Neu: Linux Mint LMDE 3 “Cindy” Cinnamon

Heute wieder einmal ein kleiner Ausflug in die Welt von Linux. Die Entwickler-Community von Linux Mint haben bereits am 31. August 2018 die Version LMDE 3 "Cindy" Cinnamon freigegeben. Es handelt sich um ein Entwicklungsprojekt für Linux Mint auf Debian-Basis.


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Ich bin bereits letzten Freitag beim Besuch der Linux-Mint-Projektseiten auf das Thema gestoßen, komme aber erst heute dazu, einen Blog-Beitrag drüber zu machen.

LMDE, was heißt das?

Bisher setzt Linux Mint auf Ubuntu als Basis auf und strickt eine eigene Linux-Distribution mit verschiedenen Fenstermanagern drum herum. Das Kürzel LMDE steht für Linux Mint Debian Edition. Es ist also ein Linux Mint Projekt, was nicht auf Ubuntu, sondern auf Debian als Basis aufsetzt. Die Entwickler schreiben in ihrem Blog zum Projektziel:

Hauptziel ist es für das Linux Mint Team zu sehen, wie lebensfähig unsere Distribution wäre und wie viel Arbeit nötig wäre, wenn Ubuntu jemals verschwinden würde. LMDE will so ähnlich wie möglich zu Linux Mint sein, aber ohne Ubuntu. Die Paketbasis wird stattdessen von Debian bereitgestellt.

Mit anderen Worten: Das Team schwenkt nicht von Ubuntu auf Debian als Hauptquelle um, möchte aber wissen, was an Arbeit anfällt, um diesen Wechsel durchzuführen.

Linux Mint Debian Edition 3 "Cindy" Cinnamon

In dieser LMDE-Distribution gibt es keine Point-Releases. Was sich hinter diesem Begriff versteckt, hatte ich im Blog-Beitrag Ubuntu 18.04.1 LTS als 'Point Release' erschienen erläutert. Abgesehen von Bugfixes und Sicherheitskorrekturen bleiben die Debian-Basispakete gleich. Aber Mint und die Desktop-Komponenten werden kontinuierlich aktualisiert. Wenn sie fertig sind, werden die neu entwickelten Funktionen direkt in LMDE integriert, während sie für die nächste Linux Mint Version bereitgestellt werden.

Hier noch die Systemanforderungen für LMDE 3 Cinnamon:

  • 1GB RAM (2GB empfohlen).
  • 15GB Festplattenplatz(20GB empfohlen).
  • 1024×768 Bildschirmauflösung (bei niedrigerer Auflösung kann man Fenster per Maus bei gedrückter ALT-Taste auf dem Bildschirm verschieben – das macht aber keinen Spass).

Hier noch eine Anmerkung zu den 32- und 64-Bit-Installationsvarianten:

  • 64-Bit ISO, bootet mit  BIOS oder UEFI.
  • 32-Bit ISO, bootet nur auf BIOS-Systemen.

Die Entwickler empfehlen die 64-Bit ISO, die auf allen modernen Rechnern ab Baujahr 2007 und 64-Bit-CPU laufen sollte). Weitere Hinweise finden sich in den Release Notes; eine Anleitung zum Upgrade auf LMDE 3 findet sich hier. Ergänzung: Blog-Leser Rudi K. (danke dafür) wies mich noch auf diesen ZDNet-Beitrag und diesen Golem-Artikel mit einigen zusätzlichen Informationen hin.

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13 Antworten zu Neu: Linux Mint LMDE 3 “Cindy” Cinnamon

  1. nook sagt:

    Ich bin ja noch nicht so lange mit Linux unterwegs, meine aber Ubuntu basiert auch auf debian…

    • Rolf Dieter sagt:

      Korrekt.
      Kochen aber ihr eigenes Süppchen:
      Zitat:
      Vor dem Release werden kontinuierlich die Pakete von der Debian Unstable Version (Entwicklungspakete) kopiert und die Ubuntu Entwickler bauen die eigene Paketstruktur auf der Debian Version auf. Einen Monat vor dem Release werden die Imports gestoppt und die Paketentwickler haben Zeit um ihre Programme an die neue Version anzupassen und zu gewährleisten das diese funktionieren. Der Weg, den somit die Pakete der Entwickler gehen ist dadurch bei Ubuntu wesentlich schneller als bei Debian.

  2. Steter Tropfen sagt:

    Ächz. Können diese Linuxianer sich nicht mal in den Unter-Unter-Distributionen endlich auf einen Weg festlegen?
    Da wird dieses und jenes ausprobiert, Mate, Cinnamom, dieser Desktop, jener Desktop, Ubuntu, Debain, LMAA und wasweißich was alles. Immer schön verzetteln!
    Es mag ja bei jeder Abspaltung spezifische Vorteile geben. Aber es wäre gewiss sinnvoller, sich mal auf eine Richtung festzulegen und wenn nötig nachzubauen, was einem anderswo als nützlich aufgefallen ist.

    Dieses unstete Hin und Her verunsichert jeden, der auf der Suche nach einer Windows-Alternative ist. Man mag sich nicht in ein neues Betriebssystem einarbeiten, wenn es sich in zwei, drei Jahren womöglich wieder als Sackgasse erweist!

    • Günter Born sagt:

      Diese Linuxianer gibt es genau so wenig wie 'diese Windows-Nutzer' …

      Der Charme des Mint LMDE-Ansatzes könnte sein, dass man die Stabilität von Debian mit besserer Geräteunterstützung bekommt. Wäre ja nicht schlecht. Ansonsten kann man ja jederzeit auf die Debian Stable aufsetzen, hat dann aber kein Mint.

    • RUTZ-AhA sagt:

      Vielfalt ist vom Grundsätzlichen her nur positiv zu sehen. So unterschiedlich wie die Nutzer sind auch die Ansprüche. Jedes Linux ist anders und ermöglicht daher eine große Auswahl unter freien Betriebssystemen. Da sie kostenlos zur Verfügung gestellt werden, lassen sich alle ausprobieren. Niemand kann ernsthaft erwarten, dass ihm eine Linux Distribution nach Maß gestrickt wird.
      Und was in ein paar Jahren ist, weiß vielleicht dein Pastor :-)

    • natilda sagt:

      auf einen Weg? Linux? Festlegen?

      darf mal kurz brüllen (sorry) vor lachen?!
      Das klappt seit Jahrzehnten nicht. Nicht ansatzweise. Wird es nie, leider.
      Und die wissen noch nichtmal, welches Potential sie damit verschenkt und verschüttet haben. Stattdessen lügt man sich das schön. So wird es bleiben. weil, mit ein Grund, warum win-systeme so dominant werden konnten…

      • Al CiD sagt:

        "auf einen Weg? Linux? Festlegen?"
        NEIN, bloß nicht.

        Das ist nämlich genau das, was Linux ausmacht:
        die Freiheit zu haben, sich für das eine oder andere entscheiden zu können… oder selbst das System nach eigenen Wünschen zu ändern bzw. anzupassen.

        Wer das nicht verstanden hat, der bleibe bitte bei Microsoft oder Apple… wem das Vorgekaute besser schmeckt, gut behütet, zum eigenen Wohl…
        Im Gegensatz zu MS und Apple ist es ja ein KANN und KEIN MUSS.
        ;-)

        • Wieso verzetteln, ich finde das auch durchaus Positiv das es viele verschiedene Distributionen gibt!

          Ich habe auch längere Zeit mit Ubuntu liebäugelt mittlerweile finde ich Ubuntu schon zu kommerziell, da bekomme ich Apps vorinstalliert die ich gar nicht haben will.

          Ich fände es aber schon gut wenn sich die Hauptentwicklergruppen mal zusammen setzen würden und eine Hauptversion die zieht erstellen würde dann gäbe es wahrscheinlich auch für Windows nicht mehr viel zu lachen.

        • Steter Tropfen sagt:

          Von mir aus können die sich weiterhin über jede kleine Geschmacksfrage in zig Distributionen zersplittern und ihren Spaß an dieser Freiheit haben. So wie manche als Hobby ihren eigenen Kombucha-Pilz hegen oder Kaninchenrassen züchten.

          Aber es sollte doch endlich mal unter den vielfältigen Distribution EINE geben, die sagt „Alle, die ein zuverlässiges, konventionelles und konstantes Betriebssystem suchen, für das es sich lohnt, professionelle Kauf-Software zu entwickeln: Hierher!"
          Das wäre nämlich die Voraussetzung, dass Linux auf dem Desktop endlich nennenswerte Verbreitung bekommt!
          So läuft es nun mal: Der Massenmarkt braucht eine gewisse Standardisierung.

          Dann gäbe es von den Hardware-Herstellern volle Treiber-Unterstützung, dann würden die Medien Linux nicht nur als Nischenthema wahrnehmen, dann bekäme Otto Normalverbraucher eine Auswahl an Hardware, auf der dieses Allerwelts-Linux vorinstalliert ist, dann entstünden kompatible Verwaltungsprogramme, dann würde es endlich mal klappen mit dem Umstieg von Behörden und Verwaltungen.

          Aber dieses Beharren auf einem Individualisten-OS nur für Computerfreaks mit Programmierkenntnissen ist schon ziemlich elitär. Den vielen Anwendern, die sich durchaus gern von M$ und Apple befreien würden, hilft das überhaupt nicht weiter.

          • Al CiD sagt:

            "…unter den vielfältigen Distribution EINE geben, die sagt „Alle, die ein zuverlässiges, konventionelles und konstantes Betriebssystem suchen, für das es sich lohnt, professionelle Kauf-Software zu entwickeln…"

            Irgend etwas wird hier vermengt.
            Richtig ist, man entwickelt ein Programm für Linux und kann es eigentlich auf JEDER verschiedenen Distribution laufen lassen, egal ob DEBIAN (auch *buntu), REDHAT, ARCH, SolusOS… die Unterschiede sind nicht im Programmcode, sondern in ihrer Umverpackung.

            Für die Entwicklung (noch mehr) professioneller Software dürfte es eigentlich kein Hindernis sein, so man wollte…

            Und auch wenn man es als Software-Entwickler den Aufwand scheut kann man immer noch ein generelles Packformat, wie Flatpack, Appimage oder Snapcraft, benutzen…

            Oder man stellt die nötigen Informationen ins Internet und die Entwicklergemeinde wird die Software auf die jeweiligen Plattformen anpassen.

            ALSO, solche Argumente kann man, bei genauer Betrachtung, nicht wirklich gelten lassen.

            Nebenbei erwähnt, EINE Plattform hat z.B. bei dem Apple-System auf dem Desktop auch nicht zu einem größeren Anteil vom Kuchen verholfen.

            .

    • Ralf Lindemann sagt:

      Ich denke auch, die Vielfalt ist bei Linux nicht das Problem, sondern ein großes Potenzial. Was (im europäischen Markt) fehlt, ist der Schritt von der Community zum Massenmarkt. Es fehlt die Kommerzialisierung von Linux im Desktop-Bereich. Im Unterschied zu Windows oder Apple mangelt es bei Linux an kaufbaren Produkten: In der Breite wollen Konsumenten im Handel vorkonfigurierte Geräte kaufen, die man „nur einschalten" braucht – in einer arbeitsteiligen Gesellschaft ein legitimes Bedürfnis. Nicht jeder kann Computerspezialist sein. Genau solche vorkonfigurierten Linux-Geräte sind aber rar gesät, und die, die es gibt, sind vergleichsweise teuer und – mit etwas Glück ;-) – hässlich dazu … Warum Hersteller und Handel dieses Geschäftsfeld partout nicht beackern wollen, ich weiß es nicht. Hat vermutlich etwas mit der Marktmacht der etablierten Anbieter zu tun.

      • Al CiD sagt:

        Henne – Ei – Problem…
        Solange sich der Markt als Masse nicht (auch) für Linux entscheidet wird nur in Windows investiert.

        Hauptsächlich die Treiber müssen von der Community oftmals per "Reverse engineering" erst einmal – teils Monate nach der Hardware – erarbeitet werden. Diese Treiber können nicht die selben Garantien für ein sauberes Arbeiten geben, auch wenn diese teilweise besser wie die originalen sind.
        Viele Hersteller blocken auch da massiv, aber zum Glück wird es immer besser.

        Aber, gerade im Profi-Bereich und auch immer mehr im Unternehmensumfeld merkt man nach und nach eine gewisse Neugier und Interesse für den Linuxanwender, da hat ein gewisser Satya Nadella auch eine gewisse "Mitschuld" dran.

        Im empfindlichen Sicherheits- und Serverbereich trifft man ja fast nur noch auf Linux und BSD, da investieren ja auch die Großen in gute Treiber und Tools… also, so schlecht kann Linux nicht sein.
        ;-)

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