Update-Falle bei billigen Windows 8.1-Geräten

Im heutigen Blog-Beitrag mache ich mir ein paar Gedanken um die Themen Windows-Update in Kombination mit "billigen Windows 8.1-Geräten". Auf die Kombination, die für eine Menge Frust sorgen kann, wurde ich erneut beim letzten Patchday aufmerksam und dachte "mach mal einen Blog-Beitrag drüber".


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Nachdem wir den Dezember-Patchday halbwegs gut überstanden haben (hier hat alles gepatcht, aber im Blog war die Hölle los, und ich habe gestern eine Reihe Troubleshooting-Beiträge geschrieben), ist mal wieder Zeit für den Blick "über den Schüsselrand".

Billig-Geräte im Anrollen

Momentan erleben wir ja eine Welle an "billigen" Windows 8.1-Tablet PC-Angeboten. Bereits im März 2013 hatte Microsoft dies angekündigt (siehe Bringt MS Windows-Tablets für 199 $ – 349 $ ?). Aber erst jetzt rollt die Welle dieser Geräte an.

Im Artikel Preissteigerung beim HPs Chromebook-Killer, Preisschock 149 Euro-Windows 8.1-Tablet von Pearl hatte ich ja über den 149 Euro Windows 8.1 Tablet PC mit 8-Zoll-Display und 16 GByte Speicher berichtet. Eine 32 GByte Variante kostet 199 Euro. Ist aber nur ein Beispiel und ich möchte Pearl keinesfalls als Negativbeispiel sehen. Bei One.de gibt es das One Tablet XCELLENT 10 mit 10-Zoll-Display und 32-GByte-Speicher für 179 Euro.

Und das nebenstehend gezeigte 10-Zoll-Volkstablet TrekStor 99743 SurfTab wintron 10.1 Volk gibt es mit 32 GByte SSD für 199 Euro.

Mit WIMBoot hat Microsoft zudem einen Ansatz geschaffen, um Windows 8.1 auch auf Maschinen mit 16 GByte Speicher zu installieren. Die obigen Geräte kommen doch mit 32 GByte Speicher. Klingt alles ganz gut – und 32 GByte Speicher sind doch eine ganze Menge – oder?

Was sagt mein Update?

Ich habe hier ein WeTab Tablet PC mit 32 Gbyte SSD-Speicher, welches ich mir 2013 refurbished gekauft habe. Auf dem Tablet laufen Meego, Android-x86 und jetzt Windows 8.1 mit Office 2013. Durch die drei Betriebssysteme steht Windows 8.1 nur eine Partition von ca. 24 Gbyte zur Verfügung.

Beim letzten Booten anlässlich des Dezember-Patchdays wurde mir plötzlich die folgende Meldung auf dem Bildschirm angezeigt.


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Auf dem Ding war quasi nix installiert, nur ein Office 365 und ein paar Apps. Folglich habe ich mir mal die PC-Einstellungen angesehen.

Es ist schnell erkennbar, dass da mit deinstallieren von ein paar Apps wenig zu reißen ist. Lediglich im Download-Ordner steckt noch 1 Gbyte Reserve. Da werden also alle Installationsvorgänge kritisch und Updates ebenfalls. Und dann wird mit beim Update im Dezember so was an den Kopf geworfen.

Das Update umfasst 1,3 Gbyte! Mal abgesehen von der schieren Größe, das Teil muss irgendwo zwischengespeichert und dann installiert werden. Bei meinen 23 GByte SSD und 3 GByte frei wird das ein schwieriges Unterfangen. Ich erinnere mich an einen Test eines Medion Akoya P2212T, wo ich spasseshalber ein zweites Windows 8.1 Pro auf einer separaten Partition der 64 GByte SSD installiert hatte. Das Betriebssystem zwackte nur 20 Gbyte ab, aber im Anschluss war nicht mal ein Auffrischen oder Zurücksetzen des ersten installierten Windows 8.1 Core mehr möglich. Der Vorgang wurde mangels freiem Speicher abgelehnt.

Langer Rede kurzer Sinn: Es ist erkennbar, wohin das Ganze läuft. Man kann zwar Windows 8.1 auf einem System mit 16 oder 32 GByte SSD installieren. Aber Freude kommt nicht auf – und bei jedem Patchday läuft man Gefahr, mangels freiem Speicher zu scheitern. Heißt auf der anderen Seite: Lasst die Finger von Geräten mit maximal 32 Gbyte RAM – ihr werdet (auf lange Sicht) nicht glücklich damit. 64 GByte SSD sollten es schon sein. Oder gibt's Gegenmeinungen?

Nachtrag: Was einfach mal nur als Artikel zu meinen Beobachtungen geplant war, hat sich nun zu einer Artikelreihe ausgewachsen. Hier die Links zu den Beiträgen – die Puzzleteile fallen immer an die richtige Stelle.

Artikelreihe:
Update-Falle bei billigen Windows 8.1-Geräten
Achtung Falle: Billig Windows 8.1-Geräte
Vorsicht bei Windows 8.1 with Bing
Installationsabbild für Windows 8.1 with Bing erstellen

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8 Antworten zu Update-Falle bei billigen Windows 8.1-Geräten

  1. Matthias sagt:

    Hallo,

    es wäre manchmal nicht schlecht, wenn man bestimmen könnte, wo genau die Windows Updates zwischengespeichert werden. Dann könnte man sie z.B. auf einem USB Stick speichern lassen und installieren.

    MfG
    Matthias

  2. Marc sagt:

    einfach nur teilweise installieren, dann umgeht man 2 Probleme
    a.) Zwischenspeicher-Bedarf geringer
    b.) evtl. Probleme beim Update sind weniger bzw. eingrenzbar

  3. ToWa sagt:

    Ja es gibt andere Meinungen, habe hier ein Acer Iconia W4 mit 32GB in Betrieb,
    das Teil ist einzig und allein dafür da um den Firefox auszuführen, damit die
    Damen und Herren in der Produktion an das Fertigungssystem kommen.
    Sogar mit Win8 Pro x86 reichen in diesem Fall die 32 GB vollkommen aus
    uns es ist auch Platz für alle Patches.

    Allerdings bin ich generell bemüht keine Vorinstallationen von OEMs zu
    nutzen, sondern lese den Key aus und installiere via USB ein normales Windows.
    Spart auch noch mal Platz und man kann direkt ein aktuelles Installimage nutzen
    inkl. .1 & Update 1 (beim Beispiel von Win 8). :)

    • Peter sagt:

      Ich habe es zwar nicht versucht, aber ich denke nicht, dass es möglich ist mit den Keys von Windows 8.1 Bing ein "normales Windows" zu installieren.

      • Peter sagt:

        Oops! Entschuldigung, ich ziehe meine Aussage zurück, denn im Artikel ist ja nicht explizit von Windows 8.1 Bing die Rede. Ich bin von der Annahme ausgegangen, da dies in der Regel das vorinstallierte Windows bei Tablets und 2in1-Systemen mit 16 oder 32 GB Speicher zu Preisen unter 300 Euro ist.

      • Günter Born sagt:

        @Peter: Du brauchst es gar nicht zu versuchen – es geht nicht.

  4. Peter sagt:

    Das Problem mit den heutigen Systemen dieser Klasse ist, dass sie gar nicht mehr als 16 oder 32 GB an internem Speicher anbieten. Das Problem würde überhaupt nicht bestehen, wenn Microsoft es möglich machen würde Programme und gewisse Daten auf einem andern Laufwerk zu installieren. Ein USB Stick oder eine Speicherkarte wäre preislich immer noch verkraftbar um die Geräte attraktiv zu machen.

    • Günter Born sagt:

      @Peter: Auf den ersten Blick hast Du Recht. Aber der Ansatz impliziert eine ganze Reihe von Fragen. Solche Medien bringen Probleme bei der Geschwindigkeit, der Sicherheit, der Verfügbarkeit und Stabilität. Bei Android geht Google z.B. genau von diesem Ansatz wieder ab – iOS hatte den Ansatz noch nie. Jedes Ding hat seine zwei Seiten – und die Billigsysteme mit 16 oder 32 GByte Speicher sind einfach Mist – aber das müssen die Anwender noch lernen.

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