Falle Software-Schnäppchen aus dem Internet

ParagraphIm Internet schießen die Shops, die scheinbar günstige Software wie Microsoft Office oder Microsoft Windows etc. zum Kauf anbieten, wie Pilze aus dem Boden. Meist wird ja argumentiert, dass es sich um gebrauchte Software handele, die dann halt günstiger angeboten werden kann. Ich hatte mich, rund um den nun insolventen Anbieter lizengo, hier im Blog ausführlicher mit dem Thema auseinander gesetzt. Im Sinne von "lasst die Finger davon" kommt hier noch ein weiterer Blog-Beitrag, wo ich Informationen von Blog-Lesern aufbereitet habe.


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Während der Kauf gebrauchter Lizenzen durchaus rechtmäßig ist, und von Großkäufern auch genutzt wird, tummeln sich halt viele Anbieter in einem grauen Bereich, und bieten lediglich 'Lizenzschlüssel' (sind Aktivierungs- oder Produktkeys), aber keine Lizenzen an. Ich hatte kürzlich im Beitrag Gebrauchtlizenzen: Neue Fälle, neue Fallen beim Online-Handel (Mai 2021) sowie in den am Artikelende aufgelisteten Beiträgen auf die Implikationen hingewiesen.

Nepp, Shops plötzlich offline und mehr

Einige dieser Shops oder eBay-Konten für Gebraucht-Software scheinen regelrecht auf Betrug ausgelegt worden zu sein. Da gibt es dann plötzlich Inkassoforderungen (siehe Falle: Inkassoforderung nach Kauf von Gebrauchtsoftware im Amazon Marketplace  – Teil 6) oder gezielte Betrugsfälle mit Office-Lizenzkeys (siehe Gebrauchtsoftware-Verkäufe: Offenkundige Betrugsfälle).

Andere Shops gehen plötzlich offline, wie lizengo oder lizenzfuchs oder in folgendem Screenshot gezeigt (den Lesertext zu einem Fall habe ich auf Wunsch des Betroffenen entfernt).

Seite von softwarerhino.de im Wartungsmodus

Was jeweils hinter den einzelnen Fällen steckt, ob es geplanter Betrug war oder lediglich der Geschäftszweig nicht mehr trägt, weiß ich (bis auf lizengo, wo ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde) natürlich nicht. Aber nur mal an dieser Stelle angemerkt:

Geht ein Shop offline, haben dessen Käufer gleich mehrere Probleme. Sperrt Microsoft einen Produktschlüssel, kann der Käufer nicht mehr reklamieren.

Sofern der Händler beim Kauf mit "ich kann den Lizenznachweis erbringen" geworben hat, wird das schwierig, wenn niemand mehr erreichbar ist, falls Microsoft nachfragt.

Man steht also gewissermaßen "ohne Hose da". Mir liegen Beschwerdeschreiben zu verschiedenen Anbietern von verschiedenen Lesern vor, die bezüglich des Erwerbs einer Software-Lizenz nicht weiter gekommen sind, sondern nach Anfragen feststellen durften, dass nur ein "Lizenzkey" (das ist ja ein Produkt- oder Aktivierungskey) verkauft bzw. angeboten wurde. Hier ein typisches Schreiben eines IT-Dienstleisters:

zuerst einmal möchte ich mich bei Ihnen bedanken, dass die das Thema Gebrauchtsoftware (von MS) so ausführlich beleuchten auf Ihrer Website. Wir kaufen immer wieder Software ein – in der Vergangenheit auch bei lizengo und co.

Nun stand wieder ein Einkauf für eine Kundin an und ich habe mich recht schwer getan den richtigen Verkäufer zu finden. Das Thema ist sehr diffus und nicht wirklich einfach zu fassen. Ausgangspunkt war klar google.de – da landet man schnell irgendwo, ich bin bei lizenzguru.de gelandet und habe ein Angebot angefordert. Was ich auch (auf Nachfrage) bekommen habe.

Software-Shop von Lizenz Guru

Ich habe dann mal geschaut. Im genannten Shop wird mit jede Menge Siegeln und Labels für den Verkauf bestimmter Software geworben. Aus Sicht eines Außenstehenden kann ich nicht bestimmen, ob das alles seriös ist.


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Nachweis des Lizenzübergangs fehlt

Aber von obigem IT-Dienstleister liegt mir die Korrespondenz mit dem Shop vor – so weit ich es aus den betreffenden Mails erkennen kann, wird ein Käufer mit dem erhaltenen Key und der Rechnung keine PID-Lizenzprüfung bei Microsoft überstehen.

Es wird in den mir vorliegenden Dokumenten schlicht kein Nachweis eines Lizenzübergangs gemäß gefordertem Erschöpfungsgrundsatz durch den Verkäufer geführt. Und ich kenne die Korrespondenz der von Microsoft beauftragten Creakom GmbH aus einigen Fällen zur Lizenzprüfung.

Eher Finger weg vom Softwarekauf

Es gibt so einige Cleverle, die dann noch Seiten wie Trust Pilot, ErfahrungenScout etc. befragen, um sich einen Eindruck zu verschaffen, ob der Shop seriös ist. Hier ist mal ein Screenshot zu Lizenzelefant bei ErfahrungenScout zu sehen, bei dem ich dann doch etwas ins Staunen gekommen bin (weil die Webseite Lizenzelefant offline ist). Man kann auch andere Anbieter dort suchen lassen und findet oft top Bewertungen (10 Sterne) in allen Kategorien vor.

ErfahrungenScout

Kommt mir merkwürdig vor – und ich würde mich nicht drauf verlassen.

Zumindest mal recherchieren

Wer unbedingt meint, Software im Internet von Drittanbietern erwerben zu müssen, dem empfehle ich als erstes, die Seite Northdata.de mit dem Namen des Anbieters zu füttern. North Data ermittelt Wirtschaftsinformationen durch Analyse von Firmenveröffentlichungen mit Methoden aus Big Data und Machine Intelligence. Die Seite liefert z.B. Informationen über Geschäftsführer, manchmal Beteiligungen oder Umsätze. Das kann mitunter schon aufschlussreich sein.

Wurde der Anbieter der Wahl gefunden, geht ihr bei Bedarf einfach die vielen Artikellinks am Beitragsende durch. Dort habe ich auch Musterfälle dokumentiert, welche Erklärungen man vom Händler benötigt, um gegenüber Microsoft mit einer Lizenz bestehen zu können. Es gibt wohl Händler, die das liefern (aber eher nicht beim Einzelkauf eines "Office" für 13,95 Euro.

Mein Ratschlag war und ist, als Privatkäufer oder kleiner IT-Dienstleister bzw. Firma da eher die Finger von zu lassen. Die Materie ist recht komplex und man hat im Zweifelsfall viel Ärger am Hals.

Artikelreihe:
Edeka, lizengo und die verkauften Microsoft-Lizenzen – Teil 1
Fallen beim Online-Softwarekauf – Teil 2
Fallen beim Online-Softwarekauf: Lizenzhürden – Teil 3
Fallen beim Online-Softwarekauf: Die Lizenzfrage  – Teil 4
Falle: Billige Software-Lizenzen – neue Erkenntnisse – Teil 5
Falle: Inkassoforderung nach Kauf von Gebrauchtsoftware im Amazon Marketplace  – Teil 6
Fallen beim Online-Softwarekauf: Neue Erkenntnisse – Teil 7
Neues zu Fallen bei (Office-)Lizenzen bei Edeka – Teil 8
Microsoft klagt gegen lizengo wegen 'Billig-Lizenzen' – Teil 9
Billig-Lizenzen: Neues zu lizengo, Edeka und Microsoft – Teil 10
Falle: Office 365 Business/Microsoft 365-app-Abonnement vom 'Reseller' – Teil 11

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Risiko Office-Lizenzen aus dem Software-Shop?
Gebrauchtlizenzen: Neue Fälle, neue Fallen beim Online-Handel (Mai 2021)
Falle Software-Schnäppchen aus dem Internet

Spoiler: Gibt natürlich immer wieder Leute aus der Leserschaft, die bei Artikeln wie diesem hier die "Werbung für genau solche Shops" neben dem Text monieren. Nur so viel: Ich stelle hier im Blog Anzeigeplätze für Werbung bereit, die dann progammatisch versteigert wird. Wenn dann ein Anbieter von Gebrauchtsoftware sich einen Anzeigeplatz ersteigert und seine Werbung schaltet – weil er sich gute Geschäfte von verspricht – kann ich das nicht beeinflussen. Bestimmte, kritische Kategorien für Werbung sind geblockt – einzelne URLs sperren ist eine never ending story. Da ich Werbung deutlich kennzeichne und meine Leserschaft nicht für dumm halte, dürfte jeder diese Anzeigen entsprechend einordnen können. Jedenfalls lässt sich keine Empfehlung meinerseits für solche Anbieter über deren Werbung ableiten.


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11 Antworten zu Falle Software-Schnäppchen aus dem Internet

  1. Tobias sagt:

    Der geschilderte Fall klingt authentisch, jedoch wundert mich, dass sich der Käufer bei so einer hohen Summe nicht vertraglich abgesichert oder intensiver recherchiert hat. Mich überrascht die angebliche Aussage von Microsoft, dass das Produkt nicht hätte verkauft werden dürfen. Microsoft ist sich über die aktuelle Rechtslage bewusst und hat die Partner sogar darüber informiert, dass der Verkauf rechtmäßig ist (wenn die Bedingungen der Erschöpfungen erfüllt sind). Die Rechtsabteilung dort würde sich 10x den Mund mit Paketband zukleben, bevor sie so eine Aussage tätigen. Microsoft Deutschland und die beauftragten Dienstleister geben die Information über Herkunft der Schlüssel und Sperrgrund eigentlich gar nicht an Nicht-Kunden weiter. Irgendwie passt da was nun, nunja.

    Nochmal kurz zur Klarstellung:
    Microsoft muss zwar nicht über den Verkauf informiert werden, dann sind sie aber quasi komplett aus der Sache raus (sprich, kein Support und keine Pflicht zur Erneuerung des Schlüssels). Die Firma bietet sogar ein offizielles Formular an, mit dem man eine Lizenz übernehmen kann. Man tritt dabei jedoch in ein neues Vertragsverhältnis mit Microsoft und unterliegt z. B. dem Audit-Zwang. Das ist sinnvoll für Firmen, die bereits Microsoft-Kunde sind – aber 100%ig wird kein 30-Euro-Händler da mitmachen. Vorteil ist jedoch, dass man den MAK auffrischen lassen kann, wenn er erschöpft ist. Wenn man das Formular nicht einreicht, steht man in keinerlei Vertragsverhältnis und Microsoft DARF UND MUSS keinen Support geben. Hintergrund: Bei einem legalen Geschäft entsteht ein gesetzliches Nutzungsrecht, welches sich am originären Lizenzvertrag orientiert. Microsoft behält jedoch weiterhin ihre Rechte als Urheberin. Der Händler muss übrigens über den Umfang des Lizenzvertrag informieren. Macht auch kein 30-Euro-Händler.

    Kurze Anmerkung:
    Es ist seit einiger Zeit zu beobachten, dass im Ausland massenhaft ProductKeys automatisch generiert und dann über Microsoft-APIs geprüft werden. Das sind natürlich hunderttausende, aber dabei fallen natürlich dann auch MAKs mit 500 oder mehreren tausend Aktivierungen raus. Diese werden dann auf Aliba** und über Telegram koordiniert verteilt und gelangen so zu uns. Bei Aliba** kann man z.B. Rollen mit COAs kaufen, die bei uns dann bei eBay als "echte Lizenz mit Aufkleber" verkauft werden.

    • Günter Born sagt:

      Zur Anmerkung: Das Thema im letzten Absatz habe ich seit Jahresanfang auf dem Radar … werde es irgendwann mal für die Fraktion "Microsoft ist schuld, wenn ich einen Lizenzschlüssel habe, muss das eine Lizenz sein" aufbereiten.

      Die Artikel stehen hier ja auch nicht "um Mitleid" zu erregen, sondern schlicht, weil mich regelmäßig Leserzuschriften zu diesem Thema erreichen und das Ganze ein Haifischbecken ist (jeden Beitrag muss ich auch auf "steht der Anwalt eines Händlers morgen auf der Matte" abklopfen). Wenn ich sehe, dass Händler 15 Millionen mit diesem Modell pro Jahr machen können, weiß man, dass das lukrativ ist. Imho auch ein Grund, warum Microsoft in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft da einschreitet. Im Übrigen enthält der Artikel ja mehrere Winks mit dem Zaunpfahl für die Klientel der Käufer, die mir am liebsten noch auf die Schuhe pissen würden "wieso weckst Du schlafende Hunde?" – so geht Leben.

      Oma sagte immer: "Jung, die Leute wollten betrogen werden … biete denen ein vermeintliches Schnäppchen, und der Verstand setzt aus …". Glücklicherweise fehlte mir das Kaufmanns-Gen ;-).

      • Luzifer sagt:

        Microsoft ist da ja auch nicht ganz unschuldig daran, die könnten das ganz leicht unterbinden indem sie selbst ne transparente Lizenzpolitik bieten würden … nur siehe Win10 sind denen ja die Userzahlen selbst wichtiger als 100% legal, akzeptieren sie ja selbst wissentlich Keys aus Keygens zur Aktivierung. Lassen ein eigentlich auf 1 Jahr beschränktes längst abgelaufenes "Gratis Upgrade" weiterlaufen, alles für die Verbreitung.

        Das da die Masse dann nicht mehr durchsteigt ist verständlich, nur bin ich der Meinung der Großteil solcher Käufer weis ganz genau das das kein legalen Keys sind, nur ist denen das schlichtweg egal! Naja ist ja auch easy, wird der 5€ Key gesperrt nimmt man einfach nen Neuen … da müssen schon ein Menge Keys gesperrt werden bevor man zum regulären Kauf drauflegt.
        Außer der Sperrung hat man ja (meistens) auch nix zu befürchten.

        • Tobias sagt:

          Microsoft hier als "schuldig" zu bezeichnen ist die vollkommen falsche Wortwahl. Microsoft als Urheberrin des Produkts kann machen was sie will. Sie ist da vollkommen raus. Es ist, seitens der Rechtsprechung sogar gefordert, dass der Urheber sich da nicht einmischen darf. Der Gesetzgeber hätte hier natürlich vorschreiben können, dass der Rechteinhaber den Gebrauchtkauf unterstützen muss, aber das wäre wohl ein zu großer finanzieller Einschnitt gewesen. Gemäß aktueller Rechtsprechung hat der Händler eine Sorgfaltspflicht und muss verschiedenen Informationen liefern. Tut er dies nicht, besteht ein Mangel, den der Käufer rechtlich verfolgen kann. Im besten Fall landet es vor Gericht und Microsoft wird dann als Gutachter (oder Zeuge, je nachdem) bestellt und informiert dann. So ist der eigentliche Vorgang.

          Wie soll Microsoft denn ohne Aktivierung eines Verkaufs denn wissen, dass ein ProductKey überhaupt gehandelt wurde? Und wenn du jetzt eine Schnittstelle hast, bei der du die Herkunft von ProductKeys prüfen kannst, was meinst du, was dann passiert? Die Täter würden massenhaft auf die API anspringen und ihre Keys validieren. Es könnte also nur umständlich gehen, wie jetzt: Versicherung an Eides statt per Post an Microsoft. Aber dann schreit der Endkunde auch wieder.

          Lustige Tatsache übrigens:
          Obwohl das Upgrade von Windows 7/8 auf Windows 10 weiterhin möglich ist, heißt es nicht, dass dadurch eine rechtmäßige Lizenz zur Benutzung von Windows 10 entsteht. Da haben wir nämlich wieder das gleiche Problem: Nur weil es TECHNISCH möglich ist, muss es nicht RECHTLICH erlaubt sein (Du kannst auch ohne Fahrkarte mit dem Zug fahren). Microsoft hat offen und klar kommuniziert, dass das freie Upgrade endlich und zu einem festen Termin für Privatkunden abgelaufen ist.

          Auf einer letzten Fachtagung wurde ausdrücklich diskutiert, wieso es technisch noch möglich sei. Es hängt wohl damit zusammen, dass es noch laufende Volumenverträge gibt, bei denen ursprünglich Retail-ProductKeys ausgegeben wurden (z.B. MSDNAA und Dreamspark; ich selbst habe noch einen Windows 7 Retail-Schlüssel meiner Hochschule aus MSDNAA, den ich noch meinem Abschluss aber nicht mehr einsetzen darf). Wenn diese Verträge noch laufen (inzwischen Azure Dev Tools for Teaching), wurden auch Up- und Downgraderechte mitvergeben. Das heißt, du darfst in noch unterstützte Versionen hoch- und runter gehen.

          Auch für solche nachträglichen Fälle im Rahmen von Volumenlizenzen hat Microsoft ein Formular. Das füllst du aus und heftest es ab, wann du das Upgrade gemacht hast. Das legst du dann beim Audit vor. Sonst wundert sich der Prüfer, dass du nur eine Windows-7-Lizenz nachweisen kannst, aber Windows-10 installiert hast.

  2. Luzifer sagt:

    Die Geschichte ist ja nicht neu. Von Privatleuten die aus Geiz und ohne Hirn bei solch dubiosen Händlern kaufen: OK aber der oben geschilderte Fall **** ist ja eindeutig kein Privatmann, wenn also Firmen bei solch dubiosen Händlern kaufen und als Verantwortlicher für dien Einkauf von IT Waren in ner Firma sollte man eindeutig besser über die Materie Bescheid wissen als nen Privatkäufer, sorry da fehlt mir jedwegliches Verständnis … da kann man auch schon gewerbliche Betrugsabsicht unterstellen beim Käufer nicht nur beim Händler!

    Den das das nicht legal geht sieht man als Blinder mit Krückstock.

  3. Tobias sagt:

    Die Website des Onlineshops sind zwar derzeit im Wartungsmodus, die Bewertungen allerdings noch einsehbar (die Shops gehören offenbar zusammen):

    https://de.trustpilot.com/review/softwarerhino.de
    https://de.trustpilot.com/review/mygamedealer.de
    https://de.trustpilot.com/review/lizenzbote.de
    https://www.ebay.de/fdbk/feedback_profile/pizdation

  4. Günter Born sagt:

    Nett ist auch das Impressum von softwareking24[.]com (die haben jede Menge 5 Sterne Siegel):

    Impressum
    SE Computer Ltd.
    146-152 Fuk Wa St, Un Chau (Hongkong)
    Vertretungsberechtigter Geschäftsführer der SE Computer Ltd.: Lee Heo Tang
    Sitz der Gesellschaft: Hong Kong
    Registrierungsnummer: 1119082

    Wie man da Regress gelten machen will? Hilfreich wäre dann noch ein Blick in die AGB, speziell Punkt 7:

    7) Einräumung von Nutzungsrechten für Lizenzschlüssel
    7.1 Der überlassene Lizenzschlüssel berechtigt den Kunden zur Nutzung der aus der jeweiligen Produktbeschreibung ersichtlichen Software bzw. Inhalte in dem dort beschriebenen Umfang. Product Keys sind keine Lizenzen, sie dienen lediglich dazu, dass derjenige Kunde, der bereits ein Nutzungsrecht (Lizenz) für ein Computerprogramm erhalten hat, dieses installieren und aktivieren kann.

    Damit wäre ja wohl für jeden Shop-Besucher klar, wo der Hase im Pfeffere liegt und die Argumentation von oben "da blickt keiner durch" ad absurdum geführt – imho. Aber das hatten wir schon mal im Blog-Beitrag zu den Software-Shops im Ausland (siehe Gebrauchtlizenzen: Neue Fälle, neue Fallen beim Online-Handel (Mai 2021)).

    Der Shop ist mit der AGB imho auf der rechtlich sicheren Seite, der Käufer leider nicht …

  5. Phadda sagt:

    Verstehe ich nicht wieso bei einer Windows Lizenz für ~ 100€ "gegeizt" wird. Setzt mal die Nutzungsdauer von einer W10 Lizenz in einem Verhältnis zu einem anderen Konsumgut und da ist dann meist wieder alles OK weil es keine andere Möglichkeit gibt, wie dieses Produkt zu erwerben ist. W10 Lizenz vs PS&TV, oder vs Auto oder vs Smartphone oder oder oder …

    • Dat Bundesferkel sagt:

      Nutzungslizenz != Eigentum

      Der Fernseher gehört mir nach dem Kauf (abgesehen von der geplanten Obsoleszenz), die PS4 kann im schlimmsten Fall für Online-Aktivitäten gesperrt werden, offline kann ich sie weiterhin uneingeschränkt nutzen.

      Eine Nutzungslizenz gehört mir allerdings nicht. Das Produkt darf und kann ich nur so lange nutzen, wie es vom Rechteinhaber erlaubt wird. Key gesperrt? Windows nicht mehr richtig benutzbar, viele Einstellungen nicht mehr erreichbar.
      Gilt insbesondere auch für Office oder Spiele, die man via Steam, Epic, Origin, Uplay (whatever) erwirbt. Tausende von Euronen und dennoch kein Eigentum. Kein Besitz. Nur eine lächerliche, alberne Nutzungslizenz.

      Train Simulator 20xx anyone? DLC's für 20.000+ Euro? Klar, zahlen darfste gerne, Eigentum haste trotzdem nicht.

      tl;dr
      Für Eigentum zahle ich gerne etwas mehr. Aber mit Sicherheit nicht für eine Nutzungslizenz die mir gnädiger weise eine Nutzung duldet. Da sitzt die Brieftasche dann nicht mehr so locker.

      • Phadda sagt:

        Dann nehmen wir halt mal mal Streaming zum Vergleich, Netflix mit 10€/Monat… Da gehört einem nix, nur der Konsum ist damit abgedeckt.
        Für mich ist das weiterhin vergleichbar ob mit oder ohne Besitz. Konsum/Unterhaltung kostet sein Preis und 100€ bei einer täglichen Nutzung von 3h bei 1000 Tagen in 5 Jahren sind ~0,03cent/Stunde.
        Es gibt genug Möglichkeiten ein gültiges W10 zu erwerben, oder kaufst ein TV der vom Laster heruntergefallen ist? …

        • Dat Bundesferkel sagt:

          Nein, aber ich habe auch nix mit Streaming am Hut, sondern kaufe mir die physischen Datenträger. Die sind zwar auch nicht mein Eigentum in dem Sinne, aber ich kann beliebig darauf zurückgreifen ohne Angst haben zu müssen, daß mir (m)ein Benutzerkonto und / oder die Wiedergabe-Option gesperrt wird.

          Was das Beispiel Windows angeht: Die Preisgestaltung. Wäre es eine Neuentwicklung, wäre ich voll bei Dir. Das kostet Geld. Jetzt ist es aber so, daß Windows 10 der Nachfolger ist von Windows 7, Windows Vista, Windows XP, Windows 2000, Windows Me/9x, Windows 3.1 *blahblubb* – also immer nur eine Evolution. Mal tiefgreifender, mal weniger tiefgreifender. Und seit Windows 1.x bin ich stets fleißig dabei die entsprechenden Lizenzen zu bezahlen. Da kommt einiges bei rum. Und so gesehen ist es dann doch nicht mehr so preiswert.

          Für mich macht es eben doch einen großen Unterschied, ob ich Eigentum habe, oder nur die Erlaubnis etwas zu nutzen. Das ist mir eindeutig weniger wert.
          Deshalb fahre ich auch lieber mit dem eigenen Auto im Individualverkehr anstatt den ÖPNV zu nutzen, bei dem man mir die Transportbedingungen diktiert.

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