Austauschbare Akkus für Mobilgeräte sollen in Europa kommen

ParagraphEs ist ein Lichtblick in Sachen Nachhaltigkeit von elektrischen Geräten. Der Europäische Rat und das EU-Parlament haben eine vorläufige Einigung zur Schaffung eines nachhaltigen Lebenszyklus für Batterien erzielt. Eine Vorgabe ist aus, dass in Geräte eingebaute Gerätebatterien vom Endnutzer herausnehmbar und austauschbar sein müssen. Die Zeiten von nicht wechselbaren Akkus in Smartphones und Notebooks dürfte dann in Europa zu Ende gehen.


Anzeige

Einigung über Batterie-Lebenszyklus

Es ist eine etwas sperrige Verlautbarung, die am 9. Dezember 2022 erschienen ist. Der (europäische) Rat und das Europäische Parlament haben eine vorläufige politische Einigung über einen Vorschlag zur Stärkung der Nachhaltigkeitsvorschriften für Batterien und Altbatterien erzielt. Die Rechtsvorschriften sollen erstmals den gesamten Lebenszyklus einer Batterie (Akku) – von der Herstellung bis zur Wiederverwendung und zum Recycling – regeln und sicherstellen, dass sie sicher, nachhaltig und wettbewerbsfähig sind. Die Vereinbarung ist vorläufig und muss noch von beiden Institutionen formell angenommen werden.

Hintergrund ist die Erkenntnis, dass die Nachfrage nach Batterien bis 2030 um mehr als das Zehnfache steigen wird. Die EU will nun sicherstellen, dass Verbraucher und Unternehmen in der EU über genügend Batterien verfügen und dass diese in ihrer gesamten Lieferkette nachhaltig sind. Die neuen Vorschriften sollen die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie fördern und sicherstellen, dass Altbatterien ordnungsgemäß gesammelt und recycelt werden, so dass nützliche Materialien zurückgewonnen werden und keine giftigen Stoffe in die Umwelt gelangen.

Kreislaufwirtschaft angestrebt

Ziel der neuen Vorschriften ist es, eine Kreislaufwirtschaft zu fördern, indem sie Batterien während ihres gesamten Lebenszyklus regulieren. Die Verordnung legt daher Anforderungen für das Ende des Lebenszyklus fest, einschließlich Sammelzielen und -verpflichtungen, Zielen für die Rückgewinnung von Materialien und erweiterter Herstellerverantwortung.

In der Vereinbarung werden Zielvorgaben für die Sammlung von Geräte-Altbatterien durch die Hersteller festgelegt (63 % bis Ende 2027 und 73 % bis Ende 2030), und es wird ein spezielles Sammelziel für Altbatterien für leichte Verkehrsmittel eingeführt (51 % bis Ende 2028 und 61 % bis Ende 2031).

Die Mitgesetzgeber einigten sich darauf, das Ziel für die Rückgewinnung von Lithium aus Altbatterien bis 2027 auf 50 % und bis 2031 auf 80 % festzulegen, was je nach Markt- und Technologieentwicklung und Verfügbarkeit von Lithium durch delegierte Rechtsakte geändert werden kann. 

Die Vereinbarung sieht verbindliche Mindestwerte für den Recyclinganteil bei Industrie-, SLI- und EV-Batterien vor. Diese werden zunächst auf 16 % für Kobalt, 85 % für Blei, 6 % für Lithium und 6 % für Nickel festgelegt. Die Verordnung sieht vor, dass die Batterien eine Dokumentation über den Recyclinganteil enthalten müssen.

Die Verordnung führt auch Kennzeichnungs- und Informationspflichten ein, u. a. über die Bestandteile der Batterie und den Recyclinganteil, sowie einen elektronischen "Batteriepass" und einen QR-Code.

Das Ende der fest verbauten Akkus

Der für mich spannendste Punkt der Einigung sieht vor, dass in Geräte eingebaute Gerätebatterien (Akkus) vom Endnutzer herausnehmbar und austauschbar sein müssen. Das Ende der fest eingebauten Akkus dürfte daher kommen. Dabei soll den Betreibern genügend Zeit eingeräumt werden, um die Gestaltung ihrer Produkte an diese Anforderung anzupassen (42 Monate nach Inkrafttreten der Verordnung). Batterien für leichte Verkehrsmittel (z.B. eScooter oder Pedelecs) werden von einem unabhängigen Fachmann ausgetauscht werden können.


Anzeige

Also ich diese Sätze las, kam ein deja vue-Erlebnis auf. Denn am Thema fest verbaute Akkus in Smartphones und Tablet PCs sowie Notebooks/Ultrabooks hatte ich mich 2011/2012 an der EU-Kommission (namentlich EU-Kommissarin Neeli Kroes), am Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), an Greenpeace, an Bündnis 90/Die Grünen etc. abgearbeitet (siehe mein Beitrag Wegwerfelektronik durch Akkutechnik – Umweltsauerei sondersgleichen). Und trotz Einschaltung des Ombutsmanns der EU-Kommission bin ich letztendlich gescheitert, wie man im Beitrag Mobilgeräteakkus und die Umwelt – Teil 2 nachlesen kann.

Nun sind wir 10 Jahre weiter, und es kommt langsam Bewegung in die Sache. Anfang 2022 hatte ich im Beitrag Endlich: EU-Parlament beschließt Verbot fest verbauter Akkus bereits darauf hingewiesen, dass das EU-Parlament endlich einen entsprechenden Beschluss gefasst habe. Nun also die Einigung mit dem EU Rat (in dem die Mitgliedsländer vertreten sind). Sobald der Beschluss formal verabschiedet wurde, kann die Verordnung (mit den langen Übergangsfristen) in Kraft treten. Es ist zwar alles sehr zäh, aber es geht immerhin weiter. Und nachdem der USB-C-Ladeanschluss ab Dez. 2024 kommt (siehe USB-C-Anschluss für Mobilgeräte ab 28. Dezember 2024 Pflicht in der EU), dürften die künftigen Mobilgeräte sowie Notebooks wieder anwenderfreundlicher in Bezug auf Akkus und USB-Anschlüsse werden. Spannend wird es sein, wie es dann mit Tablet PCs und Wechselakkus weiter geht.

Ähnliche Artikel:
Kaufen für die Müllhalde: Stoppt endlich Apple!
Neue Tablet PCs und MacBooks: Reparierbarkeit unter aller Sau
Big-Data-Analyse: Werden alte iPhone-Modelle "gebremst" um Verkäufe neuer iPhones anzukurbeln?
Geplante Obsoleszenz die 2. – FujiFilm-Kameras
Obsoleszenz, das Surface RT und die Reparaturkosten
EU-Initiative 'Abfallreduzierung und Recht auf Reparatur'
Apple, die EU und die USB Typ C-Schnittstelle
EU-Ziel: Einheitliches Ladekabel; trifft es Apples Lightning?
Apples Slowdowngate: Neues, ein sorry & iPhone Akku-Tausch billiger
Abrupter Akku-Tod nach Garantieende beim Surface Pro 3?
Umweltbundesamt plant Mindestbetriebsdauer für Geräte
Neues zur Obsoleszenz bei Technik-Geräten
Endlich: EU-Parlament beschließt Verbot fest verbauter Akkus

USB-C als einheitlicher Ladekabel-Standard kommt 2024 in Europa
EU-Parlament stimmt für USB-C als einheitliches Ladekabel
Standard für USB-C-Ladekabel beschlossen
USB-C-Anschluss für Mobilgeräte ab 28. Dezember 2024 Pflicht in der EU


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Dieser Beitrag wurde unter Geräte abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

46 Antworten zu Austauschbare Akkus für Mobilgeräte sollen in Europa kommen

  1. Mance sagt:

    Mein Smartphone hat das jetzt schon (Emporia Smart.5). Auf meinem uralt Handy war das auch der Fall. Als ich da nach ca. 5-6 Jahren einen Ersatzakku besorgte stellte sich heraus, daß der genau so alt war wie der ursprünglich eingebaute. Also der Händler hat den damals in Stückzahl geordert und eingelagert. Die Frage ist ob der noch wirklich frisch ist.
    Die andere Frage, ob ich überhaupt dann noch einen neuen Akku möchte, weil ich keine Systemupdates mehr bekomme. Also muß auch der System-Updatezyklus entsprechend angepaßt werden (min. 5-10 Jahre).

    • Paul sagt:

      Wenn der Akku über die Zeit nicht komplett auf Null gelaufen ist und entsprechend schlau wieder aufgebaut wird, wird er noch laufen. Zwar nicht wie ein neuer, aber vielleicht besser sls als ein China fake.
      Ich hatte das auch mal, aber der Akku hatte nach 4 Jahren Dunkelhaft in der Schublade immer noch deutlich über 3V.

  2. Rolf sagt:

    Damit werden die Handys wieder dicker und hässlicher. Nein danke. Und 2 Jahre bis zur Vertragsverlängerung hat der Akku bisher immer problemlos durchgehalten. Hauptsache irgendeinen Irrsinn reguliert. Gell liebe EU?

    • Günter Born sagt:

      Und nach mir die Sintflut – gell? Da kann ich nur noch den Kopf schütteln, sorry – einige Leute haben den Schuss in Richtung Umwelt wohl immer noch nicht gehört. Ok, ich gestehe, als ich 1974 den dicken Wälzer des Club of Rome zu den Grenzen des Wachstums las und das bis so Anfang 1979 nicht eingetroffen war (damals endete mein Studium), hatte ich Zweifel, dass die sich geirrt haben könnten. Heute werden wir von der Erkenntnis, welchen Irrsinn wir uns leisten und wo dies hin führt, rechts überholt …

      • Mance sagt:

        @Grenzen des Wachstums

        Das hatte ich ja kürzlich im Rentnerblock auch erwähnt. Das Gesamtkonzept muß drastisch geändert werden. Insellösungen bringen uns nicht mehr weiter.
        Aber um ehrlich zu sein, ich glaube nicht mehr daran. Wir rennen sehenden Auges ins Verderben.

        • Windowsnutzer1969 sagt:

          Egal, welches "Gesamtkonzept" du auch meinen magst, es wird nicht funktionieren. Einfach deshalb, da die Menschheit nicht nur immer mehr wird, sondern, dass dies auch noch immer schneller geschieht – die Ressourcen auf der Erde aber nun mal endlich sind. Ebenso der bewohnbare Lebensraum, der dazu auch noch durch negative Umwelteinflüsse in immer mehr Regionen immer unbewohnbarer (werden) wird. Und hinzu kommt noch, dass die ehemals armen und ärmeren Länder, in den letzten Jahren zusehends Wohlstand hinzugewonnen haben und diesbzgl. auch weiterhin "zulegen" werden. Sei ihnen natürlich gegönnt, denn jeder sucht natürlich nach Wohlstand und besseren Lebensbedingungen. Aber trotzdem: Wenn "wir hier", in der westlichen Wohlstandswelt, etwas einsparen, wird es durch das permanente und vor allem immer schnellere Weltbevölkerungswachstum, sowie durch Wohstandsmehrung der ehemals armen Länder, umgehend wieder zunichte gemacht werden … Die Katze geht sich so zu sagen ihrem eigenen Schwanz nach. Die einzige Möglichkeit wäre meiner Meinung nach, dass man versuchen müsste, das Weltbevölkerungswachstum zumindest zu stoppen, wenn nicht sogar auf längere Sicht zu reduzieren. Aber wie das sinnvoll und human funktionieren soll, dazu sehe ich leider auch nur diverse ???

          • Mance sagt:

            D'accord. Hätte mich nicht getraut das so offen anzusprechen.

          • Windowsnutzer1969 sagt:

            @ Mance:

            Warum?

            Ja, (war indirekt nur ne rhetorische Frage … ;-)) ich weiß, das wird in diversen, eher links orientierten Kreisen, nicht sehr gerne gehört, dass dieses Thema deutlich angesprochen wird. Dort gilt man für solche "Vorstellungen" und Aussagen schon als Rassist und was-weiß-ich-nicht noch alles, der natürlich "ruhig gestellt" gehört. Aber ich weiß, aus vielen Gesprächen und Diskussionen, dass ich mit dieser Meinung eben nicht alleine dastehe. Und noch darf man dies frei äußern – fragt sich wie lange noch … Und wenn mich jemand als Rassist (oder mit sonstigem deligitimierendem Vokabular) beschimpft, dann geht mir das in aller Regel sonst wo vorbei, denn ich weiß ja, dass dem NICHT so ist. Und ICH kann andere Meinungen (auch i. d. R.) sehr gut aushalten. Und das ganz ohne gleich wieder sofort aggressiv zu werden … :-)

      • Bernie sagt:

        Lesenswert in meiner Jugendzeit waren auch die Bücher von Hoimar von Ditfurth.
        Die Gefahren, die er u.a.in seinem Bestseller von 1985: "So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen" prognostizierte, sind heute längst Realität und haben uns eingeholt.
        Tragisch:
        Wie viele Wissenschaftler von heute wurde auch er damals von vielen Gruppen als "Systemfeind" eingestuft.

    • Anonymous sagt:

      "Und 2 Jahre bis zur Vertragsverlängerung…"
      Troll? Wie egoistisch muß man sein? Wird Zeit, daß Quersubventionen durch "normale" Kunden dieser Art endlich ein Ende finden.

    • rthx sagt:

      @Rolf: Erschreckend was manche Leute so von sich geben.

      • Luzifer sagt:

        naja sind wir doch ehrlich, die Menschheit hat es verbockt! Kann man nurt hoffen das die Spezies die nach uns kommt schlauer ist
        Die Natur wehrt sioch und haut Krankeiten raus um das Geschwür Mensch auszumerzen… Zum Glück bin ich da bereits alt genug um das ohne große Sorgen anzunehmen.
        Die Resourcen/lebenswerte Landflächen Kriege bekomme ich nicht mehr mit!

    • Steter Tropfen sagt:

      Rolf, du selbst wirst auch dicker und hässlicher – wart's ab. Wenn dann deine Mitmenschen genauso denken wie du, wirst du ex&hopp durch was Schickeres ersetzt und erlebst endlich die Welt, die du verdienst.

      …manche Leute denken wirklich nicht mal von der Tapete bis zur Wand. Was in einem Akku verbaut wird, wächst doch nicht auf den Bäumen!

      • Luzifer sagt:

        kann man aber receycln … und wen die Rohstoffe knapp werden wird das auch wieder lohnenswert.

        • Günter Born sagt:

          Zu meinen Studienzeiten gab es noch das Thema "Technikfolgenabschätzung" und die Erkenntnis, was ich nicht herstellen muss, muss ich nicht recyclen. Wenn ich einen Akku tauschen und dem Recycling zuführen kann, ist das irgendwie effizenter, als wenn ich ein komplettes Gerät recyclen muss – habe ich mal als Student gelernt.

          Und nur mal zur Erinnerung: Ich führte in obigem Text meine Bemühungen 2011/2012 an, das Thema auf EU-Ebene anzuschieben. Damals gab es a) eine Elektronik-Schrott-Verordnung, die das Recycling im Blick hatte und b) fing die Entwicklung an, dass Hersteller Notebooks, Tablet PCs und Smartphones langsam aber sicher mit fest verbauten Akkus herstellten. Meine Hoffnung, dass ich diese Fehlentwicklung über eine EU-Beschwerde und eine Heranziehung der Elektronik-Schrott-Verordnung vielleicht eingefangen bekomme, hat sich damals pulverisiert (in anderen Bereichen hat das Spiel über Bande teilweise funktioniert). Und ich hatte viele Stellen (EU-Abgeordnete, Umweltministerium, Parteien wie Bündnis 90/Grüne) sowie Neeli Kroes als zuständige Kommissarin angeschrieben und genervt. Selbst den EU-Ombudsmann hatte ich nochmals separat kontaktiert, als alles nichts fruchtete, und Kroes nicht antwortete. Die damalige Antwort eines ihrer Adlaten "solange man das Akku beim Recyclen des Geräts entnehmen kann, ist alles erfüllt".

          Ich drücke es mal so aus: Die Wahrscheinlichkeit, dass in der EU irgend einer in einer Schublade die 10 Jahre alten verstaubten Eingaben der EU-Beschwerde meinerseits, die damals ausgedruckt, gelesen und abgelegt wurde, gefunden, gelesen und verstanden hat, stufe ich als NULL ein. Ergo muss irgendwo gewaltiger Handlungsdruck entstanden sein, da den von mir vor 10 Jahren geforderten Schritt zu gehen, und das Ganze legislativ als EU-Verordnung umzusetzen.

          • Luzifer sagt:

            klar gibt es da Druck: Da die meisten Rohstoffe für Akkus nicht aus Deutschland kommen und die aktuelle "Versorgungslage" nicht rosig ist, man in D aber auf immer mehr Akku Geräte (Autos usw.) setzt muss man was tun den recycelt wird ja da fast überhaupt nicht da zu teuer. Nimmt man die Akkus jetzt einfach raus ist das gleich viel billiger.

            Das ist aber der Einzige Druck der da vorhanden ist! Das wir die Rohstoffe derzeit weder schnell noch billig bekommen.

    • 1ST1 sagt:

      Bei Smartphones sehe ich da jetzt auch nicht mehr so die Dringlichkeit, bei modernen Smartphones hält eine Ladung 2 Tage wenn sie neu sind, und selbst nach 2-4 Jahren ist davon kaum was weg, die laufen immer noch so lange. Wenn die dann aus dem Update-Support raus fallen, macht das nicht mehr viel Sinn. Da müsste auch der Updatezyklus wesentlich verlängert werden.

      Dringlicher sehe ich es bei Notebooks, wobei ich durchaus finde, ein paar Schrauben öffnen und man kommt an den Akku dran, ist für handwerklich geschickte Leute zumutbar. Und das geht bei vielen Notebooks problemlos, außer wohl Apple. Das Problem ist nur, nach 4-5 Jahren einen passenden Akku zu finden, der noch gut ist, hier müsste es mehr Standardisierung der Akku-Bauform geben, jedes Modell seine eigene Bauform ist nicht sinnvoll.

      Und natürlich bei anderen Sachen, eBikes, Roboterrasenmäher/staubsauger, Spielzeug, usw.

  3. Pat sagt:

    In den meisten fällen wird ein Gerät (Smartphone, Tablet und Co.) doch eh schon ausgetauscht, bevor der Akku kaputt ist, da es an Updates mangelt oder es sehr träge wird.
    Des weiteren ist dann die Frage, wie gut lässt sich IP-Zertifizierung und austauschbarer Akku vereinen?
    Bezüglich der Umwelt ist es theoretisch richtig die Akkus austauschbar zu machen. Denke aber in der Praxis wird dies nicht wirklich viel bringen.

    • Anonymous sagt:

      "Des weiteren ist dann die Frage, wie gut lässt sich IP-Zertifizierung und austauschbarer Akku vereinen?"
      Klappt bei Armbanduhren seit Jahrzehnten ohne Probleme.

    • Daniel sagt:

      IP Zertifizierung dürfte kein Problem sein wasser- und berührungssichere Geräte gibt es schon immer zum Öffnen. Das ist alles mit entsprechenden Dichtungen zu realisieren. Ich hatte mehrere Samsung Outdoor Handys mit wechselbaren Akkus.

  4. Paul sagt:

    Ein weiteres Nachhaltigkeits- und Obsolescence Problem scheint zu sein, das sich der Speicher immer weiter zumüllt. Man bekommt irgendwann (so nach 2 Jahren) keine Apps und Updates mehr installiert€. Apps stürzen ständig ab und brauchen zig Sekunden zum Starten.

    Akku tauschen ist gut da ein Akku weniger Platz im Rucksack braucht als eine PowerBank

  5. Ben sagt:

    Ich muss sagen ich bin von den Kommentaren wirklich überrascht.

    Es gibt nur alte Akkus, weil keine Neuen produziert werden?
    Man braucht keinen Akku, weil es keine Updates mehr gibt?
    Die Handys werden fett und hässlich?
    Handys stürzen ab, weil sie alt sind?

    Ich kann jetzt nicht das schreiben was ich wirklich denke, denn das wäre sehr unhöflich. Ich muss wohl davon ausgehen, dass es unreife Menschen sind, die am liebsten "Hauptsache dagegen" Argumentationen anführen. Ich würde ja darüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre.

  6. Bernd B. sagt:

    Ich glaube, Hr. Borns Fokus auf Handys/Laptops ist hier falsch – es geht mMn um alle akkubetriebenen Geräte.
    Ad hoc fallen mir als Beispiele Handzahnbürste und Saugroboter ein.

    • Steter Tropfen sagt:

      Mir fallen da vor allem die derzeit so heiß empfohlenen Kurbelradios und Kurbeltaschemlampen ein. Wenn ich Nutzererfahrungen dazu lese, steht da immer wieder: „Hat beim Ausprobieren prima funktioniert, aber als wir nach drei Jahren das Ding mal wirklich gebraucht hätten, half alles Kurbeln nichts: der Akku war tiefentladen und tot."
      Mit wechselbaren, universell verwendbaren Mignon-Akkus würde das nicht passieren, aber Geräte dafür sind rar. Hoffentlich entwickelt also jetzt nicht jeder Hersteller sein eigenes Akku-Format!

    • Günter Born sagt:

      Der Fokus ist in meinem Artikel auf diesen Geräten, da wir ein IT-Blog sein wollen (gelingt nicht immer, obwohl ich den Beitrag "Schwangerschaftsgymnastik der Stabheuschrecke" bisher noch immer in letzter Sekunde vermeiden konnte), der sich eher seltener mit Handzahnbürste, Saugroboter etc. befasst. Und klar, die geplante EU-Verordnung bezieht sich auf alle "mobilen elektrischen Geräte", wo auch die Zahlbürste mit Akku, der Akku-Staubsauber, etc. drunter fällt. Aber der Anteil der Smartphones, der Ultrabooks/Notebooks ohne tauschbares Akku ist doch signifikant – suche mal ein Gerät ohne wechselbaren Akku.

      • Bernd B. sagt:

        @Daniel beschreibt hier was ich implizit auch ausdrücken wollte:
        Der EU geht es um den unnötigen Abfall, aber die Akkus von Handys und Laptops sind doch iaR zerstörungsfrei tauschbar*. Bei manchen anderen Geräten (da kommen wir zu den Handzahnbürsten, z.B. viele Oral-B) geht das eben nicht.

        * z.B. für mein HP Probook will HP zwar 350€ für einen Akkutausch – es sind aber nur 10 Schrauben und ein Kabel zu stecken, das kann jedes bessere "RepairCafe".

        • Tom Bongers sagt:

          Volle Zustimmung. Bei den Notebooks ist es zumindest theoretisch heute schon in den allermeisten Fällen möglich den Akku zu tauschen. Bei der Handzahnbürste bekommt man den Akku in der Regel nicht aus dem Gerät ohne es zu zerstören.

  7. Herr IngoW sagt:

    Dazu fehlen dann noch lebenslange Sicherheitsupdates sonst ist das aus Sicht der Sicherheit Unsinn.
    Und gut wäre auch, das es nur ein neues Smartphone gibt wenn das alte zum Recycling in der Verkaufsstelle abgegeben wird (oder ein Nachweis des Verkaufs).

    • Günter Born sagt:

      Zum ersteren – die EU hat doch kürzlich die Verpflichtung zu Software-Updates auf mindestens 5 Jahre angeschoben (hatte es erinnerungsmäßig aber nicht im Blog thematisiert – lässt sich aber z.B. hier nachlesen.

      Aktuell bewegt sich in der EU einiges – wenn ich es so recht bedenke.

  8. Daniel sagt:

    In Bezug auf Smartphones sind festverbaute Akkus m.E. ein erfundenes Problem. Bei allen Smartphones, die ich bisher hatte, konnte man den Akku jederzeit problemlos und für relativ kleines Geld tauschen lassen – man kann das halt nur nicht selber tun. Ein defekter Akku ist also nie ein Grund, ein ganzes Gerät zu entsorgen.

    Und die Zeiten, in denen Wechselakkus für knarzende Gehäuse, lose "Deckel" und Wackelkontakte führten, möchte ich wirklich nicht zurückhaben.

    • Luzifer sagt:

      Also ich achte darauf das der Akku beim Handy problemlos selbst tauschbar ist. knarzende Gehäuse, lose Deckel usw. habe ich dabei noch nie gehabt! Ich achte nämlich auch zusätzlich auf qualitative Verarbeitung, Deckel sind nicht einfach Plaste Schieber, sondern mindestens mit einer schraube gesichert!

      Geht alles wenn man beim Kauf darauf achtet, einzig meine Handys sind nicht so superschlank wie nen iPhone & Co.
      Den Nachteil nehme ich aber dankend in kauf, da ich sowieso eher "Handwerker Handys" kaufe die auch mal was "wegstecken"

    • HV sagt:

      Mein Shift Phone 6m kann das schon von Beginn an, Akku wechseln dauert 10 Sek., der Akku kostet 19,- €.

  9. Michael sagt:

    Man müsste auch daran arbeiten, dass Akkus zum Teil auch mit anderen Modellen kompatibel werden. Schwieriges Thema, weil Hersteller dann einen Teil der Freiheit verlieren, wie sie ihre Geräte zu gestalten haben, aber habe nie verstanden warum Akkus alle unterschiedlich gebaut werden so dass sie nicht in einem anderen Modell/Gerät wieder verwendet werden können.

  10. R.S. sagt:

    Stimmt, die Akkus sollten standardisiert werden.
    Vor vielen Jahren habe ich mir eine Kompaktkamera gekauft.
    Das Modell gabs damals in 2 Versionen: Mit propretiärem Flachakku und mit AA-Akkus.
    Das für AA-Akkus war zwar ein paar mm dicker, trotzdem habe ich das gekauft.
    Die AA-Akkus sind standardisiert, günstig und wird es noch sehr lange geben.
    2 Jahre nachdem das Modell aus dem Programm gefallen war, gabs die propretiären Flachakkus nicht mehr.
    Noch ein Vorteil der AA-Akkus: Wenn die mal leer sind und man kein Ladegerät dabei hat kann man immer noch Standard AA-Batterien als Ersatz nehmen.

    Flachakkus kann man auch standardisieren, die Geräte werden durch einen wechselbaren Akku auch nicht dicker.
    Und IP ist kein Problem.
    Batteriebetriebe Armbanduhren gibts seit den 70ern bis 100 Meter Tauchtiefendichtheit.
    Warum soll das nicht bei anderen Geräten funktionieren?
    Und 100 Meter braucht sicher niemand bei einem Smartphone.
    IP68 sagt nur vollständiges Untertauchen, d.h. Wassertiefe maximal etwas größer wie das Gerät hoch ist. 50 cm sind schon viel!

    Ich finde den Zwang zu tauschbaren Akkus gut.
    Es gibt keinen technischen Grund, Akkus nicht tauschbar zu machen.
    Und lose Deckel, knarzende Gehäuse etc. sind kein systemimmanentes Problem, sondern eins bzgl. des Geizes der Gerätehersteller.

    Was übrigens elektrische Zahnbüsten angeht:
    Mal die Anleitung lesen!
    Bei vielen Modelle lässt sich der Akku nämlich auch durch den Endanwender selbst einfach tauschen.
    Bei meiner ist das z.B. so, steht in der Anleitung allerdings nicht explizit so drin, sondern unter den Entsorgungshinweisen.
    Dort steht, wie man den Akku ausbauen kann, denn den soll man von der Zahnbürste separat entsorgen.
    Ich habe das Teil mal aufgemacht, steckt ein ganz normaler Standard AA-Akku drin, kann man also einfach tauschen.

    • Tom Bongers sagt:

      Ich hab mir den Spaß auch mal rein aus Interesse gemacht, den Akku vor der Entsorgung der Zahnbürste zu entfernen. Oral-B Zahnbürste. Der Akku war danach draußen, aber die Zahnbürste auch mehr oder weniger zerstört.

  11. Micha sagt:

    Grundsätzlich gut. Wenn man in Rasierer, Zahnbürste und anderen Geräten in Zukunft den Akku selber wechseln kann ohne ein Lötkolben zu brauchen.

    Fujitsu Lifebook A3511 kann der Akku problemlos durch den Nutzer ausgetauscht werden.

    Bei einer alten Braun Oral B musste ich das Ladegerät als Öffner nutzen. In der Zahnbürste war ein normaler NiCD AA Akku eingelötet. Der Originale war von Sanyo. Da die Ladeschaltung nicht intelligent ist habe ich den Akku durch einen Baugleichen NiCD AA Akku von Panasonic ersetzt.

    Bei einer neueren Oral B war ein 3/4 NiMH AA verbaut. Auch den Akku habe ich durch einen Panasonic 3/4AA Akku ersetzt. In dem Gerät wäre aber Platz für eine normalen AA Akku gewesen.

    Das nächste Gerät wird wahrscheinlich mein Philips Rasierer werden. Bei dem blinkt relativ häufig die Rote LED. Funktionieren tut er über einen längeren Zeitraum problemlos. Scheinbar ist die Entladekennlinie des Akkus mittlerweile zu flach. Somit wird der Akku immer als schwach erkannt.

    Bei einfachen Tastentelefonen hat bis jetzt der Akku meistens 7 Jahre gehalten. Danach gibt es beim Telefonieren bei Minusgraden Probleme mit spontan Abschaltung beim klingeln. Die Akkus sind meistens einfach austauschbar.

    Bei Smartphones wird wohl eher seltener der Akku getauscht werden. Ohne Software Updates ist ein Sicherer Betrieb kaum möglich.

  12. JG sagt:

    Ich hab noch ein altes Samsung S5620 Monte Smartphone aus dem Jahr 2010 und das nutze ich noch als Telefon. Den Akku habe ich im Dezember 2020 getauscht. Hält sogar länger als der Originale.

    Ich hasse Elektrozeug mit fest eingebautem Akku. Wollte mir vor einiger Zeit ein Bluetooth Gamepad kaufen. Blöd das die eingebaute Akkus haben. Ich wünschte die Hersteller würden bei einigen Sachen AA bzw. AAA Akkus nehmen.

  13. R.S. sagt:

    Früher hatte jedes Notebook einen leicht und ohne Werkzeug wechselbaren Akku.
    Bei einem meiner ehemaligen Notebooks:
    Zwei Schieber beiseite drücken, Akku abziehen, neuen Akku drauf stecken, die Schieber gehen von selbst wieder zu und verriegeln den Akku.
    Das Notebook hatte sogar einen Modulschacht.
    Da konnte man entweder ein Diskettenlaufwerk reinstecken oder ein CD-ROM oder eine 2. Festplatte oder einen zweiten Akku.
    Auch das ganz ohne Werkzeug.
    Und geklappert, geknirscht o.Ä. hat da absolut gar nichts.

  14. T Sommer sagt:

    Eigentlich sollte man meinen, das die Hersteller selber etwas daraus gelernt haben, wenn verbaute und verklebte Akkus ganze Produktserien ("Samsung Galaxy Note") wegen Explosionsgefahr zu einem Komplettausfall werden lassen. Auch wurden schon mehrfach in den Notebooklinien der bekanntesten Hersteller zahlreiche Akku wegen "Explosionsgefahr" zurückgerufen – was hier dank Modularität kein Problem war – von den enormen Kosten mal ganz zu schweigen!
    Es ist also nicht nur die "Langlebigkeit" des Akkus und dessen Möglichkeiten ihn gezielt dem Recycling zuzuführen von Vorteil, wenn er (auch eingebaut) für den Endverbraucher leicht austauschbar ist.
    Hersteller, wie FairPhone oder auch Gigaset, die Handys mit Wechselakku anbieten sehe ich da klar im Vorteil – leider kommt die Hardware selbst nicht über die untere Mittelklasse hinaus – von der Software mal ganz abgesehen. Damit haben die es im Vergleich zur "Elite" schwer.
    Ganz Nebenbei sind Handys ohne Akku bei den Recycling Verwertern lieber gesehen, als Handys mit verbauten Akkus. Das zeigt sich auch in den Ankaufpreisen für Elektroschrott.
    Das sind aber Dinge, mit den sich Otto-Normal-Verbraucher nicht belastet oder darüber nachdenkt. Hauptsache leicht, Gross, schnell und schön.

    • Günter Born sagt:

      Von Gigaset weiß ich, dass die einige Smartphones aus der Phablet-Klasse mit fest verbauten Akkus fertigen ließen, weil die großen Displays einfach zu viel Strom fraßen, also große Akku-Kapazitäten benötigten, um Laufzeit zu erreichen. Dann stellten die Entwickler aber fest, dass es keine Wechselakkus mit dieser Kapazität gab.

      Gigaset ist für mich seit dem Sicherheitvorfall (siehe Nachtrag zum Malwarebefall bei Gigaset Android-Smartphones) aber ein No-Go. Die werben zwar mit deutscher Firma, sind aber zu 100 % im Besitz eines chinesischen Investors, die Software kommt zu 100% aus China, ist imho grottig und wird auch wohl von Update-Servern aus China versorgt. Der verlinkte Vorfall hat mir seinerzeit gezeigt, wie hilflos die deutsche Gigaset-Dependance im Grunde war/ist. Aber das wird off-topic.

    • M.D. sagt:

      | […] Samsung Galaxy Note […]

      Da Samsung hier echt gepennt und ein zu dünnes Gerät mit zu wenig Raum für den Akku konstruiert hatte, war so oder so der Totalausfall da. Entweder müssten sämtliche Akkus gegen welche getauscht werden, die einen Hauch kleiner sind (halte ich für kaum machbar) oder die Handy-Gehäuse müssten gegen welche getauscht werden, die den Akkus etwas mehr Raum zur Ausdehnung bieten, so nach dem Motto "behalt den Akku, kriegst ein neues Gerät/Gehäuse". Bei den Stückzahlen irgendwie auch nicht so recht vorstellbar.

      Trotz allem: Akkus die man wechseln kann, sind wünschenswert. Idealerweise in standardisierter Form. Aber das werden die Hersteller vermutlich nicht mitmachen.

  15. HV sagt:

    Mein Shift Phone 6m kann das schon von Beginn an, Akku wechseln dauert 10 Sek., der Akku kostet 19,- €. Will man z.B. die Cam oder das Mainboard tauschen, müßen dafür nur 11 Schrauben geöffnet werden und das Werkzeug dafür ist beim Smartphone bei. Das kann so ziemlich jeder selbst erledigen, ohne das man das Smartphone dazu einsenden müßte…

  16. Paul sagt:

    Ich habe mir vor 4 Jahren ein Smartphone für 500 Euro gekauft.
    Zahle 10 Euro pro 4 Wochen allflat
    D. H. 4 * 10 *52/ 4 = 520 + 500 =
    ca. 1000 in 4 Jahren.

    Mit Gerät alle 2 Jahre wäre 50 Euro im monat 600 im Jahr
    2400 in 4 Jahren.
    Klingt irgendwie nach einem guten Geschäft, für den Anbieter. Und die Umwelt. (klar kann msn alle 2 Jahre das alte für 20 Euro versuchen widerzuverkaufen, mit dem ausgelutschten Akku..

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.