Microsoft düpiert gerade u.a. seine Silber- und Gold-Partner

[English]Schätze, da ist der Mist am Dampfen – Microsoft düpiert gerade seine Action Pack, Silber- und Gold-Partner mit einigen Änderungen der 'Geschäftsbedingungen', die diese sehr viel schlechter stellen. Interne Nutzung von Action Pack-Lizenzen stirbt, und Support-Calls werden kostenpflichtig. Ergänzung: Gibt eine Petition von Susan Bradley, die Microsoft zur Rücknahme der Aktion motivieren soll. Ergänzung 2: Microsoft verteidigt in einer AMA-Sitzung die Entscheidung. Ergänzung 3: Alles auf Kommando zurück!


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Ich bin normalerweise nicht in diesem Bereich aktiv, wurde aber über einen Tweet von @PhantomofMobile auf dass Thema aufmerksam.

Den Verweis auf die britische Channelweb-Webseite braucht ihr nicht zu folgen, zum Lesen des Artikels muss man registriert sein. Es geht darum, dass Microsoft nach 30 Jahren beschlossen hat, Action Pack-, Silber- und Gold-Partner sowohl die internen Nutzungsrechte für Produkte als auch die Möglichkeit für einen gewissen Umfang an kostenlosem technischen Support entziehen will. Ergänzung: Der Tweet eines MVPs bringt etwas mehr Licht ins Dunkel.

Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. Betroffene Microsoft-Partner sprechen von einer 'verrückten' Entscheidung des Unternehmens. Die Stimmung unter den Betroffenen würde ich mit 'stinkig' umschreiben.

Änderungen für Microsoft-Partner

Susan Bradley hat bei Askwoody.com die wichtigsten Punkte herausgezogen. Auf Betroffene werden zwei Änderungen zukommen.

  • Support-Tickets werden kostenpflichtig: Action Pack- oder Silber- und Goldpartner konnten bisher normalerweise 10 (oder mehr) kostenlose Support-Fälle bei Microsoft eröffnen. Dies betraf Fälle, wenn Partner ein Problem mit einem Microsoft-Produkt haben. Microsoft beendet die Möglichkeit, kostenlose Support-Fälle für Produkte zu eröffnen, falls es sich um On-Premise-Produkte handelt. Zukünftig werden diese Partner für jeden eröffneten Supportfall für ein Produkt mit 499 US $ bezahlen müssen (vorausgesetzt, dass die Gebühr nicht steigt).
  • Keine internen Nutzungsrechte mehr: Die Partner hatten die Möglichkeit, ein sogenanntes "Action Pack" zu erwerben, das Lizenzen für verschiedene Microsoft-Produkte einschließlich Server- und Desktop-Anwendungen bereitstellte. Microsoft entzieht nun Partner die sogenannten "internen Nutzungsrechte" für diese Action Packs.

In diesem Dokument heißt es nun zum letztgenannten Punkt der internen Nutzungsrechte:

Mit Wirkung zum 1. Juli 2020 werden wir die 'internen Nutzungsrechte' (Internal Use Rights, IUR) mit den Produktlizenzen, die Partner im Microsoft Action Pack erhalten und mit einer Kompetenz versehen sind, auflösen. Die Nutzungsrechte für Produktlizenzen werden aktualisiert, um für Geschäftsentwicklungsszenarien wie Demonstrationszwecke, Lösungs-/ Dienstleistungsentwicklungszwecke und interne Schulungen verwendet zu werden. Bereits ab dem 1. Oktober 2019 beginnen diverse Änderungen zu greifen (der Einsatz von Produktlizenzen, die Partner über Kompetenzen erhalten haben, sind dann nur noch für diesen Bereich einsetzbar).

Platt ausgedrückt 'pinkelt Microsoft momentan seinen Partnern kräftig ans Bein' – offenbar glaubt man diese Klientel nicht mehr zu brauchen. Schließlich wandert alles in den Cloud und wird direkt von Microsoft über Abos verwaltet. Wenn ich mir bestimmte Entwicklungen der letzten Jahre bei Microsoft so anschaue, habe ich das kommen sehen (auch wenn ich nichts mit einer Microsoft Partnerschaft am Hut habe). Irgend jemand von euch betroffen und habt ihr diese Änderungen bereits mitgeteilt bekommen?


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Nachtrag: Bei den Kollegen von Dr. Windows hat jemand diesen Artikel mit einigen weiteren Betrachtungen zum Thema eingestellt.

Ergänzung 1: Ich bin auf Twitter gerade auf eine Nachricht von Susan Bradley (Patch Lady) gestoßen, die zur Unterzeichnung einer Petition auffordert. Details in folgendem Tweet.

Im Gegensatz zu Susans Petition, in Windows 10 eine Update-Kontrolle einzubauen (die Kampagne erreichte nach Monaten irgendwo 5.000 Unterschriften), dürfte die neue Petition das Ziel von 2.500 Unterschriften binnen weniger Stunden erreichen.

Ergänzung 2: Mary Foley weist in einem ZDNet-Artikel auf eine AMA-Sitzung (ask my anything) von Microsoft hin, wo dieser Schwenk verteidigt wurde. Das Video mit der Aufzeichnung ist aber wohl wieder verschwunden.

Ergänzung 3: Alle Änderungen werden zurück genommen, siehe meinen Artikel Rolle-Rückwärts: Microsoft belässt Silber- und Gold-Partner Internal Use Rights.

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14 Antworten zu Microsoft düpiert gerade u.a. seine Silber- und Gold-Partner

  1. Robert Richter sagt:

    Wofür soll dann der Action Pack noch sein?

    • Andreas sagt:

      Du kannst die Software denke ich zu Testzwecken weiterhin nutzen, aber eben nicht für den internen Gebrauch, also als kostenlose Lizenz, denke daher dass das Actionpack für MS-Partner weiterhin seine Berechtigung hat, um neue Software zu testen bzw. Probleme nachzustellen.

      • ATR sagt:

        …vorausgesetzt, Du testet das für einen Deiner Kunden oder eines Deiner Projekte für Kunden, ansonsten wäre das nämlich interner Gebrauch – und der soll ja nicht mehr kostenfrei erlaubt sein…
        Ob man in solch einem Fall dann seine Kunden, für die man testet, an Microsoft weitermelden muß, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis. (Könnte man sich aber bei $soft einfallen lassen, um den Mißbrauch der Lizenzen einzudämmen).

  2. RUTZ-AhA sagt:

    Macht nichtsssssss….die Welt wird Microsoft weiterhin zu Füßen liegen, weil ihr gar nichts anderes übrig bleibt.
    Jede Art von Monopol schafft auch eine Art von Abhängigkeit.

  3. Anonymous sagt:

    Change Notification: Product Licenses Terms of Use Update on July 1, 2020
    As of July 2020, the terms of use for product licenses included in programs and offers in the Microsoft Partner Network such as competencies and the Microsoft Action Pack will change. Currently, the licenses allow partners to access and use the products for internal business purposes. We will retire product licenses for internal use purposes on July 1, 2020. After that date, product licenses offered through the Microsoft Partner Network may only be used for business development scenarios, including demonstration purposes, solution/services development purposes, and internal training purposes.

    Technical Support
    As part of their MPN benefits, partners receive two types of tech support incidents: Product Support Incidents and Signature Cloud Support (SCS) Incidents. Product Support Incidents are subject to N-1 policy (see MPN Partner support N-1 policy for on-premises products for policy details). The N-1 support policy enables only newer on-premises products. N-1 includes the current product (N) and the previous product version (N-1). Older (N-2) products and any product where mainstream support has ended (see Microsoft Lifecycle Policy), are not covered by Product Support Incidents. Starting August 1, 2019, product support incidents will no longer be available. Partners already enrolled in Microsoft Action Pack, silver or gold competency prior to August 1, will retain the product support incidents they received through their current enrollments.

    Signature Cloud Support provides partners with cloud support to help keep their customers' services operating smoothly. SCS handles technical support scenarios for Microsoft Office 365, Microsoft Dynamics CRM Online, and Microsoft Azure. You can find out more in Microsoft Partner Network technical benefits summary.

  4. Bernhard Kanduth sagt:

    Zwar noch nichts davon gehört, aber ich bin eh gerade dabei meine MAPS Lizenzen durch 2012R2 und Windows 8.1 von Lizengo zu ersetzen, bzw. auf Linux, wo möglich, umzustellen. Dieser Ganze Windows10 Schmarrn, der sich wohl auch auf die Server ausdehnt (Updatechaos, unterschieben von Programmen u. Funktionen, alles in die Kontrolle von MS/NSA Cloud), kann mir gestohlen bleiben ;-)

  5. Andy sagt:

    Es wird einiges teurer.

  6. Roland Moser sagt:

    Aus Sicht der Abzockerei macht das Verhalten durchaus Sinn :-)

  7. Max Pfennig sagt:

    Dafür ist das Action Pack auch gerade mal wieder 10% teurer geworden. Wurde bislang genutzt um Office 365 zu testen. Keine Ahnung was man davon dann noch bekommt und wie es nutzbar sein soll.

    Man sollte nicht vergessen, wie stark Google mit den Handys verzahnt ist. Das fkt. alles hervorragend und es wächst ein guter Ersatz mind. für Outlook, Word, Excel heran.

    • Bernhard Kanduth sagt:

      Alleine die Möglichkeit einen SQL-, Exchange- oder Sharepointserver für den Eigengebrauch zu nutzen und auch um damit laufende Erfahrungen zu sammel, ist nicht außer Acht zu lassen. Das sind dann schon mal einige tausen Euro, die nun für "Partner" fällig werden!

  8. Anonymous sagt:

    Microsoft ist bestrebt, umfangreiche Ressourcen und Leistungen zu bieten, die Ihnen helfen können, Ihr Unternehmen auszubauen. Im Rahmen dieser Bemühungen aktualisieren wir regelmäßig unser Programmangebot und die Preise.

    Ab dem 1. August 2019, wird der Preis für das Action Pack-Jahresabonnement um 10 % erhöht. Der neue Preis wird zum 1. August 2019 im Partner Center angezeigt.

    Der Action Pack stellt weiterhin eine ausgezeichnete Ressource zur Entwicklung von innovativen Apps und Services dar und bietet Ihnen Zugriff auf die neuesten Microsoft-Cloudprodukte und -technologien. Als Mitglied des Microsoft Partner Network erhalten Sie außerdem Trainingsressourcen, die Ihnen helfen, das Marketingwissen in Ihrem Unternehmen auszuweiten, einsatzbereite Go-to-Market-Inhalte zu erstellen sowie die Möglichkeit auszubauen, mit Partnern Kontakte zu knüpfen, die stets mit praktischen Ratschlägen zur Seite stehen.

  9. Sam sagt:

    Hm, wir sind MS Partner, aber wenn ich das richtig sehe in einem anderen Bereich (früher ISV, heute Cloud Development oder so). Bisher bekommen wir 5+5 MSDN-Lizenzen für Demo & Development und 25 Lizenzen von Windows+Office für den internen gebrauch zur Verfügung gestellt bekommen.
    Und soweit ich das sehe bleibt das bei uns wohl auch so. Entwickler sind immer noch erwünscht bei MS…

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