Ausgeknipst: Lizenzelefant und Softwareteufel offline

Zum Wochenstart erneut ein Artikel zur unendlichen Geschichte "billige Software" aus dem Internet. Der Aufhänger: Die Shops von Lizenzelefant und Softwareteufel sind wohl offline. Möglicherweise steckt da Betrug dahinter und es werden fleißig weitere Shops unter neuem Namen eröffnet. Ich rühre mal ein wenig Zutaten, angefangen von Staatsanwalt ermittelt und schickt Vorladungen, bis hin zu Hilfe, mein Geld ist weg, zusammen.


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Lizenzelefant und Softwareteufel offline

Es war wieder eine dieser Lesermails, die mich fast täglich erreichen. Blog-Leser E. A. schickt mir bereits seit dem Jahresende Mails mit Hinweisen zu "krummen Geschäften mit Software", weil er wohl auf solche Angebote reingefallen ist. Gestern kam die Meldung:

Schau dir mal bitte Trustpilot Bewertungen von Lizenzelefant und Softwareteufel an, beides Betrüger-Shops gewesen, beide Offline nun und alle haben ihr Geld verloren

Habe dann mal spaßeshalber die Webseite des Lizenzelefanten aufgerufen, aber mein Ungoogled-Browser erzählt mir, dass er furchtbar traurig wäre, weil er die Seite nicht mehr findet. Auch der Softwareteufel muss sich in der Hölle aus dem Staub gemacht haben – denn mein Browser ist bei der URL genau so traurig.

Lizenzelefant und Softwareteufel offline

Internet kaputt? Wohl eher nicht – die Seiten sind aus dem Netz gefegt worden – keine Ahnung, ob der Staatsanwalt dahinter steckt. In den Insolvenzbekanntmachungen habe ich nichts gefunden – der Fall des Kölner Anbieters lizengo war dort wenigstens noch aufgeführt.

Was steckt dahinter?

Mir ist nicht klar, was da konkret dahinter steckt – aber die Geschichte beginnt vom Bauchgefühl her "zu riechen". Man muss zwar etwas vorsichtig sein, aber die Seite TrustPilot, die man befragen kann, deutet darauf hin, dass die Käufer wohl ihr Geld verloren haben.

TrustPilot-Bewertungen Lizenzelefant
TrustPilot-Bewertungen Lizenzelefant

Auf der Seite Trustpilot finden sich inzwischen Einträge wütender Käufer – siehe obiger Screenshot. In einem Post vom 12. Februar 2021 heißt es:

Lizenzelefant ist tot

Habe Anfang 2021 ein Office 2019 bestellt, Lieferung kam prompt, ließ sich aber nicht aktivieren – zu viele Aktivierungen für das Produkt. Habe ich bei anderen Resellern auch schon erlebt, ist halt Graumarkt. Auf meine mehrfachen Mails wurde nicht geantwortet. Mittlerweile kommt Mail an den Support als unzustellbar zurück. Das war's dann. Geld weg. Nach der Pleite von Lizengo ist jetzt auch der Lizenzelefant tot. Nur dessen Webseite lebt noch. Also bitte nicht die Toten füttern!

Mein Tippgeber (nicht der obige Leser) schrieb mir bereits Mitte Februar 2021 zum Fall lizengo: Lustig… die Leute können Lizengo offenbar weiter bei Trusted Shops bewerten. Ich habe mal gerade geschaut, die letzte "verifizierte Bewertung" ist gerade mal 10 Tage her, das Unternehmen lizengo aber schon eine Weile in Insolvenz, die Webseite längst offline. Der Tippgeber meinte noch lakonisch: Woanders sind die Leinen schon längst gekappt.


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Die schmutzige Seite des Deals

Ich stehe ja auf dem Standpunkt "es muss den Leuten weh tun, anders lernen sie es halt nicht" – denn wie oft schlagen bei mir Lesermails ein, wo Leute mit mir über den Erschöpfungsgrundsatz und die Legalität von Lizenzkey-Verkäufen nach "höchstrichterlicher Rechtsprechung" diskutieren wollen. Lösche ich inzwischen. Zu den beiden obigen Fällen schrieb mir der obige Leser E.A. noch:

Anscheinend beginnt man nun auch fake Firmen zu erstellen und so viel Kohle zu erhalten…

Ich hatte schon öfters Werbung von Softwareteufel gesehen und dachte mir nie was davon, sah seriös aus und hatte viele Bewertungen.

Dann habe ich eine Zeit lang nichts mehr von denen gehört, heute nachgeschaut Lizenzelefant.de und Softwareteufel.de beide offline, nichts erreichbar, Briefkastenfirma anscheinend, da keine richtige Adresse im Impressum stand, sondern etwas mit Scanbox oder so…

Alle Kunden, die außerhalb von PayPal bezahlt haben, werden ihr Geld verloren haben, da schon jemand auf Trustpilot mitgeteilt hatte, dass die Anzeige gegen Softwareteufel eingestellt worden ist, da die Person nicht zu identifizieren war.

Ich denke, dass das ganze so ablief:

  1. Verifizierter Stripe Account wird im Internet erworben, damit man Kreditkartenzahlungen annehmen kann (anonym)
  2. PayPal Business Konto wird ebenfalls gekauft oder mit fake Daten erstellt (bei PayPal kann man bis 2500 € Umsatz ohne Ausweisverifizierung Transaktionen erhalten; wenn man also nach 2000€ Umsatz immer das PayPal Konto wechselt, dann ist man anonym und hat keine Probleme. Das Geld können die Betrüger ja dafür nutzen, Geschenkgutscheine oder Kryptowährungen zu kaufen, der Geschädigte ist PayPal in diesem Fall, da die Kunden das Geld über Käuferschutz zurückerhalten können.)
  3. Da wurden anscheinend Keys mehrfach weiterverkauft, die nach einigen Wochen gesperrt worden sind von Microsoft. Schau dich mal um bei Aliexpress, da werden Office 2019 Keys für 0,10€-1€ schon verkauft… Wenn man so einen Key kauft und an 100-200 Kunden weiterverkauft, dann macht man enorm hohe Gewinne (Kunden am Anfang zufrieden = 5 Sterne Bewertungen = Umsatz steigt weiter = Betrug geht weiter). Nach einer Zeit wurde deren PayPal Konto denke ich mal gesperrt, da ab Januar Kunden als Bewertung schreiben: „Es wurde im Dezember PayPal angeboten, im Januar jedoch nicht mehr…" 100% haben die meisten Kunden einen PayPal Fall eröffnet und dies sorgte zur Sperrung der PayPal Konten oder vom PayPal Business Konto.

Kann und mag ich nicht alles verifizieren – aber ich gehe von aus, dass das Geld weg ist. Falls wer bei Softwareteufel oder Lizenzelefant gekauft hat, muss reagieren. Wurde mit einer Zahlungsmethode wie PayPal oder Amazon Pay, oder Kreditkarte bezahlet, sollte man sofort bei den Zahlungsdienstleistern einen Fall aufmachen und die Zahlungen reklamieren. Bei Überweisung oder Zahlung über Klarna dürfte das Geld weg sein. Der Leser gab noch einige Empfehlungen:

Kunden sollten darauf achten, niemals bei Firmen zu bestellen, die Einzelunternehmen sind und Software von Microsoft etc. anbieten, da man hier nie sicher sein kann, ob die Firma tatsächlich existiert, auch wenn es eine Umsatzsteuernummer gibt.

Kunden sollten auf das Impressum achten (echte Adresse? Briefkastenfirma?)

Das ist eine sehr lukrative Gelddruckmaschine für solche Personen, 5-6€ für Mak Keys ausgeben und diese an tausende Kunden verkaufen. Polizei kann nichts dagegen machen, da Firma nicht existiert. Traurig, dass so was überhaupt solange stattfinden kann und Google nichts gegen die Werbung von Softwareteufel etc. etwas unternommen hat. Ich würde an Microsofts Stelle es so machen, dass solche Mehrfachaktivierungskeys nur vom gleichen Standort aktiviert werden müssen, ansonsten Sperre des Keys und das Chinakeys nicht mehr in anderen Ländern zu aktivieren sind, so könnte man das Ganze stoppen. Ansonsten wird das Ganze munter weitergehen, eine Fake Firma tot, dann eröffnet man die nächste Fake-Firma.

Ich kürze es an der Stelle ab, denn man kann es mit wenigen Worten auf den Punkt bringen "Finger weg von diesem ganzen Key-Gedöns". Ihr könnt nur auf den Bauch fallen – ich schreibe noch was separat dazu.

Strafanzeige und die Vorladungen vom Staatsanwalt

Öhm, jetzt muss ich noch einen kleinen Schlenker machen, denn mein erster Gedanke war, zu empfehlen, Strafanzeige zu stellen. Auch der Blog-Leser schlug noch vor:

Teile im Blog auch mit, dass die Kunden bei so einem Betrug, direkt einen PayPal Fall eröffnen sollten und falls die Leute Zeit haben, eine Onlineanzeige erstatten sollen.

Relativierte aber in einem weiteren Abschnitt diese ganze Geschichte und schrieb:

Zwar denken die meisten, dass das Online-Identverfahren sehr sicher sei. Doch es ist für Kriminelle leicht zu umgehen, man kann im ganz normalem Internet einfach PayPal, Stripekonten usw. kaufen oder Bankkonten. Da bringt es wenig, eine Strafanzeige zu erstatten, das Geld ist dann häufig weg.

Ich bringe noch einen anderen Gedanken hier rein, warum die Anzeige bei der Polizei unter Umständen keine gute Idee ist. Ich hatte ja kürzlich im Artikel Staatsanwaltschaften verschicken Vorladungen in Sachen Windows 10 Lizenzkeys darauf hingewiesen, dass man als Keykäufer bei zwielichtigen Shops in den Fokus der Staatsanwaltschaft geraten kann. Der Vorwurf der Geldwäsche und Verstoß gegen das Urheberrecht stehen im Raum. Dann hatte ich im Beitrag Betrug mit Office/Windows-Lizenzkeys: Tausende Verfahren der Staatsanwaltschaft ein wenig Zahlenfutter geliefert.

Zudem hat heise.de vorigen Freitag einen Artikel zum gleichen Thema veröffentlicht. Heia, war das mal wieder ein Sturm im Wasserglas – wo 1.000 juristische Top-Experten in den Kommentaren genau die Rechtslage nach EuGH und BGH erläutern konnten. Andere warfen heise mal wieder mit Clickbaiting und FUD um sich und waren sauer, dass heise das angerührt hat. Vor einigen Tagen hat Blog-Leser Gerold ja diesen Kommentar mit einem Link auf das YouTube-Video Hausdurchsuchungen wegen günstiger Microsoft Product Keys – 10.000 Verfahren gegen Lizengo-Käufer! von Rechtsanwalt Solmecke gepostet. Da steppt dann der Bär, weil das Stichwort lizengo im Titel fällt. Daher zwei kurze Bemerkungen:

  • Im Sinne des obigen "ich laufe zur Polizei und erstatte Anzeige gegen die Betrüger von Softwareteufel und Lizenzelefant, denn die haben mich um meine billigen Keys beschissen", empfehle ich das Video mit den Ausführungen von Solmecke zu schauen. Dort geht es zwar über eine Vorladung der Staatsanwaltschaft bei der örtlichen Polizei. Aber mal folgende Überlegung: Mit der Anzeige würde man ja der Staatsanwaltschaft quasi Belastungsmaterial frei Haus liefern – also nochmals nachdenken mit der Strafanzeige.
  • Ansonsten – ich denke, Herr Solmecke ist ein Anwalt, der auch leben will und dazu auch YouTube-Videos macht. Zumindest beim Flurfunk habe ich noch nicht gehört, dass 10.000 Verfahren gegen lizengo-Käufer laufen. Im Gegenteil – mir liegt die Information vor, dass die Staatsanwaltschaft Köln da nur gegen Händler ermittelt – die im Video kolportieren Verfahren laufen im Bereich Wirtschaftskriminalität der Staatsanwaltschaft Koblenz und haben mit Köln nichts zu tun. Aber ich mag mich irren, dann werden wir davon hören.

Damit soll es in diesem Fall genug sein – man erkennt, das ist eine Schlangengrube und wer da wider besseres Wissen rein fasst, ist selbst schuld. Bucht den Totalverlust halt auf das Konto "Lehrgeld" und gut ist.

Artikelreihe:
Edeka, lizengo und die verkauften Microsoft-Lizenzen – Teil 1
Fallen beim Online-Softwarekauf – Teil 2
Fallen beim Online-Softwarekauf: Lizenzhürden – Teil 3
Fallen beim Online-Softwarekauf: Die Lizenzfrage  – Teil 4
Falle: Billige Software-Lizenzen – neue Erkenntnisse – Teil 5
Falle: Inkassoforderung nach Kauf von Gebrauchtsoftware im Amazon Marketplace  – Teil 6
Fallen beim Online-Softwarekauf: Neue Erkenntnisse – Teil 7
Neues zu Fallen bei (Office-)Lizenzen bei Edeka – Teil 8
Microsoft klagt gegen lizengo wegen 'Billig-Lizenzen' – Teil 9
Billig-Lizenzen: Neues zu lizengo, Edeka und Microsoft – Teil 10
Falle: Office 365 Business/Microsoft 365-app-Abonnement vom 'Reseller' – Teil 11

Hausdurchsuchung beim Gebrauchtsoftware-Händler lizengo
lizengo seit 31.10.2020 offline, was ist da los?
Exit bei Gebrauchtsoftware-Verkäufern? lizengo, Lizenzfuchs & Co. im Wartungsmodus
Gebrauchtsoftware-Verkäufe: Offenkundige Betrugsfälle
Konkurs: Gebrauchtsoftwareanbieter lizengo stellt Insolvenzantrag
lizengo: Webseite des Gebrauchtsoftware-Anbieters verschwunden
Gebrauchtsoftwareanbieter lizenzfuchs.de nicht mehr erreichbar?
Risiko Office-Lizenzen aus dem Software-Shop?
Staatsanwaltschaften verschicken Vorladungen in Sachen Windows 10 Lizenzkeys
Betrug mit Office/Windows-Lizenzkeys: Tausende Verfahren der Staatsanwaltschaft
Ausgeknipst: Lizenzelefant und Softwareteufel offline


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40 Antworten zu Ausgeknipst: Lizenzelefant und Softwareteufel offline

  1. 1ST1 sagt:

    Das ist die eine Variante. Kann aber auch sein, dass die Webseiten in Straßburg sprichwörtlich verbrannt wurden.

  2. mPhin sagt:

    naja, wer Lizenzen zu solchen Preisen kauft und sich dann über einen Brief seitens der Staatsanwaltschaft wundert darf sich nicht wundern ….

    • Günter Born sagt:

      Offen gesagt, ich traue mir nicht zu, Lizenzen für Gebrauchtsoftware rechtssicher, so dass sie eine Microsoft PID-Prüfung bestehen, zu kaufen – geschweige denn, einen Shop zu nennen, wo man unbesehen sagt "passt schon" (es dürfte die Anbieter geben, die das hin bekommen, aber ich schätze mal, die machen keinen Einzellizenzverkauf). Hat natürlich auch den Hintergrund, dass ich schlicht keine Lizenzen brauche und da nicht den Lackmus-Test mit einem Shop machen muss.

      • woodpeaker sagt:

        Im Grunde ist es doch gar nicht möglich.
        Ich wüßte jetzt auf die Schnelle nicht wo man bei MS eine aktivierte Lizenz wieder deaktivieren könnte um diese weiterzuverkaufen und alle anderen Varianten der Weitergabe einer Lizenz geht schwer ins Tiefgraue, da Damokles sein Schwert über eine Parallellizenz gehängt hat. ;-)
        Aber sollen doch die Leute mit ihrer Geiz ist geil Mentalität doch auch mal den Schmerz spüren.
        Händler werden oft genug bis über die Schmerzgrenze hinaus gemolken und bekommen als Dank ein mitleidiges Grinsen.

        • Anonymous sagt:

          Tja die Geiz ist geil Mentalität hat leider oft nichts mit wollen sondern auch oft was mit müssen zu tun! Auch in diesem Land gibt es eine breite Masse die sich fast nichts leisten kann, ich gehöre nicht mehr dazu weiß aber noch zu gut wie es ist. Im Gegenteil ich muss mir beim Einkaufen oft bewusst machen das es nicht mehr so ist denn es war zu lange so.

          Einfach Mal so zum nachdenken: Als Standardadmin kann man auch in Städten die ein Preisniveau wie München haben mit 2800 im Monat rausgehen, das hat dann nichts mehr mit geil zu tun!

          • Günter Born sagt:

            Ich habe Schwierigkeiten, deiner Argumentation zu folgen! Wo ist das müssen, sich als Privatmann ein Windows Server oder Windows 10 zuzulegen? Wo ist das Müssen für Microsoft Office?

          • Ärgere das Böse! sagt:

            Microsoft ist Monopolist. Es ist also schon ein wenig ein "müssen".

          • Anonymous sagt:

            @Günter Born

            Ich habe das nicht nur auf Software bezogen aber wenn man keine Kohle hat muss man eben sparen also kauft man Gebrauchtes. Ich glaube nicht das bei diesen Shops die Leute mit gutem Einkommen kaufen, wenn doch dann sind die auch echt selber schuld! Ich wette darauf das die meisten dieser Windows 10 "Lizenzen" dann gekauft werden wenn Windows meckert das die Lizenz abgelaufen sei. Wahrscheinlich weil zuvor vielleicht einfach Hardware getauscht worden ist.

            Schon für die Schule braucht es leider Windows und Office weil unser Land es verpennt hat eine ordentliche Infrastruktur aufzubauen. Im Arbeitsleben sollte man auch mit den Programmen des Markführes arbeiten können ansonsten braucht man heute gar nicht mehr erscheinen. Also muss man sich wohl oder übel auch zuhause schonmal damit beschäftigen! Den Server braucht man allerdings nicht, zum lernen täte es da wohl auch die Testversion.

            Ich lese immer wieder und leider immer öfter: Selber schuld weil Geiz ist geil. Ich sehe jeden Tag Leute vor der Tafel stehen, auch im Winter wenn es kalt ist. Die machen das bestimmt nicht weil es geil ist, sondern weil sie müssen. Ich wollte einfach Mal darauf aufmerksam machen weil es viele immer wieder vergessen.

          • woodpeaker sagt:

            Das Problem in unserer heutigen Gesellschaft ist ein Verlust an Relationen. Deswegen werden auch über 90% der Neuwagen finanziert (belegbare Zahl).
            Es wird den Menschen zu leicht gemacht über ihre Verhältnisse zu leben und dementsprechend ist alles auf Kante genäht. Wenn da nur ein Stein verrutscht, stürzt die ganz Hütte ein.
            Wie weiter unten schon angemerkt, gibt es genügend günstige bis kostenlose Alternativen z.B. bei Officepaketen, oder Betriebssystemen.
            Aber unsere Gesellschaft ist eine Scheingesellschaft geworden und unter einem IPhone ist man schon minderwertig.
            So die Denke vieler.

            Zu deinem letzten Satz nur so viel.
            Mag so sein mit den Verdienstmöglichkeiten bei dir, nur wer hindert dich die Situation zu verändern? Gute Admins sind gesucht und das Gehaltsniveau stellt sich besser dar als die von dir genannten Zahlen.
            Und warum muss es eine Juppiemetropole sein?
            Kommt man dann wichtiger rüber?
            Und ja, ich weiß wovon ich rede. Stamme aus München und habe, nachdem die Stadt ihre Seele verloren hatte, nämlich die echten Münchner, ihr den Rücken gekehrt und es bis heute nicht bereut. ;-)

          • Anonymous sagt:

            @woodpeaker

            Ich wohne nicht in München und zum Glück muss ich nicht für das Gehalt arbeiten gehen, aber es gibt andere die es müssen und ich habe höchsten Respekt vor ihnen.

            Hier ist es nur fast so teuer wie in München ;) Ich habe die Entscheidung bewusst getroffen und bereue sie nicht. Ich habe kein iPhone auch wenn ich mir das ohne Problem leisten könnte. ITler haben im Vergleich zu anderen häufig noch ein ganz gutes Einkommen daher habe ich das als Relation angegeben. Die Kassierin beim Rewe verdiehnt wahrscheinlich weniger.

            Hier kostet eine Zwei-Zimmer-Wohnung auch gerne Mal einen 1000er oder mehr im Monat warm da wirds dann schon schwer von so einem Gehalt zu leben. Klar gibt es kostenlose Alternativen und ich bin ein absoluter Fan davon. Ich nutze wo immer es geht OpenSource Software aber viele wissen gar nicht das es sie gibt. Denen sagt Jemand (meist jemand der eigentlcih auch keine Ahnung hat) kauf Office $Jahreszahl und die machen das dann eben. Die wissen doch gar nicht was Microsoft ist, die geben Offcie bei Google oder eBay ein und das wars, es gibt halt auch eine Welt außerhalb der IT.

            Ja natürlich gibt es leider auch zu viele die über ihre Verhältnisse leben und das meist eigentlich nicht brauchen. Ich spreche hier den berühmten 60€ oder mehr pro Monat Vetrag mit iPhone an oder auch einne Fernseher für mehrere tausend Euro. Aber es gibt genügend bei denen es auch ohne sowas schief läuft und die trotzdem sparen müssen. Ich finde das darf man einfach nicht vergessen.

        • Günter Born sagt:

          Technisch gibt es m.W. keine Möglichkeit, eine Lizenz zu deaktivieren.

          Problem ist – wie von einem anderen Poster hier in den Kommentaren angemerkt – das Aufsplitten von Multiaktivation Keys/Volumenlizenzen in Einzellizenzen samt Verkauf an "Einzelkäufer". Das war von Microsoft imho nie vorgesehen, wurde aber von Gerichten als rechtens erklärt.

          Der Nachweis im Sinne der PID-Prüfung durch Microsoft wäre: Der Ersterwerber der Lizenz verkauft diese und legt eine Eidesstattliche Erklärung bei, dass diese Lizenz in seiner Organisation nicht mehr genutzt wird. Gibt es mehrere Käufer in der Kette, gilt für diese das Gleiche. Der finale Käufer hat dann den Nachweis der Lizenzkette bis zum Erstkäufer und aktiviert die Keys genau in der gekauften Anzahl.

          Das Verfahren krankt nun leider an zwei Stellen: Die hier gegenständlichen Verkäufer (aka die Software-Händler) haben imho nur den Key und können bzw. wollen die Lizenzkette vom Ersterwerber bis zum nachfolgenden Käufer nicht dokumentieren. Ein für China ausgegebener Key kann nicht in Europa zu einer Lizenz führen.

          Und bei der windigen Konstellation der Aufsplittung von Volumenlizenzkeys wird auch in der Menge der Einzelkäufer immer jemand sein, der die "Einmal-Aktivierung" missbraucht – und ggf. sogar den Key x Mal weiter verkauft.

          Das tritt bei Business-to-Business-Käufern, die ein kompletten Volumenlizenz-Paket vom Lizenznehmer über einen entsprechenden Händler beziehen und dokumentieren lassen, imho nicht auf. Das Problem sind die Einzelkäufer. Und die Händler-Praxis, bei einem gesperrten Key dem Käufer einen neuen auszuhändigen, hat das Problem, dass dann die dokumentierte Lizenzkette für diesen Key entweder neu aufgerollt und dokumentiert werden müsste – oder die Nachweise platzen an dieser Stelle.

          Egal wie man das dreht und wendet – das Modell scheitert an diesen Stellen. Für Einzelkäufer wurde das Modell nur aufgehen, wenn der Händler einen Posten nicht benutzter/aktivierter Windows 10- oder Office 2016-Endnutzerlizenzen, die für den Einzelhandel gedacht waren, für kleines Geld aufkaufen und dann verscherbeln könnte. Das klappt aber erkennbar nicht – ergo wird dann ein Office 2019 Pro Plus-Key als "Office" verkauft.

          Aus Sicht des Händlers funktioniert die Aktivierung – aus Sicht des Käufers ist dieser über die Zeit immer dann angeschmiert, wenn a) der Key gesperrt wird und b) wenn plötzlich doch ein Lizenznachweis gefordert wird (der kann nicht erbracht werden).

          Oder in einigen dürren Worten: Ich sehe persönlich nicht, wie ein Endkunde oder Einzellizenzkäufer im Business-Umfeld an eine saubere Lizenz heran kommen will. Ergo gehen die Leute bewusst ins Riskio (wird schon nichts passieren, oder ist immer noch billiger als das Produkt mit Lizenz bei Microsoft kaufen).

          • Anonymous sagt:

            Zu: Ergo gehen die Leute bewusst ins Riskio (wird schon nichts passieren, oder ist immer noch billiger als das Produkt mit Lizenz bei Microsoft kaufen).

            Ich glaube immer noch nicht das die meisten Leute das bewusst bzw. wirklich wissend machen. Woher soll denn jemand der keine Ahnung von IT hat wissen was ein MAK Key ist. Oder wo der Unterscheid zwischen Aktivierungskey und der Lizenz ist. Der bekommt einen Downloadlink und einen Aktivierungskey von dem er glaubt es sei die Lizenz. Im Gegenteil wenn alles klappt gibt es doch auch keinen Unterschied zwischen MAK und Retail Key bei der Installation.

            Wenn ich heute ein neues Spiel von Steam und Co. direkt von Amazon kaufe bekomme ich auch nur einen Key den ich dann wiederum bei Steam und Co eingebe um das Spiel damit für meinen Account zu aktivieren. Im Gegenteil oftmals bekomme ich auch im lokalen Handel nur eine leere Hülle in der nichts als ein Blatt mit aufgdrucktem Code ist. Also warum soll das gleiche Vorgehen bei Microsoft Programmen seltsam wirken? Die Windows 10 Home Lizenz von Lenovo kostet angeblich 42€…. Ich habe schon 60€ Spiele direkt bei Steam kostenlos bekommen. Also auch die Argumentation wegen des niedrigen Preises von 10€ zieht da für mich einfach nicht. 10 Cent finde ich dann schon auch arg schwierig. Wobei ich mich da immer frage warum ein Shop das macht, was hat der denn dann noch davon?

          • woodpeaker sagt:

            Stimme dir da zu Günter, nur ein Punkt bereitet mir Kopfzerbrechen.
            Die Leute wollen doch gar nicht den offiziellen Weg gehen, solange es gut geht, erst bei Problemen wird nach der Axt gerufen. :-)

            B2B lassen wir da wohl besser aussen vor, da es da auch genügend schwarze Schafe gibt.
            Nicht in der IT sondern in den führenden Positionen und die IT macht dann, aus Angst um den Job, mit.

          • Anonymous sagt:

            @woodpeaker

            Im Gegenteil den B2B Bereich sollte man nicht außen vor lassen. Das sind die welche es wirklich hätten besser wissen müssen, denn es ist ihr Job. Als Unternehmen Software kaufen ist doch super einfach. Da habe ich mein Microsoft Volumen Lizenz Konto und lasse die Lizenzen darauf buchen. Ich kann damit jederzeit, mit etwas Geduld, nachsehen welche Lizenzen und wieviel ich davon habe. Die Ausrede Angst um den Job zieht hier einfach nicht. Wenn mein Chef sagt geh XYZ klauen, dann weiß ich doch auch das ich das nicht darf. Kündigung weil ich mich geweigert habe eine Straftat zu begehen? Ja dann ist es wohl bessser so und dann kann man sich eigentlich nur auf die Abfindung freuen.

            Mein Grundsatz ist das ich Sachen nur mache wenn ich sicher bin das ich das so machen kann. Dauert zwar manchmal länger ist dafür dann auch eine ordentliche Lösung ;)

  3. Ärgere das Böse! sagt:

    *ttps://keyportal.de/ und *ttps://www.softwarehexe.de/windows/windows-10/ laufen noch.

  4. Chris sagt:

    Wie schon mal geschrieben, es ist ein leichtes mit solchen Keys Geld zu ergaunern.

    Key von Händler kaufen, Check wie viele Aktivierungen dafür noch möglich sind, Key einfach x mal weiterverkaufen wie man noch Aktivierungen sieht. Ist der Key verbrannt, einfach wieder ein neuen Key kaufen.

    Das Problem ergibt sich aus der Aufsplittung der Lizenzen, dürfte man nur das Gesamtpaket weiter verkaufen würde sich die Probelamtik nicht so stark ergeben. Wenn aber ein Volumen Key mit 3000 restlichen Aktivierungen an lauter Einzelpersonen aufgesplittet wird, und eine der Einzelpersonen merkt das er den Key selber 2800 mal weiter verkaufen kann, dann brennt der Baum.

    Problem ist, das so nicht nur den Kunden geschadet wird, sondern evtl. auch den "seriösen" Händlern von denen der Key vor dem Missbrauch gekauft wurde.

  5. E.A sagt:

    FreeOffice
    LibreOffice
    OpenOffice

    Für jeden frei nutzbar! Falls Schüler für Präsentationen unbedingt Microsoft Office benötigen, dann bei Amazon Office 365 1 Jahres Abo erwerben, da macht ihr überhaupt nichts falsch.

    Bei Microsoft Abos können Kunden weniger falsch machen, außer der Händler verkauft einen Account und keinen Code zum Aktivieren von Office 365

    • Günter Born sagt:

      Wenn das Abo bei Microsoft oder deren offiziellen Partnern gebucht wird, stimmt die Theorie. Bei irgendwelches Softwarehändlern wäre ich vorsichtig – auch da gibt es Lug und Trug, wie man in diversen verlinkten Blog-Beiträgen nachlesen kann.

    • JG sagt:

      "FreeOffice
      LibreOffice
      OpenOffice

      Für jeden frei nutzbar!"

      Als ich 2002 zur Schule ging, setzte die Schule voraus, dass wir alle zu Hause Word, Excel, Power Point und Microsoft Access haben. Die Lösung sah dann einfach so aus. Es wurde für die die es nicht haben eine gebrannte Office XP CD weitergereicht.

  6. Anonym sagt:

    Hallo,

    In dem besagten Video von Rechtsanwalt Christian Solmecke gibt es einen Kommentar der tatsächlich sagt dass eine Hausdurchsuchung durchgeführt wurde wegen eines LizenGo Windows Lizenzkauf bei Edeka.

    https://www.youtube.com/attribution_link?a=mtLbPtaTXcFpRFUk&u=/watch%3Fv%3DWfvyAAgCP4I%26lc%3DUgwy-roSMix2evZ4ECd4AaABAg.9KnT5TTgdoG9Kt9PSw0ubn%26feature%3Dem-comments

    Da sollte der Kommentar ganz oben stehen mit der Hausdurchsuchung.

    • E.A sagt:

      Klingt für mich wie eine Lüge.. warum sollte die Polizei eine PS4, Handys, Fernseher bei einer Lizenz, die bei Edeka gekauft worden ist mitnehmen?

      Des Weiteren hat die Polizei keine Daten von dir, beim Kauf eines Lizengo Gutscheins im Edeka, vielleicht beim Einlösen bei Lizengo selbst, da wäre jedoch die Frage, ob man da überhaupt seine Daten hinterlegen musste wie Adresse etc. um die Lizenz zu erhalten, jedoch macht das Ganze keinen Sinn. Da ist 100% etwas anderes schlimmeres passiert, wo die Polizei alle Elektrowaren auch mitnehmen muss (Droenverkauf, Dunkelnet etc)

    • Günter Born sagt:

      Zwei, drei vorsichtige Anmerkungen, um die Verwischung der Begrifflichkeiten gerade zu rücken.

      – Zum "wegen eines LizenGo Windows Lizenzkauf bei Edeka" -> Juristisch handelt es sich imho um den Kauf eines Gutscheins – der bei lizengo eingelöst werden konnte.
      – Die Einlösung des Gutscheins bei lizengo begründete – nach allem, was ich weiß – eben keine Lizenz – der Gutscheinbesitzer hat bestenfalls einen Lizenzkey zur Aktivierung und einen Download-Link bekommen.

      Im obigen Text hatte ich darauf abgestellt, dass in der Titelei des Vidoes von Rechtsanwalt Solmecke von 10.000 Verfahren gegen lizengo-Käufer die Rede ist. Ich habe keine Kenntnis von 10.000 solcher Verfahren gegen lizengo-Kunden – aber ich bin nicht Gott und weiß alles.

      Dass es eine Hausdurchsuchung mit Beschlagnahme gegeben hat, mag ich nicht ausschließen. Problem, was ich aktuell habe: Es ist unklar, was die Ursache dieser Aktion, angeordnet von der Staatsanwaltschaft, und abgesegnet von einem Richter, letztendlich war. Zweck sollte eine Beweissicherung sein – schätze ich mal. Ich habe aktuell aber Zweifel, ob eine solche Aktion mit dem Kauf eines Edeka-Gutscheins zusammen hängt (siehe auch die Fragen des Vorposters, obwohl ich das Wort "Lüge" im Kontext vermeiden würde). Vielleicht erhalten wir diesbezüglich irgendwann in Zukunft Klarheit.

      Ich habe noch eine andere Aktion mit lizengo laufen. Wenn ich Antworten auf meine Anfrage bekomme, werde ich zeitnah im Blog berichten.

  7. Schildkröte09 sagt:

    Na ja. Trustpilot kann man auch nicht für voll und ehrlich bezeichnen.
    Dort dort steht selbst alles auf Betrug. Das zeigen auch wieder 75% der hervorragenden Bewertungen von lizenzelefant.de, wovon ca. 60% gekaufte Bewertungen sind. Noch dazu streicht Trustpilot die meisten schlechten Bewertungen einfach kommetarlos raus, wenn lizenzelefant ein Mitglied des Vereins ist.

    Ich gebe auf die Bewertungen von Trustpilot absolut gar nichts.

    • Günter Born sagt:

      Ich gebe dir Recht – aber schaue dir die diversen Shops an – es wird mit Prüfsiegeln, Bewertungen etc. geworben. Und ich schaue mir schlicht die Diskussionen mit "dem Volk" an. Ich bin seit 2018 am Thema aktiv, lerne täglich was dazu und habe so einige Diskussionen in Foren, in Mails etc. hinter mir, wo Leute mich überzeugen wollten, dass ich mit meiner (zugegebenermaßen auch viel zu langsam reifenden) Überzeugung "Finger weg vom Kauf eines Lizenzkeys" auf dem Holzweg sei. Und ich erinnere mich, dass, als hier im Blog die ersten Artikel mit deutlichen Warnungen und Aufarbeitung des Themas starteten, viele Verlage noch mit "alles bestens, alles legal" zu punkten versuchten (und einige der Verlage haben Rechtsabteilungen im Haus). Es ist ein schwieriges Pflaster – auf dem ich bestenfalls die Informationen aufbereiten und im Blog einstellen kann. Danach müssen sich die Leser ihre eigene Meinung bilden.

      • Mance sagt:

        Wenn man nur mal hier, anhand mehrerer 1oo Beiträge zu dem Thema insgesamt sieht, wieviel Kapazität der Scheiß unnötig bindet und verschwendet dann ist klar, daß irgendwas in der Gesellschaft ziemlich schief läuft.
        Ein weiteres drastisches Beispiel dafür (weils gerade im Fernsehen kommt) ist der Handel mit den billigen Hundewelpen aus dem Ostblock. Im Prinzip genau das selbe Problem und eine Tierquälerei, um nicht Sauerei zu sagen.
        Jeder vernünftig denkende Mensch sollte sich doch darüber im Klaren sein, daß das nicht legal sein kann. Trotzdem boomen die Märkte und Geschäftsmodelle die rein auf Beschiß aufgebaut sind schießen geradezu aus dem Boden. Warum wohl?

    • Statistiker 23 sagt:

      @Schildkröte09 :
      Sie schreiben: … wovon ca. 60% gekaufte Bewertungen sind.
      Woher haben Sie diese Zahl? Quellenangabe?

      • Günter Born sagt:

        Ich denke, es bringt wenig, sich jetzt am zugeschaufelten Grab um %-Werte zu kaspern. Für mich ist es schon auffällig, wenn Bewertungen auf einer Plattform eingehen, wenn die zu Bewertenden längst im digitalen Orkus verschwunden sind. Lässt für mich nur den Schluss zu: Die Plattform oder die Bewertungen sind Müll.

  8. Zocker sagt:

    Da steckt wohl der Teufel im Detail. ;)
    M$ ist hier zum Großteil selbst für die Problematik verantwortlich. Sie erschweren rechtlich legale Gebraucht(ver)käufe wo sie nur können. Das wiederum öffnet Tür und Tor für Betrüger, da die Feststellung der Legalität des verkauften Produkts oftmals unmöglich ist.
    Der Preis selbst ist nicht zwangsläufig ein Indikator für Legalität. Bei einem 1€-Angebot sollte man natürlich stutzig werden, aber bereits für 20€ oder gar noch weniger kann man legale Windowslizenzen erwerben.
    Anstatt dagegen vorzugehen sollte sich M$ mal an die eigene Nase fassen und den Leuten Gebrauchtkäufe erleichtern. Denn schließlich sieht das Gesetz das so vor.

  9. Matschmeer sagt:

    Sehe das auch so.
    Beim offiziellen Distributor bekommt man für z.B. Office kleine Boxen mit Key-Kärtchen inside oder eben auch, etwas günstiger, eine schlichte Exceltabelle mit der Anzahl der bestellten Schlüssel darin.
    Der Einzelhändler überreicht also dem Kunden einen selbstgedruckten Zettel.
    Klasse. Aber schließlich soll man ja ins Abo.

  10. Statistiker 23 sagt:

    Vieles in den Kommentaren hier halte ich für Panikmache und Verbreitung von Fehlinformationen. Es wird sogar ein Kommentar zu einem YouTube Video zitiert und dessen Inhalt (Hausdurchsuchung Edeka Gutschein) als Tatsache verkauft.
    Ich gebe zu, als Schweizer kenne ich die Rechtslage in Deutschland nicht!
    In der Schweiz gibt es zu diesem Thema genau EIN abschliessendes Gerichtsurteil.
    (Adobe verklagte einen Wiederverkäufer von Lizenzen). Das Obergericht hielt fest, dass das weiterverkaufen erworbenen Lizenzen zulässig ist und wies sämtliche Forderungen des Klägers ab.
    Solange rechtmässig erworbene Lizenzen und keine Raubkopien weiterverkauft werden entsteht den Lizenzgebern (MS usw.) kein Schaden.

    • Günter Born sagt:

      Dein letzter Satz bringt es schlicht auf den Punkt "Solange rechtmäßig erworbene Lizenzen weiter verkauft werden …." (den Begriff, dass Schaden entsteht, ist schlicht nicht relevant, es zählt, ob der Käufer eine gültige Lizenz erworben hat). Wenn das so gehandhabt und nachgewiesen würde, wäre das Thema alles kein Problem – es gilt in der EU eine inzwischen gefestigte Rechtsprechung dazu.

      Der Käufer bekäme den insolvenzsicheren Nachweis, dass er eine Lizenz von xyz gekauft hat (was bei seriösen Gebrauchtsoftverkäufern auch erbracht wird, die aber Otto Normalverbraucher mit seinem 30 Euro Einzelkeys nicht bedienen) – und die Luft bezüglich der obigen Thematik (ist auch bei einem MS-Audit) raus.

      Ansonsten liegt der Teufel im Detail. Mir liegen einige Informationen vor, dass das hier angeprangerte Geschäftsmodell schlicht für Betrug genutzt wird. Und selbst die Verkäufer, die irgendwie eine Volumenlizenz ergattert haben, segeln bewusst in arg grauen Gefilden (sonst dürfte es keine Volumenlizenzen, die in China in Verkehr gebracht wurden, in Europa im Verkauf geben, nur mal als Beispiel). Ich bringe hier längst nicht alles, weil ich halt aufpassen muss, dass ich nicht in Grund und Boden geklagt werde – aber das Ganze ist ein Haifischbecken und ich kann nur raten: Finger weg als Privatmann bzw. kleine Firma – man kann nur auf den Bauch fallen. Nur ein kleiner Tipp: Einfach mal auf den betreffenden Shop-Seiten den Geschäftsführer nachschlagen und dann dessen Namen auf Northdata eingeben. Wenn ein Name bei einer Handvoll Shops im gleichen Genre auftaucht, könnte ein Mensch mit ein wenig Grips anfangen, sich Gedanken zu machen, welcher Zweck wohl verfolgt wird.

      Von daher ist deine pauschale Aussage "halte ich für Panikmache und Verbreitung von Fehlinformationen" zwar als private Meinung zulässig und legitim. Als allgemein nutzbare Hilfe für Dritte ist diese Aussage aber schlicht wenig hilfreich.

      Aber ich schrieb anderorts ja schon: Ich zeige nur auf – entscheiden tut jeder selbst – und wenn es ins Auge geht, bringt lautes Pfeifen im Wald auch nix (wenn es manche auch zu beruhigen scheint).

    • micha45 sagt:

      "Solange rechtmässig erworbene Lizenzen und keine Raubkopien weiterverkauft werden entsteht den Lizenzgebern (MS usw.) kein Schaden."

      Auch hier wieder dieser weitverbreitete Irrglaube, dass man Nutzungslizenzen kaufen und weiterverkaufen können soll.
      Wann hört dieser Unsinn endlich mal auf?

      Eigentümer ist und bleibt der Lizenzgeber, in diesem Fall Microsoft und der gibt nur das Recht zur Nutzung der Software (hier das Betriebssystem) weiter.

      Das gilt weltweit und ist somit vollkommen unabhängig von der Rechtslage in den Ländern oder Kontinenten.

      Außerdem geht es bei diesem Thema um den Handel von Produktschlüsseln -und zwar explizit um den gewerbsmäßigen Handel.
      Stammen diese aus irgendwelchen Angeboten, die nur für einen bestimmten Kundenkreis verfügbar sein sollen, oder nur in einem bestimmten Land Gültigkeit haben, dann ist die Aktivierung der Lizenz durch nichtberechtigte Nutzer rechtswidrig. Auch wenn die Aktivierung erfolgreich ist, ist die Lizenz trotzdem ungültig.

      In den hier thematisierten Fällen geht es um Käufe dieser Produktschlüssel in großen Mengen. Da dieses Geld aus illegalen Geschäften stammen soll, gibt es den Verdacht der Geldwäsche. Deshalb ermittelt die Staatsanwaltschaft und deshalb fanden Durchsuchungen statt.

  11. Gernot Henkelmann sagt:

    Ich habe bereits am 12.11.2020 Anzeige beim Polizeipräsidium Kassel erstattet. Das Protokoll liegt mir vor. Das Teil ist 6 Seiten lang! Würde ich ja gerne weitergeben, geht aber hier wohl nicht. Per eMail ginge das schon. Mir fehlt dafür nur 'ne eMail-Adresse.
    Anm.: Mir hat man die selben Seriennummer in Abständen gleich mehrfach verkauft!!

    Kürzlich hat mich die KriPo Frankfurt(!?) angerufen und wollte noch einige ergänzende Auskünfte von mir, bevor man den inzwischen dicken Aktenstapel dem Staatsanwalt auf den Tisch wuchtet. Ich war wohl nicht der Einzige der Anzeige erstattet hat. Der Beamte teilte mir u.a. mit, dass die beiden HPs inzwischen aus dem Verkehr gezogen wurden und dass man die Konten der Hintermänner eingefroren habe. Es soll sich um beträchtliche Summen handeln.

    Henkie

    • Günter Born sagt:

      Meine Mail-Adresse findet sich im Impressum und in der Datenschutzerklärung. Die Infos kannst Du mir also gerne mailen – persönliche Angaben sollten geschwärzt werden – sonst müsste ich dies erledigen. Danke für den Hinweis.

      • Gernot Henkelmann sagt:

        So, das Protokoll habe ich Dir ja nun vorgestern (16.06.) zugesandt, will mal sehen, was Du damit anstellst. Da stehen ja so viele kleine 'lieblichen' Dinge drin, also …. (bin mal gespannt)
        Und eins sei gesagt: Ich habe nichts zu verbergen!

        Henkie

        • Günter Born sagt:

          Ich habe es hier noch vorliegen – vielen Dank für die prompte Lieferung! Lasse mir einfach ein paar Tage Zeit, das sauber aufzubereiten, ist ein schönes Wochenend-Thema. Aktuell stehen so viele Themen an, dass ich nicht weiß, wo ich die Zeit hernehmen soll (bin immerhin Unruheständler).

          Ergänzung: Ich hatte jetzt Gelegenheit, mir den vorliegenden Anzeigetext genauer anzusehen. Danke an den Leser für die schnelle Übermittlung.

          Ich habe mich aber, abweichend von der ursprünglichen Planung, gegen eine Veröffentlichung entschieden. Einmal enthält die Kopie persönliche Daten, die ich aus Datenschutzgründen schwärzen müsste.

          Aber wichtiger ist: Gegenüber den obigen Ausführungen im Blog-Beitrag gibt es keine neuen Erkenntnisse – und es ist lediglich eine Anzeige. Ob die Polizei weiter ermittelt und die Staatsanwaltschaft ggf. weiter verfolgt, steht in den Sternen. Der Informationsgewinn für die Leserschaft wäre zum aktuellen Zeitpunkt also begrenzt. Sollte ich von Seiten der Polizei oder Staatsanwaltschaft weitere Informationen erhalten, würde ich ggf. einen neuen Beitrag veröffentlichen.

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