Microsoft: Workaround für Outlook-Absturz; Rollback von Microsoft 365 auf Version 2205

[English]Nutzer von Microsoft Office-Produkten aufgepasst. Microsoft hat sich zu einem Absturz-Bug in Outlook geäußert und einen Workaround veröffentlicht. Zudem musste man Microsoft 365 wegen App-Abstürzen im Monthly Channel von der Version 2206 auf die Version 2205 zurück rollen – diesen Bug hatte ich erst vor wenigen Stunden berichtet.


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Microsoft 365: Rollback auf Version 2205

Am gestrigen 11. August 2022 hatte ich (nach einem Leserhinweis) im Artikel Microsoft 365 Version 2206: Neuer Absturz-Bug in Apps im Monthly Channel (August 2022) über das Absturzproblem bei Office-Apps berichtet. Das Problem trat in Microsoft 365 Apps for Enterprise im Monthly Channel bei der Version 2206 auf, wenn bestimmte Operationen durchgeführt wurden. Der Nutzer hatte das Problem bei Microsoft per Ticket gemeldet:

After Updating Microsoft 365 Apps for Enterprise to Version 2206 (Build 15330.20298) Outlook.exe closes unexpected after hovering over Sender´s and Receipient´s Contact Card. This Problem causes on more and more Computers.

Das Problem trat aber auch bei Excel, Word, PowerPoint,  Skype for Business etc. auf, z.B. wenn man in der Suchleiste oben nach Personen sucht und die Contact-Card öffnet. Der Benutzer erhielt von Microsoft auf sein Ticket die Bestätigung des Bugs in der Version 2206 (Build 15330.20298) – bei dem Nutzer waren ca. 1.3000 Clients betroffen.

Heute lese ich bei den Kollegen von Bleeping Computer, dass der Versuch, eine Kontaktkarte eines Benutzers zu öffnen oder per Mauszeiger über dessen Namen/Bild in E-Mails, Kommentaren oder freigegebenen Dokumenten zu fahren, zum Absturz der Office-Anwendung mit den Ausnahmefehlern 0xc0000005 und 0xc0000374 führte. Ich habe mir gestern die Recherche erspart – aber auf Reddit und im Microsoft Answers Forum scheinen einige Leute das Problem berichtet zu haben.

Die neue Version 2206 scheint im Monthly Enterprise Channel erst zum Patchday 9. August 2022 ausgerollt worden zu sein. Der Tipp-Geber führte dann im Enterprise Channel ein Downgrade auf die Version 2205 durch (ist z.B. hier und hier beschrieben). Inzwischen haben Nutzer hier im Blog bestätigt, dass Microsoft automatisch ein Rollback von Microsoft 365 auf diese Version 2205 vornimmt (was auch von Bleeping Computer unter Bezug auf die Microsoft Warnung MO412229, angezeigt im Admin-Bereich, bestätigt wird). Hier die Meldung MO412229 als Zitat:

While we're continuing to investigate precisely why this occurred, we've reverted to the last known unaffected version to expedite remediation, subsequently confirming resolution with some formerly affected users.

Ich hatte im Artikel Microsoft 365 Version 2206: Neuer Absturz-Bug in Apps im Monthly Channel (August 2022) darauf hingewiesen, dass die Version 2206 erst im Juli 2022 für manche Channels ausgerollt wurde, um einen Absturzbug in der Version 2205 zu beheben (siehe Microsoft Office 365 Version 2206 fixt Absturz-Bug bei Cloud-Zugriffen).

Workaround für Outlook-Abstürze (Uber-Crash)

Zudem gibt es von Microsoft eine Anleitung, wie geplagte Nutzer den sogenannten Uber-Crash in Outlook verhindern können sollen. Meine Leserschaft war über diesen Bug informiert, hatte ich den im Blog-Beitrag Outlook/Word hängen bei Uber-Rechnungen und anderen Mails mit Tabellen thematisiert. In kompakt: Microsoft Outlook (aber auch Word) hängen bei bestimmten Dokumenten, die Tabellen enthalten. Explizit werden E-Mails mit Rechnungen von Uber aufgeführt.

Ein Patch soll im August 2022 kommen, und es gibt einen Workaround, den Microsoft zum 29. Juli 2022 im Supportbeitrag Outlook stops responding when viewing Uber receipt emails and some other emails with tables beschrieben hat. Zum 9. August 2022 (Patchday) kam zwar kein Fix, aber Microsoft hat sich zum 11. August 2022 aufgerafft, das Support-Dokument Outlook closes shortly after it is opened für Outlook for Microsoft 365 zu veröffentlichen. Dort wird erzählt, dass Outlook auf dem Desktop beim Aufruf zwar startet. Aber es wird nach dem Laden des Profils und der Verarbeitung nur kurz geöffnet und reagiert dann nicht mehr.

Betroffene können überprüfen, ob dies das Problem bei einem hängenden Outlook ist, indem im Anwendungsprotokoll der Windows-Ereignisanzeige nach Ereignis 1000 oder Ereignis 1001 nach bestimmten Einträgen suchen, die im Support-Dokument Outlook closes shortly after it is opened genannt werden. Wer betroffen ist, kann als Workaround einen Eintrag in der Registrierung im nachgenannten Schlüssel kontrollieren.


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Computer\HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\Microsoft\Office\16.0\Common\Identity\Identities

Sofern dort im betreffenden Unterschlüssel für das Profil der Reg_SZ-Wert EmailAddress leer ist (siehe folgenden Screenshot), kommt es wohl zum Absturz. Der Grund, warum der Wert nicht gesetzt ist, ist Microsoft bisher unbekannt.

Outlook registry entry EmailAddress

Fehlt der Schlüssel, wird von Microsoft folgende Vorgehensweise vorgeschlagen:

  • Melden Sie sich von Office ab und dann erneut wieder an (siehe), um die Einstellungen der Identitätsregistrierung neu zu füllen.
  • Hilft dies nicht, da die Identität immer noch nicht richtig eingestellt wird, können Sie die Supportdiagnose deaktivieren.

Die Deaktivierung der Supportdiagnose ist mit folgenden Anweisungen (in eine .reg-Datei kopiert) möglich.

Windows Registry Editor Version 5.00
[HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Office\16.0\Outlook\Optionen\Allgemein] 
"DisableSupportDiagnostics"=dword:00000001

Die .reg-Datei lässt sich per Doppelklick importieren. Sofern dies auch nicht hin haut, kann man noch versuchen, den fehlenden Reg_SZ-Wert EmailAddress manuell im Profil auf die Mail-Adresse des Nutzers zu setzen. Details lassen sich im Zweifelsfall bei Microsoft nachlesen – die tun schließlich was.


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12 Antworten zu Microsoft: Workaround für Outlook-Absturz; Rollback von Microsoft 365 auf Version 2205

  1. Marc K. sagt:

    Ich habe Mitte dieser Woche den Fehler auch festgestellt in Outlook. Nach dem Prinzip Hoffnung auf baldige Behebung gewartet.

    Eben habe ich Rel. 2205 automatisch per Push als Downgrade erhalten.
    Das Problem ist behoben.

  2. Christian Krause sagt:

    Wir haben hier auch Probleme, dass seit dem letzten Update (2207) bestimmte Ordner nicht mehr synchronisiert werden und sich auch nicht manuell synchronisieren lassen.
    Ein Downgrade schlägt fehl mit dem Hinweis. "Das hat leider nicht geklappt: Fehlercode 30183-27 (400)

  3. Nik sagt:

    Ich hatte bei einigen Usern mit Version 2206 ähnliches mit öffnen eines Kontakts bzw. kopieren der email eines Absenders. Die User haben von clickshare die Windows Anwendung installiert. Hier gibt es eine Kalender Integration – sobald ich diese deaktivierte keine Probleme mehr!

  4. Herr IngoW sagt:

    Bei mir stürzt im Moment nix ab, ich habe die Version:
    Microsoft 365 MSO (Version 2207 Build 16.0.15427.20182) 64 Bit
    Ich bin bei keinem Insider-Programm angemeldet.

  5. ifffesb sagt:

    Hallo in Mitleidenschaft gezogene User/Admins, Hallo Herr Born,

    aufgrund der Bugs würde ich gern meine Benutzer zurück in den halbjährlichen Update-Kanal schicken und sie mit der 2202 arbeiten lassen. Nach dem Zwangsupdate von Microsoft auf den Monthly-Channel habe ich zwar die Einstellungen im Tennant rückgängig gemacht und auf den Halbjährlichen zurückgestellt, meine User verbleiben allerdings im Monthly. Eigentlich wurde unsere Office-Version (bis zu besagtem Zwangsupdate) ger GPO gesteuert, aber oh Wunder, die GPO-Einstellungen werden komplett ingnoriert. Selbst eine Deinstallation des Office-Pakets mit anschließender Neuinstallation via Setup.exe /configure config.xml installiert die korrekte Version im korrekten Kanal, aber sobald der Updatedienste "zuschlägt" landet das Office wieder im Monthly. Kann das Problem jemand nachvollziehen und hat ggf. eine Lösung parat?

  6. ifffesb sagt:

    wer noch im monthly festhängt und zurück in den semi-annual möchte, hier liegt ggf. die ursache https://config.office.com/officeSettings/serviceprofile

    ich hab das service-profil deaktivert und in den richtlinien auf selber seite erneut für alle benutzer den semi-annual festgelegt.

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