Windows 10 V2004: Feature-Update-Verzögerung entfallen

[English]Im Windows 10 Mai 2020 Update (Version 2004) hat Microsoft die Einstellungen für die Verzögerung von Funktionsupdates entfernt – offiziell, um Verwirrung zu vermeiden.


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Ich habe es heute morgen in diversen Webseiten gesehen: Die Option zum Zurückstellen von Feature-Updates um 365 Tage ist in den Einstellungen in Windows 10 Version 2004 weggefallen.  Martin Geuß von Dr. Windows schreibt hier, dass das Thema kaum jemandem aufgefallen sei.

Erste Hinweise auf entfernte Option

Das Thema poppte bei mir im Blog Anfang Juni 2020 am Rand auf. Im Blog-Beitrag Windows 10 Version 2004: Ungefragtes Upgrade hatte ich auf eine Ungereimtheit hingewiesen. Zitat:

Wurden Verzögerungsoptionen entfernt?

Auf reddit.com gibt es diesen Post, wo jemand fragt, ob die Verzögerungsoptionen für Feature Updates in Windows 10 Version 2004 entfernt wurden.

Has MS removed option to defer feature updates for 365 days from Pro 2004?

I have just clean installed Pro 2004 (new iso today) on a pc and the option to defer feature updates for 365 days is missing.

Comparing registry with 1909, it is quite different and I have a suspicion you can now only defer feature updates on enterprise as the deferfeaturesupdate keyword has moved into a folder that seems only to apply for business users

Ich schrieb damals: Da passt mal was vorne und hinten nicht mehr zusammen. Blog-Leser bestätigten in den Kommentaren, dass die Optionen weg seien.

Erklärung Microsofts für den Schwenk

Über den oben erwähnten Artikel von Martin Geuß bin ich dann dem Thema nochmals nachgegangen. Die fehlende Option, Funktionsupdates um 365 Tage zurückzustellen, ist nicht durch einen Bug bedingt. Mary Foley hat es (nach Leserhinweisen) auf ZD-Net in diesem Artikel thematisiert. Bei einer Suche ist sie nämlich im Microsoft-Universum fündig geworden.

In der What's new in Windows 10, version 2004 for IT Pros, die am 24. Juni 2020 aktualisiert wurde, hat Microsoft erstmals eine Klarstellung gebracht. Dort findet sich folgende Textpassage:

Update less: Last year, we changed update installation policies for Windows 10 to only target devices running a feature update version that is nearing end of service. As a result, many devices are only updating once a year. To enable all devices to make the most of this policy change, and to prevent confusion, we have removed deferrals from the Windows Update settings Advanced Options page starting on Windows 10, version 2004.

Das sind dann die 'dämlicher geht's (n)immer'-Schlenker von Microsoft, die ich so liebe. Man hat vor einem Jahr mit großem Brimborium eine Funktion 'Verzögerung von Funktionsupdates um bis zu 365 Tage' eingeführt, um die in der Version 2004 zu entfernen. Verkündet wird das so gut ein paar Wochen nach dem Release – in einem Artikel, der Business-User betrifft. Die können die Verzögerungen weiterhin über Gruppenrichtlinien einstellen. Hier die Erklärung aus dem betreffenden Dokument:

If you wish to continue leveraging deferrals, you can use local Group Policy (Computer Configuration > Administrative Templates > Windows Components > Windows Update > Windows Update for Business > Select when Preview builds and Feature Updates are received or Select when Quality Updates are received).

Aber die Nutzer von Windows 10 Home schauen irgendwie in die Röhre – denn die Verzögerung durch den Link 'Funktionsupdate xxx herunterladen und installieren' scheint ja nicht immer zu klappen – wie ich in nachfolgenden Blog-Beiträgen erwähne. Oder wie seht ihr das?

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19 Antworten zu Windows 10 V2004: Feature-Update-Verzögerung entfallen

  1. FoxSayz sagt:

    Solange das der Fall ist bleiben automatische Updates komplett aus und ich spiele die KBs mit den Sicherheitspatches manuell ein bis Oktober. Die 20 Minuten Arbeit im Monat sind es wert. Bin bisher von allen Problemen auf build 2004 verschont geblieben.

    Ich werde die ADMX-Vorlagen nicht nutzen, da MS nach Gutsherrenart sowieso machen was sie wollen. Ein Schalter den eine Firma nach belieben ignorieren kann erfüllt keine Funktion.

    • Andres Müller sagt:

      diesen Kommentar teile ich weil es stimmt, man kann Microsoft einfach keinen Millimeter mehr vertrauen und daher sind diese erweiterten Optionen so gut wie unbrauchbar. Da wackelt alles an diesem Betriebssystem was wackeln kann.

      Das bedeutet für mich das ich als Anwender von Multimedia Software im Audiobereich (Steinberg Cubase, Nuendo etc. ) den bisher regelmässig erfolgten Aufforderung von Steinberg und anderen Firmen nicht mehr folgen könnte mit dem "Funktionsupdate" noch zuzuwarten bis alle Audio -Software auf dem neuen Release erfolgreich worden getestet sind.

      Irgendwie hatte ich befürchtet dass diese wichtige Option um das Funktionsupdate zurückhalten zu können wieder fallen gelassen wird

      • FoxSayz sagt:

        Klar, wenn man professionell unterwegs bedeutet das Zeitverlust bei der Fehlersuche, den man sich selten erlauben kann. Besonders wenn man eventuell sein Talent als Selbständiger zur Dienstleistung anbietet.

        Da würde ich wahrscheinlich noch mehr Backups als jetzt schon anlegen.

  2. moers sagt:

    Die können machen was sie wollen, ich entscheide darüber was auf meinem System kommt oder nicht.

  3. OlliD@IRQ8 sagt:

    Die Richtlinieneinstellungen unter Windows Build 19041 (2004) "Zeitpunkt für den Empfang von Vorabversionen und Funtionsupdates auswählen" haben sich in der Registry unter "HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\WindowsUpdate"
    "DeferFeatureUpdates"=dword:00000001
    "BranchReadinessLevel"=dword:00000010
    "DeferFeatureUpdatesPeriodInDays"=dword:0000016d

    gegenüber den Vorversionen nicht geändert (Kanal: Semi-Annual-Channel, Verzögerung: 365 Tage).

    • FoxSayz sagt:

      Bis das nächste Upgrade oder Sicherheitsupdate es überschreibt ;)
      Trotzdem danke! Hatte das DWORD für BranchReadinessLevel in meiner eigenen REG vergessen.

      Habe ich in der Pro überhaupt Zugriff auf den entsprechenden Dienstkanal?

      Edit:
      https://i.imgur.com/9a011Ke.png

      Würde ich abraten zu verändern, da es für die Nutzer auf build 2004 keinen langsameren Channel gibt.

        • FoxSayz sagt:

          Was nichts daran ändert, das die 3 Preview-Channel (inkl. RC) nutzlos sind, da nicht stabil.

          Ebenfalls sind die Semi-Annual-Channel und Semi-Annual-Channel (targeted) für 1809 nutzlos, wenn man auf 2004 oder 1909 ist.

          Wenn dann nur noch der reguläre Semi-Annual-Channel bleibt, der nach Screenshot nachweislich Releases "für die allgemeine Öffentlichkeit" enthält, ist es sinnlos an diesem DWORD überhaupt Änderungen vorzunehmen.

          Nichts für ungut, Ich passe. MS hat nachweislich in der Vergangenheit selbst schon auf Windows 7 schon das ein oder andere Featureupdate nachweislich zum Securityupdate erklärt um die Installation zu erzwingen. Günni wird sich daran auch erinnern.

          Nein, Redmond muss sich das Vertrauen wieder erarbeiten. Ich spiele echte Securityupdates wieder manuell ein.

          Auf smbghost folgt smbleed.

          Gruß

  4. deoroller sagt:

    Es sieht so aus, dass man besser dran ist, wenn man 20H1 überspringt.
    Nach 20H1 wird 21H1 der nächste große Wurf. Ich schwör´s !
    Ich habe mir sagen lassen, dass man vor dem Wurf das Landegebiet erkunden soll, damit es nicht aus Versehen in einem verdammt tiefen Abgrund endet.

    • Uwe Bieser sagt:

      Da gibts ein Problem. Diese Empfehlung liest man ja praktisch bei jedem Update. Sinnvoller wäre es wohl ein gut laufendes Release so lange wie möglich nicht zu wechseln, sich aber rechtzeitig alle Releases herunterzuladen. Es könnte ja sonst passieren, dass man mit der am meisten verbugten Version zwangsversorgt würde.

  5. Ärgere das Böse! sagt:

    Ich hatte 2004 schon mal installiert und wieder deinstalliert, weil man eben die Updates nicht mehr zurück stellen konnte.
    Jetzt wollte ich es wissen. Ich habe das Update auf 2004 nochmals gemacht, und jetzt in den Gruppenrichtlinien nachgesehen. Ich habe win 10 pro, und in den Gruppenrichtlinien lässt sich die Verzögerung einstellen.
    Gpedit.msc
    Computerkonfiguration
    Windows-Komponenten
    Windows-Update
    Windows Update für Unternehmen
    Zeitpunkt für den Empfang von Vorabversionen und Funktionsupdates auswählen
    Aktivieren
    Bei Optionen Semi-annual Channel
    Dann noch die Anzahl Tage.

    • Andres Müller sagt:

      herzlichen dank @Ärgere das Böse! , das habe ich bei mir jetzt eingetragen, 45 Tage Rückstellung des nächsten Funktionsupdate, auch die Qualitätsupdates setze ich generell um 7 Tage zurück.

      Ich frage mich allerdings ob diese Einstellungen im Verlauf der nächsten Zeit unbemerkt wieder entfernt werden. Immerhin hatte ich unter Windows 10 Pro 1909 etwas in den Richtlinien eingetragen gehabt. Nach dem Funktionsupdate 2004 wurden alle meine Einstellungen auf Status nicht konfiguriert gesetzt.

      • Ärgere das Böse! sagt:

        Ich habe auf meinem 2. PC mit 2004 jetzt 365 Tage und 7 Tage.
        Nach dem Upgrade musst du dann halt überprüfen, ob die Gruppenrichtlinien noch stimmen. Wie sie das in Firmen lösen, weiss ich nicht.

        • Andres Müller sagt:

          ich habe schon auch eine Firma, aber die ist zu klein für Enterprise Produkte. Zudem bin ich nicht sicher ob meine Software Nuendo/Cubase und andere speziellen Audio Workstations und zugehörender Plugin darauf gut laufen würden. Microsoft hat Windows Pro für Audio Prozesse optimiert und alle Audio -Softwareentwickler die ich kenne testen vorzugsweise mit der Pro Version von Windows 10.

    • Uwe sagt:

      Ich habe 2004 auch deinstalliert. Als ich gelesen habe, dass nach jedem Neustart die SSD defragmentiert wird, weil 2004 es sich durch einen Bug nicht merken kann, wann das letzte Mal defragmentiert wurde habe ich die Reißleine gezogen. Das war der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Im Herbst werde ich mir einen neuen PC anschaffen und auf dem wird entweder Linux Mint Cinnamon, oder Manjaro mit KDE Plasma laufen. Ich bin nicht auf der Welt, um bockige Betriebssysteme zum Laufen zu bringen. Microsoft hat mich lange genug geärgert.

      • Uwe Bieser sagt:

        Eine SSD wird durch Win 10 eigentlich überhaupt nicht mehr defragmentiert, auch wenn es den Menüpunkt weiterhin gibt. Stattdessen wird, wenn man das defragmentieren startet, der Trim Befehl ausgeführt. Der wird ohnehin häufiger ausgeführt, bzw. macht es nichts aus, wenn dieser täglich ausgeführt wird.

        Wenn Win 10 2004 tatsächlich defragmentiert, dann erkennt es SSDs nicht mehr.

  6. Scyllo sagt:

    Zitat: "Aber die Nutzer von Windows 10 Home schauen irgendwie in die Röhre – denn die Verzögerung durch den Link 'Funktionsupdate xxx herunterladen und installieren' scheint ja nicht immer zu klappen – wie ich in nachfolgenden Blog-Beiträgen erwähne."

    Aber hätten die User von Win 10 Home nicht eh in die Röhre geschaut, selbst wenn man die Funktion 'Verzögerung von Funktionsupdates um bis zu 365 Tage' in Version 2004 nicht entfernt hätte?

    Denn soweit ich weiß, konnten nur User von Win 10 Pro und höher einen Aufschub von 365 Tagen vornehmen.

    Aus diesem Grund hatte ich nämlich noch vor kurzem überlegt, mir eine Win 10 Pro Lizenz zuzulegen – nun bin ich beinah "froh", es nicht getan zu haben.

  7. Pit_Storm sagt:

    Bei Unternehmen werden die Gruppenrichtlinien durch zentrale Server (sog. Domaincontroller) bei jedem Neustart des Systems wieder auf die vom Admin-Team gewünschten Werte gesetzt. Das ist möglich, weil sich die Computer in einer Domäne befinden.

    Außerdem hat Microsoft den Zwang zur Installation von feature updates weitestgehend entfernt. Ich bin heute (Mitte August 2021) immernoch auf 20H1 und wurde bisher nicht bzgl. eines Funktionsupdates benachrichtigt. – Obwohl es in "Nach Updates suchen" bereits zur Verfügung steht. (Quelle: https://www.gollacz.com/windows-10-feature-updates-werden-nicht-mehr-automatisch-installiert/ )

    Ich bin software entwickler und brauche auch ein reliables System. Auch die Probleme mit DAWs, wie die von Steinberg und Co., kenne ich gut. Das heißt aber noch lange nicht, dass Microsoftim Bezug auf die Update-Policy schlechte Entscheidungen trifft.

    Es gibt bei dieser Entscheidung, wann ein Update eingespielt werden MUSS wesentlich mehr Kriterien als die hier genannten. Da wären zum Beispiel die Konsistenz für Entwickler:innen, die generelle Sicherheit des Systems und der Support für die verschiedenen Versionsnummern. Um nur einige zu nennen.

    Allerdings würde ich zustimmen, dass Microsoft ein Kommunikationsproblem hat. Sie müssten nach jedem Feature-Update eine Welcome-Page anzeigen, die die 2-4 größten Änderungen präsentiert und einen Link zu einer Seite anbietet auf der es einen vollständigen (und ich meine wirklich vollständigen) Changelog gibt. Dieser kann natürlich in Unterthemen gegliedert sein, aber Derweil muss man sich das ja alles irgendwo zusammensuchen.

    Das Problem ist nämlich meistens nicht die Software, sondern die Schulung der Benutzer:innen. Je mehr Schulung es braucht, desto schlechter ist die Software ;-)

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