Microsoft will Office 365 pushen – aber das ist ‘lahm’

Microsoft will bei Office die 'Daumenschrauben' anziehen und die Leute auf ein Office 365-Abo zwingen. Andererseits klagt ein Großteil der Firmen, die Office 365 einsetzen, über Performance-Probleme.


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Microsoft drängt traditionelle Office-Nutzer zu Office 365

Microsoft bietet ja sein Office 365 als Abomodell mit monatlichen Zahlungen an. Aber es gibt noch Einzelplatzlizenzen, die als Office 2016 gekauft werden können. Solche Office-Pakete haben den Vorteil, dass man die Lizenz nur einmal kaufen muss und dann Office über die Lebenszeit nutzen kann.

Die Gartner-Analysten Michael Silver und Stephen Kleynhans weisen nun darauf hin, dass die Tage von Office 2016 mehr oder weniger gezählt seien. Denn Microsoft erhöht den Druck auf Unternehmen, Office 365 einzuführen.

Ende 2020 wird Microsoft, laut Gartner, ankündigen, dass nur noch Office 365 ProPlus auf die Office 365 Online-Dienste zugreifen kann. Traditionelle Office-Pakete fallen dagegen aus der Unterstützung heraus. Die Unternehmen sind also zum Wechsel auf Office 365 als Mietmodell gezwungen.  Greg Keizers hat das in diesem Artikel auf ComputerWorld zusammen gefasst.

Nun ja, man braucht nicht unbedingt die Gartner Analysten, um das zu erkennen. Im April 2017 hatte ich im Blog-Beitrag Sargnagel für Standalone MS Office ProPlus-Versionen? darauf hingewiesen, dass die Unterstützung für Office-Online-Dienste im Oktober 2020 für Office 2013/2016 endet.

Office 365: Viele Nutzer haben Performance-Probleme

Die obige Information mit dem Zwang, auf Office 365 zu wechseln, könnte man achselzuckend zur Kenntnis nehmen. Aber ich bin Anfang des Monats auf einen interessanten Artikel von Michael Kroker gestoßen. Zscaler, ein in Kalifornien ansässiger  Cloud-Sicherheits-Anbieter hat über das Meinungsforschungsinstitut TechValidate eine Befragung von Office 365-Nutzern durchführen lassen. Es ging um die die Herausforderungen von Unternehmen bei der Einführung von Office 365. Und das Ergebnis ist nicht so schmeichelhaft für die Microsoft Cloud-Lösung.

  • Viele Anwender machen nach der Einführung von Office 365 negative Erfahrungen mit der Netzwerkleistung.
  • Dadurch können nicht die erhofften Produktivitätsvorteile genutzt werden.

Gut 69% sehen die gestiegenen Latzenzzeiten als ein Problem bei Office 365 an. Grund ist, dass Office permanent 12 bis 20 Netzwerkverbindungen pro Nutzer offen hält. Und dieser Netzwerkverkehr läuft in vielen Firmen dann über ein zentrales Security-Gateway (was Sinn macht). Als Folge treten Latenzen auf und die Unternehmen kämpfen mit Bandbreitenproblemen. Für die Nutzer macht sich das so bemerkbar, dass die betreffenden Office-Funktionen langsam werden. Das Ergebnis ist als Studie im PDF-Format hier abrufbar.

Wie sind eure Erfahrungen in Unternehmen? Wird dort bevorzugt Office 2016 eingesetzt, oder gibt es einen Schwenk, hin zu Office 365. Lässt sich das Bandbreitenproblem im Netzwerk bestätigen? Ist der Umstand, dass Microsoft Office Diagnosedaten erzwingt (siehe diesen heise.de-Artikel vom Mai 2018 und diesen Beitrag), ein Problem? Und wie wird der Umstand gesehen, dass Microsoft Office ebenfalls zwei Mal im Jahr (ähnlich wie Windows 10) aktualisieren wird?


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4 Antworten zu Microsoft will Office 365 pushen – aber das ist ‘lahm’

  1. gmossin sagt:

    Grüezi Herr Born

    Vielen Dank für den interessanten Artikel. Wir sind aktuell in der Migration von Office 2010 auf 2016. Bis jetzt haben wir nicht allzu grosse Probleme ausser ein paar Benutzer die ein wenig verwirrt sind.

    Ist meine Annahme falsch, dass wir mit einem Wechsel auf Office 2019 den obenerwähnten Probleme aus dem Weg gehen? Die Nutzung der Onlinedienste wird mit Office 2019 vermutlich weiterhin unterstützt werden.

    Gruss
    gmossin

  2. Ulf sagt:

    Wir setzen unsere Office Versionen grundsätzlich ca. 10 Jahre lang ein, also Kauf ohne SA. Derzeit Office 2010, davor Office 2000 und nächstes Jahr soll Office 2019 zusammen mit Windows 10 (LTSC) ausgerollt werden.

    Office 365 ist für uns überhaupt kein Thema. Online-Services sind ebenso unerwünscht wie SaaS. Sicherheitsupdates und Bugfixes sind selbstverständlich erwünscht und werden verteilt. Darüber hinausgehende Feature-Updates sorgen nur für Unruhe bei den Usern und erhöhten Support-Aufwand in der IT.

  3. ConR sagt:

    Ich persönlich bervorzuge auch lieber normale office versionen als 365.
    Bin kein so großer fan von abos.

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