Ärger wegen Googles Änderungen für Adblocker in Chrome

Google ist ja dabei, seine Regeln für Chrome-Erweiterungen (Manifest V3) für Adblocker zu überarbeiten. Jetzt kristallisiert sich heraus, dass die aktuellen Funktionen zur Werbeblockierung in Chrome-Erweiterungen auf Unternehmensnutzer beschränkt werden. Die geplanten, neuen APIs für Adblocker-Erweiterungen können möglicherweise nicht mehr so restriktiv und granular wie bisher blocken. Zudem bedeutet das erheblichen Aufwand für die Adblocker-Entwickler.


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Neue Regeln für Adblocker in Chromium

Der auf Chromium basierende Google Chrome-Browser wurde ja ab 2018 mit einem Adblocker ausgestattet, um 'aufdringliche Werbung' auszufiltern (siehe Google Chrome bekommt 2018 einen Adblocker). Der Plan von Google war, solche Werbung, die Nutzer durch besonders aufdringliches Verhalten nervt, künftig beim Besuch von Webseiten zu blockieren. Zu den inkriminierten Werbeformen gehören (neben Popups und Layern, nach meiner Interpretation) auch Anzeigen mit Videos und Ton, die ohne Nutzeraktion abgespielt werden.


(Quelle: Better Ads Standard)

Google  hatte in diesem Blog-Beitrag die Details verraten. So weit so gut. Allerdings gibt es auch ganz klar von Google das Bekenntnis, dass man Werbeanzeigen weiter zulassen möchte, da die zum Geschäftsmodell des Unternehmens gehört und sich viele Webseiten über Werbung finanzieren. Die Entwickler von Adblocker-Erweiterungen konnten aber über eine API mit eigenen Regeln Werbung im Browser ausfiltern, was auch extensiv genutzt wurde.

Im Januar 2019 wurde dann bekannt, dass Google in Chromium die webRequest-Schnittstelle als veraltet erklärt hat. Diese wird aktuell von Adblockern wie uBlock Origin verwendet. Stattdessen führt Google die neue deklarativeNetRequest-API ein. Diese ist aber viel weniger leistungsfähig als die alte APIund  übernimmt wieder die Kontrolle über die Filterung. Chrome-Erweiterungen müssen Filterregeln über den Browser umsetzen lassen. Mit der Einführung der neuen API wird zudem die Anzahl der Regeln, mit denen Entwickler Anzeigen herausfiltern können, auf max. 30.000 begrenzt.

Das Ganze läuft unter dem Begriff Manifest V3 für Chrome-Erweiterungen. Ich hatte den Sachverhalt im Blog-Beitrag Google verhindert Adblocking in Chromium-Engines thematisiert. Das Ganze löste bei den Entwicklern von Adblockern einen Proteststurm aus. Denn deren Erweiterungen werden nicht mehr funktionieren. Google hatte seinerzeit angedeutet, das Ganze nochmal zu überarbeiten.

Es bleibt bei den Entscheidungen

In diesem Posting hat Simeon Vincent vom Chrome-Entwicklerteam nun das wohl finale Statement zum Stand der Entscheidung für Manifest V3 veröffentlicht (auch wenn man weiter mit der Community diskutieren will). Hier einige Kernaussagen, die ich herausgezogen habe.

Observation

Chrome is deprecating the blocking capabilities of the webRequest API in Manifest V3, not the entire webRequest API (though blocking will still be available to enterprise deployments)….

Improvements to the declarativeNetRequest API

Since the community started sharing feedback on the Manifest V3 design document, the extensions team has listened to developer concerns and made improvements to the declarativeNetRequest (DNR) API. We're still actively gathering feedback, designing, and expanding the DNR API. Please continue to share your concerns and use cases in order to help us make DNR the best it can be.

Medien wie 9to5google.com, heise, oder Dr. Windows haben das Thema nun beleuchtet. Die Kurzfassung des Ganzen:

  • Google führt die declarativeNetRequest (DNR) API in Chromium-Browsern ein, hat aber leichte Modifikationen vorgenommen.
  • Diese API erlaubt aber nur noch 30.000 Filterregeln und maximal 5000 dynamische Regeln (bisherige Adblocker nutzten ein Mehrfaches dieser Regeln, bei Dr. Windows finden sich Zahlen von 75.000 Einträgen für Easy-List und 175.000 für uBlock Origin).
  • Für die Entwickler von Adblocker-Chrome Extensions bedeutet die neue API gravierende Umbaumaßnahmen, was nicht so einfach werden dürfte. Und durch die begrenzten Filterregeln gibt es weitere Einschränkungen.
  • Google teilte zwar mit, dass die alte WebRequests API, die die Adblocker-Extension bisher nutzen, zwar erhalten bleibe. Aber diese API steht in Zukunft nur noch zahlenden Enterprise-Kunden in Chromium-Browsern zur Verfügung.

Die geplanten Änderungen in den Chromium-Browsern sollten bis zum Jahresende 2019 umgesetzt werden. Ein Google-Sprecher teilte 9to5google.com zwar mit, dass das Unternehmen weiter aktiv mit der Community an der Weiterentwicklung arbeite. Es könnte sich also noch was ändern – so richtig optimistisch bin ich aber nicht.


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Bleibt spannend, wie das Ganze ausgeht

Für außenstehende Beobachter drängt sich der Eindruck auf, dass Google durch die Adblocker wohl Umsatzverluste durch gefilterte Werbung erlitt oder befürchten muss. Durch die Restriktionen kann das Unternehmen erreichen, dass Werbung weniger restriktiv, und im Einklang mit den ursprünglichen Vorstellungen der 'Better Ads'-Initiative ausgefiltert werden kann. Nun muss man abwarten, was mit bisherigen Adblockern wie uBlock Origin in Google Chrome und Pendants passiert. Einige Entwickler von Adblocker-Extensions drohen bereits auf Firefox auszuweichen.

Es dürfte spannend werden, wie dieser Interessenskonflikt am Ende des Tages ausgeht. Google hat halt die größte Marktmacht. Kevin Kozuszek hat das Spannungsfeld, in dem sich Google mit den Nutzern und Adblocker-Entwicklern befindet, in diesem Beitrag herausgearbeitet. Einige Extrem-Adblocker-Nutzer, die zwar alles kostenlos, aber werbefrei haben möchten, werden von Chromium-Browsern wohl Abschied nehmen müssen. Mal plastisch ausgedrückt: Wenn diese 'AdBlocker-Taliban' die Oberhand gewinnen, dürfte das der Tod vieler kostenloser Internet-Angebote sein. Das kann in meinen Augen niemand wollen. Es sind jetzt schon viel zu viele Angebote im journalistischen Bereich hinter einer Paywall verschwunden.

Ich bekomme hier von wohlwollenden Lesern immer mal Mails mit Vorschlägen, wie ich die Blogs ohne Werbung monetarisieren könne. Leider haftet diesen Vorschlägen ein gemeinsamer Mangel an: Es funktioniert schlicht für meine Blogs nicht. Ich habe keine Million Follower, so dass Firmen meinen Blog komplett sponsoren würden. Ohne die Einnahmen aus der geschalteten Werbung müsste ich die Blogs schlicht einstellen.

Persönlich bin ich seit Jahren mit diversen Browsern, aber generell ohne Adblocker unterwegs – ich möchte ein Gefühl dafür entwickeln, was Werbung beim Surfen bewirkt und wie diese von diversen Webseiten präsentiert wird. Gab es vor Jahren noch viele Seiten, die mit Layern, Popups oder Autoplay-Videos wirklich nervten, hat sich das nach meiner Beobachtung – zumindest bei den Seiten, die ich regelmäßig beobachte – komplett gelegt. Es wird Werbung eingeblendet, aber in einer Weise, die ich persönlich nicht als störend empfinde (z.B. in der Seitenleiste oder als Werbeblock am Artikelanfang und –ende).

Ach ja, ich bekomme fast täglich Angebote, i.d.R. von ausländischen Anbietern, doch Autoplay Video-Anzeigen auf meinen Blogs laufen zu lassen – es werden phantastische Buchungspreise pro Anzeige genannt, die einen schon mal blass werden lassen. Trotzdem gehe ich nicht auf diese Angebote ein und lösche die rigoros. Man muss als Inhaltsanbieter immer versuchen, eine Balance zwischen Ansprüchen der Leser und den Notwendigkeiten zur Monetarisierung zu finden.

Die zweite Baustelle: Flash-Anzeigen mit Autoplay-Videos, die über Google ausgeliefert wurden. Ich hatte seinerzeit keine Möglichkeit, gezielt die Option Videos auszuschließen. Mir kommt es so vor, als ob Google mittlerweile auf solche Anzeigen verzichtet. Gestern habe ich noch eine Mail erhalten, in der Google erneut gravierende Änderungen an seiner Anzeigenstruktur ankündigt. Bestimmte Anzeigenformate aus der Vergangenheit gibt es nicht mehr (so fallen, nach meiner Lesart, reine Textanzeigen weg). Da wird man abwarten müssen, wie sich das am Ende des Tages entwickelt. Ich fürchte aber, das Thema Adblocker wird uns noch eine ganze Weile erhalten bleiben.

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49 Antworten zu Ärger wegen Googles Änderungen für Adblocker in Chrome

  1. RUTZ-AhA sagt:

    Normaler Weise würde ich nun sagen: Gut für Mozilla mit seinem Firefox Browser.
    Aber leider sind sie mit Google, Cloudflare und dergleichen zu sehr verbandelt.
    Mozilla posaunt ständig herum, sie wollen kein Geld mit FF verdienen, das Internet muss frei nutzbar sein ….blablabla.
    Und dann mit hinterhältigen dreckigen Tricks manövrieren, das kommt doppelt schlecht.

    Leute, die sorglos Google nutzen, denen ist Datensparsamkeit eben unwichtig, auch ok, muss Jeder mit sich selbst abmachen.
    Und im Zusammenhang mit Win10 und seinem vercromten Edge Browser erübrigt sich jeder Kommentar.

  2. Blupp sagt:

    Das ewige Problem welches durch Googles Änderungen aber auch nicht gelöst wird.
    Adblocker funktionieren aktuell ganz gut, für manchen sicherlich zu gut.
    Das ändert aber nichts am Problem. Wer wirbt will auffallen und da bietet die Technik einiges. Blöd nur, dass viele Nutzer das so nicht wollen. Es hilft wenig wenn man das filtert was am stärksten nervt und hofft das die Nutzer das so als ausreichend hinnehmen.
    Was wirklich gebraucht wird ist so etwas wie ein Ehrenkodex in der Werbebranche an den sich auch jeder hält.

    Zur Zeit geht es schlicht nicht ohne Werbeblocker. Schaltet man den ab sind manche Seiten völlig unbrauchbar. Schon eine einfachere Werbung im Textfluss kann unter Umständen störend wirken. Leider machen sich die wenigsten Seitenbetreiber über die Wirkung der Werbung auf ihren Seiten Gedanken. Dieser Blog ist eine der wenigen Ausnahmen und man kann hier etwas Werbung durchlassen. Die paar Sachen auf der rechten Seite sind nicht störend und soweit da nichts blinkt oder zappelt geht das in Ordnung.

    Es wird von der Werbelobby auch immer wieder ausgeblendet, dass Werbung auch ein Einfallstor für Schadsoftware darstellt. Bis die Werbewirtschaft nicht entscheidend umdenkt ist ein guter Werbeblocker eine Pflichtübung. Teilweise trifft man Flash, wenn auch deutlich weniger und zum Glück längst nicht mehr auf jeder Seite, immer noch an, Sicherheit geht anders…

    Davon abgesehen kann man mittels Adblocker auch die lästigen Einverständniserklärungen zu Cookies rausfiltern. 95% der Webseitenbetreiber scheint die DSGVO nicht verstanden zu haben.

  3. Ben sagt:

    Der Grund, warum ich einen Werbeblocker verwende, ist (neben dem Filtern von angezeigter Werbung) noch ein anderer: Datenschutz!

    Was das Anzeigen von Werbung betrifft, würde ich ja gern den Blocker bei häufig besuchten Seiten deaktivieren. Damit an sich hätte ich kein Problem, aber:
    Vielen "Werbepartnern" reicht das bloße Anzeigen von Werbung längst nicht mehr aus, sondern die Werbeindustrie möchte ihre "Opfer" liebend gern bis in die letzten Ecken des Internets tracken, und damit habe ich ein Problem! Daher bleibt der Adblocker an, und es wird weiter Firefox verwendet.

    Bevor jetzt jemand Schnappatmung bekommt: Ich versuche, die Ersteller von häufig besuchten Seiten monetär über andere Kanäle zu unterstützen, sofern angeboten.

    Malware in Werbebannern, wie von Blupp erwähnt, ist natürlich auch ein Security-Thema. Also ein weiterer Grund FÜR den Werbeblocker. Ich traue vielen Werbeheinis einfach nicht zu, aus Security-Sicht ihre Werbeserver im Griff zu haben, da "doch die Schwerpunkte sicher dort anders gesetzt sind".

    Das Wort "Adblocker-Taliban" halte ich in diesem Kontext auch für extrem unangemessen, Günter!

    • tunichdern sagt:

      richtig!
      und "Adblocker-Taliban" ist nicht etwa nur extrem unangemessen, das ist einfach ziemlich entgleist.
      Das Problem sind nicht die addon-Entwickler – nu wirklich nicht. Das einzige Problem heißt Werbe"lobby" und dero Zumüller. Weil, die sind der Müll, den man filtern MUSS, weil unerträglich. Daher müssten zuerst die sich Gedanken machen, wie mans verträglich gestaltete – und zwar komplett ohne tracking, logisch. Dieser Gestapo-Mist hat da nichts verloren, gehört generell in den Orkus. Und wer sowas auch nur dünn anwendet bzw. solche Anwendung zulässt, macht sich unglaubwürdig, vollumfänglich. DAS(!) ist das Problem.
      und bitte keine Ausweich-"Argu" a la zu viele Inhalte hinter pay-wall. Da gehts nie um Inhalte bzw. deren Gestaltung, sondern in erster Linie um Macht. Wirklich unabdingbar sind und war sowas noch nie!

      Die adblock-addons sind lediglich eine Re(!)Aktion.

      • Günter Born sagt:

        Again, lest euch bitte den Text durch und verfallt nicht gleich in Schnappatmung. Ich habe das Wort Adblocker-Taliban ganz bewusst gewählt, um eine ganz bestimmte Klientel an Zeitgenossen zu charakterisieren.

        Taliban ist ein Angehöriger einer radikalen islamischen Miliz in Afghanistan, der alle unter seinem Einflussbereich lebenden seine Ideologie aufzwingen will.

        Warum habe ich den Ausdruck in obigem Text verwendet (man muss den Kontext sehen)?

        • Der Ausdruck bezieht sich nicht auf die Entwickler der Adblocker.
        • Den Ausdruck möchte ich auch nicht auf Leute mappen, die einen Adblocker mit Augenmaß einsetzen!

        Ich habe überhaupt kein Problem, wenn jemand auf meiner Seite vorbei kommt, und einen Adblocker einsetzt. Ich messe es seit ungefähr 2 Jahren nicht mehr – aber die Blogs hatten trotz Werbung früher einen extrem niedrigen Anteil an Besuchern mit Adblockern. Es gibt also die Leute mit Augenmaß – und das ist auch gut so.

        Das Angebot ist schlicht: Ich ackere hier Fulltime (ist kein 9to5 Job) und stelle die Informationen kostenfrei – ohne Paywall oder Aussperrung der Leute – für Interessierte zur Verfügung. Am Ende des Tages muss aber der Deal so ausgehen, dass der Fulltime-Job auch vergütet wird. Wenn 10 % der Besucher Adblocker verwenden, wird das noch aufgehen. Wenn 40 bis 80% mit Adblockern vorbei kommen, werde ich den Stecker ziehen (müssen).

        Zum Hintergrund: Als Blogger musste ich vor vier Jahren notgedrungen die Entscheidung treffen, beantragst Du EU- oder vorgezogene Altersrente, oder versuchst Du die Blogs ans Fliegen zu bringen und deinen Lebensunterhalt noch ein paar Jährchen damit zu bestreiten. Spaß machen muss das Ganze auch noch (was es tut). Und ich bin der Leserschaft dankbar, dass sie mir (über den Umweg an Werbeeinnahmen) seit vier Jahren diese Möglichkeit gibt! Allerdings fahre ich inzwischen auf Sicht und entscheide von Jahr zu Jahr, ob ich weiter machen kann oder das Angebot auslaufen lasse – reguläre Blog-Besucher kennen die Hintergründe.

        Aber kommen wir zu den Adblocker-Taliban. Es gibt Leute, die werden nicht müde, alle und jeden an den unmöglichsten Stellen zu belehren, dass man doch gefälligst Adblocker einzusetzen habe. Diese Drecks-Werbeindustrie – und die Drecks-Redaktionen, die da miteinander ins Bett steigen, muss man ans Kreuz schlagen und in den Ruin treiben. Jemand der keinen Adblocker nutzt, ist einfach nur zu doof dafür.

        Könnte man ja noch stehen lassen. Aber es gibt welche von der Klientel, die sich dann lauthals beklagen, wenn ein gekennzeichneter sponsored Post irgendwo auftaucht (die redaktionelle Unabhängigkeit wird aufgegeben, so was will man nicht lesen). Und es ist auch die Klientel, die bei Medien wie heise zu vielen Artikeln in der Art 'habt ihr kein Geld, um anständige Redakteure zu bezahlen' aufschlagen. Natürlich weiß diese Klientel auch ganz genau, wie Redaktionen ihre Angebote monetarisieren können – und wenn das nicht klappt, wird halt das Angebot am Markt nicht gebraucht – kann weg.

        Sprich: 'Wir glauben', dass da draußen Manna vom Himmel fällt und die Leute ernährt. Und ihr habt gefälligst das auch zu glauben.

        Ich finde, da passt Adblocker-Taliban als Synonym für diese Klientel schon ganz gut.

        Und noch etwas: Wer genau hinschaut, wird feststellen, dass mehr und mehr Redaktionen dazu übergehen, das frei abrufbare Angebot stark einzuschränken und ein Abo vorauszusetzen. Wenn jetzt noch die ePrivacy-Richtlinie kommt, wird die technische Hürde für Seitenbetreiber nochmals höher gelegt (man braucht die Zustimmung der Seitenbesucher für Cookies – obwohl jeder so was im Browser einstellen könnte). Nach der DSGVO haben schon eine Menge Webseiten den Stecker gezogen. Durch Upload-Filter & Co. werden imho weitere Angebote verschwinden. Und ePrivacy könnte einen ähnlichen Effekt auslösen.

        Die großen Player wie Facebook, Google & Co. oder Medien wie Springer & Co. haben die Möglichkeit, zu reagieren. Aber all die kleinen Angebote, die bisher die Vielfalt des Internet ausmachen, bleiben auf der Strecke. Ich denke, in fünf Jahren werden wir ein anderes Internet als vor 5 Jahren haben.

        Muss natürlich niemanden interessieren – aber vielleicht denkt einfach der eine oder andere darüber nach. Nicht die Extreme sind gefragt, sondern Augenmaß – wie überall im Leben.

        • David sagt:

          Vielen Dank für die ausführlich Erläuterung. Und noch mehr Danke, dass du dir diese Mühe gemach hast – das ist nicht selbstverständlich.
          Ich stimmte dir insbesondere zu, dass sich das Internet recht bald ändern wird. Die Bestrebungen in der Politik sind nicht zu übersehen, die Bemühungen der (Werbe-)Wirtschaft nicht zu überhören. Natürlich alles für ein besseres "Kundenerlebnis"!
          Ich denke, es wird böse enden….

        • Micha45 sagt:

          Absolut nachvollziehbar, wenn man ein Webseitenbetreiber oder Blogger ist. Doch mit Verlaub, so argumentieren sie alle.
          Darum geht es im Grunde aber nicht. Es soll doch jeder, der einer legalen Arbeit nachgeht, damit seinen Unterhalt bestreiten können.
          Das Problem dabei ist, dass es mit der Schaltung von Werbung in den letzten Jahren extrem übertrieben worden ist. Da sprangen einem selbst auf kleineren Webseiten unzählige animierte Banner, die sich über den ganzen Bildschirm ausbreiteten, sowie Popups an, oder Videoclips starteten automatisch und ließen sich nicht abstellen.
          Bei den kleineren Seiten ist das mittlerweile nur noch selten der Fall, die haben offensichtlich dazugelernt.
          Bei den großen Seiten, insbesondere der von Springer & Konsorten, ist es einfach nur noch unerträglich. Das steht in keinem akzeptablen Verhältnis mehr.

          Und genau aus diesen Gründen schalten die meisten Internetnutzer ihren Adblocker grundsätzlich nicht mehr ab. Aus Wut und Trotz, oder einfach nur noch aus Prinzip. Die kleinen Webseiten und Blogs sind die Leidtragenden und müssen diesen ganzen Mist mitausbaden. Da liegt der Hase im Pfeffer.

          Werbung im Internet, permanent Werbung im TV und Radio, ein Werbespot dämlicher als der andere, Spam per E-Mail, an jeder Straßenecke Werbplakate, in den Briefkästen Werbeflyer, dass man nur mit Mühe die wichtigen Zustellungen herausfischen kann … und und und.

          Da ist es doch kein Wunder, dass die Leute jegliche Art von Werbung irgendwann grundsätzlich ablehnen.
          In den Zeiten, als Werbung noch dezent gesetzt war, oder Werbespots im TV die absoluten Renner waren (ich erinnere da an die Aral-Werbung (Super-Ingo)), oder das HB-Männchen, oder die Klementine), hatte es die Leute nicht gestört.

          Doch heute ist es eben anders. Weil alles immer und immer überzogen werden muss. Diese Gier, diese verdammte Gier ist die Wurzel des ganzen Übels.
          Diese Gier wird wohl eines Tages dafür verantwortlich sein, dass die Menschheit ausgelöscht sein wird.
          Ich bin jetzt in einem gesetzten Alter und werde den Supergau (hoffentlich) nicht mehr erleben.
          Aber die nachfolgenden Generationen werden noch ihr blaues Wunder erleben und da wird mir ganz weh ums Herz.

          • 3SH sagt:

            Gut analysiert, Micha!

            Die Werbe-Überwachungsindustrie (tracking & co) ist mächtig,
            Warum wird aber dieses Problem nicht vom Urschleim aus betrachtet, analysiert und vor allem bewertet?? Allgemein betrachtet geht es doch im Grunde um die verherrenden Ausuferungen des Marketings an sich und letztlich um das System des Kapitalismus (Profit & Gier) oder?
            Damals in meiner ersten Vorlesung zu Marketing erklärte uns der Prof. dass einige Ungläubige diese "Wissenschaft" verteufeln und als "Schwarze Magie" ansehen die es zu bekämpfen gilt, was in seinen Augen natürlich Unsinn ist und als Verklärung abgestritten wurde.
            In Marketingvorlesungen wird dir u.a. beigebracht, wie du den Kunden dazu bringst mit unlauteren und aggressiven Mitteln das beworbene Produkt zu kaufen.
            Werbung erzeugt mittels subtilster Manipulation beim Kunden Bedürfnisse um Produkte zu kaufen die er im Grunde nicht braucht. Und es wird über Leichen gegangen und jegliche Moral über Bord geworfen um den Profit maximal zu steigern. Wie pervers und kriminell ist eigentlich das System??
            Mein radikaler Ansatz: Werbung muss grundsätzlich verboten werden. Die mächtige Marketingindustrie als kriminelles Werkzeug des Kapitalismus denunziert, an den Pranger gestellt und abgeschafft oder zumindest neu erdacht werden. Ich gehe sogar soweit, dass das heutige unmenschliche u. widerliche System des Marktkapitalismus bzw. Neoliberalismus durch Verbot sämtlicher Werbung und Marketingmaßnahmen überwindet werden kann.

            Wer schützt mich eigentlich vor Werbung? Mit welchem Recht werden mir permanent Produkte und Dienstleistungen angeboten nach denen ich nie gefragt habe und die mich meist nicht interessieren. Nach Strafgesetzbuch reden wir für meine Begriffe schon von Belästigung und Stalking.

            Opt-out als Default-Einstellung sollte ein zwanghaftes Muss für alles sein!

            Was ich gern anregen würde ist eine grundsätzliche Diskussion was Werbung darf und warum das nicht in Ordnung sein kann.

          • Günter Born sagt:

            @3SH: Zum letzten Satz "Was ich gern anregen würde ist eine grundsätzliche Diskussion was Werbung darf und warum das nicht in Ordnung sein kann." – das könnt ihr gerne tun, aber bitte nicht hier im Blog. Ich hatte auf Netzpolitik.org einige Gedanken als Kommentar eingestellt.

            Letztendlich ist es das Henne-Ei-Problem. Angebote im Netz müssen sich irgendwo monetarisieren, wenn sie nicht durch Firmen gesponsort werden.

            Schaue ich mir den Blog hier an, nehmen täglich gerne 18.000 bis 30.000 Leute die Gratis-Informationen mit – aber ca. 60 -70 % haben Cookie-Speicherung abgelehnt oder AdBlocker aktiviert. Ohne diesen Sachverhalt ließe sich die Werbung hier gut um 50% (bei stabil bleibenden Einnahmen) reduzieren. Ist leider Wunschdenken.

            Lösungen? Aktuell experimentiere ich und habe kürzlich in einer Kooperation eine cookie-less-Anzeige – die nur Relevantes im Hinblick auf die Blog-Leserschaft zeigt – mit eingebaut (dafür im Gegenzug einige Anzeigen ausgebaut). Wenn es so bleibt, kann ich trotzdem die Einnahmen halten. Hängt von der Zahl der AdBlocker, Mobil-Nutzer (da spielen wir die Anzeige nicht aus) und auch verfügbaren Werbekunden (werden selbst vom Kooperationspartner acquiriert, Google ist da außen vor) ab.

            Ich habe die Hoffnung auch noch nicht aufgegeben (auch wenn es schwer fällt), dass es eine Einigung zwischen Datenschutz und Werbeindustrie gibt, wodurch das gesamte Tracking samt Cookie-Consent-Abfrage entfällt.

            Das ist leider die Krux, die von den Leuten nicht bedacht wird – hatte ich bei Netzpolitik angerissen: Die Politik und der Datenschutz kriegt es seit vielen Jahren nicht gebacken, EU-weit ein belastbares Regelwer bezüglich Cookies und Nutzertracking zu etablieren, was für Alle gilt.

            Die Leute greifen zu vermeintlichen Notlösungen und schneiden den Publishern die Einnahmen ab. Ich brauche nur zu schauen, was die letzten 2-3 Jahre an Paywalls überall hochgezogen wurde.

            Eine Paywall werde ich hier nicht mehr aufziehen, sondern bei wegbrechender Finanzierung irgendwann schlicht den Stecker ziehen. So schaut's aus.

    • Nobody sagt:

      "Vielen "Werbepartnern" reicht das bloße Anzeigen von Werbung längst nicht mehr aus, sondern die Werbeindustrie möchte ihre "Opfer" liebend gern bis in die letzten Ecken des Internets tracken…"
      Deshalb reicht es, wenn man im Firefox die verfolgenden Seitenelemente blockiert. Auch ohne Adblocker sieht man so kaum Werbung.

  4. Micha45 sagt:

    Ich kann den hier Kommentierenden nur uneingeschränkt zustimmen. Sehr schön und exakt auf den Punkt gebracht und es gibt dem im Grunde nichts mehr hinzuzufügen.

    Was die etwas übers Ziel hinausgeschossene Ausdrucksweise des Autoren betrifft:
    Blogger überziehen schon mal gerne und auch bewusst. Daran sollte man sich jetzt nicht zu sehr stoßen. :-)

    Wenn ich ein "Adblocker-Taliban" bin, was sind denn dann die auf der Gegenseite?
    Werbemafiosi?

    • RUTZ-AhA sagt:

      "Wenn ich ein "Adblocker-Taliban" bin, was sind denn dann die auf der Gegenseite?
      Werbemafiosi?"
      Voll auf den Punkt gebracht!!!! In der Kürze liegt die Würze :-)

      Nein, Günter hat nachvollziehbar erklärt, wie seine Ausdrucksweise zu werten ist. Und ich muss sagen, er hat mit seiner Sichtweise Recht.

      Aber: Wenn die Großen glauben, sie können diesen gegenseitigen Machtkampf gewinnen, dann irren sie sich gewaltig. Je mehr sie in ihrer ungezügelten Gier übertreiben, um so heftiger wächst der Widerstand. Das Mass des Erträglichen ist weit überzogen. Der Geist des freien Internet wird systematisch zerstört.
      Das WWW wurde nicht zur Ausbeutung erfunden, es sollte die Menschen einander näher bringen, Teilhabe für Alle ermöglichen.

      Sollte Günter mal aufhören, werde ich seinen Blog schmerzlich vermissen. Das betrifft nicht nur die fachlich umfangreichen Recherchen, das mühevolle Aufbereiten der Informationen … es betrifft auch seine direkte, geradlinige, saubere und umgängliche Art.

  5. Knusper sagt:

    Ein kostenloses, werbefreies Internet?
    Ich verstehe einige Kommentatoren schlicht nicht. Wie verdient ihr euer Geld? Aber man erkennt, dass die Fronten verhärtet sind. Wenn ich diesen Blog regelmäßig lesen würde, aber keine Werbung will, würde ich Günter jeden Monat einen Euro überweisen. Das ist mein Ernst.
    Dieses ganze kostenlos-Getue macht mich krank.

    • Micha45 sagt:

      So war das Internet mal ursprünglich gedacht: Zugänglich für jeden, vollkommen kostenfrei. Bis es dann der Mensch als lukrative Einnahmequelle für sich entdeckt hat.

      Aber darum geht es hier gar nicht. Es geht nicht um kostenfrei, oder kostenpflichtig, sondern um die Art, wie die Internetnutzer mit Werbung genötigt werden. Das lehnen die meisten nun mal ab, mit recht, wie ich finde.

      Zu der Frage: Wie verdient ihr euer Geld?
      Es interessiert doch im Grunde auch keine Sau, wie ich meine Brötchen verdiene. Warum sollte es mich dann interessieren, wie andere ihren Lebensunterhalt verdienen?

      Ich nutze zum Beispiel das Jahresabo bei Computerbase. Da zahlt man einen bestimmten Beitrag und bekommt das Angebot dann werbefrei.
      Das ist genau der richtige Ansatz. Allerdings muss ich den Leuten schon etwas bieten und sich von identischen Inhalten anderer Anbieter hervorheben, ansonsten wird das nichts mit den Einnahmen dieser Art.

      Angebot und Nachfrage regelt den Preis. Aufgezwungene Werbung hat nichts mit Angebot und Nachfrage zu tun. Für mich grenzt das eher an Nötigung, wenn einem Produkte vor die Nase gehalten werden, die man gar nicht haben will.
      Juristisch wird man diesem unsäglichen Treiben kaum beikommen können, deshalb wehrt man sich halt auf andere Weise: Mit einem Adblocker.
      Schade nur, dass das im Bereich TV-Werbung nicht genauso funktioniert.
      Da hilft dann nur das Um- oder Ausschalten. Oder, wie es viele schon praktizieren: Verzicht auf TV und Radio.

      • David sagt:

        sehr gut ausgeführt – ich denke ebenso.

        • Thorky sagt:

          Full Ack, Micha45!

          Es ist trotzdem möglich, mit Werbung Geld zu machen. Loots.com in Berlin hat ein solches Konzept entwickelt für Live-Streamer auf Twitch und Youtube. Dort ist es die Community, die die Werbung verschickt, welche dann nicht blockbar im Stream erscheint und dem Streamer Geld einbringt. Auf diese Weise habe ich zwischen 09.2017 & 09.2018 einem Let's Player, bei dem ich Chatmod bin, in der Größenordnung von 900,-€ brutto zukommen lassen. Ein solches Konzept wäre hier auch möglich, es müsste nur eine Firma geben, die das auch für normale Webseiten anbietet. Auf diesen gäbe es dann ein Fenster, in dem die Werbeclips abgespielt werden, die zuvor von den Lesern hier abgeschickt wurden – und das trackingfrei! Stattdessen bin ich jetzt gezwungen, die üblichen Verdächtigen der Werbetrackerszene hier und überall sonst zu blocken, um mich im Netz nicht nackig zu machen.
          Mein YT-Video zu loots.com (Erläuterungen im Videotext): https://www.youtube.com/watch?v=_8oYmc8T4Xg

  6. Chris sagt:

    Reine Adblocker nutze ich eigentlich weniger. Mir geht es eher um Scriptblocker.

    Werbung stört mich eigentlich weniger, denn ich habe Verständnis, dass sich einige Seiten auch finanzieren müssen.

    Werbung stört mich erst dann, wenn sie extrem überladen auftritt oder mein etwas leistungsschächeres Tablet extrem ausbremst.

    Im Wesentlichen stört mich aber etwas Anderes. Und das ist nicht die Werbung. Werbenetzwerke betreiben extremes Tracking.
    Man weiß nie, was von den Werbenetzwerken alles nachgeladen wird und woher das eigentlich kommt. Schließlich hat man diese Seiten gar nicht besuchen wollen.
    Auf manchen Seiten (vor allem auch Seriöse) sind teilweise 30-50 externe Seiten oder Tracker eingebunden. Das sieht man, wenn man einige Scripte freigibt, um diese Seiten überhaupt betrachten zu können und dann immr neue Scripte auftauchen.

    Von meiner Seite ist nicht die Werbung das grundsätzliche Problem.

    Ich habe schon lange erwartet, dass Google an dieser Schraube dreht, denn schließlich sind sie bei fast jeder Seite mit vielen Scripten vertreten.

  7. oli sagt:

    Ich glaube mit "Adblocker-Taliban" meint Günter einfach nur das Gebahren der "Eyos GmbH", die hinter dem "Adblock Plus" und der Easylist steht. Aber "Taliban" ist da m.M.n. die falsche Metapher, "Wegelagerer" oder "Erpresser" triffts wohl besser.

    • Günter Born sagt:

      Die hatte ich noch nicht mal auf dem Radar, obwohl Du da einen gewichtigen Punkt ansprichst – denn dort kommt ja noch ein ganz anderes Geschäftsmodell zur Anwendung.

      Ich kann ja auch das eine oder andere Argument im Hinblick auf Tracking nachvollziehen. Schwierig wird's mit dem Verständnis, wenn die gleichen Leute dann bei Facebook & Co. unterwegs sind.

      Und zum Kommentar von @Micha45: 'Man könnte ja ein Abo anbieten und dann den Blog werbefrei bereitstellen'. Aus Besuchersicht legitim, aber leider zu kurz gedacht. Ja, die Möglichkeit bestände. Ja, es gibt Redaktionen, die das machen. Alleine, ich möchte das aus zwei Gründen nicht tun – denn ich überlege mir hier schon das Eine oder Andere bezüglich dessen, wie der Blog aufgestellt werden soll.

      • Erstens müsste ich die technischen Voraussetzungen schaffen, dass das vernünftig funktioniert – wobei sich die Frage nach Aufwand und Ertrag stellen dürfte (mein Bauchgefühl ist, dass es nicht funktioniert – ich drehe ein großes Rad und am Ende des Tages nutzen das fünf Leute).
      • Es gibt aber noch einen gewichtigeren Grund. Ich habe mir im Vorfeld zur DSGVO einige Gedanken gemacht, was ich hier im Blog von meinen Besuchern an Informationen will und speichere. Damals fiel die Entscheidung, dass ich keine Benutzeranmeldung zulasse.

      Prämisse ist, dass ich so wenig wie möglich über meine Besucher wissen will. Kommentare können anonym und ohne E-Mail oder mit Einmal-E-Mail-Adresse erfolgen. Allerdings habe ich hier technische Maßnahmen, um Unflätiges oder SPAM sehr zuverlässig rauszufiltern und zu löschen.

      Das steht alles unter dem Aspekt: Sollten die Blogs mal gehackt werden, sollen die Hacker an so wenig Informationen wie möglich kommen (im dümmsten Fall bekommen die Angreifer neben dem öffentlichen Text nur die IP-Adresse, von wo der Kommentar abgesetzt wurde).

      Hier läuft auch nur ein internes Plugin und nichts von Google, um Seitenbesucher und Seitenabrufe zu zählen. Alles, was ich selbst in den Fingern habe, läuft nach dem Prinzip Datensparsamkeit. Bei allem, was über Adsense, Ad Exchange oder Yieldlove sowie Amazon ausgeliefert wird, habe ich schlicht keinen Einfluss. Da kann ich nur entscheiden: Nutzen oder Verzicht. Das ist schlicht der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

      • Nobody sagt:

        "Ich kann ja auch das eine oder andere Argument im Hinblick auf Tracking nachvollziehen."
        Eben habe ich das mal getestet. Beim Aufruf dieser Seite hat man ohne Blocker 45 Cookies auf der Platte.

        • sgb sagt:

          Naja,

          ohne Scriptlocker werden auf dieser Seite erst mal Scripte von
          …borncity.com
          …adnxs.com
          …casalemedia.com
          …criteo.com
          …criteo.net
          …googletagmanager.com
          …googletagservices.com
          …jsdelivr.net
          …pubmatic.com
          …rubiconproject.com
          …yieldlab.net
          …yieldscale.com
          nachgeladen.
          Müsste man somit alle erst mal kennen..

          • Thorky sagt:

            Davon braucht man zunächst nur borncity.com. Der Rest träckt einen bloß. Für Einschübe von Twitter et al. muss man deren Skripte halt nachträglich freigeben, was aber einmalig reicht, sofern man die Änderungen abspeichert.

          • Nobody sagt:

            Das Tracking scheint ein weites Feld zu sein. Neben den oben erwähnten Cookies werden im Firefox folgende Elemente zur Aktivitätenverfolgung aufgelistet:
            http://www.googletagmanager.com
            http://www.googletagservices.com
            hbopenbid.pubmatic.com
            bidder.criteo.com
            fastlane.rubiconproject.com
            as-sec.casalemedia.com
            ad.yieldlab.net
            ib.adnxs.com
            securepubads.g.doubleclick.net
            static.criteo.net
            gum.criteo.com
            ag.gbc.criteo.com
            gem.gbc.criteo.com
            pagead2.googlesyndication.com
            tpc.googlesyndication.com
            googleads.g.doubleclick.net
            rover.ebay.com
            cm.g.doubleclick.net
            s0.2mdn.net
            googleads4.g.doubleclick.net
            cms.quantserve.com
            pixel.everesttech.net
            e.dix.addthis.com
            odr.mookiel.com
            googlecm.hit.gemius.pl
            id.ricdn.com
            image6.pubmatic.com
            rtb.openx.net
            pixel.rubiconproject.com
            ssum-sec.casalemedia.com
            dsum-sec.casalemedia.com

    • Blupp sagt:

      Die "Eyos GmbH" sehe ich eher als Vandale. Schaut man sich z.B. die easylist an, mit der Eyos angeblich nichts zu tun haben will, findet man nach "easylist:easylist/easylist_whitelist.txt" so einiges was viele eigentlich geblockt haben wollen.

      So wichtig wie die Diskusion über Werbeblocker ist, mit diesem Whitelisting tun die, abgesehen von sich selbst, keinem einen Gefallen.

      • Steter Tropfen sagt:

        Ja nun, nicht bloß die Betreiber von Webseiten wollen von irgendwas leben, auch die Entwickler von AdBlockern…

        Das ganze Internet war von Anfang an nichts als eine gigantische Geschäftsidee.

        • Blupp sagt:

          Ich mag mich irren, wenn ich einige Dekaden zurückdenke …
          war das Internet noch recht klein und nur zu wissenschaftlichen Zwecken genutzt. Als dann die erste Email übers Netz ging war das ne große Sache. Na egal, ist schon ein paar Tage her, der kommerzielle Gedanke war zu dieser Zeit in meiner Erinnerung jedoch noch nicht da.

          Was mich immer wieder wundert ist das große Theater was einige übers Adblocking machen. Ganz besonders jene die alles verklagen was bei 3 nicht aufhört zu blocken. Man schaue sich die Begründungen an, bis wo da ausgeholt wird. Irgendwie ist das albern, man braucht nur Inlinescripte der jeweiligen Seite unterbinden und schon geht selbst Blöd wieder. Dazu braucht man dann nichtmal einen Adblocker. Bevor es Adblocker im heutigen Sinne gab wurde per Proxy (z.B. Proxomitron) gefiltert.

          Da kann mir keiner der Werbeindustrie erzählen das sie nicht wussten gegen welche Wand sie bald rennen. Und wenn sie es doch nicht wussten ist das der Klassiker von Hausaufgaben nicht gemacht.

  8. Martin Feuerstein sagt:

    Meist nutze ich Firefox + uBlock Origin, davor ein PiHole als DNS-Server. Die damit noch durchkommende Werbung – bei dir Amazon rechts in der Seitenleiste – empfinde ich als nicht störend (steht in einer Reihe mit den Blog-Sponsoren).

    Grad die Seite nochmal mit dem IE aufgerufen… 3 Werbeeinblendungen im Text, Größe und Auffälligkeit (keine Animation) durchaus in Ordnung, nur dass die Werbung nachgeladen wird und dadurch die Webseite hüpft, empfinde ich als störend – das langsame Nachladen mag aber dem IE geschuldet sein. Wäre es direkt eingeblendet ohne Nachladen wäre das für mich okay.

  9. Thorky sagt:

    Ich habe diesen Artikel aufgrund des Begriffs Adblocker-Taliban dem Deutschen Presserat gemeldet. Taliban sind religiös motivierte Mörder und Diktatoren. In einen solchen Zusammenhang lasse ich mich nicht bringen, nur weil ich konsequent Werbung, Tracking und Backdoors blocke. Ich zwinge diese Ansicht niemandem auf und schon mal gar nicht durch Mord und Totschlag. Soll jeder nach seiner / ihrer Fasson glücklich werden.
    https://www.presserat.de/presserat/alternative-startseiten/beschwerde-einreichen/

    • Nobody sagt:

      "Ich habe diesen Artikel aufgrund des Begriffs Adblocker-Taliban dem Deutschen Presserat gemeldet."
      Jetzt mach mal halblang!
      Ist das hier eine Seite, die in irgendeiner Art in ihrer Grundhaltung extremistische oder kriminelle Inhalte gutheißt und verbreitet?
      Wohl kaum!

    • RUTZ-AhA sagt:

      Thorky, man kann geschriebenes auch mutwillig missverstehen, findest du nicht auch :-)

      Günter hat doch oben erläutert, wie das gemeint war. Von deinem Vorwurf sehe ich dort rein gar nichts.

      • Thorky sagt:

        [Jetzt mach mal halblang!]
        Beschwerde ist wie gesagt raus und das ist IMO gut so.

        • Nobody sagt:

          Manchmal helfen Vergleiche.
          Stell dir vor, du hast seit Jahren einen Nachbarn, dem du immer wieder interessante Geschichten erzählst. Er ist ganz begeistert und möchte bei weiteren Begegnungen mehr hören. Gelegentlich fragt er dich etwas und du hilfst ihm nach besten Möglichkeiten. Eines Tages warst du unkonzentriert und hast auf seinem Privatparkplatz vor dem Haus geparkt. Daraufhin zeigt er dich bei der Polizei an.
          Wie fändest du das?

        • Hans Thölen sagt:

          Die Kommentare von Thorky sind einfach nur
          unsinnig und niveaulos.
          Für diesen Blog auf sehr hohem Niveau sind solche
          Kommentare nicht geeignet.
          Dafür gibt es primitive und niveaulose Blogs.

    • ralf sagt:

      sie klingeln an der falschen haustuer, denn der presserat ist auf printmedien (mit und ohne online-praesenz) beschraenkt.

      PRESSERAT:
      "Der Deutsche Presserat ist das Organ der Freiwilligen Selbstkontrolle der Presse. Bitte beachten Sie, dass der Deutsche Presserat in dieser Funktion keine Beschwerden gegen den Rundfunk (TV und Radio), Werbung und Anzeigen sowie Blogs und private Internetseiten annimmt."
      https://www.presserat.de/beschwerde/online-beschwerde/

      das thema ist, wie der gegenwind bezueglich der missglueckten formulierung und der einstellung zu "adblockern" (es sind in wirklichkeit "content-blocker": der begriff "adblocker" greift naemlich deutlich zu kurz) zeigt, hier im blog doch sehr gut aufgehoben.

      • Thorky sagt:

        Ist doch prima: dann haben Herr Born und ich jeder ein Ventil für den brodelnden Zorn gefunden, ohne das jemand zu Schaden gekommen ist. #sturmimwasserglas 🤗

    • Knusper sagt:

      "weil ich konsequent Werbung, Tracking und Backdoors blocke"
      He, du hast Trojaner usw. vergessen. Die sollte man auch blocken. Unbedingt.
      Vielleicht solltest du mir dein Bild senden, damit ich die Staßenseite wechseln kann, falls ich dich mal sehe.
      (manche Menschen machen mich traurig)

      • RUTZ-AhA sagt:

        "Vielleicht solltest du mir dein Bild senden, damit ich die Straßenseite wechseln kann, falls ich dich mal sehe."

        Wow … das war aber deutlich :-)

        Ich habe weiter oben weniger aggressiv reagiert, und ihn sanft auf Günters Erläuterung hingewiesen.
        Weil aus Torkys Reaktion zu entnehmen ist, dass er nicht den gesamten Text gelesen hat.

        • Thorky sagt:

          Doch, doch, den Erklärungskommentar habe ich gelesen. Jetzt hatten wir Adblocker-Befürworter auch noch Schnappatmung, ist klar. 😂

          Erst einen raushauen und dann beschwichtigen, hat sich längst zum Gesellschaftsspiel entwickelt.

          @Knusper – Bitte sehr: https://www.abload.de/img/thorolderpassfotoro5k.jpg Um Dich nicht zu sehr zu erschrecken, setze ich auch eine Sonnenbrille auf.😎

  10. Steter Tropfen sagt:

    Wer Google traut, ist selber schuld. Dass die ausgerechnet ihrem hausgemachten Browser einen AdBlocker spendieren, war schon dermaßen obskur. Das sollte doch nur die Leute von ihren wirkungsvollen Blockern abbringen und auf eine Funktion locken, mit der Google bestimmt, was durchkommt.
    Wenn die nun den AddOn-Entwicklern Knüppel zwischen die Beine werfen (ganz nach dem Negativ-Vorbild Mozilla), dann ist das die beste Werbung für Alternativen wie den Palemoon – ich bin wirklich täglich dankbar für diesen Browser, dessen Macher erklärtermaßen die Funktionalität von AddOns aufrecht erhalten wollen.

    Für mich ist ein fein einstellbarer AdBlocker unverzichtbar. Nicht bloß gegen Werbung, sondern auch gegen die wachsende Schar nutzerfeindlicher Webdesigner, die ihre Elaborate mit Unmengen von Container-Inhalt …Gadgets, Widgets und Shitgets… überfrachten. Ablenkungsgeballer, das einen kirre macht und die Lesbarkeit stark beeinträchtigt – vergleichbar mit den Radiosendern, die sogar ihre Nachrichten mit Hintergrundgedudel servieren.
    Z.B. bin ich zahlender Abonnent einer Wetterseite und bekomme sie eigentlich werbefrei angezeigt. Aber: Einen Großteil der regulären Elemente muss ich auch noch per uBlock ausblenden, um (wie früher) auf einen Blick sehen zu können, worauf es mir ankommt. – Mit Chrome und alle darauf basierten Browsern wäre das künftig also nicht mehr möglich. Pech für Chrome…

  11. Ralf Lindemann sagt:

    Seid froh, dass es mit Firefox – noch (oder wieder?!) – eine gleichwertige Alternative zu Google Chrome gibt. Microsoft hat vor der Marktmacht von Google Chrome kapituliert und die Weiterentwicklung eines eigenständigen Browsers eingestellt. Was glaubt ihr, was Google für eine Strategie in Sachen Werbeblockern fahren würde, wenn es Firefox als Alternative nicht mehr gäbe und Chrome konkurrenzloser Alleinherrscher unter den Browsern wäre? Wie groß der Konkurrenzdruck ist, den Google mit Chrome auf Mitbewerber ausübt, darüber hat Anfang Mai Mitchell Baker, Mitgründerin und Chefin von Mozilla, in einem interessanten Interview berichtet: https://www.taz.de/Mozilla-Chefin-ueber-Googles-Marktmacht/!5589496/

    • RUTZ-AhA sagt:

      Mozilla macht mit dem Firefox auch nicht alles richtig. Aber es ist der einzige und letzte weitestgehend konfigurierbare [noch] Browser.
      Sollte dieses Argument einmal wegfallen, sehe ich für Firefox schwarz.

      • Steter Tropfen sagt:

        Ein Glück für die Palemoon-Macher, dass sie englischsprachig sind und deswegen nicht hier im Forum mitlesen. Sonst würden sie bei deinem zweiten Satz Schnappatmung kriegen (wie jüngst bei einer ähnlichen Behauptung von/über den Waterfox).
        Verglichen mit Palemoon ist nämlich der jetzige Firefox fast gar nicht mehr konfigurierbar. Am Firefox-Fork Palemoon kann man noch erleben, was früher einmal mit dem Mozilla-Browser alles möglich war!

        …wenn man halt nur die „Großen" in Betracht zieht und Alternativen beharrlich ignoriert, braucht man sich nicht zu wundern, dass am Ende einer als Monopolist übrigbleibt.

        • RUTZ-AhA sagt:

          "Ein Glück für die Palemoon-Macher, dass sie englischsprachig sind und deswegen nicht hier im Forum mitlesen."

          Und genau da liegt das Problem. Ich habe "Palemoon" mal kurz ausprobiert, aber mein Englisch ist nicht gut genug.
          Und bei der Browser Konfiguration muss ich wissen und verstehen, was ich tue.

          "Verglichen mit Palemoon ist nämlich der jetzige Firefox fast gar nicht mehr konfigurierbar."

          Das stimmt nun wirklich nicht und das weißt du auch.

  12. Michael sagt:

    Man kann sich schon, wenigstens einigermaßen, vor Werbung schützen.

    – Internet: Dort nutze ich (Firefox & Opera) Ad- und ScriptBlocker, die bei für mich relevanten und wichtigen Webseiten (wie diese hier) ausgeschaltet sind. In einigen Foren, in denen ich aktiv bin, leiste ich einen Beitrag, z. B. ein Abo etc.

    – Rundfunk: Nur ÖR-Sender und einige ausländische wie BBC, alle sog. "Privaten" sind ausgeblendet.

    – Printmedien: Da ich Zeitungen, genau wie ein Buch, lieber in der Hand halte und lese, nutze ich die hiesige – noch unabhängige – Lokalzeitung und eine (in unhandlichem Format erscheinende) Wochenzeitung. Bei diesen nehme ich die Werbebeilagen, ungelesen, hin. Das Altpapier wird von hiesigen Vereinen, die sich damit ein Zubrot verdienen, eingesammelt.

    Noch eine private Anmerkung: In jedem Forum gibt es "Trolle", das muss man einfach hinnehmen und ignorieren. Günther, danke für Deine Beiträge!

  13. sgb sagt:

    Schönen Sonntag Herr Born,

    ich muss gestehen, dass ich mir heute zum ersten Mal Ihre Seite bewusst ohne Skript- und Werbeblocker anschaue (Asche auf mein Haupt!)

    Ich bekomme leider keine relevante Werbung angezeigt (mein Fehler, dass ich mich bisher nicht grossartig von Google, Amazon, etc. tracken liess):
    – Kosmetikprodukte/Feuchtigkeitsstifte (ist ja auch heiss gerade…)
    – Antivirenprogramme bzw. Vergleichsseiten dazu (www.die10bestenantivirus.com)
    – ominöse PC-Reparaturprogramme in Microsoft-Aufmachung ("Windows 10 Update Reparieren" will dann den Download von "Windows 8.1 PC-Reparatur-Tool")
    – für Lizenzschlüssel(!) für Win 7, 8 und 10 zu 15 bis 25 €
    – ein Eblocker 2 , der "Verhindert Online-Tracking & Werbung"
    usw.

    Ich frage mich:

    Unterstützt es den Seitenbetreiber, wenn man auf die Anzeigen klickt?
    oder bekommt der Webseitenbetreiber Werbe-Erlöse rein dafür, dass Ads ausgespielt und lediglich angezeigt werden?
    oder aussschliesslich dann, wenn eine Conversion hin zu einem abgeschlossenen Kauf dann erfolgt?

    Prinzipiell hätte ich ja nix gegen Werbung, wenn diese sicher und ohne Tracking erfolgen würde – gerade auf einem "Nischen-"-Blog wie diesem wäre das einfacher als z.B. auf einer allgemeinen Nachrichten-Seite.

    Vielleicht wird es ja irgendwann möglich, dass Seitenbetreiber für einzelne Beiträge bestimmte Kategorien festlegen, für welche Art von Produkten geworben werden soll, und dies dann über den eigenen Server ohne Tracking ausgespielt wird (vgl. zu Matomo)

    Dies hätte zumindest von meiner Seite mehr Akzeptanz als die aktuelle Art von Online-Werbung.

    Sonnigen Gruss

    • Günter Born sagt:

      Ok, ein paar Informationen.

      Ich bekomme leider keine relevante Werbung angezeigt

      Ist klar, wenn keine Cookies gesetzt werden, wird unpersonalisierte Werbung ausgespielt. Das sind dann die Werbetreibenden, die auf den Anzeigenplatz am meisten bieten.

      Unterstützt es den Seitenbetreiber, wenn man auf die Anzeigen klickt?
      oder bekommt der Webseitenbetreiber Werbe-Erlöse rein dafür, dass Ads ausgespielt und lediglich angezeigt werden?

      Es wird a) ein Betrag x für 1.000 Seitenabrufe mit irgendwelchen Anzeigen ausgeschüttet (liegt irgendwo zwischen 25 Cent und 2,50 Euro). Klickt jemand auf eine Anzeige, weil die führ ihn relevant ist, gibt das einen kleinen Extrabonus.

      Aber: Die Monetarisierung hier im Blog ist aber nicht darauf ausgerichtet, möglichst viele Klicks auf Anzeigen zu bekommen. Wenn jemand sich für eine Anzeige interessiert, bitte – nur mir tut keiner was Gutes, wenn er auf die Anzeige klickt, in der Hoffnung, dass ich jetzt x Euro gut geschrieben bekomme.

      Ein typischer Wochenendtag war der 12. Mai mit 31.00 Seitenabrufen, wovon nur 23.900 Mal Werbung ausgeliefert und mit 21 Klicks angewählt wurde. Seiten-RPM 0,20 Euro, Einnahmen 5,91 Euro. Hab jetzt nicht auch noch bei Ad Exchange nachgeschaut, wie da die Zahlen sind. Die Zahlen zeigen: Die paar Klicks bringen nicht wirklich was.

      Man könnte nun natürlich die 'die Leute zum Klicken animieren' oder Tricks einsetzen, damit so etwas passiert. Aber: Einerseits möchte Google nicht, dass Leute dazu aufgefordert werden, auf Anzeigen zu klicken. Andererseits bietet Google die jede Menge Gestaltungsmöglichkeiten für Anzeigen, damit dieser 'besser performen', und somit Benutzer irrtümlich auf die Anzeigen klicken.

      Ich verzichte auf so was, die Anzeigen sind i.d.R. klar optisch vom Text abgegrenzt. Auf mögliche Anzeigeformen, die sich beim Mouse over vergrößern etc. verzichte ich. Und die Tricks mancher Seitenbetreiber, dass ein Klick am linken oder rechten Rand einer Seite, außerhalb des Texts, eine Werbeseite öffnet, nutze ich nicht. Würde mir am Ende des Tages einige Euro mehr bringen, aber entspricht nicht dem, was 'Better Ads' fordert und was ich in der Seite haben will.

      Vergütung für Käufe bekomme ich ausschließlich bei Amazon (hat nostalgische Gründe, weil meine Bücher dort vertrieben werden). Umsatz durch Konversionen über die letzten Jahre so um die 600 Euro/Jahr. Kann man vergessen, wenn man von den Einnahmen leben will. Andere Affiliate-Links mit anderen Anbietern haben schlicht nicht funktioniert (2-3 Monate eingebunden und 0 Umsatz). Auch Sachen wie Flattr (Micropayment) haben es nicht gebracht.

      Zu den angebotenen Werbeanzeigen: Werbung wird hier im Blog über Google Adsense und Ad Exchange ausgeliefert. Bei Adsense kann ich ziemlich viel filtern, bei Ad Exchange muss ich einem Dienstleister mitteilen, ob eine Anzeigekategorie oder ein Anbieter geblockt werden soll.

      In Adsense habe ich sowohl Werbeplattformen als auch einzelne Anbieter geblockt. Aber bei Anzeigen, die ich nicht im Blog ausgespielt haben will, da finden die Werbenden Mittel und Wege, die Filter zu umgehen (anpassen der Werbe-URL, andere Netzwerke etc. – oder über Ad Exchange). TuneUp war so ein Beispiel, wo ich über Jahre hinterher war. Bezüglich Windows Reparatur Tools habe ich eine Menge Anzeigen und Anbieter geblockt, aber die kommen dann ggf. über andere Anzeigenetzwerke oder mit geringfügig anderen URLs wieder zurück. Eine Kategorie 'Tuning- und Reparaturtools für Windows' gibt es nicht – das wäre schlicht zu wenig relevant.

      Wenn es Anzeigen sind, die überhaupt nicht passen oder illegal sind, haben mir die Blog-Leser i.d.R. per Mail schon mal einen Screenshot und die URL zum Werbeanbieter zukommen lassen (gab mal so was für eine LockPicker-Anzeige ließe sich auch als Einbruchswerkzeug nutzen). So was lasse ich dann sperren und sperre selbst bei Adsense.

      Alle anderen Vorschläge: Wäre schön, aber ich bin skeptisch, dass das funktioniert. Ich lasse ja immer wieder Tests hier im Blog laufen – bisher mit dem Ergebnis 'außer Spesen nix gewesen'. Adsense, Ad Exchange (und Yieldlove) sind als Werbepartner schlicht die, die hier zur Monetarisierung auch funktionieren.

      Zum besseren Verständnis vielleicht eine kurze Beschreibung, wie das mit der Werbung läuft. Ich vergebe x Anzeigenplätze im Blog an festgelegten Positionen (Seitenheader, Sidebar, etc.). Ob und wann dort wirklich Anzeigen geschaltet werden, entscheide nicht ich, sondern die betreffenden Plattformen, die diese Werbeplätze aber an Werbenetzwerke vergeben (und von denen gibt mehrere hunderte).

      Hier im Blog hat Ad Exchange die Priorität – dort können Anzeigenkunden über zugelassene Werbenetzwerke für die Plätze bieten. Der Meistbietend bekommt den Zuschlag. Das wird über einen Google Partner (eine Tochterfirma der Osnabrücker Zeitung), für mich gegen Beteiligung verwaltet.

      Immer wenn dort Anzeigenplätze leer bleiben, fallen die an Google Adsense, wo dann wiederum Werbetreibende über Werbenetzwerke bieten können (gibt dort aber weniger lukrative Preise für Anzeigenplätze). Dart habe ich beispielsweise einen Filter gesetzt, der momentan vorgibt, dass max. 80% der möglichen Anzeigen auf den Anzeigeplätzen ausgespielt werden – was mich nach Googles Voraussage max. 1 % des geschätzten Umsatzes kostet.

      Das funktioniert imho aber alles nur, wenn Cookies gesetzt werden. Ich sehe in meinen Beiträgen – da ich täglich viele Stunden im Blog unterwegs bin, sehr oft nur eine oder zwei Anzeigen in einer Seite (weil die von Ad Exchange und Adsense verwendeten Werbenetzwerke erkennen, dass die Anzeigen x Mal bei mir ausgespielt wurden).

      Die Ideen im Hinblick auf alternative Werbeplattformen einbinden: Ich befürchte, dass sich das am Ende des Tages nicht trägt – nicht umsonst sind Adsense und Ad Exchange führend (und Ad Exchange wird nur Plattformen angeboten, die einen gewissen Traffic erreichen). Und offen gesagt: Einen eigenen Server für Werbung ohne Tracking aufsetzen – wie groß soll das Rad den noch werden, was ich drehe. Da ziehe ich lieber den Stecker und gut ist.

      Einzelne Beiträge mit Kategorien versehen: ist technisch nicht möglich – ich habe ein Plugin, in dem ich einen kurzen Anzeigecode der genannten Plattformen für jeden Anzeigenplatz vorgebe. Also insgesamt eine komplexe Sache – für mich nur handhabbar, weil ich einiges an Partner ausgelagert habe und nur Werbeplätze per Plugin verwalte.

      Ansonsten: Again – jeder Besucher entscheidet, ob er mit oder ohne Adblocker oder mit Sonderregeln hier unterwegs ist. Da habe ich auch kein Problem mit – ich fahre auf Sicht und schaue mir die wirtschaftliche Seite an, ob es noch Sinn macht.

      Wenn ich es mit wenige Aufwand technisch hin bekomme, werde ich versuchen, eine Cookie-Auswahl zu implementieren.

      Ansonsten habe ich hier für meinen Geschmack viel zu viel nutzlose Zeit für ergänzende Informationen in den Kommentaren vertan. Ich muss niemanden zu etwas zwingen, lasse mich aber auch nicht 'beschwichtigen' vorhalten. Ich habe mir zum Wochenende wirklich überlegt, ob ich den Exit für diesen Blog einleite. Ich habe ja noch einige andere Blogs (50Plus, Reisen, etc.), wo ich mich austoben kann, und wo ich momentan viel zu wenig Zeit für habe.

      Aber: Solange mir der Betrieb des IT-Blogs noch Spaß macht und ich das Gefühl habe, es nützt einigen, versuche ich die Seiten hier bis zum Jahresende weiter zu betreiben, und werde dann entscheiden ob ich ein weiteres Jahr dran hänge. Falls es wirtschaftlich keinen Sinn mehr macht, oder sich andere Notwendigkeiten ergeben, werde ich die Konsequenzen ziehen und den Exit ggf. auch früher einleiten. Wir werden sehen.

      Abschließend: Ich zwinge niemanden, diesen Blog zu lesen. Daher Vorschlag zur Güte: Wer sich durch meine Ausführungen im Artikel oder weiter oben tangiert fühlt, macht künftig einen weiten Bogen um meine Blogs und gut ist.

      Und damit würde ich mich für meinen Teil wieder auf das Bloggen fokussieren – für alles andere ist mir meine Lebenszeit zu schade.

      • sgb sagt:

        Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen, Herr Born.

        Werde dann doch dazu übergehen, diesen und ggf. auch andere interessante Blogs (sofern diese nicht wie z.B. der von dem ebenfalls geschätzten Herrn Kuketz auch anderweitig unterstützt werden können) doch eher auf einem separaten Test-/Spielrechner (bzw. in einer virtuellen Maschine) und portablem Firefox mit einem Profil ohne Ad-/Tracking-Blocken zu lesen oder zumindest durchzugehen.

        Schönen Abend noch.

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