Windows 10 V1903: Optimierung für „Zen“ basierte AMD-CPUs

[English]Noch eine kurze Information für Nutzer von Windows 10 auf Zen-basierenden CPUs, die in der ersten Hälfte von Juni 2019 bekannt wurde. In Windows 10 Mai 2019 Update (Version 1903) hat Microsoft nachgebessert und unterstützt die AMD-CPUs jetzt optimaler. Ich stelle diese einfach mal hier im Blog ein – vielleicht ist die Info für jemanden nützlich.


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AMD-Zen-Architektur und Windows 10

Zen ist ja eine Prozessor-Mikroarchitektur (x86-64) des Unternehmens AMD. Die Markteinführung der ersten Zen-basierten Prozessoren unter dem Markennamen Ryzen erfolgte im März 2017.

AMD Ryzen
(AMD Ryzen, Quelle: Michael Wolf/Wikipedia)

Mit Windows 10 gab es das Problem, dass das Betriebssystem über den Windows-Scheduler entscheidet, wie Threads auf die Prozessorkerne verteilt werden und ob diese hoch zu takten sind. Microsoft hatte den Windows-Scheduler von Windows 10 bisher aber primär auf Intel CPUs abgestimmt. Daher gab es bei Zen-CPUs von AMD Probleme mit der optimalen Nutzung unter Windows 10, was zu Performance-Verlusten und schlechter Auslastung der Kerne auf der CPU führte.

Windows 10 V1903 bessert bei Zen nach

Nun hat mich Blog-Leser Gero. H. auf eine Änderung in Windows 10 Mai 2019 Update (Version 1903) aufmerksam gemacht (danke dafür). Blog-Leser Gero. H. schreibt dazu:

in dem bereits erschienenen Windows 10 1903 ist eine wichtige Neuerung in Bezug auf alle „Zen" basierten CPUs vorhanden. Der Windows Scheduler ist nun mächtiger und kann besser mit der Architekturbauweise der „Zen" basierten CPUs umgehen.

So wie zum Beispiel der Clusteraufbau aus CCX Modulen. Hier wird die Last zwischen einzelner CCX Cluster besser verteilt und springt nicht mehr hin und her.

Auch soll die Skalierbarkeit bei den Taktraten deutlich erhöht und die Latenz zum Hoch- und Runtertakten der CPUs von 30 auf 1-2ms gesenkt werden.

Gero verweist für weitere Informationen auf den Beitrag Für alle Ryzen-CPUs: Windows 10 1903 bringt Performance-Verbesserungen, der in PC Games im Juni 2019 erschienen ist. Markus Mantel ist diese von AMD auf seinem letzten Techday vorgestellte Neuerung aufgefallen.


(Quelle: AMD)

Auch Techradar geht hier auf diese Thematik ein. Die Kernaussage: In den bisherigen Windows 10-Versionen verursachte der Windows-Scheduler Probleme, die sich auf die Leistung der AMD Ryzen-Prozessoren auswirkten. Windows 10 Version 1903 (May 2019 Update) verändert die Funktionsweise des Windows Schedulers bei der Ausführung auf AMD-Hardware. AMD hat auf den Techdays auch Folien aufgelegt, die zeigen, dass die PCMark 10 App mit dem Windows 10 May 2019 Update dank Ryzen-Optimierungen 6% schneller startet. Zudem gibt auch eine 15%ige Verbesserung beim Spiel Rocket League, wenn man dieses mit 1080p spielt.


(Quelle: AMD, Leistungsverbesserungen bei Windows 10 V1903)


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Die obige Folie zeigt diese Leistungsverbesserungen nochmals als Grafik. Quelle für die Nachricht ist wohl Windows Latest– weitere Slides sind hier abrufbar. Bei 3DCenter.org gibt es noch diesen Artikel, der sich mit einigen Benchmarks in Zusammenhang mit diesem Thema befasst. Gero stellt jetzt die folgenden Fragen:

Für mich stellt sich auch noch die Frage wie es mit Server CPUs aussieht? Windows Server 2016 und 2019 setzen ja auf ältere Win10 Builds wie 1607 und 1809. Wird es dort Verbesserungen per kumulativen Updates geben? Abwarten.

Eventuell weil unter Server Bedingungen und Anwendungen die Last sowieso immer bei 100% liegt, ist die Verteilung der Last bei den CCX Modulen nicht so eine große Sache.

Aber bei den EPYC CPUs mit 4 CCX Clustern und bis zu 64 Kernen und 128 Threads bei der nächsten Generation, mach ich mir da schon Gedanken…

Ich habe mich mit dem Thema noch nicht befasst, da ich keine AMD-CPUs im Einsatz habe und meine Kisten schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Aber dass Microsoft da in Sachen Windows 10 V1607 was macht, glaube ich eher nicht (siehe auch meinen Blog-Beitrag Windows Server 2016: Lange Patch-Zeiten für Updates–Microsoft sieht keinen Handlungsbedarf). Ob Windows Server 2019, welches ja auf dem Windows 10 V1809-Kernel basiert, ein entsprechendes Update für den Windows Scheduler bekommt, wird man abwarten müssen.


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3 Antworten zu Windows 10 V1903: Optimierung für „Zen“ basierte AMD-CPUs

  1. deoroller sagt:

    Ich würde da nicht mit deutlicher Leistungssteigerung rechnen. Für die Bulldozer FX-CPUs, wo zwei Kerne als ein Modul zusammengefasst sind, gab es bei Windows 8 im Scheduler auch eine Optimierung, die aber am Ergebnis nichts änderte. Die FX blieben weit hinter Intel zurück. Aber vielleicht merkt man jetzt doch etwas, weil die Zen-Architektur schon deutlich besser ist und bei Cinebench besser als Intel abschneidet. Deshalb will Intel auch einen anderen Standardbenchmark. Vorher, als sie damit besser abschnitten, war es ihnen natürlich recht. In Intel optimierten Benchmarks zieht AMD Zen Intel davon und vor Zen 2, der bald erscheint, hat Intel richtig Angst. Die sind nicht nur schneller sondern haben nicht die Sicherheitslücken, die die Server CPUs von Intel bremsen, wenn sie gepatched sind.
    Also, bei Benchmarks, die ein Hersteller für eigene Produkte zeigt, sollte man vorsichtig sein. Die nehmen natürlich Benchmarks, bei denen sie am besten aussehen.

  2. Sven Fischer sagt:

    Also hat MS wieder mal "Beschiss" gemacht und Intel bevorzugt. Ist ja auch nicht das erste Mal, wo so was gemacht wurde. Mal sehen, ob das AMD an die große Glocke hängt. Zwecks Schadensersatz.

    • Potrimpo sagt:

      Sorry, das ist Blödsinn ("Beschiss"). Die Änderung wurde von Microsoft zusammen mit AMD entwickelt – das dauert naturgemäß bei einer neuen Architektur. Da müssen beide "in die Hufe" kommen.

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