IBM: Job-Rotation, Altersdiskriminierung und Doku-Desaster

Es scheint ganz schön was bei IBM schief zu laufen oder faul zu sein, wenn ich mir so die Meldungen anschaue, die mir die letzten Wochen in Text unter die Augen gekommen sind.


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Ich erinnere mich an die Zeiten, als die IBM-Vertreter nur mit blauen (Nadelstreifen-)Anzügen in die Firmen kamen. Die Herren trugen nur Edelzwirn und haben die Mainfraimes verkauft. Lang ist's her – und bei IBM ist kein Stein auf dem anderen geblieben. Aber die Company gibt es noch – aber die wird irgendwie gebeutelt. Und für Kunden sowie die Angestellten gibt es 'deutliche Bremsspuren'.

Dokumentationsdesaster durch neue Webseiten

IBM hat wohl versucht, seine Website neu zu gestalten. Ziel des Redesign war es, veraltete, unbenutzte und doppelte Seiten aus den hundert Millionen URLs, die das Unternehmen verwaltet, zu entfernen und die relevante Dokumentation allgemein leichter auffindbar zu machen. Das scheint aber ziemlich schief gegangen zu sein.

Denn bei dieser Überarbeitung brachen die Links zu IBMs Produktdokumentation. Anwender kommen nicht mehr an die Mainframe-Dokumentation auf IBMs Webseiten. Hat zu einem ziemlichen Shitsturm der Kunden geführt, wie The Register in diesem Beitrag berichtet. In dieser Google-Gruppe schreibt ein Nutzer von Sabotage (das ist wohl die IBM-MAIN-Mailingliste für z/OS-Mainframe-Kunden).  Letzte Woche ist das gesamte z/OS 2.1-Material aus dem IBM Knowledge Center verschwunden.

Es ist schon bitter, wenn die Leute die benötigten Tools wegen gebrochener Links nicht mehr abrufen können. Am 21. Juni 2018 hat ein Mainframe-Consultant, Watson Walker. in diesem Blog-Beitrag das Problem offen gelegt.

IBM will GTS-Engineers alle 2 Jahre beim Kunden rotieren

Die Information stammt bereits vom 11. Juni 2018 und wurde ebenfalls von The Register publiziert. Derzeit können IBM-Mitarbeiter, die im Außendienst arbeiten, in verschiedene Projekte wechseln oder über mehrere Projektkonten hinweg arbeiten. Sie haben aber in der Regel ein sogenannte "Home"-Konto, für welches sie die meiste Zeit arbeiten.

Nun forciert IBM ein Rotationsmodell für den Außendienst. IBM fordert seine Ingenieure von Global Technology Services (GTS) auf, alle zwei Jahre zu rotieren. Es gibt ein internes Memo an GTS, welches The Register einsehen konnte, in dem es heißt:

Our industry is changing at a breakneck speed, as are the skills required to keep pace. It's more critical than ever, in serving our clients, that we provide the right skills in the right place at the right time.

To that end, GTS is making a change: we are moving to a model where employees are expected to rotate much more frequently from their existing assignments after a period of 24 months.

Sprich: Die Leute sollen alle 24 Monate aus bestehenden Projekten abgezogen und dann bei anderen Kunden eingesetzt werden. Begründet wird dies damit, dass die Mitarbeiter so neue Fähigkeiten (Skills) erwerben könnten. Einige Mitarbeiter warnen allerdings, dass dies die Kundenbeziehungen schwächen könnte.

IBM sortiert ältere Mitarbeiter aus

Und als älterer Mitarbeiter scheint man bei IBM wohl auch nicht mehr so wirklich gut gelitten zu sein. Die Information ist mir bereits im März 2018 hier untergekommen. IBM hat in den letzten fünf Jahren in den USA ältere Mitarbeiter aus dem Unternehmen gedrängt und durch jüngere Mitarbeiter ersetzt oder die Arbeitsplätze ins Ausland verlagert. Das ist durch einen Bericht bekannt geworden, und es ist der Vorwurf laut geworden, dass IBM Altersdiskriminierung betreibt. Die Details lassen sich im verlinkten Artikel nachlesen.


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Eine Antwort zu IBM: Job-Rotation, Altersdiskriminierung und Doku-Desaster

  1. Theo sagt:

    Ja, das Problem mit den neuen, externen Mitarbeitern kenne ich auch. Die lernen beim Kunden, auf Kosten des Kunden.
    Hatte mal, in einem DV-Projekt, einen "Neuen" dem man auch erst mal alles erklären musste. Wie sich herausstelle war er Biologe… Seine Referenz war ein entsprechender Dr.-Titel.

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