnerung. Ich habe das zwar immer mal wieder, nach Studium der Bedienungsanleitung, hinbekommen. Da das Navi aber nur alle paar Wochen oder Monate in Betrieb war, hatte ich die Navigationsführung für solche Wegezwischenpunkte schon wieder vergessen. Hier sehe ich Verbesserungsbedarf.
Und es gibt noch zwei nicht sonderlich geschickte bzw. extrem unschöne Sachen. Einmal hatte ich versucht, das mitgelieferte USB-Kabel an einem USB-KFZ-Adapter zur Stromversorgung anzuschließen. Hintergrund: Ich wollte den in obigem Werbeblock rechts sichtbaren KFZ-Adapter mit zwei USB-Buchsen verwenden, um sowohl das Garmin nüvi 2595 LMT als auch ein Pearl Touchlet SX7-Tablet PC mit Navi-Software in einem Test laufen zu lassen. Das Garmin nüvi 2595 LMT geht aber beim Anschluss des USB-Kabels in den Karten-Update-Modus, egal, ob am USB-Kabel Daten übertragen werden oder ob nur eine Spannungsversorgung verwendet wird. Glücklicherweise habe ich in meinem PKW mehrere KFZ-Zigarettenanzünder-Buchsen, so dass ich sowohl das Tablet am USB-KFZ-Adapter als auch das Garmin am Zigarettenanzünderanschluss betreiben und den Test durchführen konnte.
Der zweite Punkt ist kritischer bzw. nerviger: Das Garmin nüvi 2595 LMT neigt zu Totalabstürzen. Mir sind mindestens zwei Fälle in Erinnerung, wo das Gerät plötzlich nicht mehr reagierte. Beim ersten Mal zeterte meine Frau noch "wenn Du deine Finger irgendwo hin legst, geht's nicht mehr – immer musst Du rum drücken". Glücklicherweise ist es ihr beim zweiten Ausfall selbst passiert. Da das Garmin nüvi 2595 LMT keine Reset-Taste besitzt, war guter Rat teuer. Ich hatte beim ersten Hänger meine Frau gebeten, das USB-Kabel mit der Stromversorgung zu ziehen und bin dann auf einen Parkplatz gefahren. Als ich einen Schraubenzieher aus dem Kofferraum holen wollte, hatte sich das Notakku des Garmin so weit entladen, dass die Abschaltfunktion offenbar einen Shudown auslöste. Anschließend konnte das Garmin erneut an der KFZ-Stromversorgung angeschlossen und dann neu gestartet werden. Beim zweiten Ausfall sind wir genau so vorgegangen – und nach 5 Minuten war das Navi wieder funktionsfähig. Auf der Autobahn mit Geradeausfahrt kein wirkliches Problem (sofern nicht gerade eine Abzweigung zu nehmen ist). So etwas möchte ich aber nicht in einer fremden Stadt, kurz vor dem Ziel erleben.
Nach einigen Monaten stand ein Kartenupdate für das Garmin an. Das habe ich nun vor ein paar Tagen erledigt, wobei ich einige überraschende Erfahrungen machen durfte. Diese werden aber in Teil 3 beschrieben.
Artikelreihe:
a1: Neues Spielzeug: Garmin Nüvi 2595 LMT
a2: Garmin Nüvi 2595 LMT-Erfahrungsbericht
a3: Update-Hürden beim Garmin Nüvi 2595 LMT
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Ich habe zwar das 3590. Jedoch ist dies bereits mein 3tes Gerät von Garmin.
Ich nutze es immer wenn ich mit dem Auto unterwegs bin und wenn es nur (lapidar gesagt) zum Bäcker ist. Dadurch sammelt es fleißig Fahrdaten die dann in die spätere Routenberechnung einfließen. Zudem setzt man sich dann auch wesentlich mehr mit der Materie auseinander als wenn man das nüvi nur alle paar Wochen zur Hand nimmt.
So hätten sie dann auch herausgefunden, dass bspw. Beim kurzen betätigen des Power-Buttons das nüvi "nur" in den standby Modus wechselt und bei langem drücken des Power Buttons sich das nüvi komplett abschaltet bzw bei einem systemabsturz sich das Gerät wie ein (Android) Smartphone neu starten lässt. Dies geht ohne Probleme während der Fahrt.
Normalerweise schaltet das Nüvi beim Betrieb an einem Kfz USB – Ladegerät automatisch nach wenigen Sekunden in den Navigationsmodus. Selbstständig. Evtl. Ist hier in den Mai settings etwas verstellt.
@Steffen: Danke für die Tipps. Aber die 1,5 km zum Bäcker lege ich nicht per Auto, sondern joggend zurück – da brauche ich definitiv kein Navi – und das bekommt meiner Wampe auch eindeutig besser ;-).
Zum Auseinandersetzen: Kommt auf den Anspruch an. Ich bilde mir ein, das ich hier täglich genügend Topics zum Auseinandersetzen habe. Da brauche ich keine Challenges bei zu benutzenden Geräten – und die Hersteller können sich da verdient machen, indem sie das Design möglichst benutzerfreundlich gestalten. Da ich auch in die Gruppe der "50Plus"-Nutzer hineindenke, weiß ich in etwa, wovon ich spreche. Nicht der Benutzer soll sich an das Gerät anpassen, sondern das Gerät den Nutzer intuitiv unterstützen – sonst ist was falsch gelaufen.
Zum "kurzen betätigen des Power-Buttons das nüvi "nur" in den standby Modus" -> Eine Hardware-Taste gibt es (erinnerungsmäßig) am Gerät nicht – und wenn sich das zugrunde liegende OS mit der Touchbedienung verabschiedet (aus welchen Gründen auch immer), ist nix mehr mit "drücken". Dat Dingens reagiert dann überhaupt nicht mehr.
Einzige Lösung, die ich bisher gefunden habe: Navi vom Bordnetz trennen und 10 bis 15 Minuten Blindflug abfahren. Dann Beifahrer bitten (oder rechts ran fahren und selbst machen), das Navi, wenn es sich abgeschaltet hat (ein Daemon-Prozess unter Linux, tippe ich mal, erkennt wohl die fehlende Spannungsversorgung und fährt das Gerät herunter) erneut hochzufahren und wieder in Betrieb zu nehmen. Hat hier in den betreffenden Situationen noch immer geholfen.
Aber trotzdem danke für die Tipps – ich werde es weiter beobachten. Morgen geht ja noch mein Beitrag über das Abenteuer Kartenupdate online. Beim Update wurde auch das OS aktualisiert. Vielleicht ist da was mit gefixt worden.
Das mit dem Bäcker war auch mehr sinnbildlich gemeint.
Dass ein garmin nüvi keine Hardwaretaste haben soll kann ich mir nicht vorstellen. Das 2545 (für meinen Schwiegervater gekauft, also Ü50), mein 3595 und sogar das wohl beste navi überhaupt, das garmin streetpilot c510 hatte eine Hardwaretaste.
Mit dem anpassen ist das so eine Sache. Kein Gerät paßt sich dem Benutzer an. In gewisser Weise muss sich der Benutzer immer ans Gerät anpassen und auch einarbeiten. Macht man schließlich mit und bei allem so dass (meine Meinung).
Kartenupdate ist mittlerweile mit garmin express kein Thema mehr. Vor einiger Zeit hat das Programm regelmäßig die Karten zerschossen beim updaten…. ;)
Gerne kann ich auch weitere Tipps zum garmin geben falls gewünscht :)
>Das mit dem Bäcker war auch mehr sinnbildlich gemeint.
Hatte ich auch so verstanden ;-). Aber ich habe da meine Probleme – bin zwar auf Laufschuhen gut 2.000 km / Jahr unterwegs – aber per PKW werden es nicht soo wesentlich mehr – den Rest fährt meine Frau. Von daher ist Navi nicht Alltagsbrot.
>Dass ein garmin nüvi keine Hardwaretaste haben soll kann ich mir nicht vorstellen. Das 2545 (für meinen Schwiegervater gekauft, also Ü50), mein 3595 und sogar das wohl beste navi überhaupt, das garmin streetpilot c510 hatte eine Hardwaretaste.< Da brat mir doch jemand einen Storch. Ich kann dir nicht widersprechen - bei den Ausfällen und beim mehrfachen Drüberschauen habe ich die Taste nicht gesehen. Jetzt, wo ich das Teil nochmals aus dem Schrank gekramt und mit Lesebrille unter einer Lampe gedreht habe, ist mir die im Gehäuse eingelassene Taste aufgefallen. Da ich im Auto keine Brille brauche, ist mir das wohl entgangen. Sollte es nochmals zu einem Absturz kommen, schaue ich, ob die Taste noch funktional ist. >Mit dem anpassen ist das so eine Sache. Kein Gerät paßt sich dem Benutzer an. In gewisser Weise muss sich der Benutzer immer ans Gerät anpassen und auch einarbeiten. Macht man schließlich mit und bei allem so dass (meine Meinung).< Da differieren wir wohl ;-). Ich denke, vor 90% dessen, was die Garmin-Entwickler implementiert haben, ziehe ich meinen Hut. Aber manches geht besser ... >Kartenupdate ist mittlerweile mit garmin express kein Thema mehr. Vor einiger Zeit hat das Programm regelmäßig die Karten zerschossen beim updaten…. ;)< Hier hat sich nix zerschossen. Aber als die Updates nach 24 Stunden geladen waren, hat mir Garmin Express im Fenster gemeldet, das auf die Fertigstellung eines Updates gewartet würde. Und da stand ich am Ende des Tages "an der Wand" und habe auf Risiko spielen müssen. >Gerne kann ich auch weitere Tipps zum garmin geben falls gewünscht :)< Wie wäre es mit einem Gastbeitrag? Gerne auch in Rohform als Textdatei mit ein paar Fotos. Stelle ich nach der Aufbereitung durch mich gerne unter deinem Namen im Blog ein. Bei Interesse melde dich per E-Mail bei mir (Kontaktdaten im Impressum). Danke für's Feedback und die Pertinenz mit der Hardwaretaste. So wäre ich womöglich dumm und unwissend gestorben (obwohl mich dunkel erinnert, dass ich bei Kauf des Teils mal die Taste gesehen habe). Ich kriegs jetzt auch nicht mehr zusammen, ob ich bei ersten Ausfall die Taste nicht gesehen habe oder ob die funktionslos war. Na ja, mal schauen, ob der Problembär nochmals auftaucht und mit der Taste erschlagen werden kann.
Hallo Günter,
also bei aller Liebe, doch außer der normalen Ein-/Auschalttaste oben links habe ich noch keine Resettaste gesehen (trotz Brille, Taschenlampe und Vergrößerungsglas ;-)) ). Wo ist sie denn nun zu finden?
Gruß
Erika
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Da brat mir doch jemand einen Storch. Ich kann dir nicht widersprechen – bei den Ausfällen und beim mehrfachen Drüberschauen habe ich die Taste nicht gesehen. Jetzt, wo ich das Teil nochmals aus dem Schrank gekramt und mit Lesebrille unter einer Lampe gedreht habe, ist mir die im Gehäuse eingelassene Taste aufgefallen.
@Erika: Nimm den Ein-/Ausschalter und gut ist.
@Günter: Das alleine hat bei mir leider nicht funktioniert. Doch ich habe bei Garmin noch ein Erste Hilfe-Dokument gefunden:
http://www.garminservice.de/common/pdf/tipps/130703_ErsteHilfe_Flyer_ICv2_RZ.PDF
Ein-/Ausschalter und wie auf Seite 16 beschrieben der Hardreset mit dem Finger in der rechten unteren Ecke hat geklappt.
@Erika: Ganz herzlichen Dank für deinen Kommentar. Ich habe das Nüvi 2595 seit Ewigkeiten nicht mehr in den Fingern gehabt. Dein Tipp hilft aber möglicherweise anderen Betroffenen. Finde ich ja cool, dass bei einem abgestürzten Gerät der Touchbildschirm noch abgefragt wird, so dass der Hard-Reset des Geräts funktioniert.
Ich frage mich, ob man beim 2995 LTM nur alle 3 Monate Zugriff auf neue Karten oder Karten die andere Länder abdecken als aktuell installiert hat.
… frustig dieses Garmin Zeugs.
Beim meinem Garmin ForeRunner hatte ich auch sehr bescheidene Erfahrungen gemacht.
Grüße
HB