Windows Server 2022: MS 365-Apps sollen unterstützt werden

Windows[English]Rolle rückwärts bei Microsoft, was die Unterstützung von Microsoft 365-Apps (Word, Excel etc.) unter Windows Server 2022 betrifft. Noch im Dezember 2021 hatte Microsoft betont, dass es keine Unterstützung für die betreffenden MS 265-Apps auf dem Betriebssystem gebe. Betroffene sollten zu Azure Virtual Desktop oder Windows 365 wechseln. Nun wurde bekannt, dass Microsoft die Microsoft 365-Apps zukünftig unter Windows Server 2022 doch unterstützen will. Für Insider soll es bereits gehen.


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Support für Microsoft 365-Apps in Server 2022

Hier im Blog hatte ich im Oktober 2021 im Beitrag Windows Server 2022: Microsoft 365 Apps unsupported auf die betreffende Position Microsofts hingewiesen. Ich habe das Thema nicht mehr detailliert verfolgt, da ich mit Server-Betriebssystemen nichts zu tun habe. Aber in der Techcommunity von Microsoft gibt es den Nutzerbeitrag Support for M365 Apps (O365) on Windows 2022, der das Problem des fehlenden Supports aufgreift.

Der Betroffene hat eine große Anzahl von Windows Server 2016-Instanzen mit Microsoft 365-Apps (Office 365) und schrieb Anfang Dezember 2021, dass er diese Server aktualisieren muss. Er machte es in seinem Post "brandeilig", sei das Ende des Supports für Windows Server 2016 doch Januar 2022 (das stimmt so nicht, da endete der aktive Support, der Extended Support läuft noch bis 12. Januar 2027).

Windows/Office configuration support matrix

Die Windows/Office configuration support matrix gibt an, dass Windows Server 2022 keine Microsoft 365 Apps unterstützt. Der Betroffene müsste also auf Windows Server 2019 wechseln, um weiterhin diese Microsoft 365-Apps verwenden zu können.

Mary Hoffman von Microsoft bestätigte dem Thread-Ersteller, unter Berufung auf obige Matrix, dass Microsoft 365-Apps nur auf Windows Server 2016 und 2019 bis Oktober 2025 unterstützt werden. Microsoft 365-App werde auf Windows Server 2022 nicht unterstützt, und es gäbe auch keine Pläne, diese veröffentlichten Supportpositionen zu ändern. Nach 2025 sollten Kunden folgende Lösungen in Betracht ziehen:

  • Wechsel zu Azure Virtual Desktop,
  • Wechsel zu Windows 365,
  • oder Hosting von M365 Apps auf einer unterstützten Client-VM.

Das Ganze kam bei betroffenen Kunden nicht so sonderlich gut an, wirft dies doch den Workflow in verschiedenen Unternehmen ziemlich durcheinander.

M365-App-Support für Server 2022 kommt

Zum 6. September 2022 hat Elden Christensen, Principal Group PM Manager im Windows Server Development Team, die obigen Aussagen kassiert. Basierend auf den Nutzerrückmeldungen hat Microsoft seine Position fundamental überdacht und will eine Unterstützung für Microsoft 365 Apps unter Windows Server 2022 implementieren. Hier der betreffende Kommentar des Microsoft-Mitarbeiters:

First off I would like to thank everyone for the feedback and apologize for the delay in responding to this thread. Your feedback has made a difference, and sparked many internal discussions…

I would like to inform to our insiders community that we do intend to support M365 on Windows Server 2022.

We need to conduct some validation before we fully support in production, but I would like to encourage everyone to begin testing now and please provide feedback to help expedite getting to a comfort level to reach production level support. Getting customer feedback and validation is a critical piece to reaching production support.

In kurz: Microsoft will Support für Microsoft 365 Apps unter Windows Server 2022. Bevor das aber produktiv geht, muss noch einiges validiert werden. Der PM ermutigt alle Insider, mit dem Testen der MS 365-Apps unter Server 2022 zu beginnen und bittet um Rückmeldungen. Die Hoffnung, dieses Feature schneller in der Produktionsversion von Windows Server 2022 einführen zu können. Danke an Andy A. für den Hinweis.


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15 Antworten zu Windows Server 2022: MS 365-Apps sollen unterstützt werden

  1. HermannS sagt:

    Das Thema war wohl ein Schlag ins Gesicht vieler RDSH und Citrix-Nutzer. Es verwundert kaum, dass MS da zurück rudern muss.

    • 1ST1 sagt:

      Genau, Microsoft hätte ja nur mal bei seinem Partner Citrix nachfragen müssen, wieviele Terminalserver-Benutzer-Lizenzen die so verkauft haben. Dürfte übrigens relativ deckungsgleich mit den MS-Terminalsserver-Userlizenzen sein… Bei uns zum Beispiel arbeiten über 75% der Nutzer auf Citrix-TS. Und das übrigens wenn sie wollen mit mobilen Thinclients von überall wo sie gerade sind und Internetempfang da ist.

      • Christoph H. sagt:

        Ich habe erst letzte Woche MS365 auf einem Terminalserver 2022 installiert. Funktioniert einwandfrei (natürlich konnte ich nicht alle Funktionen testen).
        Ist hier eigentlich nur gemeint, dass MS365 nicht supported wird oder?

        • Christoph Nolzen sagt:

          Hallo, funktioniert der OneDrive Sync Client ebenfalls unter Terminal Server, um damit auch über die RDS Session auf SharePoint Online zuzugreifen?

    • Günter Born sagt:

      Meine Lesart ist, dass es auch bei MS zwei Strömungen gibt. Eine Gruppe will alles ab 2025 von On-Premises weg in die Azure Cloud zwingen. Die andere Gruppe schaut auf den Markt, der mit Sicherheit da nicht freiwillig hüpfen wird. Spannend bleibt die Frage, wie es 2025 ausschaut – dann müssten die Unternehmen auf Windows 11 und größtenteils auf Windows Server 2022 wechseln.

      Wer die Möglichkeit hat, sollte sich meiner Ansicht nach über Alternativen zum Windows-Umfeld umtun. Die Abhängigkeiten sind einfach zu hoch.

      • Michael Uray sagt:

        Das Problem ist leider, dass die Abhängigkeiten von MS jetzt schon so groß sind und man dem Zwang in weitere Abhängigkeiten praktisch nichts entgegensetzen kann.

        Wenn MS z.B. bei der nächsten Server Version sagt, dass es ab jetzt nur noch die AD Azure Cloud gibt und keine On-Premises Version mehr vom AD, dann kann man im Prinzip nichts dagegen machen und muss mit allem in die Cloud.

  2. Nico sagt:

    Interessant ist in dem Kontext ob auch ein Support von Microsoft 365 Apps über das Jahr 2025 hinaus kommt. Bisher gibt es da keine Aussagen seitens MS. Spätestens dann müsste man so oder so RDSH für diesen Bereich begraben. Was natürlich ein großes Problem ist.

  3. Robert sagt:

    Microsoft soll lieber mal zusehen, dass die 12. Generation der Intel CPUs mit Hyper-V läuft, sowohl unter Windows Server 2022, als auch unter Windows Server 2019, ohne dass dazu die E-Cores abgeschaltet werden müssen, was bei manchen Mainboards ja gar nicht geht!

    • Stefan sagt:

      Danke für die Info. Hätte gerade ein Notebook mit 12th gen bestellt für einen Hyper-V-Einsatz, das wäre dann wohl böse ausgegangen. Sichtlich muss erst die 4. Generation Xeons rauskommen die diese Hybridarchitektur nutzt bis es Microsoft wichtig genug ist da ran zu gehen :-/ .

  4. Marcell sagt:

    Und gibt es schon Neuigkeiten bezüglich Office (Outlook) 2019 und M365 (Exchange) nach Oktober 2023? Ist Microsoft da auch zurückgerudert?

    • Michael Uray sagt:

      Sieht nicht so aus:
      "Office 2019 und Office 2016 werden für die Verbindung mit Microsoft 365-Diensten (und Office 365) bis Oktober 2023 unterstützt."

      https://docs.microsoft.com/de-de/deployoffice/endofsupport/microsoft-365-services-connectivity

      Ich habe gerade erst letztes Jahr viele Office 2019 Versionen unter der Anahme erworben, dass diese dann auch bis 2025-10 in Verwendung bleiben und jetzt zwingt einen MS einfach so dazu erneut Geld dafür auszugeben bevor EOL erreicht ist?

      Ein Outlook ohne Office 365 Anbindung ist für uns nutzlos und ich werde mir dann überlegen wieder auf einen Exchange on-premise umzusteigen, nur für Teams müsste ich mir dann eine Alternative suchen.

      • Stefan sagt:

        Es steht dann direkt darunter "wir werden keine aktive Maßnahmen ergreifen…" also werden sie es wohl nicht explizit sperren aber werden wir halt sehen. Wir haben keinen einzigen Office 2021 LTCS – Klienten, alle arbeiten mit 2013/2016/2019 und auch auf 365. Das wird mal "interessant" nächstes Jahr.

        Ps. Cool ist auch das MS hier von den 365-Apps schreibt, diese sich aber bei Office 365 Business Standard und Business Premium dahin unterscheiden das die Standard keine Shared Computer Activation unterstützt und einem dann auf RDS erst wieder nix bringt: https://docs.microsoft.com/en-us/deployoffice/overview-shared-computer-activation , dafür soll man also gleich 18 Euro/Monat löhnen, danke MS.

  5. Manuel sagt:

    Gibt es hier jetzt eigentlich schon einen neuen Stand, ab wann das umgesetzt werden soll?

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