HandyTicket wegen 9-Euro-Ticket überlastet – (iPhone iOS-)App unbrauchbar

Stop - PixabayDas 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr für den Juni 2022 hat an einigen Ausgabestationen für Chaos und Schlangen gesorgt. Wer clever ist, bucht das Flatrate-Ticket für Juni 2022 am Smartphone, beispielsweise über HandyTicket. Aber auch dort rumpelt es, deren Server sind durch den Ansturm wohl permanent überlastet. Ein Blog-Leser informierte mich gerade, dass dies zur skurrilen Situation führt, dass seine iOS-App zur Verwaltung des Tickets und zur Buchung von Fahrten auf seinem iPhone die Grätsche macht, sobald er online ist.


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Das 9-Euro-Ticket

Es handelt sich beim 9-Euro-Ticket um eine Aktion der deutschen Bundesregierung für die Monate Juni, Juli und August. Für 9 Euro fahren Käufer dieses Tickets einen Monat lang (gilt für jeweils Juni, Juli oder August 2022) im Nahverkehr durch ganz Deutschland. Der Verkauf bei der Deutschen Bahn startete am 23. Mai 2022, können ab dem 1. Juni 2022 mit diesem Ticket fahren. Das ist quasi die Flatrate für beliebig viele Fahrten in dem ausgewählten Monat im Nahverkehr.

9-Euro-Ticket

Das Ticket gilt Deutschlandweit, in allen Verkehrsmitteln des ÖPNV (wie RB, RE, U-Bahn, S-Bahn, Bus, Tram), wie man u.a. auf der Seite der DB lesen kann.

HandyTicket überlastet, App streikt

Die App HandyTicket bietet die Möglichkeit, ÖPNV-Tickets in allen teilnehmenden Verkehrsregionen Tickets kaufen. HandyTicket Deutschland bündelt die Fahrpläne und Tarife der unterschiedlichen Verkehrsregionen Deutschlands in nur einer App, so die Eigenaussage des Anbieters auf seiner Webseite. Es gibt die App für Android, für iOS und als Web-App über die Webseite bzw. die App-Stores von Google und Apple. Es ist lediglich eine Registrierung erforderlich.

Allerdings hat der Ansturm auf das beim 9-Euro-Ticket zu einem unerwarteten Kollateralschaden geführt, die App für iOS scheint im Moment unbrauchbar. Blog-Leser Frank Schwalfenberg hat mich gerade per Mail kontaktiert und schreibt:

Moin Günter,

der Ansturm auf das 9€-Ticket den Server von HandyTicket Deutschland überlastet. Dies bestätigte mir soeben die Tickethotline der Düsseldorfer Rheinbahn. Die Techniker arbeiten nach Angaben der Hotline unter Hochdruck an der Lösung des Problems.

Auf meinem iPhone stürzen aktuell alle Fahrplan-Apps ab, die als Ticketquelle Server via handyticket.de nutzen, sobald die Apps eine Internetverbindung haben, unabhängig davon ob ich überhaupt in der App registriert bin.

Auf meinem Android funktioniert wenigstens noch die Fahrplanauskunft in den Apps. Sobald ich hier in den den Bereich „meine Tickets" gehe erscheint eine Fehlermeldung, ich solle die Internetverbindung im Browser wiederherstellen und ich komme nicht mehr in die Fahrplanauskunft, außer durch Beenden der App über den Taskmanager. Einzige Ausnahme ist bei mir die „Rheinbahn Fahrplanauskunft", in der ich meine Monatskarte habe. Die wird noch angezeigt und ich komme in den Hauptbereich.

Ticket vorzeigen, gekaufte einlösen oder überhaupt neue kaufen sind in allen betroffenen Apps nicht möglich.

Getestet mit: „Rheinbahn Fahrplanauskunft", VRR-App und „WSW move" auf Android und iPhone.

Frank schreibt, dass es auf der Homepage von handyticket.de keinen Hinweis zur Störung gebe – ich habe beim Schreiben des Beitrags auch nichts gefunden. Danke an Frank für den Hinweis – falls ihr also die gleichen Probleme feststellt, kennt ihr die Ursache.

Ergänzung: Nach neuesten Rückmeldungen soll alles wieder funktionieren.


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13 Antworten zu HandyTicket wegen 9-Euro-Ticket überlastet – (iPhone iOS-)App unbrauchbar

  1. Bolko sagt:

    Das 9 Euro Ticket gilt nicht überall im Nahverkehr,
    nämlich wenn diese Nahverkehrsverbindung von der "DB Fernverkehr AG" anstatt von der "DB Regio" betrieben wird.
    Manchmal wird nämlich auch ein weißer IC bzw ICE Zug von der "DB Fernverkehr AG" mal so zwischendurch als ein RE (sonst eigentlich ein roter Zug von "DB Regio") eingesetzt und dann gilt das 9 Euro Ticket in diesem weißen Zug nicht, obwohl es laut Fahrplan ein RE und kein IC und kein ICE ist. Wenn auf der selben Strecke ein roter Zug der "DB Regio" eingesetzt wird, dann gilt das 9 Euro Ticket aber natürlich.
    Manche Verbindungen sind also doppelt sowohl als RE als auch als IC bzw ICE gelabelt und auf dieses Detail muss man achten, sonst zahlt man 60 Euro Strafe wegen Leistungserschleichung.

    Man muss also in der App zusätzlich auch noch jede einzelne dieser RE Strecken anklicken und nochmal extra nachschauen, ob dort auch wirklich das 9 Euro Ticket gilt oder nicht.
    Auch dann, wenn man Fernverkehr ausdrücklich ausgeblendet hatte vor der Streckenberechnung, werden diese doppelt belegten (RE / IC) Strecken weiterhin angezeigt.

    Es wäre wesentlich besser wenn die Bahn entweder alle Züge bzw Verbindungen der "DB Fernverkehr AG" ausblenden würde oder wenn die Bahn auch solche Züge der "DB Fernverkehr AG", die zeitweise im Nahverkehr eingesetzt werden, auch für das 9 Euro Ticket freigeben würden.

    Außerdem ist kaum zu erklären, warum in manchen Städten wie Aachen die Fahrradmitnahme mit dem 9 Euro Ticket erlaubt ist, in fast allen anderen Städten und Verkehsverbünden aber nicht.

    Sowas sollte einheitlich und einfach gemacht werden, nach dem KISS Prinzip.
    Keep it simple stupid.

    An solche Details denken Politiker aber natürlich nichtmal ansatzweise, wenn sie sowas beschließen.

    Wenn man ein Online-Tickt gekauft hat, dann sollte man das auch noch zusätzlich lokal auf das Smartphone speichern, denn wenn unterwegs die Internetverbindung gestört ist, kann ein reines Online-Ticket nicht angezeigt werden.

    Besser wäre also ein Papierticket, da braucht man weder Akku noch Internet.

    Bei der Bahn soll es auch Engpässe bezüglich Radreifen geben, weil diese in der Ukraine produziert wurden.

    • Odda-Wodda sagt:

      Diesen für Außenstehende nicht nachzuvollziehenden Wildwuchs gab es vorher auch schon.
      Beispiel: Bahncard 50 spart nur 25% in Schleswig-Holstein auf Einzelfahrkarten. Warum nur dort? Warum wird zugelassen, dass jede Region ihr eigenes Süppchen kocht?

      Wer ständig Bahn fährt, kennt sicher die ganzen Tricks und möglichen Fallen, aber für Gelegenheitsnutzer – und noch schlimmer: Für ausländische Touristen – ist die Bahn der allerletzte Dreck, extrem kompliziert und sehr teuer.

      Kostenmäßig ist das 9€-Ticket attraktiv, aber wer hat schon Lust, mit der Trödelbahn längere Strecken zurückzulegen? Wer sowieso ein Auto hat, wird damit nicht zum dauerhaften Umstieg zu bewegen sein, eher abgeschreckt, wenn die erste Fahrt in die Hose geht.

    • Steter Tropfen sagt:

      Das mit dem Zugtyp kann ich nicht glauben. Ist definitiv nicht zu verallgemeinern. Wenn als RE im Fahrplan, dann ist es egal, welches Wagenmaterial die DB einsetzt und von welcher Unternehmenstochter sie es leiht: es bleibt ein RE.
      Bei allem anderen ist ein Aufstand angebracht, den solche Sachen wären Fallenstellerei. Reisen bedeutet ja, dass man sich als Nicht-Ortskundiger zurechtfinden können muss.

      Allerdings habe ich angesichts hinterfotziger und intransparenter Gültigkeitsbedingungen schon manchmal den Eindruck, dass das Erheben von Schwarzfahrer-Gebühren ein neues Geschäftsmodell im ÖPNV-Bereich ist, v.a. seit die Fahrkartenkontrolle vielerorts an externe Unternehmen ausgelagert wird und Kontrolleure sogar vor Ort kassieren dürfen (früher undenkbar). So ungefähr wie bei den Firmen, die Supermarkt-Parkplätze überwachen und dafür „Vertragsstrafen" kassieren.

      • Stephan sagt:

        Bolko hat aber leider recht.
        Nicht das was im Fahrplan steht ist entscheident, sondern der Zug der vor dir Steht macht den Unterschied.

    • Cestmoi sagt:

      Betr. "Bolko sagt: 26. Mai 2022 um 11:34 "

      1+, danke!

    • JG sagt:

      "Manchmal wird nämlich auch ein weißer IC bzw ICE Zug von der "DB Fernverkehr AG" mal so zwischendurch als ein RE (sonst eigentlich ein roter Zug von "DB Regio") eingesetzt und dann gilt das 9 Euro Ticket in diesem weißen Zug nicht, obwohl es laut Fahrplan ein RE und kein IC und kein ICE ist."

      Das hatte ich mal vor Jahren. Ich kaufte mir an der DB Verkaufsstelle im Hauptbahnhof eine Fahrkarte und fragte wann der nächste Zug fahren würde. Die sagten mir, dass ich den nächsten nehmen könnte. Am Bahnsteig fuhr dann ein Zug vor der mir nicht nach Regional aussah. Deshalb fragte ich zur Sicherheit noch zwei von der Deutschen Bahn die auch dort standen. Als ich denen mein Ticket vorzeigte, sagten die mir, dass ich mit diesem Zug fahren könnte.

      Im Zug hatte ich dann die Arschkarte und musste Strafe zahlen und nochmals eine Fahrkarte kaufen. Das beste laut Fahrplan sollte es ein Regionalzug sein.

      • Gerrit Buesse sagt:

        das ist wieder typisch deutsch.

        Dass man sich jetzt sogar vom DB-Personal dann Namen und Dienstnummer geben lassen muss damit man sich auf deren Aussage stützen kann ist unfassbar deutsch.
        Nichts funktioniert aber Hauptsache irgendwelche Politiker können sich einen güldenen Stern ans Rervers pinnen.

        Das nächste Mal Zahlung verweigern und auf die (notierten) Namen samt Dienststellennummer verweisen.

        Anders geht's wohl in diesem Land nimmer.

  2. Wolfgang Schwarz sagt:

    Warum kauft man eigentlich das 9 EUR im Vorverkauf ?
    Genügt doch bei der nächsten Bahn/Busfahrt (im Bus bar beim Fahrer)

    Verstehe nicht warum es einen "Ansturm" gibt.

    • Ewald sagt:

      Beispielsweise im Bereich Verkehrsverbund um Nürnberg gibt es das 9 Euro Ticket weder beim Fahrer noch an den Automaten an den Haltestellen.

      Nur via App oder Postversand Onlineshop oder Kundencenter vor Ort oder einige wenige Kioske/Lottoläden ("private Verkaufstellen") vor Ort.

      Beim Fahrer wird es das nie geben, Kauf an den Automaten "in Vorbereitung".

      vag.de/aktuelles/aktuelle-meldungen/detail/informationen-zum-9-euro-monatsticket

  3. Volker Witt sagt:

    Guten Tag,
    Gestern am Bahnhof:
    Alle Fahrkartenautomaten frei, 9-Euro-Ticket in geschätzt 2 Minuten.
    Gruß, vw

    • Wolfgang Schwarz sagt:

      Vorhin:
      – auf dem Sofa gelümmelt
      – DB-Navigator auf dem Handy aufgerufen
      – Klick, Klick hätte ich das 9-EUR gehabt.

      Warum also am Fahrkarten-Automat stehen ?
      Und das in einem IT-Forum !

      Und das mit dem Vorverkauf verstehe ich immer noch nicht

      • Volker Witt sagt:

        +++Warum also am Fahrkarten-Automat stehen ?
        Und das in einem IT-Forum !+++

        nur z.B.:
        Weil man vielleicht eh fast täglich am Bahnhof ist und ein paar Minuten auf den Zug warten muss?
        Weil man sich vielleicht (noch) verweigert Finanztransaktionen am Smartphone zu tätigen?
        Weil man dann vielleicht nicht die im Beitrag erwähnten Probleme hat, gerade wenn man es sofort braucht und die Zeit drängt?

        Gruß, und hoffentlich verlängertes WE (ich nicht), vw

  4. Cornelia sagt:

    Die Kommentare finde ich sehr interessant. – Manche der genannten 'Spitzfindigkeiten' gibt es in der Schweiz auch. So berechtigt das Halbtaxabo nicht in jedem Fall zu einem Halbpreisticket. Allerdings sind in erster Linie manche Bergbahnen und Schiffe ausgeschlossen.
    Da wir hierzulande für eine bestimmte Strecke im Prinzip keine unterschiedlichen Preise für Regional- oder Fernverkehr (IC, IR, RX oder Regio/S-Bahn) bezahlen, spielt es keine Rolle, ob ein Zug von der SBB oder einem regionalen Anbieter bereitgestellt wird.
    Bei Fahrten, die von einem Verkehrsverbund (z.B. ZVV) in einen anderen (z.B. A-Welle) führen, ist allerdings zu beachten, ob ein Zug an einem entsprechend bezeichneten Schnittpunkt-Bahnhof anhält, sofern man nur Zonentickets der einzelnen Verkehrsverbünde hat und keines der SBB. Da aber in den meisten Fällen an diesen Schnittpunkten nur Regionalzüge bzw. S-Bahnen oder sogar nur Busse anhalten, ist für die viele Schnellzug-Fahrten nur ein SBB-Ticket gültig. Das trifft auf die Fahrt Zürich -> Baden genauso zu wie für Zürich -> Bern, nicht jedoch für Zürich -> Winterthur (beides im Zonenbereich des ZVV).

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