OneDrive-Speicherort braucht NTFS-Dateiformat

Noch ein kurzer Nachtrag für Windows 10-Nutzer, die den OneDrive-Zwischenspeicher auf eigene Ordner legen. Dazu ist nun ein NTFS-Dateisystem erforderlich.


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Worum geht es?

Beim Einrichten des OneDrive-Clients unter Windows 10 kann der Benutzer angeben, wo der Zwischenspeicher für die heruntergeladenen OneDrive-Dateien liegen soll. So mancher Nutzer von Tablet PCs mit knappem Speicher hat dann eine Speicherkarte (microSD-Karte) als Speicherziel angegeben. Typischerweise sind solche Medien im FAT-Dateisystem (oder exFAT) formatiert.

Bisher war es so, dass Speicherkarten, die mit exFAT formatiert waren, als Speicherziel akzeptiert wurden. Vor einigen Tagen tauchten dann Berichte im Internet auf, dass solche Speichermedien plötzlich zurückgewiesen wurden. Es erschien eine entsprechende Meldung.

OneDrive-Warnung
(Quelle: OnMSFT)

Die Benutzer mussten die Speichermedien im NTFS-Format neu formatieren, um diese als OneDrive-Zwischenspeicher verwenden zu können. Bei Microsoft Answers gibt es hier eine Diskussion – und auch bei reddit geht es hier zur Sache. Martin Geuß hatte es bei Dr. Windows in diesem Artikel aufgegriffen, nachdem OnMSFT dies hier thematisierte.


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Eine Erklärung Microsofts – haarscharf daneben

Ich selbst verfolge das nicht so wirklich, da ich keinen OneDrive-Client unter meinen Windows 10-Testsystemen einrichte. Aber OnMSFT hatte hier angekündigt, bei Microsoft nachzufragen. Und Microsoft hat gegenüber der Site wirklich eine Antwort geliefert.

"Microsoft OneDrive wants to ensure users have the best possible sync experience on Windows, which is why OneDrive maintains the industry standard of support for NTFS. Microsoft discovered a warning message that should have existed was missing when a user attempted to store their OneDrive folder on a non-NTFS filesystem – which was immediately remedied. Nothing has changed in terms of official support and all OneDrive folders will continue to need to be located on a drive with the NTFS filesystem."

Die Warnung hätte, laut Microsoft eigentlich kommen müssen, wenn kein NTFS-Dateisystem als Ziel angegeben worden ist. Der obige Text lässt sich so interpretieren, dass man nur die Warnung jetzt zuverlässiger anzeigt, an der Forderung für NTFS-Dateisysteme für den Zwischenspeicher habe sich nichts geändert. Nutzer, die aber exFAT-Medien verwendet haben, reiben sich verwundert die Augen. Es hat sich angeblich nichts geändert, aber plötzlich geht eine Funktion nicht mehr. Ist ähnlich wie die Aussage der Anwender 'Ich habe nix gemacht, und plötzlich tritt der Fehler auf'. Nun ja, früher habe ich über so etwas gelacht – seit Windows 10 glaube ich den Leuten das sogar. Möglicherweise haben die Microsoft Programmierer da ein ähnliches Déjà-vu. Martin Geuß hat diese Geschichte hier einen längeren Artikel gewidmet, wo er sich Gedanken macht. Dem muss ich nichts mehr hinzufügen.


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12 Antworten zu OneDrive-Speicherort braucht NTFS-Dateiformat

  1. Tim sagt:

    …dann ist durch den Wegfall von exFat jetzt wenigstens wirklich klar, das MS die mobilen Geräte aufgegeben hat, oder nie daran glaubte ;) ? Oder das exFat überflüssig war? Betrifft ja am Ende nicht mal nur Windows 10

    Ach wer weiß das schon…

  2. Holger K. sagt:

    It's not a bug, it's a feature!

    Vermutlich wird es so gewesen sein, dass man vergessen hat, eine Prüfung einzubauen, ob das Ziel auch tatsächlich NTFS-formatiert ist oder die Prüfung war deaktiviert. Das hat man nun nachgeholt.

    Aber Entwickler sind auch nur Menschen, die ändern auch schon mal gerne Kleinigkeiten, ohne andere davon zu informieren, vor allem, wenn es darum geht, Versäumnisse nachzuholen.

    • Tim sagt:

      Wäre interessanter warum das Ziel plötzlich ntfs sein muss… geht ja ein praktisches Feature aufgrund einer Beschränkung verloren, selbst wenn das Feature ursprünglich nicht geplant war.

      So verliert man vielleicht noch mehr Cloud Nutzer…

      • Holger K. sagt:

        Eine Erklärung dafür könnte sein, dass für das kommende Herbstupgrade nur noch NTFS zulässig ist, weil dann Eigenschaften von NTFS benötigt werden.
        Nun hat man also die Anwender darauf vorbereiten wollen und hat das dann mit einer Panne gemacht.

        Für mich ein weiteres, klares Zeichen, dass das Windows Insider Programm und das Auflösen des größten Teils der internen Testabteilung ein Schuss in den Ofen ist.

        • Tim sagt:

          "und hat das dann mit einer Panne gemacht."

          Ja, irgendwie Panne scheint es zu sein… wobei die Mehrzahl wohl eh von Haus ein oder zwei Partitionen mit NTFS nutzt, ohne weiter darüber nachzudenken.
          Bemerken tuts halt wieder nur wer bei Sonderwünschen und exotischen Konfigurationen.
          Oder eben mobil Gerätenutzer mit Speicherkarten…

          Wie schon angedacht, gut das solchen Nutzern ja andere Cloud Anbieter zur Seite stehen, bei denen das verwendete Dateisystem des Nutzers keinerlei Geige spielt…

          Microsoft wird immer merkwürdiger…

    • Dieter Schmitz sagt:

      Warum eigentlich kein ReFS? Sollte sicherer sein wg. bit rot und so.

      • Tim sagt:

        …dat ist doch nur für Profis mit großen Datenmengen interessant.

        Außer diesen Reparaturfunktionen für Dateien und neuen Möglichkeiten für Datenretter, die da enthalten sein sollen, fällt mir nix auf, was das für die Allgemeinheit nun interessanter als ntfs und andere bestehende Dateisysteme machen sollte.

        Würdest du wegen bit rot nun auf Backup Strategien verzichten?
        Oder ist dieses Feature eben wirklich hauptsächlich interessant für riesen Datenbestände auf Servern?

        Ich vermute mal das MS weiß, warum es noch nicht Maß der Dinge geworden ist und Ntfs abgelöst hat.

        • Martin W. sagt:

          "Würdest du wegen bit rot nun auf Backup Strategien verzichten?"
          Ein "NextGen"-Dateisystem wie ReFS, BtrFS oder ZFS ersetzt natürlich kein Backup.
          Aber: Hast du Dateien, die durch bit rot kompromittiert sind, dann sind sie auch im Backup kompromittiert.
          Die neuen Dateisysteme sind in der Lage kompromittierte Dateien zu erkennen, da sie Prüfsummen in den Metadaten speichern. In einem RAID werden solche Fehler in der Regel behoben. Ohne RAID bekommt der Nutzer immerhin den Hinweis, dass die Datei nicht in Ordnung ist und kann sie vielleicht aus einem inkrementellen Backup wiederherstellen.
          Ein neues Dateisystem und eine gute Backup-Strategie ergänzen einander also.
          Wie relevant das ganze für den Privatanwender ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Je größer die Datenmengen, desto größer das Risiko für bit rot.

  3. Dieter Schmitz sagt:

    'Ich habe nix gemacht, und plötzlich tritt der Fehler auf'.

    Über so etwas kann ich nicht lachen. Meist sind das solche Typen, die a) lernresistent sind und b) bei dem Versuch, Probleme zu lösen, einfach nicht mithelfen (wollen).

    Ein Albtraum.

  4. Martin W. sagt:

    Ich habe -wie wahrscheinlich viele- eine kleinere SSD och Systemdisk und eine größere mechanische HD als Datenspeicher in meinem PC. Die Datenfestplatte habe ich mit ReFS formatiert. Den OneDrive-Ordner hatte ich auf die Datenfestplatte gelegt. Hat seit Mitte Mai ohne Probleme funktioniert, bis vor einigen Tagen…
    Auf meinem IPad hat OneDrive allerdings noch nicht gemeckert, dass der Datenspeicher des IPad nicht NTFS-formatiert ist…

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