[English]Das Ende November 2018 freigegebene kumulative Update KB4467682 für Windows 10 Version 1803 hat einen unangenehmen Nebeneffekt. Ist das Update installiert, lassen sich keine benutzerdefinierten Startmenüs (Custom-Startmenüs) mehr in Windows 10 verwenden. Denn die Konfiguration wird nicht sauber ausgewertet, die Anzeige der gepinnten Apps ist fehlerhaft. Hier einige Informationen zum Thema.
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Update KB4467682 wurde am 27. November 2018 für Windows 10 Version 1803 ausgerollt (siehe Patchday Windows 10-Updates (27. November 2018)). Beim Surface Book 2 führ das Update zu Bluescreens (siehe Surface Book 2: Update KB4467682 verursacht Bluescreens …). Aber es gibt einen weitere Bug im Bereich Custom-Startmenü.
Ergänzung: Beachtet, dass das Update inzwischen zurückgezogen wurde – siehe Windows 10 V1803: Update KB4467682 zurückgezogen.
Was ist ein Custom-Startmenü?
In Unternehmensumgebungen bietet Windows 10 die Möglichkeit, dass die IT das Startmenü für Windows 10-Maschinen vorkonfiguriert. Ziel ist es, den Mitarbeitern ein benutzerdefinierten Startmenü mit einem Standard-Layout für die Startmenüeinträge vorzugeben.
Das Layout wird dabei über XML-Dateien konfiguriert. Man kann also einen Rechner mit einem Standard-Startmenü konfigurieren, das Layout in eine XML-Datei exportieren und auf weiteren Maschinen diese Einstellungen importieren.
Wie man das Startmenü per Gruppenrichtlinien anpasst, hat Microsoft in diesem Beitrag beschrieben. Der Microsoft-Beitrag Customize and export Start layout beschreibt, wie man ein angepasstes Startmenü auf verschiedene Windows 10-Maschinen übernehmen kann.
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Update KB4467682 bricht Custom-Startmenü
Blog-Leser Markus B. wies mich drauf hin, dass es in Umgebungen, wo benutzerdefinierte Startmenüs (Custom Start Menu) verwendet werden, Probleme gibt. Das Startmenü funktioniert nach der Installation des Updates das Startmenü nicht mehr. Markus schreibt:
Hier mal wieder ein kleiner Bug, über den wir gestolpert sind. Sind aber nicht die einzigen. Patch KB4467682 deinstallieren hilft. Custom Layout geht wieder.
Markus hat mich dann noch auf den Technet-Forenbeitrag 2018-11 Cumulative Update KB4467682 breaks custom Win 10 Start Menus hingewiesen, wo das Problem beschrieben wird. Der betreffende Administrator in einer Non-Profit-Organisation, die aus Kostengründen auf Windows 10 Pro angewiesen ist. Um das ständige Auf-Poppen von Crap-Ware im Startmenü der Benutzer zu verhindern, hat er die in obigem Text verlinkten Microsoft-Beiträge verwendet, um ein Custom-Startmenü zu erstellen.
Hi, I work for a non-profit as part of the IT Dept, we run Win 10 Pro throughout our facilities, since we can't afford Enterprise. As part of that, to avoid the crapware constantly popping up in the start menus of my users, I used the procedures found here and here to create a custom start menu applied to every PC using Group Policy. It has worked beautifully for a number of months now on over a hundred PC's.
Durch Gruppenrichtlinien konnte ein benutzerdefiniertes Startmenü auf über hundert PCs ausgerollt werden. Das funktionierte seit Monaten sehr gut. Nachfolgendes Bild zeigt die sechs am Startmenü angehefteten (angepinnten) Kacheln.
Nachdem KB4467682 veröffentlicht wurde, klappte diese Konfiguration des Startmenüs nicht mehr. Der Benutzer schreibt:
After KB4467682 was released, I've noticed that when a user logs into a PC they haven't logged into before, instead of this 6 pinned and locked icons at the top of their start menu, they now only have one. All of the Win32 icons now no longer show up, only Provisioned apps.
Der Nutzer stellte also nach der Update-Installation fest, dass die sechs angepinnten Kacheln für Apps verschwunden sind. Es wird nur noch eine provisionierte (Store-)App als Kachel im Startmenü angeheftet.
Alle Win32-Symbole werden nun nicht mehr angezeigt. Obiger Screenshot zeigt das geänderte Startmenü. Die obigen Screenshots stammen aus dem MS-Answers-Forenbeitrag 2018-11 Cumulative Update KB4467682 breaks custom Win 10 Start Menus. Dort wird der gleiche Effekt beschrieben. Der Fehler wurde inzwischen von verschiedenen Benutzern bestätigt. Im Forenthread wird vermutet, dass der Bug durch das geänderte Fluent-Design verursacht werden könnte. Sicher ist das nicht. Nach Deinstallation des Update KB4467682 werden auch wieder Win32-Apps im benutzerdefinierten Startmenü angezeigt.
Ähnliche Artikel:
Surface Book 2: Update KB4467682 verursacht Bluescreens …
Patchday Windows 10-Updates (27. November 2018)
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Eine weitere Bestätigung, weshalb man keine "Preview Updates" installieren sollte. Leider verschweigen Microsoft und viele Blogger diesen Umstand und suggerieren stattdessen, es wären Updates für den produktiven Gebrauch. Wer halbwegs auf der sicheren Seite bleiben will, sollte nur Updates, die am "Update Tuesday" (2. Dienstag des Monats) bereitgestellt werden, beachten.
Dieser Sachverhalt hat sich bei Windows 10 ja erst seit November 2018 herauskristallisiert. Und so ganz offiziell hat Microsoft das auch nie kommuniziert. Zumindest hat sich mir das nur indirekt aus diesem MS-Artikel erschlossen – und ich habe immer auf die 'Preview'-Kennzeichnung gewartet.
Der Ratschlag 2. Dienstag im Monat greift imho auch zu kurz. Wenn MS der eigenen reinen Lehre folgt, werden an diesem Tag (B-Week) Sicherheitsfixes und möglicherweise Fixes ausgeliefert. Am 3. Dienstag im Monat folgen dann die Qualitätsupdates (C-Week), und Previews kommen in der 4. Woche (D-Week) – wenn ich es richtig im Kopf habe. Wenn in der C-Week was wichtiges gefixt wird, und es keine Kollateralschäden gibt, würde ich es als Betroffener installieren.
PS: Warum sollte man als Blogger vor einem kumulativen Update warnen, wenn Microsoft das nicht als Preview ausweist? Zumal die Leute unter Windows 10 eh keine Kontrolle über die Update-Installation haben – WSUS und verwaltete Pro/Enterprise-Umgebungen mal ausgeschlossen. Da schlägst Du den falschen Esel ;-)
Der "2. Dienstag" ist in sofern eine "sichere" Sache, da es sich seit 2003 um den einzig offiziellen Termin für Windows Updates handelt. "Out-of-band" Updates hingegen waren seit jeher mit besonderer Vorsicht zu behandeln.
Sicherlich gibt es keine Verpflichtung, vor Windows Updates, insbesondere "out-of-band" Updates, zu warnen — auch wenn einige wenige Blogger es tun –, aber dem durchschnittlichen Nutzer würde es sicherlich entgegenkommen und das Ansehen des Bloggers heben. Aber der BornCity-Blog war mit dem Kommentar sowieso nicht addressiert.